Pickups selbst wickeln ist kein Hexenwerk

  • Ersteller Gast223371
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P90-Splittbucker.jpg


@crazy-iwan hat mich angesteckt. Ich wickel mir jetzt auch einen Humbucker-sized P90 für meine Kroko-T-Style. Bei mir geht es aber in Richtung P-33 Split-Bucker.
Die Teile aus Hennigsdorf sind schon da, die Parts aus East Yorkshire haben den Weg über den Kanal noch nicht vollendet.
Existenziell für dieses Vorhaben sind die bei Axesrus erhältlichen 2 Magnetic Spacers
 
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Heute sind die restlichen Parts gekommen:

allParts.jpg
 
Ich bin quasi kurz davor, scheue aber doch, manuell zu kurbeln.
Ich könnte ja den Akkuschrauber nutzen, aber das Ding bei der Wickelmaschine, wodrüber ich den Schrauber stülpen würde, ist zu groß für meinen Schrauber... Kennt jemand was, womit ich das anpassen könnte?
Quasi was, um mein Bohrfutter (richtiger Begriff?) zu vergrößern... auf ca. 2cm.
 
Die Monstermaschine die Du da hast hat doch auf der Kurbelseite oben auf der Welle etwas das fast aussieht wie eine Riemenscheibe.

Das würde ich benutzen, also mit einem geeigneten Rundriemen indirekt antreiben. Der Rundriemen dämpft dann auch mit seiner Elastizität die Ungenauigkeit in den zu koppelnden Wellen.
 
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So damit es hier mal weiter geht mit dem Thread stelle ich euch heute meine neue Mojo-tone Wickelmaschine vor.
2000 U/min und programmierbare Presets ermöglichen ein schnelles Wickeln von Spulen in gleichbleibender Qualität.
Am Wochenende werde ich mal die ersten Spulen wickeln.

20181119_125946.jpg
 
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So und hier mal der erste Singlecoil mit der neuen Mojo gewickelt. Hat super funktioniert. Der Pickup hat exakt 8200 Windungen. und einen Widerstand von 6,47 Kohm. Der Draht ist ein 0,063 mm ( AWG 42) PU-Lackdraht von Sautershop.
Die Spule war in weniger als 8 Minuten gewickelt, wobei ich noch nicht die volle Geschwindigkeit der Maschine ausgereizt habe. Mit der Schatten war unter 12 Minuten nichts zu machen.
Die Wicklung selbst ist deutlich straffer und homogener, als bei der Schatten, die gesamte Spule kompakter. Es wäre sicher noch Platz gewesen für weitere 200-300 Windungen. Bei der Schatten habe ich nur mit "Gewalt" 8200 Windungen aufspulen können, bei knapp 8000 war die Spule meist voll.
Dieser Pickup wird auch nicht gewachst, sondern nur mit einem dünnen Teflonband fixiert.
Am Wochenende werde ich mal ein Pickguard für eine Strat bestücken und dann sehen wir wie er klingt.

Mojo1.jpg
Mojo2.jpg
DSCN4066.JPG
 
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Hm, an einer Stelle stehe ich grad auf dem Draht:

Wenn man eine Lage durch ist - bei (der einfachen Rechnerei halber angenommenen) 0,05 mm Draht und 7 mm Wicklungshöhe, da bekommt man, sauber nebeneinander, 140 Windungen drauf - aber da man doch einige Tausend bis inn fünfstelligen Bereich an Windungen drauforgelt - wie geht man am Besten zurück ann Anfang?

Einfach wieder zurückwickeln...? Die Windungen bleiben dann ja rechtsrum, wennses vorher waren ... oder links ... hm hm ... ja?

+ ich hab ein Göldo-Humbucker-Set gekauft. Draht war keiner bei, nun bin ich unschlüssig - ich will keinen High-Output-Pickup haben und hab noch nie eine Spule gewickelt. Ich hab was von ungefähr 5000 Windungen bei einem normalen PAF im Kopf, mag also gut und gerne satt darunterbleiben und überlege nun, was ich da für nen Durchmesser nehmen sollte - ich möcht nicht so viele Windungen unterbringen und werde erstmal Übung brauchen, dachte daher daran, direkt was richtig Dickes zu nehmen, 0,1 oder 0,112 oder so...
 
ich möcht nicht so viele Windungen unterbringen und werde erstmal Übung brauchen, dachte daher daran, direkt was richtig Dickes zu nehmen, 0,1 oder 0,112 oder so...

