Individuelle Auswahlkriterien: Warum haben Sie das Akkordeon gewählt, das Sie spielen?

Guten Tag,

Wie ich mein Instrument ausgesucht habe? Ich habe es nicht ausgesucht - es hat mich ausgesucht...
...ist mir die Ausgangsfragestellung (mal wieder) viel zu akademisch...

Es gibt viele Möglichkeiten für einen Mensch, zu ihrem eigenen Instrument zu kommen: Kauf, Erbschaft, Schenkung,... Das Akkordeon als einzigartiges Instrument ist jedoch kein Produkt des täglichen Konsums. Kein Brot, Milch, Zahnbürste oder Zigaretten. Die Leute kaufen ein Akkordeon für einen viel längeren Zeitraum. Diese Merkmale nähern sich z.B. einem PKW. Als ich mein Auto gekauft, hatte ich damals nach meinen Bedürfnissen zu wählen. Kein Bauchgefühl, sondern Leistung, Verbrauch, Kofferraum und Preiss. Akkordeons sind ähnliche Artikel. Ich habe nur aus Instrumenten aus zweiter Hand ausgewählt. Neue Instrumente dieser Einzeltonbass-Klasse kosten heute mehr als 15.000 Euro. Sie sind oft teurer als ein Mittelklassewagen. Daher lohnt es sich eigene Bedürfnisse zu wissen und zu charakterisieren. Ich habe meine eigene oben beschrieben. Es gibt doch nichts Akademisches daran. Nur reine zweckbestimmte und praktische Auswahl, nichts mehr. Ich brauche keinen Ferrari, ich bin nicht Schumi. Ich habe ein Auto, das mir am besten passt. Das gleiche gilt im Falle meines Akkordeons wahr. Ist meine Kiste das beste Instrument? Ja und nein. Ja für mich und nein für andere. Ich bin an den Erfahrungen anderer Menschen interessiert. Die Geschichte eines jeden Musikers ist einzigartig. Es kann nicht kopiert werden, aber man kann daraus lernen. Wenn mein Thema jemanden enttäuscht hat, bitte um Entschuldigung.:(

Liebe Grüße, Vladimir
 
Hallo Vladimir,

Wenn mein Thema jemanden enttäuscht hat, bitte um Entschuldigung.:(

es gibt eben unterschiedliche Herangehensweisen, insofern ist es schon interessant, wenn Du Dir darüber viele Gedanken machst und Fragen stellst. Andere, so wie ich, tun dies eben nicht :nix:...
 
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Als ich mein Auto gekauft, hatte ich damals nach meinen Bedürfnissen zu wählen. Kein Bauchgefühl, sondern
wie ich in meinem obigen Beitrag schon schrieb: bevor bei mir das Bauchgefühl entscheiden darf (bei Auto wie Akkordeon), müssen die Eckdaten stimmen. Ich weiß, was ich von den Daten her will: beim Auto Leistung, Größe, Kofferraum, ..., beim Akkordeon Griffsystem, Chörigkeit, Basssystem, ...
Aber innerhalb dieser Eckdaten gibt es normalerweise mehr als ein Exemplar (zumindest wenn man ein wenig sucht und sich etwas Zeit lässt). Und unter diesen verfügbaren Exemplaren entscheidet bei mir das Bauchgefühl. Bei Auto wie Akkordeon.
 
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also mit links Taste hätte ich Probleme, egal was rechts ist ... (oder meintest du das andere links?)
Hi Inge

Sorry, da habe ich etwas vertauscht. Gemeint war rechts Taste, links Knöpfe, was mich ins Irrenhaus brächte und so quer aussieht:
rechts-links.jpg


Ein schönes kommendes Wochenende wünscht Dir Paul
 
wenn ich das alles lese, merke ich, dass ich vermutlich überhaupt kein "richtiger" Akkordeonist bin :nix:
Und ich erst recht nicht.

Weder suchte mein Concerto II mich aus, noch war es meinerseits Liebe auf den ersten Blick. Es stand seit dem Musikunterricht meiner Kinder vor vielen Jahren nur rum und wartete darauf, dass jemand es wieder bespielte. Ein Wunsch, dem ich alter Esel vor 1 1/2 Jahren nachkam. Ich habe noch keine Rückmeldung von ihm bekommen, wie ihm meine Künste gefallen. Stumm vor Entsetzen?

