Einfach mal so..

  • Ersteller Juna2023
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Ich habe die "dumme" Angewohnheit, wenn ich Song- Texte lese, sie in einen Takt packen zu wollen, dabei zähle ich mit. Oft passt es in einen 4/4, auch mal in ein 4/8, manchmal sind die Worte (damit der Satz, die Syntax) nicht so passend, oft zu lang, man fliegt irgendwie raus aus dem Takt.
Geht es euch auch so?
Mir ging es so.
Dann habe ich etliche Texte von mir mit Sänger*innen durchgesprochen, sie auch musikalisch umgesetzt und in letzter Zeit oft auch den Gesang selbst, und sei es als Entwurf, umgesetzt - und jetzt geht es mir anders.
Ich sehe viel mehr eine Eigenständigkeit des Gesangs, der viel weitere Bögen ziehen kann, der Worte wiederholen, Pausen setzen und sich Luft verschaffen kann - und soll. Meine Songtexte sind so lange nicht fertig, wie der Gesang diesen Text nicht umsetzt. Oft bearbeitet ich die Songtexte daraufhin - aber nicht vorher. Mit dem Gesang und der musikalischen Umsetzung erst entsteht der fertige Text.

In diesem Sinn sind alle Songtexte, die ich hier poste, vorläufige Texte. Aber sie sind in ihrem Thema, ihrer inhaltlichen Durchführung und ihrem Aufbau (Strophe, Refrain, Bridge etc.) fertig und damit besprechbar und für Feedback geeignet. Und nicht selten erleben dadurch meine Songtexte auch eine eindeutige Entwicklung, verändern sich, werden umgeschrieben und zwar zum Teil sehr drastisch - bis zu dem Punkt, wo sie wieder durch die gesangliche und musikalische Umsetzung erneute Impulse für Veränderung erfahren - aber dann auf der Ebene der Umsetzbarkeit, nicht auf der Ebene ihrer thematischen, emotionalen und inhaltlichen Ausgestaltung.

Ich sehe da einen Unterschied zum @Jongleur, der so wie ich es mitbekomme, durch die rhytmische, grammatikalische und weitere textliche Kriterien eine musikalische und gesangliche Umsetzung stärker vorprägen möchte. Ich meine das keineswegs wertend und ich vermute, es hat sehr viel damit zu tun, dass der Jongleur Texte für andere schreibt - die musikalische und gesangliche Umsetzung also in anderen Händen liegt. Dort liegen Erfahrungen zu Grunde, die ich nicht habe.

Es gibt textliche Bearbeitungen von mir, wo Musik und ein Gesang vorgegeben waren - das ging dann hin zu Betonungen und Silben, die schon vorgegeben waren. Eine interessante Aufgabe, die aber Ausnahmecharakter hat. Meine Vorgehensweise ist darüber geprägt, dass ich seit über zehn Jahren meine Songtexte bis zur Demoqualität selbst umsetze. Diese harren dann noch der finalen Umsetzung, wodurch sich durchaus noch einiges tun kann - aber die Grundzüge bleiben.

Darunter sind durchaus Songtexte, bei denen der Text und der Textrhythmus selbst schon sehr klar ist und der Gesang seinen Platz dort hat. Aber bei mir muss es nicht mehr so sein, dass mit dem Lesen des Textes Musik und Rhythmus schon erkennbar oder fest verortbar sind. Es ist tatsächlich ein Ping - Pong. Und das kann es aus meiner Sicht nur sein, wenn das Pong - die musikalische und gesangliche Umsetzung - eine Chance hat, wieder zum Ping (der textlichen Grundlage) zurückzuwirken.

Gleichwohl interessiert mich, wo sich bei Dir beim Lesen Irritationen, Unflüssigkeiten und Stolpersteine ergeben. Bei diesem konkreten, oben geposteteten Text sind es an die drei Stellen, die für mich noch nicht flüssig klingen. Es könnten genau die Stellen sein, in denen sich musikalische und gesangliche Lösungen ergeben, die den Song später interessant machen. Es könnten aber genau so gut Stolpersteine sein, die bleiben und an die ich noch einmal herangehe.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Endlich, liebe @Person schreibt mal ein Musiker etwas über das Ping Pong zwischen Wort und Musik! :love: (y)

Ich verstehe vermutlich sehr gut, was du meinst. Aber bevor wir uns im Allgemeinen verlieren, bitte ich dich, falls der Text von x-Riff es hergibt, deine Frage vielleicht an Hand betreffende Verse zu verbindlichen. geht das?


