Steirische/Ziach: Erfahrungsaustausch / Vergleich Griffsysteme

Die Polka auf dem Video ist ja wunderschööööön!!! Habs mir gleich 2 mal anhören müssen!

kann mich da an dieser Diskussion leider nicht beteiligen, da ich auf meinem Schwyzerörgeli eh nur mit 4 Fingern spiele. Aber bei uns gibt es 2 verschiedene Nummerierung der Finger: Bei den meisten ist der Zeigefinger der Finger 2. Dann gibt es aber auch solche, die den Zeigefinger als Finger 1 bezeichnen, weil er halt der erste Spielfinger ist. Für mich persönlich, ist die erste Variante die verständlichste, da ich an meiner Hand 5 Finger habe, und somit ist der der Daumen, der am Griffbrett liegt Finger 1 und der kleine Finger die 5. Aber das ist wohl auch Gewöhnungssache.

Mir gefällt einfach diese Polka saugut!!
herzlich, Julchen
 
Hallo, ihr "Steirische" - Spieler,

da mich das Thema immer noch beschäftigt, habe ich vorletztes Wochenende ein in Bayern stattgefundenes Volksmusikseminar genutzt, um mir mal von nem Profi das Vier-Fingersystem erklären zu lassen. Dort spielen alle "traditionell" mit vier Fingern und die meisten auch mit nur einem "Riemele"...
Es passt halt auch viel besser zur "Ziach" selber...eigentlich ist es das, was ich ursprünglich mal mit der Steirischen machen wollte, aber dann lief´s halt in ne andere Richtung...

Was mich verblüfft hat, war die sofortige Orientierung auf der Tastatur. so daß ich einfachere Stücke, (ich nehm jetzt was ganz Bekanntes( kein Volksmusikstück) damit ihr´s nachvollziehen könnt: z.B. "die Sterne am Himmel" oder" Auf der Streif") "einfach so" mit vier Fingern ohne Vorübung praktisch fehlerfrei spielen konnte...
bei einem Vier- Finger-Spieler, der´s mit Fünf probiert hat, hat´s nicht funktioniert..ich weiß aber nicht, ob das jetzt objektiv ist...vielleicht kann der eine oder andere Vier-Finger-Spieler das auch noch ausprobieren und was dazu schreiben ?

Was ich auch sehr unkompliziert fand, war, daß man einfach überlegt, welche Finger man für die nächsten Töne braucht und so einfach mit dem passenden Finger das Stück beginnt..unabhängig vom Anfangston..und man sich dann einfach von Ton zu Ton weiterhangelt...( im Gegensatz zu Michlbauer) was das Ganze ziemlich vereinfacht...
ich denk, hier ist auch der Knoten bei den "Neueinsteigern"(beim Michlbauersystem), die vorher kein anderes Instrument gespielt haben...Alles, was bei Michlbauer nach der "Grundstellung" kommt, erscheint ihnen wahnsinnig kompliziert und deshalb trauen sie sich oft da gar nicht mehr ran...

Was etwas gewöhnungsbedürftig ist, ist das oft extreme Spreizen der Finger, was bei "Fünf-Finger" einfach mit dem Daumen gegriffen wird...die Hand muß beweglicher sein , auch weil ich durch den fixierten Daumen nicht einfach mit der ganzen Hand weiter reingreifen kann (Richtung vierter Reihe)

Was wesentlich schwieriger für mich als Vier-Finger-Anfänger ist, ist das Hüpfen zum Überbrücken großer Abstände (z.B. "Alpler-Polka", "Guten Morgen", zweiter Teil )...bis das flott läuft, ist doch einiges an Übung notwendig um die exakten Abstände im Kopf abzuspeichern, um sie sicher zu treffen..
..da ist das Fünf-Finger-System eindeutig im Vorteil, da laß ich meinen Daumen einfach ganz bequem auf dem/n tiefen Ton/Tönen ohne Rumgehüpfe...

Was mir auch aufgefallen ist, ist, daß typische Stücke für Steirische Harmonika von der Art , sie zu Spielen mit vier Fingern sich "echter" anhören..ihr versteht hoffentlich, was ich meine...

noch´n (persönlicher) positiver Nebeneffekt:..die Tendenz, meine rechte Schulter beim Spielen unbewußt hochzuziehen, ist bei "Vier-Fingern" nicht vorhanden...

Momentanes Fazit : Volkstümliche Stücke, bzw. solche, die mit vier Fingern geschickt liegen, werd ich wohl in Zukunft mit vier Fingern spielen...Stücke, die nicht speziell für Harmonika geschrieben wurden, sind meist einfacher mit fünf zu greifen..das werd ich auch (zumindest in nächster Zeit, bis ich mehr Übung hab) so machen...

Beide Systeme haben ihre Vor- und Nachteile, es kommt auf die Literatur an...

Ich hab auf jeden Fall nicht gedacht, daß ich das Vier-Finger-System nach über fünf Jahren mit fünf Fingern so schnell "gebacken" krieg...und..es funktioniert sogar, das gleiche Stück nacheinander mit vier und fünf Fingern zu spielen, ohne daß man da was durcheinanderwurstelt...das hätt ich auch nicht gedacht...ich dachte erst, das müsste man unbedingt trennen...

Gruß,
albschneggle
 
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Nun ja, ich hab mit fünf Fingern begonnen und werde - zumindest vorläufig - auch dabei bleiben, bin es ja vom Akkordeon so gewohnt.
Aber auf deine Betrachtung hin @albschneggle interessiert es mich jetzt doch, ob ich auch mit vier Fingern was zustande bringe - Titel wie "Auf der Streif" klappen auch mit fünfen noch nicht so richtig, aber die Kreuzbachklausn will ich mal versuchen.
Man wird sehen, ob das ws für mich ist
 

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