Warum habt ihr Euch zusätzlich zum Akkordeon eine Steirische als Zweitinstrument angeschafft ?

  • Ersteller albschneggle
  • Erstellt am
albschneggle
albschneggle
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
26.04.24
Registriert
10.01.18
Beiträge
497
Kekse
7.589
Hallo Ihr !

In letzter Zeit erlebt die Steirische Harmonika einen ungeahnten Aufschwung jenseits der alpinen Regionen ;)...Vor einigen Jahren wär das für die wenigsten von Euch wahrscheinlich eine Überlegung gewesen, sich mit so ner kleinen diatonischen wechseltönigen Kiste zu beschäftigen, bei der man im Vergleich zur Pianotastatur auch noch komplett umdenken muss...und dann womöglich noch Griffschrift...:eek:
Herbert Pixner hat bestimmt Einiges dazu beigetragen...und sonst ??
Mir selber ist die Steirische Harmonika zum ersten Mal bewusst im Allgäu begegnet, als sie auf einem Mini-Dorffest von "Mann zu Mann" weitergereicht wurde und fast jeder konnte spielen... das fand ich einfach klasse....eigentlich zuerst für meinen Mann gedacht, hat das Instrument dann sehr schnell zu mir gefunden...:)..mir hat es einfach auch gefallen, wie locker und fröhlich damit Musik gemacht wurde..das stand so ganz im Gegensatz zum ernsten Akk.orchesterspielen...seither hat sie mich nicht mehr losgelassen...
Vielleicht könnt ihr auch ein bisschen erzählen, was die Beweggründe waren/ sind, warum ihr euch zusätzlich zum Akkordeon eine Steirische zugelegt habt ?

Gruss, albschneggle
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
bin im Allgäu geboren und mir gefällt die Alpenmusik. Auch die "Holzkisten" finde ich optisch und klanglich klasse. Ich spüre, wie es in mir schwingt, wenn ich diese Musik höre.
Dennoch bleibt es eine Alternative.
Das Akkordeon ist mir durch die vielseitigen Möglichkeiten sehr wichtig. Den Aufwand, beides zu üben, nehme ich gerne in kauf.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Akkordeon vor fast 50 Jahren angefangen zu lernen - weil es damals in war, ein Instrument zu lernen (doch, doch, hat mir schon auch gefallen, war aber wohl doch zu jung).
Auf meiner Hochzeit 1982 hat mein Opa die Steirische gespielt - und wie.
Hab sie dann aber wieder aus den Augen verloren (die Steirische), auch weil ich keinen kannte, der so ein Instrument spielte, geschweige denn eine Anlaufstelle, wo man das hätte lernen können

Irgendwann in 2018 ist mir beim Entrümpeln die alte Hohner Lucia III in die Finger gekommen, ausgepackt, angespielt und schnell weggelegt - hat furchtbar geklungen

Aber ein Instrument mußte es sein, also beschlossen, dass es eine Steirische sein muss (diese Art Musik hat mir immer gefallen)
Und dann - Glück muss man haben - recht schnell eine Lehrerin gefunden, sogar ganz in der Nähe und voila - jetzt spiele ich
Und das Beste zum Schluss - vor ein paar Tagen hat meine Frau (die immer behauptet hat, dass sie diese "Volksmusik" nicht mag) gesagt (Originalton): "So langsam werde ich süchtig nach dieser Musik"
mehr kann man doch nicht wollen, oder?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Einem guten Freund von mir, schon im Rentenalter, wurde vor ein paar Jahren bei einem von einem Ziachverein veranstalteten Volksmusiktreffen verboten, etwas auf dem Akkordeon vorzuspielen, weil ein Akkordeon "kein Volksmusikinstrument" ist.
Daraufhin legte er sich mit dem ihm eigenen Ehrgeiz eine Steirische und einen Tonbelegungsplan zu (und trat dem Ziachverein bei).

(Die Lieder, die er spielen will, hat er im Kopf, deswegen spielt er grundsätzlich über alle vier Reihen.
Ich habe ihn einmal gefragt, was er von dem Tonbelegungssystem hält und bekam zur Antwort, dass er zwar von jedem Knopf wisse, für welchen Ton er auf Zug und Druck gut sei, aber er da kein System erkennen könne.
Bei dem Ziachverein hat er mittlerweile wieder aufgehört, weil ihm die zu schlecht waren (d.h. nur auf maximal zwei Reihen spielen) und das "alles gleich klingt".
Die Ziach hat er noch aber er spielt sie nur noch selten, seit er festgestellt hat, dass er sie hauptsächlich dann gespielt hat, wenn er das schwere 415-Akkordeon nicht mitnehmen wollte und sich daraufhin ein 72-Bass-Akkordeon zugelegt hat.)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ja warum?

Mit diatonischen Instrumenten (Mundharmonika & Ziehharmonika) hatte ich fast vom muttermilchtrinkalter Kontakt.
Mundharmonika war sogar chromatisch, wobei meine Oma damals schuld war, dass ich auf der C-Chromatik
nach und nach in verschiedenen Tonarten spielte, damals noch mehr unbewusst.

