Meine ersten Gehversuche auf den Steirischen Knöpfen zu navigieren.

Für mich ist das die Voraussetzung um später einmal locker nach gehör und / oder nach Noten zu spielen.
Ich möchte nicht für jedes mir unbekannte Lied erst einmal das entsprechende Videos reinziehen müssen.
Wenn das für dich Vorraussetzung ist, dann bist du eben so getrickt - andere können sich das 25. Lied ohne Video erschließen, wenn sie bereits 24 Videos gesehen haben, eben weil die bekannten Harmonien bereits im Kopf und die Griffe in den Fingern sind. Wenn du möchtest, dass bei dir erstmal alles im Kopf gespeichert ist, ist das halt eine etwas mathematischere Herangehensweise.
Das ist sicher kein Fehler, aber die Steirische wurd eigentlich dazu geschaffen, dass man aus dem Bauch raus spielen kann.
Daher stufe ich dein Vorgehen (ganz wertfrei) als für die Steirische untypisch ein.
Da du insgesamt von Musik mehr Ahnung hast als ich, wirst du wahrscheinlich auch damit schneller fortschreiten als ich, aber jemand mit weniger Vorkenntnissen (wie ich) würde an diesem Wege zerbrechen!

Schönen Gruß

Matthias
 
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Wenn du möchtest, dass bei dir erstmal alles im Kopf gespeichert ist, ist das halt eine etwas mathematischere Herangehensweise.
Das halte ich für Quatsch. Jedes Instrument hat seine ureigene Logik.
Die Herangehensweise um diese Logik zu verstehen und umzusetzen, ist halt unterschiedlich.

Sicherlich gibt es Spieler die durch / mit xx Methoden in nullkommanix mit schnellen Erfolgen glänzen.
Das ist mir weniger wichtig, alles zu seiner Zeit, irgendwann kommt dann ganz sicher die Überholspur.

Daher stufe ich dein Vorgehen (ganz wertfrei) als für die Steirische untypisch ein.
Nur was an manchen bzw. an meiner Vorgehensweise „Steirisch untypisch“ sein soll, erschließt sich mir momentan nicht.

Das ist sicher kein Fehler, aber die Steirische wurd eigentlich dazu geschaffen, dass man aus dem Bauch raus spielen kann.
Die Betonung liegt aber sicherlich auf kann, manche können es, manche weniger. Egal durch welche Herangehensweise.

Das Musizieren aus dem Bauch heraus beschränke ich auch nicht nur auf die Steirische Harmonika.
 
One of the great things about melodeons is that they teach you a natural and instinctive version of music theory as you learn to play them
John Spiers
https://www.musiker-board.de/threads/diatonisches-akkordeon-einfach-oder-kompliziert.657214/
Sich das diatonische System gedanklich zu erschließen sofern man sich das merken kann wird nicht schaden
Vorstellbar ist daß es sich dann auf die Finger sinnvoll übertragen läßt
Steirische Harmonika nach Noten, nicht Griffschrift, zu lernen gilt als schwierig aber möglich.
 
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Hallo,

ok, das, was unter dem Link zu lesen ist, ist deutlich profunder als meine Zeilen.
Aber inhaltlich ist das, was ich sagen wollte, schon Teil dieses sehr informativen Threads, den 120 verlinkt hat.
Weiter möchte ich das mangels persönlicher Kenntnisse auch nicht vertiefen.

Gruß
Matthias
 
Ich denke, dass man sich die Logik der Steirischen gut ohne Griffschrift anhand einfacher Melodien erschließen kann, so wie's vor vielen vielen Jahren sicher ursprünglich meist gemacht wurde. Die Herangehensweise setzt ein großes musikalisches Gespür/Gehör voraus, das viele leider nicht haben, wenn ich mir die vielen Notenanfragen zu vermeintlich einfachen Stücken anschaue, die hier im Board gestellt werden :nix:. Ob man das anhand von Tonleiterübungen schafft, kann ich schlecht beurteilen - ich könnte mir das für mich aber nicht vorstellen. Ich hatte das große Glück, Starthilfe mit Griffschrift bekommen zu haben und dadurch viele Standardgriffe/Melodiewendungen zu verinnerlichen. Auf dem Akkordeon ist es für mich seit Jahrzehnten selbstverständlich, Stücke "einfach so" nachzuspielen, und auf der Steirischen funktioniert das (bei nicht allzu komplexen Liedern) auch.
 