Ich wickle die PU fü meine Eigenbauten meistens mit "dickerem" Draht... 0,09, oder 0,1 mm (z. B. Sauter Shop).... der 0,09er Draht hat einen Widerstand von 2,687 Ohm / Meter... da kannst du ja ungefähr ausrechnen auf welchen Gesamtwiderstand du dann kommen könntest... Die alten Jazz PU (wie etwa
Gibsons CC PU) wurden / werden mit AWG 38 (0,1 mm) gewickelt...
 
Ich würde davon abraten einen dickeren Draht zu wickeln, der Pickup wird ziemlich dumpf. Ideal ist der 0,063 mm Draht für eine Humbuckerspule. Bei +/- 5000 Windungen pro Spule landest du in etwa bei 7, 4- 7,8 Kohm, was nicht gerade hochohmig ist und den Werten alter PAFs nahe kommt. Ca 100 Windungen rauf oder runter sind ca. 0,1 Kohm mehr oder weniger. Du solltest drauf achten, das beide Spulen leicht unterschiedliche Werte haben, die Interferenzen machen hier den interessanten Ton. Hochohmige Pickups werden mit dünnerem Draht gewickelt und haben dann bis 9000 Windungen auf der Spule.
beim 0,063er Draht je nach Isolierungsmaterial (Plain Enamel, PU, oder Heavy Formware ) ist die Humbuckerspule auch schon ziemlich voll. Je nach dem wie viel Zug du beim Wickeln aufwendest.
 
Ich würde davon abraten einen dickeren Draht zu wickeln, der Pickup wird ziemlich dumpf.

na... dann habe ich wohl den Stein der Weisen gefunden... meine PU haben einen warmen, jazzigen und eher brillianten Sound... und nach 30 Jahren PU wickeln hatte ich immer so den Eindruck, dass ein geringerer DCR eher zu einem "klaren" Sound führt... weshalb eben klassische Jazz PU eher mit weniger DCR auskommen... Die überaus guten CC Kopien von Rautia und Lollar haben Werte von ca. 2,5 - 4K ... und die aktuellen Charlie Christian PU von Roswell (die sehr brillant tönen liegen bei guten 3K ... aber das heißt ja nicht, dass ich als Hobby Wickler, oder andere PU Hersteller Ahnung haben... ;)
 
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meine PU haben einen warmen, jazzigen und eher brillianten Sound
Die meisten würden "warm" und "brillant" eher in verschiedenen Enden einer Skala sehen.
Vielleicht liegt es am Anwendungsgebiet? Ein Jazzer hat natürlich ganz andere Ansprüche, als ein Rocker, und ganz andere Definitionen was genug Wärme und genug Brillanz bedeutet.
 
Ein Charly Christian Pickup ist auch eine völlig andere Konstruktion als ein Humbucker, das sollte man dabei nicht aus den Augen verlieren. Natürlich kann man auch mit 3,5 -4 Kohm einen "klingenden" Pickup bauen, die Frage ist eben, was man haben will. Ich denke ein Humbucker im klassichen Sinn wird mit 3000 Windungen ziemlich schlaf daher kommen. Alternativ kann natürlich eine aktive Elektronik hier weiter helfen, dann wären auch dickere Drähte von Vorteil. Aber das ist dann wieder eine andere Baustell und ein anderes Thema.
 
dann schau dir mal dies Video an... die PU sind Low DCR von Lollar... (liegen so bei guten 3K - gewickelt mit 0,101 mm / AWG 38)... ab Minute 1:20 schaltet Tim Lerch Neck und MItte parallel ... womit wir dann noch einen DCR von 1,5 K hätten... (rechnerisch) ich würde das schon brillant nennen... Ich habe auch schon Humbucker mit 0,09 mm Draht gewickelt und hatte einen sehr cleanen Sound...

 
Keine Frage, wenn man aber zurück auf den Fragesteller kommt, so hat dieser keine Aussagen nach seinem Sound gemacht sondern nur von Windungen und Drahtstärke gesprochen.
Wenn ich einen Pickup wickle, dann muss ich mir vorher Gedanken machen, was der Pickup eigentlich können soll. Und wie gesagt sind CC Pickups eben keine klassichen Humbucker.
Ich denke der "Streit" ist hier völlig unnötig, weil wir über Äpfel und Birnen diskutieren.
 