Die Ziehharmonika, (glaube es war eine Hohner Erika) spielte ich von Anfang an „falsch“.
Es gab da leider niemanden der es mir richtig zeigte oder darauf zumindest hätte aufmerksam machen können.
Ich spielte die beiden Knopfreihen (C- und F-) jeweils so wie ich auch Mundharmonika spielte, also mit „Ruckeln“.
Je älter ich wurde desto mehr strebte ich nach einem „richtigen“ Akkordeon (mit Tasten),
welches mir mein Vater dann auch ermöglichte. Ich bekam eine Hohner Atlantik IV de Luxe.
Da ich schon immer ein schwerer Junge war, machte mir das Gewicht der Atlantik so gut wie nichts zu schaffen.

Damals war das wie eine Erlösung, raus aus dem „Korsett“ der Ziehharmonika die mich durch die
eingeschränkten Möglichkeiten immer weniger befriedigten.
Das Umdenken- umlernen und ständiges weiterlernen, bereitete mir eher Freude als wie Stress.
Und so gingen die Jahre dahin, die Ziehharmonika habe ich dann kaum bis gar nicht mehr beachtet.
Leider ging sie irgendwann unbemerkt verloren. Ob- überhaupt und wo sie nun existiert, keine Ahnung.

Irgendwann packte es mich dann doch wieder, mir kam eine Morino V Club unter die Augen.
Leider ein Fehlkauf. Außer mal kurz drauf gespielt war da nichts weiter. Habe die dann wieder abgegeben.

Aber nun, nun will ich wieder ein diatonisches Handzuginstrument spielen.
Es wird eine Steirische sein die ich aber leider noch nicht bei mir habe.

Da steirische Harmonikas einen ganz anderen Sound abgeben als ich es von meinen Akkordeons her gewohnt bin,
wird mein Weg zum Ziel ein Weg sein den ich gerne gehen werde.
Und dank den Infos aus Internetseiten, sowie auch den vielen hilfsbereiten Mitgliedern hier im Forum,
werden meine Anfänge sicherlich nicht mit „falschen“ Herangehensweisen beginnen.

Ich glaube das ich mich unbewusst schon länger nach einer steirischen Harmonika gesehnt habe.
Abgehalten hatte mich dann oft das umdenken und umlernen, denn ich wollte ja mehr
als nur „stümperhaft im ruckelnden Modus“ wie damals auf meiner Ziehharmonika spielen.

Es gibt so viel an Liedgut, welches durch den Sound und der Spielweise einer Steirischen,
(für meinen Geschmack) am besten zur Geltung kommt.
Das sind im Großen und Ganzen meine Gründe wieso eine Steirische als Zweitinstrument.

Der Vollständigkeit halber möchte ich noch erwähnen, Mundharmonikaspielen habe ich nie aufgegeben.
Außer Bluesharp in Richterstimmungen habe und spiele ich, alles erdenkliche was es an Mundharmonikas gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Also ich bin erst Mitte letzten Jahres zu einem Bandoneon gekommen - bis dahin hätte ich nie gedacht, mal ein Handzuginstrument lernen und spielen zu wollen - und schon gar nicht Volksmusik :D

Aber wie sich der Fokus halt verändert...während meiner Recherchen bin ich dann auch auf die Steirische gestoßen, ein Instrument, welches ich noch nicht kannte. Da ich seit einigen Jahren regelmäßig in der Steiermark bzw. in der "Trachtenhauptstadt" Österreichs Urlaub mache, dachte ich mir im letzten Sommer, ich höre mir das mal an und bin jeden Tag dorthin gefahren, wo es Live-Musik gab. Zufällig fand sogar ein Fest direkt in Bad Aussee statt, auf dem natürlich reichlich Volksmusik gespielt wurde. Ich muss sagen, mich fasziniert das Instrument immer mehr - vor allem diese tiefen "Helikonbässe" (lt. Wikipedia, kannte ich natürlich nicht) haben´s mir angetan! Und ich muss zugeben, dass ich von den Musikern dort ebenfalls begeistert war: Die meisten können mehrere Instrumente ziemlich gut spielen, oft spielen sie als Hobbymusiker (!) mehrfach am Tag in unterschiedlichen Besetzungen und auf unterschiedlichen Instrumenten und sogar mehrstimmig singen können sie auch sehr schön!

Zudem finde ich, hat die Steirische insgesamt einen sehr charmanten Klang, den ich mag.

Wieder zu Hause, hat mir Youtube natürlich gleich passendes vorgeschlagen, von denen mich zwei Aufnahmen sofort angesprochen hatten, beides selbst komponierte Stücke (also keine traditionelle Volksmusik) und man kann diese faszinierenden tiefen Bässe sehr gut wahrnehmen:

Antonio Gmachl - Erninnerung

Makarios - Walzer

Wunderbare Musik! :) Jedenfalls habe ich ein Herz für derartige Volksmusik entdeckt und wer weiß, vielleicht lege ich mir auch mal eine Steirische zu :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben