RTA-gestütztes Einrauschen / Einmessen mit XR18 - Tipps?

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6stringtheory
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Hi zusammen, ich möchte gerne besser verstehen, wie man ein RTA-gestütztes Einrauschen bzw. Einmessen mit dem XR18 und Mixing Station sinnvoll macht. Ich habe kein gutes Equipment dafür (nur dieses billige ECM8000), aber ich möchte trotzdem gerne die Theorie lernen.

Gibt es eine Möglichkeit, eine Referenzkurve als Overlay in der RTA-Anzeige darzustellen?

Kann man die RTA auf nicht-lineare / lautheitsangepasste Anzeige (nach menschlichem Gehör) umstellen?

Wie geht ihr praktisch vor, um Peaks zu erkennen und die 31-Band GEQ sinnvoll anzupassen, vor allem wenn ihr auch ein Tablet benutzt, wo man immer nur einen Ausschnitt der Kurve bzw. Bänder sieht?

Bin gespannt auf eure Tipps und Workflows.

Und vielleicht zum besseren Verständnis - Das habe ich so z.B. in einem Youtube Video gesehen:
Screenshot_20250908-165255_NewPipe.png

Da sieht man direkt im RTA auch eine Referenzkurve auf die gerade EQed wird. Sowas bspw. würde mir in Mixing Station echt helfen.
 
Hast du eine Rauschquelle?

Rein so nach Kurve würde ich das nicht machen. Wenn, dasnn schon eher gerade ziehen und das Frequenzband mit den Instrumenten (Klangquellen) im Mix passend füllen.
Auf so eine gekippte Badewanne wollte ich das nicht ziehen.

Eigentlich zählt ja am Ende der Mix, der beim Publikum ankommt. Und ja, es wird etwas einfachere, wenn die PA schon mal linear ist.

Für mich wäre eher interessant bei Sub/Top Kombinationen, ob die Levels von Sub und Top so passen, dass es im Übergang mal in etwa gerade ist.
 
Hi zusammen, ich möchte gerne besser verstehen, wie man ein RTA-gestütztes Einrauschen bzw. Einmessen mit dem XR18 und Mixing Station sinnvoll macht.
Macht keinen Sinn da es ja nur an einer einzigen Stelle gemessen wird und das ist am Standpunkt des Mikro.
Lass nach wie vor die Ohren entscheiden,letztendlich ist das messen nur eine Krücke.
 
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Ach, das ECM8000 geht schon. Hier ist die Frequenzkurve laut Behringer-Manual:

1757508802114.png


Du hast ca. 1 dB Überhöhung bei 3k, und 1,5 bis 2 dB bei 4 bis 10 kHz, danach fällt es ab. Das könnte man im ersten Anlauf sogar komplett ignorieren. Ich nutze zwar kein Rauschen mehr (später mehr zu den Gründen), aber es schadet auch nicht, wenn man den Prozess mal mit Rauschen durchdenkt. Ich nutze den Ansatz, mit dem THX Kinosysteme eingemessen werden (bzw. wurden, ich habe keine Ahnung, ob das inzwischen mal aktualisiert wurde).

Rosa Rauschen hat in jedem Frequenzbereich (also innerhalb jeder Oktave) gleichviel Energie, damit KLINGT es für uns überall gleich laut. Daher benutzt man diese Form des Rauschens zum Einmessen. Zum Vergleich, weißes Rauschen ist bei jeder Frequenz gleich laut, daher klingt es für uns schrill - unser Gehör ist in den Höhen einfach empfindlicher. Das wird nicht benutzt.

Nach THX versucht man, den Bereich von 100 Hz bis 10 kHz so zu entzerren, dass man sich überall in dem Bereich "linear +/- 3 dB" bewegt. Die Kinosoundleute hatten bereits erkannt, dass man es nicht überall linear hinbekommt, sondern dass es, bedingt durch die Raumakustik, immer zu lokalen Abweichungen durch Auslöschungen und Überhöhungen kommen kann. Je besser die akustische Behandlung des Raumes, desto geringer sind diese Abweichungen. Aber als Livebeschaller ist man in der Regel in unbehandelten Räumen unterwegs. Zum Trost: Wenn man einen leeren Raum einmisst, und dieser füllt sich dann mit Publikum, kann man oft seine fürchterliche EQ-Kurve wieder eine wenig zurück korrigieren, also entschärfen, weil Publikum gut den Schall absorbiert und damit viele unangenehme raumakustische Effekte minimiert.