Hm. Wie x-Riff grade schrieb, ist bei seinem Text völlig offen, wer wo ein Wort wie lang ziehen würde oder betonen will und dann passt es ja auch wieder.
Dennoch würde ich das in etwa so ergänzen:


An einem klaren Tag, da hab ich uns erkannt
die Zeit, die uns gegeben, sie verlief zu schnell im Sand
wir beide schauten weg, weit weg bis in die Sterne
zwei Herzen schlugen hoch, doch zu hoch in die Ferne

Wellen wiederholen die Ewigkeit ganz nah
Du bist in der Unendlichkeit für immer mir ganz da

An einem klaren Tag hab ich uns erkannt
verbunden in der Ferne und im getrennten Land
erlösende Momente, die uns schützend halten
verdeckten viel zu lang die Zeichen, die uns galten

Am Abend nimmt das Meer die Sonne in sich auf
doch wir warten nicht mehr, auf den Morgen darauf

In der Stille dieses Abends hab ich uns erkannt
die Unendlichkeit, sie löste, was uns vorher band
Für immer bleiben Sterne, weit weg und doch so klar
Die Nähe wird uns trennen wie es schon immer war



Das ist doch ein wunderschöner Text.
Beitrag automatisch zusammengefügt:


nochmal überarbeitet:

An einem klaren Tag, da hab ich uns erkannt
die Zeit, die uns gegeben, verlief zu schnell im Sand
wir beide schauten weg, weit weg bis in die Sterne
zwei Herzen schlugen hoch, doch zu hoch in der Ferne

Wellen wiederholen die Ewigkeit ganz nah
Du bist in der Unendlichkeit für immer mir ganz da

An einem klaren Tag hab ich uns erkannt
verbunden in der Ferne und im getrennten Land
erlösende Momente, die uns schützend halten
verdeckten viel zu lang die Zeichen, die uns galten

Am Abend nimmt das Meer die Sonne in sich auf
doch wir warten nicht mehr, auf den Morgen darauf

In der Stille dieses Abends hab ich uns erkannt
die Unendlichkeit, sie löste, was uns vorher band
Für immer bleiben Sterne, weit weg und doch so klar
Die Nähe wird uns trennen wie es schon immer war
 
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Endlich, liebe @Person schreibt mal ein Musiker etwas über das Ping Pong zwischen Wort und Musik! :love: (y)
Um Himmels Willen, da hab ich mir was eingebrockt:LOL:
Ich verstehe vermutlich sehr gut, was du meinst. Aber bevor wir uns im Allgemeinen verlieren, bitte ich dich, falls der Text von x-Riff es hergibt, deine Frage vielleicht an Hand betreffende Verse zu verbindlichen. geht das?
Ich habe den Text von x-Riff grob überflogen, finde den richtig gut, die Strophe habe ich gut "zählen" können, im Ref bin ich ins Stolpern gekommen, da ich 4/4 gezählt habe. Man kann auch gut 8/4 daraus machen, dann hat man Zählpausen, bis es weiter geht. Allerdings sind die zwei Zeilen..(die ich als Ref identifiziert habe)
Wellen wiederholen die Ewigkeit ganz nah
Du bist nur in der Unendlichkeit ganz da
hier würde ich in der zweiten Zeile "ganz ganz nah" schreiben.
Am Abend nimmt das Meer die Sonne in sich auf
doch wir, wir warten nicht mehr auf den Morgen darauf
hier würde ich in der zweiten Zeile das "drauf" weg lassen, die Bedeutung wird nicht verfälscht.

Kann gut sein, dass es im Kontext einer Komposition gut funktioniert, so wie es x-Riff vorgelegt hat, aber dazu müsste man die Komposition kennen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Mit dem Gesang und der musikalischen Umsetzung entsteht der fertige Text.
Ja, sehr richtig, oft muss man den Text etwas ändern, damit es in die Komposition "passt".
 
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Ich bin in letzter Zeit dazu übergegangen, die Textzeilen so aufzuschreiben, wie ich sie rhythmisch-gesanglich sehe (sofern ich da schon etwas sehen kann - oft ist das erst das Ergebnis der musikalisch-gesanglichen Umsetzung, also einer späteren Phase). Wenn ich den Text im ersten Entstehen schreibe, hat er oft die Form wie sie ein Gedicht hat.

