MIII tiefe Töne Ansprache schlecht- welche Möglicheiten gibts

BrunoH
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Im MIII Lernfaden ( https://www.musiker-board.de/threads/miii-lernen-nach-gusto-und-gehoer.659781/page-20#post-8421233 ) hat sich eine Diskussion um dieses Thema hier entwickelt. Um die beiden Themen übersichtlich zu halten und jeweils besser diskutieren zu können habe ich mir erlaubt die technische Seite hierher als eigenes Thema auszulagern.
-maxito-



So, nach zwei weiteren Übeeinheiten habe ich den Eindruck, dass ich so langsam vorankomme. Zumindest hört sich das, was ich spiele nach Musik an. Freilich stelle ich fest, dass ich etwas nicht realisiert bekomme, frage mich aber, ob das an mir oder an meinem Instrument liegt. Ich würde gerne das Bach-Präludium vergleichsweise leise spielen. Das aber widerspricht sich mit den tiefen Melodiebasstönen, die dann zu spät erklingen. Vor allem auf der zweiten Seite auf den letzten beiden Zeilen bekomme ich ein Problem. Ist das normal? Wie kriegt man raus, ob das am Instrument liegen könnte? Natürlich könnte ich mit mehr Druck spielen, aber dann verschenke ich doch viel von der Dynamik, die mein Konverter-Instrument liefern kann. Ich freue mich insbesondere auch über Hinweise von erfahreneren Spielern zum Thema Laut-Leise-Spiel bei Passagen mit tiefen Basstönen.
 
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Ich würde sagen, sei froh dass Du es mit etwas lauter spielen noch in den Griff bekommen kannst.

Ich habe Instrumente, an denen ein einchöriger Bass in etwas schnellerem Tempo unabhängig von der Lautstärke überhaupt nichts mehr sagt. Dazu kommt ja noch, dass der Diskant durchaus in mittlerer Lage ganz normal anspricht. Man ist also durch den Zusammenklang gezwungen, die Lautstärke auch nach der rechten Hand zu gestalten und kann sich nicht exklusiv um die Basslautstärke kümmern.

Selbst erfahrene Komponisten vergessen dieses an sich logische Phänomen immer wieder weil sie vom Klavier oder Orchestrierung ausgehen.

Hersteller reden mit vielen Worten über Physik und dass es nicht besser geht und raten Dir einfach, spiel mit mehreren Chören links, irgendein Chor wird schon ansprechen. Ob es dann die falsche Oktave oder falscher Klang ist und vielleicht unausgeglichene Übermacht des Bases bedeutet, interessiert sie dabei nicht mehr...

Trotzdem gibt es eben bessere und schlechtere Instrumente. Gerade in der Neuen Musik werden sehr gern extrem hohe und tiefe Töne in extremen Dynamikbereichen eingesetzt.
Also immer genau das, was nicht gut geht und unnatürlich ist.

Der einzige Trick für Spieler - neben Dynamik und Registern ist Artikulation.
Das stellt zwar auch einen Kompromiss dar, weil man vielleicht geplant hat, die Tiefen staccato und die Mitten legato zu spielen und das Instrument nun dazu zwingt, die Tiefen lang und die Mitten kurz zu spielen, aber immerhin kann man so vielleicht die kritischen Töne überhaupt hörbar machen.

Wenn diese Maßnahme auch nicht reicht, muss ein neues Instrument her.
Willkommen im Club der ewig Suchenden.
 
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Freilich stelle ich fest, dass ich etwas nicht realisiert bekomme, frage mich aber, ob das an mir oder an meinem Instrument liegt. Ich würde gerne das Bach-Präludium vergleichsweise leise spielen. Das aber widerspricht sich mit den tiefen Melodiebasstönen, die dann zu spät erklingen.
ch würde sagen, sei froh dass Du es mit etwas lauter spielen noch in den Griff bekommen kannst.

Das Phänomen kann ich 1:1 unterstreichen. Ich hab mit meiner 37-Tasten-Pigini dasselbe Problem und kann mich mit der Idee überhaupt nicht anfreunden, lauter zu spielen. Das Bach-Präludium will ja nicht GESCHRIEN, sondern locker, leicht und leise gespielt werden. Da passt Lautstärke gar nicht. Jetzt hast Du, @BrunoH eine 41-Tasten-Pigini mit HA2-Stimmplatten, ich dasselbe Instrument mit 37 Tasten, also auch HA2. Heißt das verkaufen?