Alsdann, nach THX macht man fünf Messungen:
  • Zwei Stück jeweils einen Meter vor den PA-Boxen links und rechts, in Strahlrichtung, ungefähr auf der Höhe zwischen Woofer und Hochtöner; hiermit findet man die Charakteristik der Lautsprecher. Dies ist in den letzten 25 Jahren immer unkritischer geworden, weil brauchbare Boxen heute oft "gut genug" sind und nicht groß entzerrt werden müssen, es ist oft der Raum, der 90% der Korrekturen braucht
  • Die dritte Messung findet ungefähr in der Mitte des Raumes statt; dies ist der ungefähr Durchschnitt dessen, was man in dem Raum hört, und für mich ist es die wichtigste Messung. Wenn die Zeit drängt, kann das bei mir auch schonmal die einzige Messung sein.
  • Zwei weitere Messungen macht man hinten im Raum, je einmal links, einmal rechts, einen Meter vor der hinteren Raumwand. Hiermit misst man Raummoden und die stärksten raumakustischen Effekte.
Nun messen wir fünfmal, merken uns die Kurven, z.B. durch einen Screenshot oder Ausdruck der Kurve am RTA.
Als Beispiel nehmen wir mal den Bereich von 100 Hz. Sagen wir in den beiden ersten Messungen (nah an der Box) liegt dieser bei 0 und +0,5 dB; in der Raummitte liegt der Bereich bei +2 dB und hinten liegt er bei +4 und +4,5 dB. Nun wird aufaddiert und durch die Zahl der Messpunkte geteilt, also 0 + 0,5 + 2 + 4 + 4,5 = 11.

Nun teilen wir durch 5 (Zahl der Messpunkte) und kommen auf 2,2 dB Überhöhung, d.h. wir senken diese Frequenz um 2 bis 2,5 dB ab (Du kannst es auch genau um 2,2 dB absenken, wenn Dein EQ das hergibt, ich wollte nur einfach nicht päpstlicher sein als der Papst). Mit dieser Absenkung am EQ hast Du im Endeffekt eine leichte Absenkung dieser Frequenz vorne, ein nahezu ausgewogenes Klangerlebnis in der Mitte und eine Reduzierung der Überhöhungen hinten im Raum, Du landest also in dem Bereich "linear +/- 3 dB". Gut genug. Dasselbe machst Du dann bei allen anderen Frequenzen (auch unter 100 Hz, aber da erlaube ich Abweichungen) und behandelst den Raum dort entsprechend. Tipp: Lasse es so kurz wie irgend möglich rauschen, das Geräusch geht wirklich allen in Hörweite fürchterlich auf den Senkel. Aus genau diesem Grund bin ich zum Einmessen/Einstellen auf Musik umgestiegen, die ich gut kenne. Nach etwas Übung fällt es mir mit Musik nun leichter.

Soviel zur Linearität. Wenn es nicht allzu laut zugeht, hebe ich gerne die Frequenzen um 60 Hz um 3 bis 6 dB an, ich nenne das die "Spassbässe" - das bringt die Massen zum Tanzen, die Zuhörer eines Rockkonzertes zum Mitmachen. Bei Dir, mit Deinem Mikro, würdest Du in den Höhen eine leichte Überhöhung von 1 bis 2 dB stehenlassen, weil das nicht von den Boxen oder dem Raum kommt, sondern von Deinem Mikro.

Zur Praxis mit Deinem Equipment kann ich Dir leider sonst nichts sagen, ich benutze komplett anderes Material.

Als Ergebnis, wenn die Effekte von Raum und PA weitestgehend ausgeglichen sind, fällt mir das Mischen deutlich leichter.
 
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Ich habe kein gutes Equipment dafür (nur dieses billige ECM8000), aber ich möchte trotzdem gerne die Theorie lernen.
Das ECM ist nicht die Schwachstelle, sondern die Idee, dass ein RTA ein sinnvolles Werkzeug zum Messen ist. Wenn du tatsächlich die Theorie zu akustischen Messungen lernen möchtest, empfehle ich das ARTA-Handbuch:
https://artalabs.hr/download/ARTA-user-manual.pdf

In Buchform gibt es das Standardwerk von D'Appolito "Lautsprecher-Messtechnik - PC-gestützte Analyse analoger Systeme".