Gerade aus der Gluthitze auf dem Oder-Neiße-Radweg zurück, wünsche ich mir von der Guten Fee kein neues Akkordeon, sondern ein leichtes Trekkingrad mit Pinion- oder zumindest Rohloff-Getriebe mit großer Übersetzung, weniger Steigungen auf meinen nächsten Touren, und wenn das Budget damit noch nicht ausgereizt ist, ein 3-chöriges Akkordeon.
 
... merke ich, dass ich vermutlich überhaupt kein "richtiger" Akkordeonist bin
Und ich erst recht nicht.
Weder suchte mein Concerto II mich aus, noch war es meinerseits Liebe auf den ersten Blick ...
... wünsche ich mir ... ein 3-chöriges Akkordeon.
Das heißt aber nicht, dass du kein "richtiger" Akkordeonist bist. Das heißt nur, dass du möglicherweise "dein" Instrument noch nicht gefunden hast. Ich hatte schon ca. 40 Jahre Akkordeon gespielt - davon über 30 mit einem guten Instrument, das ich im Rückblick "(m)ein Arbeitstier" nenne - bis bei mir überhaupt der Wunsch aufkam, "mein Akkordeon" zu suchen, das mich auch emotional anspricht. Trotzdem würde ich nicht behaupten in dieser langen Zeit keine "richtige" Akkordeonistin gewesen zu sein!

A propos Akkordeonistin:
 
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Gerade aus der Gluthitze auf dem Oder-Neiße-Radweg zurück, wünsche ich mir von der Guten Fee kein neues Akkordeon, sondern ein leichtes Trekkingrad mit Pinion- oder zumindest Rohloff-Getriebe mit großer Übersetzung, weniger Steigungen auf meinen nächsten Touren, und wenn das Budget damit noch nicht ausgereizt ist, ein 3-chöriges Akkordeon.

Das würde ich so auch machen!

Solange ich auf dem "Bock" sitze, genieße ich die Vorzüge meiner Rohloffnabe ( -> Sehr empfehlenswert .. zumindest beim Fahrradfahren.. für s Akkospielen sind die Vorzüge eher marginal, wenn überhaupt:D ) und verschwende keinen Gedanken an mein Akkordeon.... Aber wenn ich mir mein "Klangmöbel " umschnalle, genieße ich voll und ganz den Klang und die Möglichkeiten. Alles zu seiner Zeit und jeder, wie er mag. Das ist ja auch das interessante an diesem Faden: zu lesen, wie und über welche Umwege hat hier jeder zu seinem Instrument gefunden und was war evtl. der entscheidende Auslöser. .. Also ich find das spannend zu lesen:)
 
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na dann erzähl ich auch die Geschichte, wie ich zu meiner Golina kam.
Es war Anfang der 90er Jahre und Bekannte aus dem hiesigen Musikverein wollten eine "Geburtstagständchen" Gruppe, Form einer Oberkrainerbesetzung, machen. Dabei hatten sie mich gefragt, ob ich mitmachen würde. Gute Idee fand ich, allein ich besaß überhaupt kein Akkordeon mehr. Gelernt und gespielt hatte ich auf einer Hohner Lucia, aber die hatte ich längst verschenkt. Und jedesmal eine Morino ausleihen, naja. Also entschloss ich mich mir eine gebrauchte Morino zu kaufen.
Man hatte mir von einem Musiker aus dem Nachbarort erzählt, der mehrere Morinos besaß. Also rief ich ihn an, fuhr hin nur zu meiner Enttäuschung wollte der keine seiner drei Morinos verkaufen. Aber er bot mir fast etwas abschätzig die Golina mit den Worten an: "die kannst Du haben". Ich kannte dieses Modell ja überhaupt nicht, aber ich sah sofort das 3-chörige Tremolo, das ja für Oberkrainermusik notwendig ist, spielte das Instrument an, war mit dem Klang zufrieden und fragte nach dem Preis. Ich hatte für eine gebrauchte Morino eine Preisvorstellung von 2.000-3.000 DM und war dann total überrascht als er mir das Instrument für DM 700,- anbot. Da gab es natürlich kein langes Überlegen mehr und so wurde Golina II meins.
Allerdings war mir, nicht zuletzt auch wegen der gerade erzählten Geschichte, nicht klar, dass die Golina eher oberhalb der Morino anzusiedeln ist, das hat mir dann viele Jahre später erst Maxito gesagt. Bereut habe ich den Kauf nie, auch wenn einige bis dahin nicht entdeckte Mängel bei der Restauration zu Tage kamen, die aber alle perfekt in Ordnung gebracht wurden. Und so bin ich als Akkordeondilletant mit diesem Instrument äußerst zufrieden.
 
