Hohner Liliput: Manche Töne in Bass und Diskant schnarren

  • Ersteller dallitante
  • Erstellt am
Das geht mit einem Elektroniker Lötkolben am besten.

In Dom Rep. könntest du endlos Akkordeonreparareure finden. Die spielen dort Merenge fast ausschließlich auf umgebauten Hohner Ericas und kennen sich damit gut aus. Problem wird sein einen guten zu finden.
Ja, diatoner, das wäre nicht weit von hier und wenn man sich das auskennte und Leute kennte ....
Außerhalb der hauptsächlich touristischen Viertel ist die Dom. Rep. für nicht-einheimische etwas...
nun.....furchterregend... z. B. laut Google ist eines der größeren shops eine gute Distanz von S. Domingo
auf dem Land. Nicht wie in Stuttgart oder Dortmund!
 
Das ist ein kleines überschaubares eher einfaches Handzuginstrument.
Wenn du nur glaubst daß du das selbst hinkriegst klappt das auch.
 
Danke für deine Ermunterung, 120, aber sie noch weiter aufzumachen, z.B. die
Ventilklappen auseinanderzunehmen, dazu fehlt mir im Moment der Mut.
Immerhin spielt sie noch, wenn auch nicht optimal. Vielleicht wenn ich etwas mehr weiß.
I'll keep you posted!
 
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Hier, etwas verspätet, noch ein paar Bilder, nicht sicher ob sie noch viel weiterhelfen. die Schatten hinter den halboffenen Löchern sind wohl die herumliegenden Haltegurte die ich nicht genug aus dem
Weg geräumt habe. Nochmals Dank an alle!
 
Es ist wie befürchtet, die Ventile sind im Eimer, da kann man auch nichts dran richten. Die linke Stimmplatte hat keine Verbindung mit dem Wachs, die muß scheppern. Da hilft nur Stimmplatten raus, neue Ventile und Wachs.
Die gute Nachricht: Die Stimmplatten selbst, soweit hier zu sehen, sind in gutem Zustand, eine Überholung lohnt sich.
 
Ja, diatoner, ich stimme zu, dass eine größere Überholung wohl angebracht ist. Das heißt eine Reise in die alte Heimat...
Aber warum denkst du, dass die Ventile so im Eimer sind? Geschlossen liegen sie fein an, soweit ich das sehen kann. Das Foto machte ich mit ihnen halb offen (Knopf leicht gedrückt) um zu sehen ob sie gleich
stark öffnen. Da bin ich nicht sicher.
Die Verfärbung könnte damit zu tun haben, dass ich versuchte, die (sehr kleinen und oberflächlich scheinenden) Risse mit etwas Uhu nachzubessern. Die Stimmplatten selbst kann ich jedenfalls mit einem spitzen Instrument nicht bewegen, sie scheinen solide zu sitzen.
 
Aber warum denkst du, dass die Ventile so im Eimer sind? Geschlossen liegen sie fein an, soweit ich das sehen kann. Das Foto machte ich mit ihnen halb offen (Knopf leicht gedrückt) um zu sehen ob sie gleich
das , was du hier beschreibst nennt sich Tonklappe, weil es die Tonlöcher verschließt oder freigibt. Würde hier was nicht stimmen, dann würdest du auch bei nicht gedrückten Knöpfen was hören.


Und weil hier, glaub ich, nach wie vor Verwirrung herrscht von was grade gesprochen wird, habe ich mir erlaubt, eins deiner Bilder "auszuleihen" (Hierfür bitte ich um Verzeihung!) um daran zu zeigen, was gemeint ist.

20250308_115520-1.jpg

An der äußeren Stimmplatte kann man erkennen, dass das Wachs um unteren Rand schon ausgebrochen ist. Das ist ein unstrügliches Kennzeichen dass das Wachs zu alt und hart ist und nicht mehr richtig hält. Die Stimmplatte sitzt zwar noch exakt in ihrem Wachsbett, hat aber keinen (Klebe-)Halt mehr durch das Wachs. Und wird im Grunde jetzt nur noch durch die Nägel festgehalten.

Nicht täuschen lassen: Man kann die nicht verschieben .. aber Halt hat die trotzdem keinen mehr!

Und wenn man jetzt spielt, dann kann es vorkommen das die Stimmplatte durch Vibrationen sich etwas Spiel verschafft und dann gegen die Nägel vibriert, was recht seltsame Geräusche machen kann.

Bei der Stimmplatte daneben kann man das zwar nicht sicher erkennen, es macht aber soweit erkennbaren Eindruck, als ob hier das Wachs auch schon keine saubere Haftung mehr an der Stimmplatte hat und nur noch per Form an der Stimmplatte anliegt, aber nicht mehr richtig haftet.


Die Verfärbung könnte damit zu tun haben, dass ich versuchte, die (sehr kleinen und oberflächlich scheinenden) Risse mit etwas Uhu nachzubessern.
Wenn das Wachs Risse zeigt, dann ist es definitiv zu alt und ausgehärtet und hat seine Klebekraft verloren und gehört erneuert... alle andere ist nur kaschieren der Sympthome, hilft aber nicht wirklich zu deren Beseitigung.



20250308_115520-.jpg

Die Lederstreifen, die da so malerisch wirr in der Gegend rumstehen, das sind die Ventile.