Ich vermute aber, dir geht es mehr um die Praxis.
Gibt es eine Möglichkeit, eine Referenzkurve als Overlay in der RTA-Anzeige darzustellen?
Ich habe auf die Schnelle keine Option dazu in Mixing Station gefunden. Vielleicht weiß ein andere Mixing-Station-User mehr. Oder du fragst direkt beim Entwickler an.
Kann man die RTA auf nicht-lineare / lautheitsangepasste Anzeige (nach menschlichem Gehör) umstellen?
Warum sollte man das wollen? Die Messkette müsste dazu auch pegelkalibriert sein. Diese Option kenne ich von keinem Mischpult.
Wie geht ihr praktisch vor, um Peaks zu erkennen und die 31-Band GEQ sinnvoll anzupassen, vor allem wenn ihr auch ein Tablet benutzt, wo man immer nur einen Ausschnitt der Kurve bzw. Bänder sieht?
Ich verwende keine RTAs zu messen, sondern eine dafür ausgelegte Software (REW) auf einem externen Rechner. Das Pult dient nur als Interface. Bei Bedarf greife ich per Remote vom Tablet auf den Messrechner zu.
Beim RTA hast du keine Darstellung des Messergebnisses im Zeitbereich. Du kannst also Reflexionen im Ergebnis nicht erkennen und damit fällt die Beurteilung viel schwerer bzw. wird unmöglich.
Ein GEQ ist auch kein gutes Mittel zu Entzerrung, gerade da heute ausreichend PEQs quasi immer vorhanden sind. Mit PEQs kann man viel gezielter eingreifen, als mit GEQs. Dazu kommt noch, dass die Filterkurve eines GEQs mit mehreren nebeneinander liegenden Bändern nicht dem entspricht, was man meint optisch zu sehen.
Rauschen (oder Musik) als Messsignal ist auch nicht ideal, weil es keine zeitlich stabilen Ergebnisse liefert. Ein Sinussweep liefert deutlich schneller ein Ergebnis und bietet das beste SNR. Ich bevorzuge eindeutig den Workflow, bei dem erst die Messung durchgeführt und dann die Entzerrung ermittelt wird, anstatt die Entzerrung zu machen, während das Messsignal anliegt.
Und vielleicht zum besseren Verständnis - Das habe ich so z.B. in einem Youtube Video gesehen:
Das sieht mir sehr nach Open Sound Meter aus. Auch das ist eine externe Software und nicht im Pult integrierbar.

Wenn du aber beim RTA und Rauschen bleiben willst, gibt es in Mixing Station die Option des Peak Holds mit einstellbarer Zeit. Damit solltest du eine zumindest halbwegs stabile Anzeige hinbekommen. Wenn du dann entzerrst, musst du den Peak Hold logischerweise zurücksetzen, damit du die Änderungen auch siehst.
 
Lass nach wie vor die Ohren entscheiden,letztendlich ist das messen nur eine Krücke.
Das mit den Ohren ist auch mein Zugang, Messen ist in diesem Zusammenhang nicht trivial zu lösen, wie ich finde. Und wenn man die Messergebnisse nicht gut interpretieren kann und dann daraus richtige Rückschlüsse ziehen kann, dann ist das nur Zeitverschwendung mit einem oft schlechteren Resultat als ohne Messung.
Gibt es eine Möglichkeit, eine Referenzkurve als Overlay in der RTA-Anzeige darzustellen?
was meinst du mit Referenzkurve? wenn du z.B rosa Rauschen benutzt, dann ist das Ausgangsmaterial recht klar, da braucht es keine Referenz. Wenn du eine, ich sag mal, Differenzial Messung mit einem Musikstück machen willst, dann braucht es ohnehin eine externe Software, da ist der RTA von einem Pult nicht brauchbar. Aber vielleicht ist in einer der nächsten Pultgenerationen eine eingebaute SMAART Software (oder irgend eine andere vergleichbare Anwendung) dann Standard und dann kann es wirklich das Pult machen. Aber ich denke auch dann würde ich, bei den für mich üblichen Jobs, doch weiter auf meine Ohren vertrauen.
 