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Meine beiden "Stella's" stammen aus den 70/80ern und diese hab ich nur, weil die mir jemand organisiert hatte.
Leider hänge ich an beiden, dass ich noch nicht darüber nachgedacht habe mir was neues zu kaufen. Ich bin damit zufrieden, Klangqualität hat natürlich durch die lange Benutzung schon gelitten.
 
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Weil meine Freundin vor einigen Jahren einen Erwachsenenkurs für Akko begann, wurde ich angesteckt, es auch zu versuchen.
Ich hatte zwar KEINE Ahnung, aber wollte mich auf das Experiment sehr gerne einlassen - in der Hoffnung, daß wir zwei alten Mädels ab und zu gemeinsamen Spaß haben würden.
Große Entwicklung haben wir beide von vornherein nicht erwartet.

Ich wusste zwar, daß es Knopfakkos gibt und fand die immer sehr faszinierend - aber regional verfügbar war keines.
Damals hatte ich auch Angst, daß mir bei schnell zu erwartender Stagnation niemand helfen könne - da es hier sogar ziemlich unbekannt ist.
Musikschule fiel für mich aus, weil ich Probleme mit Lehrern habe.

So besorgte ich mir ein preiswertes Pianoakko, damit der "Schaden" nicht so groß wäre, falls ich aufgebe.
Ich habe dann bald 2 bessere Instrumente nachgekauft (auch hauptsächlich wegen 96 Bässen).


Dann kam meine Freundin leider nicht weiter und hat sich vom Akkospielen verabschiedet.

Zwischenzeitlich sah ich das 6:6-Akko und es hatte gleich eine große Anziehungskraft auf mich (kleine Vorahnung?).
Davon gibt es deutschlandweit nur SEHR wenige Instrumente und schon gleich gar keins auf dem Gebrauchtmarkt.
NEU kaufen wollte ich es damals nicht - wieder aus der Angst, es könnte evtl. doch nicht passen.
Und es hatte nur 72 Bässe...

Da ich für meine Laienverhältnisse auf dem Piano-Akko recht gut vorankam, wuchs mein Mut bei gleichbleibendem Wunsch nach einem Knopfakko.
So suchte ich weiter und fand ein gebrauchtes, niedliches kleines B-Griff.
Gekauft, versucht, vorangekommen - aber noch nicht das, was ich wollte (die Tonanordnung blieb fremd).
Es war nur zweichörig, mir fehlten die tieferen Töne.
Also noch ein tiefes B-Griff nachgekauft...

Kurz nach diesem letzten Kauf kam durch das Aufwärmen eines alten Themas hier das 6:6 zur Sprache und ich erwähnte, daß ich es gerne versuchen / mir gerne mal ein Instrument leihen würde.
Da bekam ich ein tolles Angebot von Didilu, der zwei davon hatte.
Sofort gemacht: längere Testzeit vereinbart - aber schon am nächsten Tag wusste ich: DAS ist es!

Es lag sicher daran, daß mir die Knopfanordnung wegen der vorangegangen Pianoakkozeit bekannter (übersichtlicher, daher sympathischer) vorkam als die des B-Griffs.
So kam es zum Instrumententausch: meine beiden kleinen B-Griffe gegen seine beiden größeren 6:6-Systeme - die aber trotzdem den Voretil der geringeren Größe gegen meine Pianoakkos hatten.
Ein glücklicher Zufall war, daß er neben dem 72er-Standardinstrument auch noch eines mit 96 Bässen hatte ausrüsten lassen und es noch verschönert hat.

Seitdem LIEBE ich diese Kisten!
Und nebenbei konnte ich meine zeitweise "wilde" Suche nach meinem Trauminstrument einstellen.
Diese 66er (wie ich sie nenne) gibt es nicht anders.

Wenn ich allerdings viiiel Geld hätte, würde ich mir gerne eines bauen lassen mit reduzierbarem Bass und an der Optik noch was machen (am liebsten in Wurzelholzimitat wie mein Schumann).
Aber das sind Kleinigkeiten, die nicht relevant sind.

Ich bin Hobby-Laie - da braucht es keine Profi-Ausrüstung.
Und ich mag auch den typischen derben Klang...was nicht heißt, daß mich fein abgestimmte Instrumente nicht dahinschmelzen lassen!


Bis auf mein Piano-Schumann (spiel ich noch ein paar Sachen drauf) und die kleine Club-Contasina (für gelegentliche Ministücke) könnten die anderen nun weg - aber NOCH pack ich es nicht...

Lieben Gruß von Karin :)
 
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