Wenn ich das annäherungsweise bei diesem Text mache, dann kommt folgendes dabei heraus:

An einem klaren Tag
die Zeit, die uns gegeben
wir beide schauten weg
zwei Herzen schlugen hoch
da hab ich uns erkannt
sie verlief im Sand
weit weg bis in die Sterne
doch zu hoch in die Ferne

Wellen wiederholen
Du bist nur
die Ewigkeit
in der Unendlichkeit
ganz nah
ganz da
Am Abend nimmt das Meer
doch wir, wir warten
die Sonne
nicht mehr
in sich auf
auf den Morgen darauf

Das ist derzeit die Aufteilung, die mir vorschwebt für eine musikalisch-rhythmische Struktur und den Gesang, der sich darein fügt. Die Dreierteilung der als Refrain gedachten Textpassage bedeutet nicht (unbedingt), dass hier ein Dreivierteltakt zu denken wäre - es bedeutet lediglich, dass sich der Text in drei Blöcke aufteilt. Diese können durchaus auf eine musikalische Struktur passen, die aus vier Einheiten besteht, wobei nur auf drei von ihnen gesungen wird.

Was mir derzeit auf textlicher Ebene noch nicht so gefällt, ist:
zwei Herzen schlugen hoch, doch zu hoch in die Ferne
Das doch stört mich, denn es behauptet den Widerspruch, gibt inhaltlich den Widerspruch vor, statt ihn zu erzählen. Spontan dann eher:
zwei Herzen schlugen hoch, viel zu hoch in die Ferne

Wellen wiederholen die Ewigkeit ganz nah
Du bist nur in der Unendlichkeit ganz da
Hier ist es das "bist" - es ist mir einerseits sehr statisch, drückt einen Zustand aus. Zudem ist es ein sehr kurzes Wort. Aber ich könnte damit leben. "Du scheinst nur in der Unendlichkeit ganz da" ist als Alternative sprachlich flüssiger, aber da stört mich die Vagheit, die Ungewissheit - es scheint nicht nur so, es ist so.

Doch das sind Feinheiten, bei denen ich darauf vertraue, dass in dem Moment, wo ich mich an die musikalisch-rhythmisch-gesangliche Umsetzung begebe, mir auch etwas passendes einfällt.

Interessant finde ich Eure beiden Variationen, @Person und @Juna2023
Es zeigt mir, wie unterschiedlich mit Texten umgegangen wird, wie sich über Feinheiten individuelle Merkmale herausschälen. Und nicht nur textliche Unterschiede, sondern auch inhaltliche: der Text von @Juna2023 enthielt viel mehr Bezüge und Themen, war viel komplexer und lief auch - scheint mir - auf etwas anderes hinaus als ein Abschied von einer Beziehung, die dem Lyrischen Ich in einem Moment, in einer Situation bewußt wird: ich habe ein Kernelement des vorliegenden Textes herausgenommen, das in mir wiedergeschwungen hat und habe dieses Kernelement zum Inhalt gemacht.

Sehr erstaunlich. Und ich bekomme immer mehr Lust, dass man einmal auf ein gemeinsames Thema hin Texte schreibt und sich gemeinsam mit der unterschiedlichen inhaltlichen und textlichen Ausgestaltung zu beschäftigen. Einfach nur, um seine eigenen Zugänge und "Selbstverständlichkeiten", vielleicht auch Begrenztheiten kennen zu lernen, im Austausch die Vielfalt zu entdecken und daraus die Vielfalt schätzen zu lernen und Impulse für die Erweiterung des eigenen Horizonts, der eigenen stilistischen Mittel zu bekommen.

Herzliche Grüße und vielen Dank für diesen thread!

x-Riff
 
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Um Himmels Willen, da hab ich mir was eingebrockt:LOL:
Gut, dass Du das losgetreten hast!
hier würde ich in der zweiten Zeile "ganz ganz nah" schreiben.
Gute Variante! Mich drängt es allerdings hier eher zu dem "sauberen" Reim nah - da statt zu dem zweimaligen ganz nah. Nicht, dass ich nicht auch den unsauberen oder den Kein-Reim nehme und ihn genau so achte wie den Rest der Welt, aber hier, hier tät es mich stören.
hier würde ich in der zweiten Zeile das "drauf" weg lassen, die Bedeutung wird nicht verfälscht.
Dito.

@Juna2023 Deine ganze zweite Bearbeitung gefällt mir sehr gut!

@Jongleur Wie immer ein beherzt eigenständiger Gegenentwurf!