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In der Regel merkt man ja recht schnell wenn irgendwo im Frequenzband etwas zu koppeln anfängt. Und dann sieht man die Überhöhung auch im RTA. Wenn die Ohren noch funktionieren, dann braucht's erstmal keine Messungen.

Und wie auch schon meine Vorredner angemerkt haben, ohne Erfahrung und auch vielleicht etwas Ausbildung kann man solche Messergebnisse eh nicht vernünftig interpretieren und machts vermutlich nur noch schlimmer.

Eine Referenzkurve bringt dir halt im Endeffekt auch nichts, wenn eine bestimmte Lokation nicht für die Referenz gebaut ist. Mein Vorgehen, wenn ich die PA aufgebaut habe und das Setup steht ist immer ein oder mehre Musikstücke die ich sehr gut kenne abzuspielen. Da erkennt man dann schonmal gut wie der Raum so klingt und kann nach justieren wenn irgendwo zu viel oder wenig ist. Während dem Soundcheck schaut man dann halt noch nach den Mikrofonen wieviel Gain man geben kann und welche Frequenzen an den Instrumenten zum koppeln neigen und justiert da ggf nach.

Zumindest bin ich mit dieser Vorgehensweise bis jetzt gut über die Runden gekommen. Ganz ohne Messen.
 
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Vielen Dank erstmal für eure Antworten. Da waren schon viele wertvolle Informationen drin.

Mit Referenzkurve meinte ich einfach eine feste, sich nicht verändernde Kurve bspw nach ISO 226 an die ich dann das Signal vom Messmikrofon per EQ annähern kann.
Wenn ich per EQ einfach alle Frequenzen auf den gleichen SPL ausgleichen würde, wären fürs Menschliche Gehör bspw. die Bässe deutlich leiser.

Kurve_gleicher_lautstärke.svg.png


So eine Kurve wäre mit einem 6-Band PEQ glaube ich nur schwer machbar. (Ich bekomme es zumindest nicht hin). Ich benutze daher den 31-Band Stereo GEQ FX. Den PEQ habe ich danach noch zusätzlich verfügbar, falls ich wirklich noch ganz feine Anpassungen machen muss oder für low-cut und high-cut.
Feedback-Frequenzen filtere auf Kanalebene mit den jeweiligen PEQs raus.

Meine Ohren sind bisher leider nicht gut genug, um mich darauf verlassen zu können. Der Vorschlag mit der Computer-Software und Sinus-Sweeps macht auf jeden Fall Sinn. Ich wünschte sowas gäbe es auch für Android. Ich versuche es echt zu vermeiden, mich auf Laptops verlassen zu müssen.

Fürs Rosa Rauschen habe ich einen Pink Stick . Aber jetzt wo ich den Unterschied zwischen weiß und rosa besser verstehe, würde so eine Referenzkurve ja nur mit weißem Rauschen Sinn machen. Pink Noise hat ja quasi schon eine einfache Kurve eingebaut.
 
Ich halte es für einen Fehler, eine dieser Kurven als Zielkurve zu verwenden. Die frequenz- und pegelabhängige Wahrnehmung der Lautstärke wird schon beim Mischen berücksichtigt. Das technische System zur Verstärkung muss das dann "nur noch" linear wiedergeben.

Brauchbar sind diese Kurven dann, wenn man bei einem Lautstärkepegel den Höreindruck eines anderen Lautstärkepegels simulieren will. Also etwa mit der Loudness-Taste auf Stereoanlagen aus den 70ern und 80ern.
 
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Ich habe einen analogen Analyser mit bunten LEDs und professionellem Messmicrophon(aus den 80ern)
Das macht Sinn, wenn man aktive Elemente zueinander einpegelt um ein lineares Fundament zu haben, meistens klingt das linear auch ganz OK für Konserven mukke.