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Die Clubharmonika gilt ja auch als besonders geeignet für Späteinsteiger ob im Sinne nachlassender Lernfähigkeit oder das lohnt sich noch.
Ich kann von mir sagen daß sie mir von meinen vielen unterschiedlichen Instrumenten am fingerfreundlichsten erscheint.
Das erfordert für das Vorankommen zumindest beim Improvisieren ähnlich einem offen gestimmten Saiteninstrument
(bei einigermaßen bescheidenen musikalischen Ansprüchen) weniger oder auch vielleicht zuweilen gar keine konzentrierte Kopfbegleitung.
Man kommt gewissermaßen auch unbedacht schon mal sowieso zwingend weiter wenn man nur dran bleibt.
Dann ist der Weg auch vergleichsweise schnell kurz zum Einstudieren einfacher dem System entsprechend geeigneter Lieder.
 
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Möglicherweise entsteht hier der Eindruck das ich die Griffschrift verteufele, dem ist aber, generell gesehen nicht so.

Aus meiner Griffschriftschule ziehe ich mir durchaus hilfreiche- nötige- und brauchbare Informationen, da bleibe ich auch im gewissen Rahmen dran.
Ohne diese Infos wäre es schon aufwändiger, keine Frage. Ich habe auch, zu der Zeit als ich die Steirische bekam, einiges an Griffschriftnoten erworben.
War möglicherweise eine übereilte Aktion, ob ich die jemals wirklich brauche sei erst einmal dahingestellt.

Griffschrift ist eine gewisse Hilfe, allgemein betrachtet ja. Für mich momentan aber noch so, dass diese Hilfe eher eine Hilfe zur Selbsthilfe darstellt.

Sicherlich, eine Steirische ist „anders als all die anderen“, aber kein Buch mit sieben Siegeln für das es zum Erlernen nur den einen „Königsweg“ Griffschrift gibt.

Ich will nun auch nicht ausschließen das ich irgendwann doch klein beigeben muss und zähneknirschend nach Griffschrift spielen lernen muss, wenn, das ist es halt so.
Noch fühle ich mich aber auf den für mich richtigen Weg.

Was mir bei der Griffschrift absolut gegen den Strich geht, dass mir die optische Orientierung der Tonhöhen fehlen. Ist Griffschrifttechnisch sicherlich nicht anders lösbar.

Bislang konnte ich jedes meiner Instrumente nach normalen Noten spielen. Ich spiele chromatische Mundharmonika mit bis zu vier Vorzeichen locker vom Blatt,
wo andere für jede Tonart auf eine entsprechende Mundharmonika wechseln.
Auch in Blaskapellen war es keine Seltenheit, das nicht wenige sich die Griffe unter den Noten notieren mussten, ich ging den anfangs schwierigeren Weg und wusste
irgendwann welche Griffe zu den Noten zu greifen sind.

Ich habe seinerzeit den Umstieg, von einer zweireihigen "Hohner Erika" auf eine "Atlantic IV" geschafft. Auch ohne spezielle Schulen.
Es war ein langer Weg, viele male musste ich die Atlantic stehen lassen und mich mit meiner gewohnten Erika behelfen.
Irgendwann löste sich der Knoten und es ging voran. Auf anfangs einfachen Stücken folgte zeitnah auch anspruchsvolles.

Genauso wie die Finger ihren Weg auf den steirischen Knöpfen finden, finden müssen, so ist es doch auch bei den Tasteninstrumenten.
Ich weiß sicherlich wo jeder einzelne Ton auf den Tasten zu finden ist, beim Spielfluss entwickeln die Finger eine Art Eigenleben egal um welches Instrument es dann geht.