Wer sehr frei und spannend mit gesanglicher Eigenständigkeit über einer eigentlich recht durchgehenden Musik umgeht, ist für mich Alin Coen (die songs sowohl auf Deutsch als Englisch singt). Hier mal ein Beispiel zum reinhören:


View: https://www.youtube.com/watch?v=aYtFVada7gg

x-Riff
 
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Ich bin in letzter Zeit dazu übergegangen, die Textzeilen so aufzuschreiben, wie ich sie rhythmisch-gesanglich sehe (sofern ich da schon etwas sehen kann - oft ist das erst das Ergebnis der musikalisch-gesanglichen Umsetzung, also einer späteren Phase). Wenn ich den Text im ersten Entstehen schreibe, hat er oft die Form wie sie ein Gedicht hat.

Wenn ich das annäherungsweise bei diesem Text mache, dann kommt folgendes dabei heraus:

An einem klaren Tag
die Zeit, die uns gegeben
wir beide schauten weg
zwei Herzen schlugen hoch
da hab ich uns erkannt
sie verlief im Sand
weit weg bis in die Sterne
doch zu hoch in die Ferne

Wellen wiederholen
Du bist nur
die Ewigkeit
in der Unendlichkeit
ganz nah
ganz da
Am Abend nimmt das Meer
doch wir, wir warten
die Sonne
nicht mehr
in sich auf
auf den Morgen darauf

Wenn ich schreibe, teile ich das auch direkt in solche "Häppchen". Das ja auch richtig so, damit es rhytmisch nacher gut passt.
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Was mir derzeit auf textlicher Ebene noch nicht so gefällt, ist:
zwei Herzen schlugen hoch, doch zu hoch in die Ferne
Das doch stört mich, denn es behauptet den Widerspruch, gibt inhaltlich den Widerspruch vor, statt ihn zu erzählen. Spontan dann eher:
zwei Herzen schlugen hoch, viel zu hoch in die Ferne

Oder vielleicht:
Zwei Herzen schlugen hoch, wohl zu weit in die Ferne :unsure:
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Wellen wiederholen die Ewigkeit ganz nah
Du bist nur in der Unendlichkeit ganz da
Hier ist es das "bist" - es ist mir einerseits sehr statisch, drückt einen Zustand aus. Zudem ist es ein sehr kurzes Wort. Aber ich könnte damit leben. "Du scheinst nur in der Unendlichkeit ganz da" ist als Alternative sprachlich flüssiger, aber da stört mich die Vagheit, die Ungewissheit - es scheint nicht nur so, es ist so.


Wellen wiederholen die Ewigkeit ganz nah
nur in der Unendlichkeit bist du für immer da :unsure:
 
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Sehr erstaunlich. Und ich bekomme immer mehr Lust, dass man einmal auf ein gemeinsames Thema hin Texte schreibt und sich gemeinsam mit der unterschiedlichen inhaltlichen und textlichen Ausgestaltung zu beschäftigen. Einfach nur, um seine eigenen Zugänge und "Selbstverständlichkeiten", vielleicht auch Begrenztheiten kennen zu lernen, im Austausch die Vielfalt zu entdecken und daraus die Vielfalt schätzen zu lernen und Impulse für die Erweiterung des eigenen Horizonts, der eigenen stilistischen Mittel zu bekommen.

Herzliche Grüße und vielen Dank für diesen thread!

x-Riff

Dankeschön an dieser Stelle an euch auch. Mir macht das auch Spaß hier und ihr inspiriert mich hier und da zum weiter denken - man lernt ja nie aus, Niemand.
Wenn wir hier was zusammen erstellen, da können wir gerne unsere Namen drunter schreiben und das kann dann auch angeboten werden. Entstanden im live Texting. Hat doch was. :)
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Wer sehr frei und spannend mit gesanglicher Eigenständigkeit über einer eigentlich recht durchgehenden Musik umgeht, ist für mich Alin Coen (die songs sowohl auf Deutsch als Englisch singt). Hier mal ein Beispiel zum reinhören:

Das dröhnt leider sehr und ich verstehe oft nicht, was sie da singt. Aber das klingt sehr nach eigener Note. Prima!
 
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Niels Frevert
View: https://youtu.be/nPW2DYP69iE?si=rM4-W_ArYxAUVebB@x-Riff , ja die Alin Coen ist mir ebenfalls schon lange sehr angenehm aufgefallen. Interessant ist der ähnliche Klang Teppich von meinem aktuell männlichen Favoriten Niels Frevert!

Der harmonisch angenehm monotone Background ermöglicht eine angenehme Gleichzeitigkeit von Text und Musik!
 