Zum Mehrkanal Boxen abstimmen, hörplatz einrichten, Frequenzgang eines Lautsprechers zu prüfen, ist das ein nützliches Werkzeug
Mit einer professionellen Soundkarte wird das am PC mit dem ECM auch funktionieren
Zum testen der. Kartengenauigkeit das Rauschsignal direkt einspeisen.
Immer mehrere Messungen machen und vergleichen.(Wegen eventueller Nebengeräusche)
Interessant werden dann noch Impedanzmessungen und tsp ermitteln.(Lautsprecher Bau)
Das ganze führt zu pingeligkeit.
Und HIGHEND Fanatismus. :prost:
Wellcome to the Club
 
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Ich halte es für einen Fehler, eine dieser Kurven als Zielkurve zu verwenden. Die frequenz- und pegelabhängige Wahrnehmung der Lautstärke wird schon beim Mischen berücksichtigt.
So sehe ich das auch (siehe oben). Beim Abmischen wird mann dann z.B. den Bass etwas lauter drehen, wenn man meint der wäre zu wenig, wobei da mein Eindruck ist, dass es gerade beim Bass einen großen Toleranzbereich im Mix gibt - den manche Tonis gerne mal Richtung zu viel Bass ausreizen, wenn man die vielen Subwoofer schon mal schön vor der Bühne aufgereiht hat. Und so platziert man alle Quellen im Mix so, dass alles gut zusammen passt. Da wird ja gerne mal auch im frequenzgang beschnitten, damit sich nichts in die Quere kommt (wobei das idealerweis schon im Arrangemet geschieht, so dass der Tontechniker nicht auch noch Kläranlage spielen muss). Diese Hörkurvenentzerrung halte ich für kontraproduktiv, vor allem, wenn man ja mit seinen Ohren, die diese Eigenschaften ja haben, den Mix macht. Die Kurve macht höchstens Sinn, wenn man eine linear gemischte Konserve abspielt aber niemla für einen Live Mix.

-----

Interessant finde ich das Messen vor allem, um die Lautstärken (Pegel) beim Übergang der Frequenzweiche von Sub zu Top halbwegs auf linear zu stellen.
Das kann man mit seiner Anlage schon mal ganz grob vorab an einem eher idealen Ort machen, um schon mal Zielwerte zu haben (Stellung der Regler)
oder vor Ort, wenn man den Aufstellort des Subwoofers mit berücksichtigen will.
Frequenzgang.png

Rot wäre Subwoofer zu viel Pegel, grün wäre Subwoofer zu wenig Pegel und schwarz gerade wäre die Idealkurve.

Ich habe manchmal mit Maui11 zu tun, und da gibt es ja einen Regler für den Subwoofer Anteil, und da würde ich manchmal gerne einen "Eichstrich" an der Skala haben, wo das denn im Normalfall gerade im Frequenzgang ist. Dann kann man den Knopf gezielt nutzen für Anhebung und Absenkung.

Und für meinen Subwoofer hätte ich auch gerne Markierungen, wenn ich den mit meinen "großen" (sprich ART310A) oder kleinen (sprich B-Hype 8) Frontboxen verwende, dass ich die Potis einfach auf einen "Eichstrich" stellen kann und da wäre dann im Idealfall gerader Frequenzgang im Übergang.
 
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Ja klar, lediglich zum anpassen der Weiche, fals man wie ganz früher mit aktiven Hörnern und 3 oder 4 Kanalwegen einpegelt .
Für abgestimmte komplette Tops und tief Bass braucht man das nicht, macht es aber einfacher auch auf Konserven umzustellen die dann nicht so Dröhnig klingen.
Je nach Arbeitsweise der Tontechnikers.

Beim Mix kann man bei meinem analogen Teil
Normalerweise mehr die Mitten hüpfen sehen, und die Basssignale von Schlagzeug zwischen 60 und 80 Hz , danach kann man sich nicht richten :ROFLMAO: das sind nur noch bunte Lämpchen
Im Prinzip könnte man die Stripes Visualisierung vom Microsoft Mediaplayer als analizer nutzen, die Funktion ist identisch.
 
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... Mit Referenzkurve meinte ich einfach eine feste, sich nicht verändernde Kurve bspw nach ISO 226 an die ich dann das Signal vom Messmikrofon per EQ annähern kann...

Anhang anzeigen 1000218
...
Fürs Rosa Rauschen habe ich einen Pink Stick . Aber jetzt wo ich den Unterschied zwischen weiß und rosa besser verstehe, würde so eine Referenzkurve ja nur mit weißem Rauschen Sinn machen. Pink Noise hat ja quasi schon eine einfache Kurve eingebaut.