Ich habe auf der Steirischen vier Reihen = vier Tonarten nach 1-3-5- Druck und 2-4-6-7- Zug.
Das Ziel muss sein, das die Finger Intuitiv die Wege / Knöpfe zu gewünschten Tonintervallen & Akkorde finden.
Durch Griffschrift wird dem Spieler optisch deutlich gemacht, wo- und durch welche Griffe was zu finden- und zu greifen ist.
Für den Weg, von der Optik zur Akustik, brauchts aber keine Griffschrift, bzw. hilft auch keine Griffschrift.

Wenn ich den "1-3-5- & 2-4-6-7-" Modus verinnerliche, wäre das a) Stimmungsunabhängig und b) Griffschriftunabhängig.
Den / die Wege, für z. B. (1-3-5- & 6-) auf Druck, als sixth-akkord, werden die Finger auch ohne Griffschrifthilfe zu finden wissen.

Mit Tonleiterübungen allein ist es sicherlich nicht getan, nur unterschätzen sollten Tonleiterübungen generell gesehen nicht werden.
Sind für nahezu alle Instrumente nicht ganz unwichtig.

Abschließend noch gesagt:
Ich sauge all das, was mir weiterhelfen könnte dankbar auf, ob nun auf Griffschriftbasis oder nicht spielt vorerst keine Rolle.
Ich sträube mich momentan aber noch, die Griffschrift als DEN „Königsweg“ zu sehen und auch zu gehen.
 
Ich sträube mich momentan aber noch, die Griffschrift als DEN „Königsweg“ zu sehen und auch zu gehen.
Zumindest ich habe das so aber auch nicht geschrieben/gemeint, sondern meine Einwände beziehen sich auf die Herangehensweise mit Tonleiterübungen - einfach weil's eben je Reihe nicht die einzig "wahre" Tonleiter gibt, weil...

Ich weiß sicherlich wo jeder einzelne Ton auf den Tasten zu finden ist, beim Spielfluss entwickeln die Finger eine Art Eigenleben egal um welches Instrument es dann geht.
... es eben bei diatonischen Instrumenten jeden Ton mehrfach und je nach Zug/Druck an anderer Stelle gibt bzw. je nach Melodieverlauf der Griff an einer anderen Stelle sinnvoll ist. Das kannst Du anhand einfacher Übesequenzen meiner Meinung nach besser verinnerlichen als mit Tonleiterübungen in Terzen oder Sexten.

Was mir bei der Griffschrift absolut gegen den Strich geht, dass mir die optische Orientierung der Tonhöhen fehlen. Ist Griffschrifttechnisch sicherlich nicht anders lösbar.
Davon muss man sich bei der Steirischen/Griffschrift lösen - das macht das Instrument anders und meiner Meinung nach reizvoll und speziell für all diejenigen gut lernbar, die keine Noten gelernt haben oder lernen möchten.

Ich bin ja nun mit 5 Jahren Spielzeit auch eher noch ein Steirische-Neuling, aber meiner Meinung nach ist das A und O die Optimierung von Griffmustern/Fingersätzen. Meinem (derzeit einzigen) Schüler sage ich immer "Musiker sind faule Leute" :D. Unter Ausnutzung aller 4 (bzw. 5) Finger und mit möglichst wenig Umgreifen bekommt man einen guten Spielfluss hin, und dabei hilft es den meisten Einsteigern eher, wenn man diese Muster Schwarz auf Weiß nachlesen kann, z. B.

Bildschirmfoto 2023-02-13 um 10.41.43.jpg


Natürlich kann das für diejenigen, die die Notenlinien mit Tonhöhen assoziieren, etwas verwirrend sein...
 
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da gehts los. Der Ziachfuchs zeigt dir alles:
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So würd's ich zumindest machen.
 