Grund: https://youtu.be/nPW2DYP69iE?si=rM4-W_ArYxAUVebB
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Dennoch würde ich das in etwa so ergänzen:

An einem klaren Tag, da hab ich uns erkannt
die Zeit, die uns gegeben, sie verlief zu schnell im Sand
wir beide schauten weg, weit weg bis in die Sterne
zwei Herzen schlugen hoch, doch zu hoch in die Ferne

Wellen wiederholen die Ewigkeit ganz nah
Du bist in der Unendlichkeit für immer mir ganz da

Interessant und inspirierend. Mein intuitiver Gedanke war, ob man das nicht kürzer schreiben könnte oder sollte.
Vielleicht so:

Klar der Tag, hab uns erkannt
am Strand die Spur verloren im Sand
Wir griffen nach entfernten Sternen
verloren im Raum der weiten Fernen

Wellen: Ewigkeit ganz nah
Du bist so fern und doch noch da

Inhaltlich geht dabei natürlich was verloren, auch Klarheit, vielleicht sogar was, was dem Ursprungsschaffenden besonders wichtig war.
Ich würde nichts vermissen, fände die mehr bildhaft interpretierbaren Zeilen sogar gut.
 
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Interessant und inspirierend. Mein intuitiver Gedanke war, ob man das nicht kürzer schreiben könnte oder sollte.
Vielleicht so:

Klar der Tag, hab uns erkannt
am Strand die Spur verloren im Sand
Wir griffen nach entfernten Sternen
verloren im Raum der weiten Fernen

Wellen: Ewigkeit ganz nah
Du bist so fern und doch noch da

Inhaltlich geht dabei natürlich was verloren, auch Klarheit, vielleicht sogar was, was dem Ursprungsschaffenden besonders wichtig war.
Ich würde nichts vermissen, fände die mehr bildhaft interpretierbaren Zeilen sogar gut.

Danke. Genau das wollte ich ja damit bewirken.
Denn so geht ja songtexten!
In der Kürze liegt die Würze. :)

Das sollte Jede/r bedenken, der anfängt Lieder zu schreiben.
Macht daraus keine Romane.

Magst den mit mir zuende texten? Wäre doch cool. Schreib mir eine pn.
 
Magst den mit mir zuende texten? Wäre doch cool. Schreib mir eine pn.
Melde mich später per PM. Erstmal noch was Öffentliches.

Hier der letzte Stand vom Text.
Wenn ich den lese und mich frage, was gefällt mir, was nicht, worum geht es eigentlich, bleib ich bei bestimmten Formulierungen hängen.

nochmal überarbeitet:

An einem klaren Tag, da hab ich uns erkannt
die Zeit, die uns gegeben, verlief zu schnell im Sand
wir beide schauten weg, weit weg bis in die Sterne
zwei Herzen schlugen hoch, doch zu hoch in der Ferne

Wellen wiederholen die Ewigkeit ganz nah
Du bist in der Unendlichkeit für immer mir ganz da

An einem klaren Tag hab ich uns erkannt
verbunden in der Ferne und im getrennten Land
erlösende Momente, die uns schützend halten
verdeckten viel zu lang die Zeichen, die uns galten

Am Abend nimmt das Meer die Sonne in sich auf
doch wir warten nicht mehr, auf den Morgen darauf

In der Stille dieses Abends hab ich uns erkannt
die Unendlichkeit, sie löste, was uns vorher band
Für immer bleiben Sterne, weit weg und doch so klar
Die Nähe wird uns trennen wie es schon immer war

Konkret sind das folgende Formulierungen, die sich versuchsweise gruppieren lassen:
1. Tag, Abend, Morgen (Zeitpunkte)
2. Klarer Tag, Stille des Abends (Zustände, Stimmungen)
3. Sand, Wellen, Meer, Sonne (Szenerie, Symbole)
4. Sterne, Ferne, Unendlichkeit (Bilder, Umschreibungen für irgendwie Großes, Fernes, ...)
5. Getrenntes Land, erlösende Momente, Zeichen (der Rest = Formulierungen, die nirgendwo dazupassen, aber eigentlich zu speziell sind, um nichts zu bedeuten)

Was ich bei Texten interessant finde und versuche zu entdecken oder selber zu fabrizieren, ist eine Ebene, auf der sich solche assoziativen Spielereien verbinden.