Das kenne ich aus einem Musikladen. Da war ein Teilnehmer vom Coupe Mondiale im Laden und die Wände haben gebebt. Sein Fortissimo hatte es in sich (Erdbeben Stärke 8), aber auch beim p klirrten meine Ohren. Gut, die Jungs spielen in größeren Konzerthäusern. Aber muss ich mir so eine Produktion an Lautstärke in meinem Zimmer antun, nur dass Bass und Diskant gleichzeitig erklingen...?

Wenn diese Maßnahme auch nicht reicht, muss ein neues Instrument her.
Das ist jetzt krass.

Wenn diese Maßnahme auch nicht reicht, muss ein neues Instrument her.
Willkommen im Club der ewig Suchenden.
Noch mal dazu. Kann man aus einem Konverter mit HA2 mit handwerklichen Mitteln ein Instrument machen, so dass die Ansprache auf dem Level eines sehr guten HA1-Instruments ist? Frage mich gerade was das bedeutet: "ein neues Instrument". Es kann ja nicht sein, dass ich ein fast neues schlechteres Akko gegen ein ganz neues schlechteres Akko austausche, weil ich in Castelfidardo blind bestellen muss, da nix mehr auf dem Markt ist...
 
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Da habe ich wohl irgendwie Glück mit meiner Victoria gehabt ,
trotz des enormen Tonumfangs , bei 45 Tasten und 66 Melodiebässen , ist der Klang sehr ausgewogen.
Das hat sich nach dem Stimmen eher noch verbessert, da einige Stimmen neue Ventile bekommen haben.
Meine Stimmen im Bass sind auch anders angeordnet, als bei den Converterinstrumenten.
Bei mir liegen 4 lange Stimmstöcke nebeneinander , die hohen Töne in der Mitte, eingefasst von den tiefen Stimmstöcken,
die wie bei einem Basscassotto über die inneren Stimmstöcke gebaut sind.
Die Mechanik sieht aus, wie bei einem Knopfakkordeon im Diskant , jeder Ton hat seinen eigenen Tastenhebel, der da direkt hinführt.
Allerdings ist die Kiste , gemessen an dieser monströsen Größe , immer recht leise , zum Schreien bekomme ich die nicht.
bass_10.jpg

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(das Foto ist älter , das war noch vor der Überholung aufgenommen )
 
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Ich würde gerne das Bach-Präludium vergleichsweise leise spielen. Das aber widerspricht sich mit den tiefen Melodiebasstönen, die dann zu spät erklingen.

Das ist ein immer wiederkehrende Problem, dass das Instrument das einfach nicht hergibt, was man sich im Kopf vorstellt. Ist zum Teil ein Lernprozess, zum Teil ein Instrumentenproblem.

An dem Punkt war ich ja bei der Puppe auch, dass ich mir bestimmte Phrasierungen vorstellte, die ich aber anfangs nicht auf dem Instrument nachbilden konnte, weil es zusammen einfach nicht so funktoinierte.. Gut, ich habe Glück gehabt - es waren in meinem Fall rein spielerische Mängel, die, wie sich zeigte mit Übung behebbar sind:) Somit kann ich in dem Fall mein Problem mit der Zeit durch mehr Übung beheben.

Aber es gibt dann halt auch Grenzen, wo man nicht drüber hinwegkommt, dass das Instrument das nicht hergibt, was man bräuchte. Speziell im Bass einchörig bei den tiefen Tönen - extrem heikel! Deshalb ist bei vielen MIII Instrumenten bei den tiefsten Tönen der Beibass gar nicht wegschaltbar. Auch nicht immer schön, speziell, wenn man einen Melodiebogen genau über diesen Wechsel hinweg hat - klingt dann meist sch*** ... Im anderen Fall, bekommt man das Problem, dass die tiefsten Töne einfach träge ansprechen - ist auch sch***....

In bestimmten Fällen kommt man dann einfach nicht umhin, einen Komproniss zu schließen. Das sind dann die Punkte, wo man das Stück auch auf sein Instrument adaptieren muss und schauen muss, wie man das auf seinem Instrument spielen muss, dass es trotzdem einigermaßen klappt - bis hin, die Töne vorgezogen leicht anzuspielen. Das ist dann aber auch schon gehobenes Niveau. Mein "Meister" war ein Könner auf dem Sektor und ich frage mich bis heute, wie er bestimmte Töne auf dem Instrument erzeugt hat. Und ich bin ab und an der Meinung, er hat mir diese Töne gar nicht mitgegeben, als er mir sein Instrument verkauft hat!