Das Vorspielen Nachspielen scheint die traditionelle (älteste) Methode zu sein
Die Griffschrift braucht glaube ich eine ungefaire Vorstellung des Stücks und scheint mir da eine neuere (für die steirische Harmonika ca 1975) Ergänzung zur traditionellen Methode
Älter ist dann sicher das Spiel nach normalen Noten.
Wenn man das hinkriegt kann man auf mehr Notenmaterial zurückgreifen oder sich selbst welche fertigen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Akkordeonschule
 
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Wenn man das hinkriegt kann man auf mehr Notenmaterial zurückgreifen oder sich selbst welche fertigen.
So isses. Von dem was mich interessiert gibt es nichts in Griffschrift. Vor längerer Zeit hab ich mir selbst was in Griffschrift gebastelt aber nicht lange, weil es mich mehr gebremst hat als weitergrbracht. Dazugelernt habe ich allerdings auch .
 
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Ich habe mich mal etwas tiefer in die Griffschrift eingegraben. Habe ein Stück, "Die Sterne am Himmel" von normal Noten die ich schon vor Zeiten mal für meine Gruppen gesetzt hatte auf Griffschrift gebracht.
Muss sagen, es ist für Neueinsteiger eine Hilfe eine Art Gehhilfe um die richtigen Knöpfe aus den zugehörigen Reihen, (je nach Harmonien) ohne langes herumtesten findet. Man kommt schneller zum Ziel, zu Erfolgserlebnissen. War vom Grundsatz zwar nicht mein Bestreben aber ich nehme diese Hilfe erst einmal dankend an.

Werde aber darauf hinsteuern, dass ich diese Hilfe nicht länger als nötig nehmen werde.

Denke das sich die Tonintervalle schnell einprägen so dass ich dann bald ohne Griffschrift nach gehör zu passablen Ergebnissen komme.

Es war ja jetzt ein mir gut bekanntes Stück, das machte mir kaum Probleme. Aber wenn es mal mit total unbekannte Stücke wären, denke das dieses dann schon unbequemer sein wird.

Womit ich noch kleine Problemchen habe sind die Bassknöpfe. Damit leicht und locker Bassläufe zu drücken ist noch gewöhnungsbedürftig für mich.
Die Bassknöpfe benenne ich nach den Tönen. Ich habe vier Reihen, G- C- F- Bb- entsprechend heißen bei auch die Bassknöpfe.

Werde später weiter über meine Erfolge oder Misserfolge berichten.
 
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Der Knoten beginnt sich zu lösen.

Überlegen (der Weg vom Blatt sehen und Knopf drücken) geht in eine Art von instinktiver Phase.

Es fängt an, dass ich teilweise ganz ohne Noten & Griffschriften, die richtigen Intervalle für zwei- dreistimmiges Spielen auf den Knopfreihen ja nach Druck und Zug finde.

Für manche, wie ich lesen konnte, war / ist es scheinbar eher unwichtig, für mich war es jedoch von Anfang an wichtig, zu verinnerlichen, welche Töne auf den Knopfreihen, ja nach Druck und Zug, wo liegen. Der Weg von stupiden Finger- & Gehörübungen von Tonleiter- & Intervallen, war für mich wie es scheint kein falscher bzw. unnötiger Weg gewesen. So langsam fängt es an das ich davon profitieren kann.

Meine Steirische hatte vor ein paar Tagen das erste Mal Ausgang, habe sie in unserer Akkordeongruppe für zwei Stücke voll einsetzen können, und bei ein paar anderen Stücken entsprechende Begleitungen durch Bass und rhythmisches Akkordspiel gemacht.
Nicht nur unsere Gruppe, auch ich war begeistert über den gesamten Klangkörper.

Im Nachhinein gesehen war dieser kleine Auftritt richtig & wichtig, hat einiges ausgelöst und mich einen großen Schritt weitergebracht. :juhuu:

Der Minuspunkt, ich werde wohl in Zukunft zwei Instrumente zu schleppen haben, so ist das halt.
 
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