Und um richtig zu funktionieren, sollten die im Ruhezustand direkt flach an der Stimmplatte anliegen.
So wie die hier abstehen kann es sein dass die noch schließen... oder auch nicht.. oder auch nur teilweise... oder gelegentlich. Heißt konkret: Die haben so wie se dastehen keine sichere und vor allem keine sauberer Funktion mehr. Somit kann es sein dass der Ton sich brauchbar anhört ( weil das Ventil vielleicht überhaupt nicht schließt), oder sich der Ton "komisch " anhört weil sich das Ventil mittendrin entschließt doch noch zu schließen, oder auch nur noch zum Teil schließt, dann klingts erst recht komisch.


So wie das Wachs und die Ventile aussehen, würde ich sagen, hat man hier zwei Möglihkeiten:

  • Das Instrument so lassen wie s ist und den Klang als "vintage Original" deklarieren und damit leben,

  • oder die Stimmstöcke überholen lassen - also alle Stimmplatten runter, neue Ventile drauf und neu einwachsen ( und dann einmal komplett stimmen)- dann hat man wieder einen richtigen Klang ohne "komnische " Macken
 
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dass die Ventile so im Eimer sind? Geschlossen liegen sie fein an, soweit ich das sehen kann
Du meinst hier wahrscheinlich die Tonklappen, die sehen so aus als wenn sie noch ganz gut funktionieren könnten.
Ich meinte mit Ventilen die Lederstreifen auf den Stimmplatten
Die Stimmplatten selbst kann ich jedenfalls mit einem spitzen Instrument nicht bewegen, sie scheinen solide zu sitzen.
Wie gesagt, an der Stimmplatte links im Bild sieht man deutlich das die Platte keine feste Verbindung mit dem Wachs hat und meine Erfahrung sagt mir das weitere demnächst folgen werden. Ist aber eigentlich auch egal denn wenn man die Ventile erneuern will müßen die Platten eh alle raus und neu eingewachst werden.
 
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Vielen Dank diatoner und Maxito,
für die ausführlichen Erklärungen und die Klarstellung hinsichtlich
der Ventile. Das sind also diese Läppchen! Jetzt wird einiges klarer.
Bis ich diese Generalüberholung machen lassen kann wäre es vielleicht kein allzugroßes Risiko einige
dieser Ventile/Läppchen der 'Behandlung' zu unterziehen die Sergej in seinem Video (danke, 120!)
demonstriert hat. Wenigstens einige der äußeren; dieselben scheinen ja auch innen im Stimmkasten zu sein.
Wenn ich sie loskriege, ohne sie zu beschädigen....dann einfach ein wenig Uhu?
Allerdings hat die Liliput offensichtlich keine dieser feinen Metallzünglein wie das Instrument in dem video, die den Ventilen wohl ein wenig den Rücken stärken sollen.
Überhaupt werde ich probieren was passiert wenn ich das abstehende Ventil von Knopf 1 (in meiner simplifizierten Notierung D/H) einfach weglasse, denn Knopf 2 ('F#/D') klingt gut ohne das -äußere -Ventil!
Wenn es nicht funktioniert, kann ich ja immer noch 'einen Sergej' machen. Sounds reasonable?
(Mystery: Was passierte mit dem fehlenden Ventil? Es war nicht im Instrument; Ich kann mir nur vorstellen, daß jemand sie mal aufgemacht haben muss - aber wer?)
 
Grund: off topic
Zuletzt bearbeitet:
Habe also die beiden äußeren Ventile von Knopf 1 entfernt: Machte keinen Unterschied. Da ich das Wachs nicht habe, sollte ich die Stimmplatte wohl nicht angehen. Sind diese kleinen Nägel leicht zu ziehen oder kommen sie einfach raus wenn man die Platte vorsichtig 'wegstemmt' ?
 
Da ich das Wachs nicht habe, sollte ich die Stimmplatte wohl nicht angehen.
so wie das Wachs auf den Bildern aussieht gehört das angegangen. Sonst schätze ich, dass das Ergebnis magelhaft bleiben wird. Wenn du kein "original" Stimmplattenwachs hast, dann nimm einen Lötkolben, schmelze das alte Wachs auf und mische neues Bienenwachs dazu - ist zwar bei weitem nicht so gut wie neu eingewachst mit richtigem Stimmplattenwachs, ist aber sehr viel besser als die jetzige Lage und hält auch ne ganze Weile.

Sind diese kleinen Nägel leicht zu ziehen oder kommen sie einfach raus wenn man die Platte vorsichtig 'wegstemmt' ?

Die ziehst du am besten mit einer Spitzzange gerade heraus. die sind nicht allzu fest eingeklopft... Und dann erst die Stimmplatte rausnehmen.
 
Hallo,
ich finde es einen guten Ansatz zu versuchen mit den verfügbaren Mitteln weiterzukommen. Ich habe auch schon mit einer Bienenwachskerze eine Stimmzunge eingewachst. Das hält schon über 10 Jahre. Das Stimmplattenwachs ist wohl eine Mischung aus Bienenwachs und Kolophonium (Mittlere Fraktion der Pechsiederei - eventuell ist auch Baumharz verfügbar?). Wenn Zahnärze vorhanden sind kann man auch nach Bisswachsplatten fragen. Das wurde bei uns zu DDR-Zeiten als adäquates Mittel zum Einwachsen von Stimmplatten angesehen und war damals auch auf Bienenwachsbasis. Ob die heutigen Varianten noch geeignet sind? Auf jeden Fall gibt es das Wachs jetzt in allen Geschmacksrichtungen und Farben :) .
Möglicherweise gibt es für die Ventile ebenso eine Möglichkeit mit "Hausmitteln" weiterzukommen. Ich habe mal etwas von Vileda Fenstertüchern gehört. Vielleicht haben wir hier im Forum Erfahrungen?
Beste Grüße
Sebastian
 

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