Genau... wir müssen hier nicht streiten... der TE möchte einen Humbucker wickeln und mit eher dickerem Draht anfangen... Zitat:

"ich möcht nicht so viele Windungen unterbringen und werde erstmal Übung brauchen, dachte daher daran, direkt was richtig Dickes zu nehmen, 0,1 oder 0,112 oder so... "

dazu habe ich eine Empfehlung ausgesprochen... ;) Thats it...
 
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Also... Erstmal will ich bloß probieren - erstes Ziel ist, daß das Ding überhaupt funktioniert, der Draht nicht reißt und so weiter.

Wie das Ding im ersten Versuch klingt, ist nicht so wichtig, erstmal soll es nur funktionieren. Wenn es dann brauchbar klingt - auch gut, umso besser. Aber ... wenige Windungen sind mir durchaus recht, daher bin ich auf dünnen Draht für Viele nicht angewiesen. Dicker Draht ist aber erstmal auch der noch nicht vorhandenen Übung geschuldet, ... am Ende werd ich ja so oder so ungefähr einen Kilometer Draht da drauforgeln, oder sogar mehr ... wie auch immer, erstmal solls nur irgendwie klappen, ohne daß etwas kaputtgeht.

Hm... Wenn ich mir die Tüte voll n Bißchen Kram so ansehe ... ein Blech aussägen und biegen ist kein Ding, mit ein Bißchen Sorgfalt und Geduld auch maßhaltig (man kann sich für alle Biegungen ein oder zwei Klötze feilen, im Prinzip die Heimwerkerversion eines mehrteiligen und evtl mehrstufigen Preßprozesses - Gummihammer und Biegeklotz) ... Spulenkörper sollten aus Holz, Plastik, Kork ... aus vielem, das sich gut bearbeiten läßt, hinbekommbar sein, eine Endbegrenzung bekommen ... Magnete bleiben noch zum Teil ungeklärt ... aber da les ich mich rein, bevor ich was frage.

Dann erstmal ... danke soweit!
 
So schnell reisst der Draht nicht, wenn man keine groben Fehler macht, auch der dünne 0,050er Draht ist recht stabil. Mein Tip wäre, fang mit einem Singlecoil an Erfahrungen zu sammeln. Ein Humbucker ist wesentlich komplexer, da die Spulen auch zwei Wickelrichtungen haben sollten usw. Das größte Problem am Anfang ist das anlöten der Anschlusslitzen an den dünnen Draht, da braucht man schon ne ruhige Hand und einen guten Lötkolben.

Bei einem Singlecoil hast du relativ schnell die Rückmeldung ob deine Arbeit funktioniert hat, beim Humbucker wird die Fehlersuche am Anfang ohne Erfahrung auch mal haarig.

Ich würde mich an deiner Stelle schon an die "vorgegebenen Werte" der Pickups halten, weil so auch ein Vergleich mit marktüblichen Produkten möglich ist und das motiviert obendrein.

Keine Angst, einfach machen, Im schlimmsten Fall produzierst du ein Knäul Kupferwolle. :D
 
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Ja, das klingt sinnvoll!
 
@Mampfred

Alter Thread, ich habe bis Seite 4 durchgeblättert und befasse mich aktuell auch mit dem Pickup wickeln, aber noch auf die stümperhafte Bohrmaschinen-Methode. Arbeite gerade an einem durch einen Optokoppler gesteuerten Counter + Taschenrechner, aber ich habe eine ganz andere Frage:

Welches Tape nutzt du zum abkleben der Spulen nach dem Wickeln? Da gibt es auch viel Voodoo drum - sollte doch eigentlich völlig egal sein, hauptsache dünn genug, oder?

Viele empfehlen eine Tapesorte von 3M, ein schmales Gewebeklebeband in schwarz, das ist aber saumäßig teuer. Normales PVC Isolierband sollte doch auch völlig ausreichen, oder? Dachte daran ich klebe das erst mal auf einer relativ sauberen, glatten Fläche auf, setze ein Lineal an und schneide das in der passenden Breite und ziehe das ab und klebe das dann um die Spule herum - sieht du da ein Problem darin?

Danke im voraus für deine Hilfe!

Gruß
Phil
 

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