Mögliches fiktives Beispiel:
Die Unterteilung der Strophen folgt einem scheinbar vordergründigen Prinzip, beispielsweise der Schilderung eines Tagesablaufs mit morgens, mittags, abends, nachts. Der besondere Aha-Moment und Kniff des Texts besteht dann darin, dass irgendwann rüberkommt, dass es eine weitere Ebene gibt und dieser Tagesablauf auch symbolisch steht für die Phasen einer Beziehung.

Die hier aufgelisteten Formulierungen klingen für mich wie Andeutungen, die ähnlich gestrickt sind.

Wenn ich überarbeiten würde, würde ich mich fragen, was davon fügt sich zusammen und warum. Wo passen Bilder und Assoziationen? Was hat sich eingeschlichen aus früheren Überlegungen, inzwischen aber überholt und wirkt dadurch fremd und überflüssig? Wie sehr will ich den Leser an die Hand nehmen, wie sehr will ich (zumindest zeitweise) Verwirrung und Chaos stiften?
 
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Melde mich später per PM. Erstmal noch was Öffentliches.

Hier der letzte Stand vom Text.
Wenn ich den lese und mich frage, was gefällt mir, was nicht, worum geht es eigentlich, bleib ich bei bestimmten Formulierungen hängen.



Konkret sind das folgende Formulierungen, die sich versuchsweise gruppieren lassen:
1. Tag, Abend, Morgen (Zeitpunkte)
2. Klarer Tag, Stille des Abends (Zustände, Stimmungen)
3. Sand, Wellen, Meer, Sonne (Szenerie, Symbole)
4. Sterne, Ferne, Unendlichkeit (Bilder, Umschreibungen für irgendwie Großes, Fernes, ...)
5. Getrenntes Land, erlösende Momente, Zeichen (der Rest = Formulierungen, die nirgendwo dazupassen, aber eigentlich zu speziell sind, um nichts zu bedeuten)

Was ich bei Texten interessant finde und versuche zu entdecken oder selber zu fabrizieren, ist eine Ebene, auf der sich solche assoziativen Spielereien verbinden.

Mögliches fiktives Beispiel:
Die Unterteilung der Strophen folgt einem scheinbar vordergründigen Prinzip, beispielsweise der Schilderung eines Tagesablaufs mit morgens, mittags, abends, nachts. Der besondere Aha-Moment und Kniff des Texts besteht dann darin, dass irgendwann rüberkommt, dass es eine weitere Ebene gibt und dieser Tagesablauf auch symbolisch steht für die Phasen einer Beziehung.

Die hier aufgelisteten Formulierungen klingen für mich wie Andeutungen, die ähnlich gestrickt sind.

Wenn ich überarbeiten würde, würde ich mich fragen, was davon fügt sich zusammen und warum. Wo passen Bilder und Assoziationen? Was hat sich eingeschlichen aus früheren Überlegungen, inzwischen aber überholt und wirkt dadurch fremd und überflüssig? Wie sehr will ich den Leser an die Hand nehmen, wie sehr will ich (zumindest zeitweise) Verwirrung und Chaos stiften?

Hast du da eine Reihenfolge, die du entweder am liebsten oder am sinnigsten verwendest?

Mir kam dazu eine Erkenntnis aber die möchte ich nicht teilen. Im Grunde ist es einfach. Ich habe glaube ich eine Formel entdeckt.

Das mit dem eine Ebene finden, damit sich alles verbindet, klingt wie der Schlüssel - bzw letzenendes eigentlich der Punkt, der am meisten hängen bleiben wird.
Ich finde, das ist grade die Kunst. Und das gibt dieser Text hier, in der Form wie ich ihn reingestellt habe, natürlich nicht her.

Was davon überholt ist, darüber muss ich nochmal nachdenken. Einiges glaube ich.

Aber eine andere Frage wäre: wer sollte sowas singen.

Das habe ich mich öfter gefragt, bei Texten von hier. Wer sind sowas. Ich weiss es nicht. :)
 
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Klar der Tag, hab uns erkannt
am Strand die Spur verloren im Sand
Wir griffen nach entfernten Sternen
verloren im Raum der weiten Ferne

Wellen nah in der Ewigkeit
Du bist so fern und doch so nah
standen auf getrennten Land
aufgelöst was einst verband
 
Abendsonne ertrank im Meer
der Morgen verschwommen
er wartet nicht mehr
in der Nacht weit raus getrieben
und innerlich zerrissenes geblieben
weggespült und dort verbrannt

ein neuer Weg als Flaschenpfand

🤔🙄😳😄
 
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