Drum gibts halt auch Meister und Könner und Lehrlinge und normale Spieler! Kunst kommt von Können, sonst wärs ja keine Kunst ... Ich übe also weiterhin fleißg daran, mich zu verbessern:redface:

Aber muss ich mir so eine Produktion an Lautstärke in meinem Zimmer antun, nur dass Bass und Diskant gleichzeitig erklingen...?

Das muss auch nicht sein und soll auch nicht sein - Für den Konzertsaal gibts ein Saal-Pianissmo und zu Hause gibts ein Heim-Pianissimo. Ziel sollte ja sein, einem Zuhörer Genuss zu verschaffen und nicht einen Hörsturz.

Übe ich zu Hause für den Auftritt im Saal, dann muss ich natürlich auch im Saal-Pianissimo üben, aber ein (guter) Spieler sollte seine Dynamik auf die Saalgröße anpassen können.



Jetzt hast Du, @BrunoH eine 41-Tasten-Pigini mit HA2-Stimmplatten, ich dasselbe Instrument mit 37 Tasten, also auch HA2. Heißt das verkaufen?

Im Extremfall ja. Aber davor gibts noch diverse Möglichkeiten, die man auch erst mal anschauen kann. Zum einen kann man auf der spielerischen Seite was tun und auf der anderen Seite auch eventuell am Instrument was optimieren.

  • Physikalisch gesehen braucht die Stimmzunge etwas Zeit um anzuschwingen. Nun kann man so spielen, das man den Knopf bereits vor dem eigentlichen Ton leicht andrückt, so dass etwas Wind durch die Zunge läuft und die schon leicht anfängt zu schwingen. Dann kommt die praktisch sofort, wenn man dann voll durchdrückt. Diese Spielweise ist aber sehr schwer und m.E Könnerlevel für Spezialisten.
  • Die andere Methode ist den Knopf kräftig und schnell komplett bis zum Grund durchdrücken und ja nicht zaghaft. Denn wenn man schnell die Tonklappe öffnet gibt es einen Druckimpuls und das bewirkt dass es wie ein Anfangsruck auf die Zunge wirkt, die dann auch schneller in Gang kommt. - Nicht ganz so effektiv wie die andere Methode, aber auch für Normalspieler machbar.
Der andere Weg (Kann man auch locker parallel betreiben) ist, das Instrument einem guten Fachmann vorstellen und mit im klären, ob man am Instrument was verbessern kann.

  • Z.B. kann man andere Ventile nehmen - Es gibt da welche die sind sehr langlebig, aber dafür eher steif und brauchen etwas mehr Druck zum Öffnen und es gibt welche, die sind nicht so steif , öffnen schneller halten dafür nicht so lange.
  • Und man kann auch schauen, wie denn die Tonklappen öffnen, ab die weit genug und schnell genug öffnen. Bei meinem Instrument hat mein Fachmann den Klappenhub etwas anders eingestellt (Hebelanlenkung verändert) und Knopfhub etwas vergrößert, so dass die Klappe schneller und weiter öffnet. Mit dem Resultat dass die tiefen Töne nun deutlich schneller und besser ansprechen.
-> Drum würde ich noch nicht ganz so schnell in Richtung anderes Instrument zielen, sondern erst mal intensiv schauen, wie kann ich mein Instrument optimaler bedienen und was ist an meinem Instrument individuell noch optimierbar
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Es kann ja nicht sein, dass ich ein fast neues schlechteres Akko gegen ein ganz neues schlechteres Akko austausche, weil ich in Castelfidardo blind bestellen muss, da nix mehr auf dem Markt ist...

An anderer Stelle hab ich schon mal geschrieben, dass einige sehr gute Spieler sich ihr Instrument bauen lassen oder einfach kaufen und dann , wenn sie dieses haben, noch in ein paar weiteren Runden optimieren lassen, bis das Instrument ihren Vorstelliungen entspricht und von sehr gutem Level auf dem gewünschten Toplevel angekommen ist. Das sind dann Prozesse, für die es keine Berechnungsformel gibt und auch keinen Katalog, nachdem man nur die Punkte abhakt. Da ist mitunter auch mal ein Versuch dabei oder zwei, bis man weiß, ob man an dem Punkt noch verbessern kann oder ob nichts mehr geht.

Das bekommt man natürlich nicht zum Nulltarif. Da fließt mitunter nochmal richtig Geld rein und man muss auch bereit sein eventuel einen Fehlschllg mitzunehmen. Das läuft dann nur zusammen mit seinem Fachmann. Also nicht :"ich will - du machst", sondern nur auf der Basis: "lass uns das versuchen, ich bin bereit auch das Risiko mitzugehen"



Nachtrag:

Mir scheint, dass es hier größeren Diskussionsbedarf gibt - Ist es nicht sinnvoller, dise Frage in einen eigenen Themenfaden auszulagern? -> Kann ich bei Bedarf gerne machen!
 
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Hallo Maxito,

das sind ja schon deutliche Eingriffe , die das Feintuning erfordert , um die Ansprache zu verbessern.
Das braucht einen totalen Spezialisten und wahrscheinlich auch eine nicht unerhebliche Menge Kleingeld.
Bei dem Neupreis, den ich für eine Converter Pigini hinlegen müsste , würde ich denken,
daß all diese Maßnahmen schon bis technisch Machbaren ausgereizt wären ?
Ein Garantiefall wäre das sicher nicht, oder ?
 
Ein Garantiefall wäre das sicher nicht, oder ?

Nein, ganz sicher nicht.

Auch wenn das Instrument nicht günstig war heißt das ja nicht, dass das Instrument alles in jeder Situation können muss.

Wenn du bei einem renommierten Autohersteller einen Rennwagen bestellst, der für Renneinsatz geeigent ist, dann bekommst du ein Auto das dies kann - aber noch vollends herrichten und optimal einstellen muss man dann trotzdem noch selber machen! Drum hat ja jedes Rennteam auch seine Rennmechaniker dabei.


... und nein, "billig" ist dies nicht. War aber in meinem Fall aber m.E. "Preis-wert" - Details siehe hier:

https://www.musiker-board.de/thread...t-welche-reparatur.308274/page-3#post-7408214

Man muss hier ganz einfach die Arbeitszeit des Fachmanns zahlen. Der möchte halt auch gerne Wurst auf sein Vesperbrot haben und sich ab uns an neue Schuhe kaufen können.;)

Und letzenendes muss sich jeder die Frage selber beantworten: Will ich ein Instrument haben, das absolut Top ist, auf der ganz obersten Stufe, oder komme ich auch mit normal guten Instrumenten aus?

Auf Instrumente bezogen heißt das dann halt: Brauchts unbedingt die Gola oder reicht mir auch die Morino? Und wenns dann die Gola sein muss, brauche ich wirklich die "Super deluxe getunte" , oder komme ich mit der "normalen" nicht auch schon klar und schaue eher mal was ich bei meinen Fähigkeiten verbessern kann?
 
Nachtrag: Mir scheint, dass es hier größeren Diskussionsbedarf gibt - Ist es nicht sinnvoller, dise Frage in einen eigenen Themenfaden auszulagern? -> Kann ich bei Bedarf gerne machen!
Hallo @maxito, die Sache hier ist komplexer, da sich das Thema zwischen Spielkunst und Instrumentenkunst ständig hin und her bewegt. Aber mit dem MIII-Unterricht hat das natürlich definitiv gar nichts mehr zu tun. Ich schlage eine Auslagerung ab Thread #385 vor. Ziel müsste wahrscheinlich der Technikfaden sein. Titel vielleicht: "Spielerische/technische Optimierung an/von Konverter-Akkordeons"
Grüße Bernnt
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Noch mal dazu. Kann man aus einem Konverter mit HA2 mit handwerklichen Mitteln ein Instrument machen, so dass die Ansprache auf dem Level eines sehr guten HA1-Instruments ist?
Das ist noch offen. Es geht dabei um die Grenzen der Optimierung durch HZIM-Kunst...
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Der andere Weg (Kann man auch locker parallel betreiben) ist, das Instrument einem guten Fachmann vorstellen und mit im klären, ob man am Instrument was verbessern kann.
Ist es normal, dass die Ansprache auf Zug und Druck unterschiedlich ist?
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Drum würde ich noch nicht ganz so schnell in Richtung anderes Instrument zielen, sondern erst mal intensiv schauen, wie kann ich mein Instrument optimaler bedienen und was ist an meinem Instrument individuell noch optimierbar
Wie kriegt man raus, was jetzt dran ist? Gibts da einen Test, den mit einem Instrument durchführen kann, mit dem man rausfinden kann, ob reparieren oder verkaufen die bessere Lösung ist? Je länger ich hier an diesen Beiträge zum Thema Optimierung sitze, desto mehr frage ich mich, warum erstens meine Beltuna Leader diese Problemchen überhaupt nicht hat - weder mit tiefen noch mit hohen Bässen und warum zweitens meine alte Keller-Saxophon-Scandalli mal abgesehen von den noch notwendigen technischen Optimierungen im Bass-Bereich so gut läuft... Sind die meisten Konverter-Akkos, die man heute produziert, einfach sch....?
 
warum zweitens meine alte Keller-Saxophon-Scandalli mal abgesehen von den noch notwendigen technischen Optimierungen im Bass-Bereich so gut läuft..?
Viele Standard Bass Akkordeons haben gar keine Bassregister die nur einchörig klingen, so ist da das Ansprache Problem schon gelöst.
Das fand ich dann bei MIII auch eine Offenbarung , selbst bei meinem ganz kleinen Victoria Schülerakkordeon mit 30 Bässen :
ein klarer einchöriger Bass spielt gegen einen ebenso einchörigen Diskant !
Das ist auch jetzt immer noch mein Lieblingsregister.
 
Heißt das verkaufen?
Ich will nicht verkaufen, dazu habe ich mein Instrument zu sehr ins Herz geschlossen. Außerdem gehe ich davon aus, dass ich der wesentliche Faktor bin. So lange beschäftige ich mich nämlich noch nicht mit dem Melodiebass-Spiel.

Allerdings ist die Kiste , gemessen an dieser monströsen Größe , immer recht leise , zum Schreien bekomme ich die nicht.
Bei meiner Pigini sind große Unterschiede zwischen pp und ff möglich. Ob man das als angenehm empfindet, steht auf einem anderen Blatt. Wenn man sie nämlich richtig ausreizt, werden die Töne des 4' doch ziemlich schrill. Typisch Pigini halt. Dein Instrument, @polifonico, scheint mir dagegen ein besonderes Einzelstück zu sein.

Physikalisch gesehen braucht die Stimmzunge etwas Zeit um anzuschwingen. Nun kann man so spielen, das man den Knopf bereits vor dem eigentlichen Ton leicht andrückt, so dass etwas Wind durch die Zunge läuft und die schon leicht anfängt zu schwingen.
Hat da jemand eine Übung dazu?
 
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Noch mal dazu. Kann man aus einem Konverter mit HA2 mit handwerklichen Mitteln ein Instrument machen, so dass die Ansprache auf dem Level eines sehr guten HA1-Instruments ist?

Die Bauform der HA2 Stimmplatten sind normalerweise gleich wie die der HA1 Stimmplatten - nur mit gröberer Toleranz und größerem Spaltmaß zwischen Stimmzunge und Platte.

Aus dem ergibt sich die Antwort auf die Frage fast automatisch. Da die Toleranzgrenzen der beiden Gruppen aneinander grenzen, kann durch Unterschied zwischen HA1 und HA2 minimal sein, meist aber doch etwas mehr. Dazu kommt noch die Fähigkeit des jeweilgen Stimmers. Und es gibt Stimmer, die sagen von sich, dass sie ein Instrument mit HA2 Stimmplatten besser herrichten können als andere in Instrument mit HA1 Stimmplatten. Wenn er das hält was er angibt, dann sollte man sich den Stimmer merken.

Das ist aber nur die halbe Wahrheit - Denn den Gedanken weitergesponnen: Was bringt ein ebenso guter Stimmer dann aus einer HA1 Stimmplatte raus, die ja, wie wie eingangs beschrieben die besseren mechanischen Vorraussetzungen mitbringt? -> richtig! :D



st es normal, dass die Ansprache auf Zug und Druck unterschiedlich ist?

Ich formulier die Frage mal um, dann kommen wir der Sache vermutlcih schneller auf den Grund und woran es hakt:

"Ist es zu erwarten, dass bei einem Instrument , dass ca. 700 bis 800 Stimmzungen drin hat und die alle von Hand abgeglichen werden müssen, dass da alle Stimmzungen gleichgut ansprechen?"

Anwort:

Geht gar nicht! Das ist in wirtschaftlich vetretbarem Rahmen und innerhalb der Genauigkeit mit der ein Meister arbeiten kann gar nicht möglich! Je näher man da ans maximal möglcihe rangeht, desto mehr Zeit muss man investieren. Und der Aufwand geht nicht gleichmäßig mit hoch, sondern exponentiell!

Von daher kann man eine bestmögliche Angleichung anstreben, muss aber letztenendes mit gewissen Toleranzen leben. Bei einzelnen Ausreisern kann man das schon optimieren, aber da kommt pro Ton dann leicht mal ne viertel bis halbe Stunde zusammen, wenn mans perfekt machen will. ... und das hochgerechnet auf ca. 350 Stimmplatten x Stundensatz = ein mittlerer bis höherer 4-stelliger € Betrag



Hat da jemand eine Übung dazu?

keine spezielle Übung. Ich mach das immer am konkreten Beispiel und übe das halt immer und immer wieder. Im Pribzip ist das ähnlich wie das "Jeu inegal" der Barockmusik, wo auch typischerweise im Bass der Ton einen Tick früher angespielt wird - üben und nochmals üben.



Der einzige Trick für Spieler - neben Dynamik und Registern ist Artikulation.

Gegenüber einigen von euch habe ich vielleicht einen kleinen Vorteil, der mir in den dunklen Stunden des Zweifels ob der Qualtät des Instruments dann immer wieder hilft:

Das Instrument das ich jetzt spiele hat zuvor meinem Lehrer und "Meister" gehört und ich hab es in etlichen Konzerten und unzähligen Übungsstunden gehört und weiß drum, was man alles aus dem Instrument rausholen kann, wenn der richtige Spieler dahinter sitzt. Und wenn ich mal wieder kräftig zweifle, ob die Kiste nicht doch ne lahme Gurke ist, und mein Meister kommt vorbei und nimmt "sein altes" Instrument in die Hände un dspielt drauf, dann weiß ich wieder: ist alles noch drin - ich blicks bloß nicht! - liegt also nur an mir!:D:redface:

Hilft euch aber natürlich nicht wirklich weiter, denn aus der Situation von meinem Instrument lässt sich natürlich nicht automatisch auf die gleiche Situation bei euren Instrumenten schließen...und der Zweifel kommt halt immer wieder hoch. Solange man aber von sich weiß, dass man noch kein "Meister" ist, würde ich auf üben setzen! (und bei Klangbutter siehts da genau deswegen evtl. anders aus!);)
 
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Geht gar nicht! Das ist in wirtschaftlich vetretbarem Rahmen und innerhalb der Genauigkeit mit der ein Meister arbeiten kann gar nicht möglich! Je näher man da ans maximal möglcihe rangeht, desto mehr Zeit muss man investieren. Und der Aufwand geht nicht gleichmäßig mit hoch, sondern exponentiell!
ich nehme an, dass die alte 80/20-Regel auch hier greift: 80% an Ergebnis in 20% Aufwand. Die restlichen 80% an Aufwand (Zeit, Geld, ...) braucht man dann für die restlichen 20% des Ergebnisses ...
 
m Pribzip ist das ähnlich wie das "Jeu inegal" der Barockmusik, wo auch typischerweise im bassder Ton einen Tick früher angespielt wird
Upps, das hab ich noch nie gehört. Kennst du ein Klangbeispiel auf Youtube, wo ich mir das angucken kann? Ich hab nichts gefunden.

Gegenüber einigen von euch habe ich vielleicht einen kleinen Vorteil, der mir in den dunklen Stunden des Zweifels ob der Qualtät des Instruments dann immer wieder hilft
Was sag ich jetzt?
EINERSEITS:
Manchmal hilft auch ein Mittagsschläfchen anstatt die Erinnerung an den Meister. Da fragt man sich hinterher: Was habe ich vor dem Päuschen gehört? Und: Sind die Schwächen des Instruments für meine Ansprüche gravierend? Ich durfte mal dabei sein, als eine Cellistin von einem Sponsoren drei superteuere Celli zur Verfügung gestellt bekommen hat. Sie musste sich dann eins für ihre weiteren Auftritte aussuchen und meinte dabei, "jedes Cello hätte einen Frosch". Wahrscheinlich muss man beim Akkordeon auch ne Kröte schlucken, die Frage ist nur, wie groß die Kröte ist und wieviele Kröten man investieren muss, dass eben dieselbe möglichst klein ist.

ANDERERSEITS:
Was mich nur stutzig macht, ist dass ich mit MEINEN an meiner Pigini geschulten Fähigkeiten das Pigini-Konverter eines anderen Mitglieds dieses Forums ausprobieren durfte und an diesem Instrument andere Erfahrungen machte. Leider war das eine ziemliche Offenbarung - erstens über das, was das eigene Instrument kann, zweitens was man selber an einem gescheiteren Instrument hinkriegt und drittens, was ein anderes teureres Modell derselben Marke kann. So eine Erfahrung habe ich nur zweimal in einem Leben vorher gemacht. Das erste Mal, als man mir in den 80ern mein erstes italienisches Instrument in die Hand drückte und das zweite Mal, als ich zum ersten Mal eine alte Gola spielen durfte. Jedes Mal musste ich die Instrumente wieder abgeben - waren ja nicht meine. Jetzt sitze ich in meinem Kämmerchen, erinnere mich, grüble und zähle Scheinchen...
 
Max
Physikalisch gesehen braucht die Stimmzunge etwas Zeit um anzuschwingen. Nun kann man so spielen, das man den Knopf bereits vor dem eigentlichen Ton leicht andrückt, so dass etwas Wind durch die Zunge läuft und die schon leicht anfängt zu schwingen.
Hat da jemand eine Übung dazu?

@BrunoH
Das "Vorgreifen" gehört mit in ein "Gesammtkonzept Üben"

Übung 1 - Motorik stärken und optimieren
Zur Übung beim Spiel die Finger mit viel Kraft zu drücken oder es sich zumindest so vorzustellen. Diese "Kraftübung" der Finger braucht man für die Geschwindigkeit
Regel: Wenn ein Finger kein "Kraftgefühl" aufbringen kann ist er auch zu langsam.
Zusätzlich die Finger nie zu weit von der Tastatur entfernen und die Finger idealerweise vor dem Anschlag über der Taste in Position bringen. Denn, wenn Zeit für die Bewegung des Fingers über die Taste/Knopf dazukommt ist der Ton zu spät.

Übung 2 - Sensorik und Rückkopplung = hören und darauf reagieren
M.m. die beste Übung dafür ist ein Stück, das man schon gut kann, auswendig Spielen und dann sich selbst ganz bewusst zuhören "wie es genau klingt" was man da hört.
Solche Feinheiten wie das Vorgreifen können am besten kontrolliert werden wenn man durch Notenlesen nicht mehr abgelenkt ist von dem was man wirklich tut. (Tasten/Knöpfe drücken und Balg bewegen)
Die gesammte Finger- und Balgartikulation wird einem beim Auswendigspiel erst so richtig deutlich hörbar und bewusst.

cu balgseele

Ergänzung: ich bin kein Melodiebassspieler, denke aber das das obige universal gilt.
Diese und noch ein paar andere Feinheiten (z.b. balgspannung) sind der Grund warum ein "Meister" so viel aus einem Instrument herausholen kann was man nicht für möglich hält.
Ich erinnere mich an eine lustige Situation in einem workshop als Manfred Leuchter das "vermeintlich nicht optimale instrument" zur Hand nahm und ein paar Sequenzen auch mit bellowshakes vorgespielt hat. Seine abschliesende Bemerkung bei der Rückkabe war nur trocken: "Also am Instrument liegt's nicht".
 
Grund: Ergänzung
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Im Pribzip ist das ähnlich wie das "Jeu inegal" der Barockmusik, wo auch typischerweise im bassder Ton einen Tick früher angespielt wird
Das ist sicher eine Fehlinterpretation, warum sollte der Basston früher kommen? Meistens klingt es sogar besser, wenn man irgendwas hinauszögert - zu früh kommen geht gar nicht :D

Gemeint ist mit der Inegalité ein leicht punktiertes Spiel von Achtelnoten, manchmal auch anders herum (lombardischer Rhythmus).
 
Da bin ich auch der Meinung ,
zumal man ja gar nicht bemessen kann,
wieviel früher man denn wohl drücken muß,
daß das timing passt.

Ich denke mal, das "Jeu inegal" bezieht sich noch auf das Bedienen
barocker Kirchenorgeln, wo sich erst ein Luftdruck vor den großen Orgelpfeifen aufbauen muß.
Da weiß dann vielleicht der Organist aus Erfahrung, wie lang der Luftweg und damit die Verzögerung ist ?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Das ist sicher eine Fehlinterpretation, warum sollte der Basston früher kommen? .
 
So eine Erfahrung habe ich
... gemacht, als ich das erste Mal eine Gola in der Hand hatte ...

warum sollte der Basston früher kommen?
Es geht nicht darum, dass der Basston früher kommen soll, sondern dass die Basstaste früher gedrückt wird, damit der Basston genau richtig kommt.

ich fürchte, hören wirst Du da nur, dass alles zur rechten Zeit kommt. Und ich denke, dass dieses Vorgreifen zeitlich so gering ist, dass es dem Auge nicht auffällt. Es handelt sich ja nicht um Sekunden, sondern S.-Bruchteile, die früher gegriffen wird. Ok, bei @polifonicos alten Kirchenorgeln könnte es sichtbar sein ...
 
Das ist sicher eine Fehlinterpretation, warum sollte der Basston früher kommen?

Gemeint ist mit der Inegalité ein leicht punktiertes Spiel von Achtelnoten, manchmal auch anders herum (lombardischer Rhythmus).

Das war schon so gemeint, wie Monteverdi das beschreibt - Ich gebe zu, da war mein Beispiel ungeschickt gewählt und obendrein missverständlich formuliert. Ich wollte damit nur ausdrücken, einfach so kann man das Jeu inegal nicht - das muss man üben, auch wenn man weiß, was es sein soll. Da stehen Noten mit dem gleichen Notenwert im gleichen Taktteil und werden trotzdem zu unterschiedlichen Zeitpunkten gespielt. Und genauso meinte ich, muss man beim Bass solche Stellen auch einüben, dass man in dem Kontext den Knopf so rechtzeitig drückt, dass der Ton passend kommt. Das muss man dann an DEM Stück mit SEINEM Instrument machen und üben.


Es geht nicht darum, dass der Basston früher kommen soll, sondern dass die Basstaste früher gedrückt wird, damit der Basston genau richtig kommt.

Das ist eigentlich die bessere Beschreibung in diesem Kontext.


das Pigini-Konverter eines anderen Mitglieds dieses Forums ausprobieren durfte und an diesem Instrument andere Erfahrungen machte. Leider war das eine ziemliche Offenbarung - erstens über das, was das eigene Instrument kann, zweitens was man selber an einem gescheiteren Instrument hinkriegt und drittens, was ein anderes teureres Modell derselben Marke kann

Nach oben ist immer "Luft".
Entscheidend ist wie unstillbar das Verlangen nach dem besser zu spielenden Instrument ist und obs die finanzielle Luft hergibt oder ob man einfach sich auch mal eingestehen muss, das man halt auch noch "Träume" haben sollte - Diese Geräte werden dann auch schon richtig teuer! Wobei ich in deinem Fall @Bernnt mir ziemlich sicher bin, dass du vom Spielkönnen her das bessere Instrument sicher auch entsprechend besser ausreizen könntest - das würde von daher sicher Sinn machen.

Wobei die Grundproblematik der trägen Ansprache der tiefen Basstöne trotzdem noch vorhanden ist! Das kann mit besseren Instrumenten sicher noch besser sein, aber ganz weg bringt man den Effekt auch nicht. Man muss auch beim ausprobieren anderer Instrumente hier genau aufpassen, ob man dann bei den tiefen Tönen im Bass gekoppelte Register hat, oder wirklich ein einchöriges. Die Tendenz, die ich allerdings bei neuen Instrumenten sehe ist, dass derzeit eher Wert auf schnelle Ansprache gelegt wird und die tiefen Bässe dann meist immer gekoppelt sind und man den Übergang Übergang sein lässt ( soll´s halt "losblöken", Hauptsache der tiefe Ton kommt sofort)



und das zweite Mal, als ich zum ersten Mal eine alte Gola spielen durfte.

Tja - manchmal erlebt man dann doch Überraschungen, die man nicht vermutet hätte!:D- so kanns auch passieren! Da denkt man nix böses und plötzlich bekommt man ein Instrument in die Finger, das einem das bisherige Weltbild über den Haufen wirft... und es gibt einige, die genau aus diesem Grund Konverter Konverter sein ließen und sich mit vorgelagertem MIII befasst haben:rolleyes:
 
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Diese Geräte werden dann auch schon richtig teuer!
Muss es nicht. War keine Hohner Gola und keine Pigini Mythos, war eine richtig gute Pigini Master.

plötzlich bekommt man ein Instrument in die Finger, das einem das bisherige Weltbild über den Haufen wirft... und es gibt einige, die genau aus diesem Grund Konverter Konverter sein ließen und sich mit vorgelagertem MIII befasst haben:rolleyes:
In meinem Fall war das keine Konverter, sondern eine MII-Gola. Damals wusste ich den Wert überhaupt nicht einzuschätzen. Ich habe nur gemerkt, dass ich plötzlich schneller spielen konnte als jemals einfach weil die so schnell ansprach. Mir sagte nicht einmal der Name "Gola" was.
 

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