Da vergleichst Du aber Äpfel mit Birnen. Ein ganz klein wenig anschauliche Mathematik (tut auch nicht weh, versprochen):

Ja, das weisse Rauschen hat einen konstanten Pegelverlauf, ist also bei jeder Frequenz gleich laut, P = const. Aber das heisst, dass weisses Rauschen in den hohen Frequenzen viel mehr Energie hat, und auf diese Energie reagiert unser Gehör. Soll heissen, in der Oktave von 20 bis 40 Hz ist mit weissem Rauschen VIEL WENIGER Energie als in der Oktave von 2 kHz bis 4 kHz. Und nochmal deutlich mehr hast Du von 10 kHz bis 20 kHz. Es klingt fürchterlich grätzig!

Rosa Rauschen dagegen hat einen Pegelverlauf von 1/f, also doppelte Frequenz heisst halber Pegel, zehnfache Frequenz heisst ein Zehntel des Pegels. Aber das bedeutet auch (wenn man es mathematisch integriert), dass in der Oktave von 20 bis 40 Hz genau soviel Energie steckt wie in der Oktave von 1 bis 2 kHz oder in der Oktave von 10 kHz bis 20 kHz - und das empfindet unser Gehör als ausgeglichen. Auf dem RTA sieht das dann linealglatt aus und heisst "linear".

Mit ein wenig Anhebung im Bassbereich hast Du dann die "Spassbässe", mit etwas Absenkung um 2 bis 4 kHz klingt es weich (kann in kleinen Locations gut kommen), mit etwas Anhebung in demselben Beriech und darüber bekommst Du mehr Biss und gleichst den Höhenverlust durch das Zurücklegen weiter Strecken in der Luft aus, ist also eher für die Beschallung größerer Areale geeignet (evtl. kombiniert mit Nearfills, die eine lineare oder sogar eine softe Kurve im Frequenzgang haben).
 
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Gleich Laut, P konstant ist etwas Missverständlich, gleich stark mit gleichem Pegel würde besser passen.
Ansonsten, genau so ist's

Vieleicht noch als Hinweis, mit Weißem Rauschen und Laut gefährdet man die Hochtöner.
Rosa Rauschen nimmt um 3db pro Oktave im Pegel/Amplitude ab und ist daher relativ unbedenklich
 
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BTW: Rosa Rauschen sieht am RTA in etwa so aus:
1757590346798.png

und weißes Rauschen dann so:
1757590380647.png


Das hängt halt auch damit zusammen dass (simpel ausgedrückt) der RTA pro Balken auch die Frequenzen in dem Bereich zum Bereichspegel integriert. Im Bass sind das sagen wir von 20-24 Hz und weiter oben von 2000-2400 Hz. Da kommt beim weißen Rauschen halt einfach mehr Pegel in Summ e daher.

und weil mit rosa Rauschen die Pegelline im RTA waagerecht verläuft, wird so etwas meist zum Einrauschen verwendet. Den Einsatz von weißem Rauschen habe ich in dem Zusammenhang noch nie gesehen.
 
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Nachdem wir geklärt haben, dass die Kurven gleicher Lautheit nicht automatisch Zielkurven für eine Systementzerrung darstellen, sei aber noch gesagt, dass es deutlich mehr gibt, als nur "linear" als Zielkurve.
Die im ersten Beitrag zu sehende Kurve ist eine übliche Variante für aktuelle Line-Array-Systeme. Je nach Hersteller und System kommt der Anstieg mal früher, mal später und fällt mehr oder weniger stark aus. Aber die Tendenz ist überall dieselbe: linear im Hochton und ansteigend zum Tiefton.

Schaut z.B. mal in die d&b TI 385 Line Array Design auf S.23/24, da findet ihr die angesprochenen Zielkurven, auf die das System ausgelegt ist. Das ist das, was aktuell wohl gefällt und für die meisten gut funktioniert.
Ich darf leider nur in seltenen Ausnahmen mit solchen Systemen arbeiten, aber in einem Fall habe ich auch mit einer Zielkurve gearbeitet, die von 1 kHz bis 100 Hz um 10 dB ansteigt und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

Eine vollständig schlüssige Erklärung, warum das so gut klingt und linear tatsächlich für Musik weniger (die Erfahrung durfte ich auch schon machen), habe ich leider aktuell nicht.

Für kleinere Pointsource-Systeme gibt es diese Zielkurven bzw. Systemabstimmungen so auch nicht. Da stimme ich auf linear bis ca. 150 Hz ab, der Sub darf dann je nach Programmmaterial 6 -10 dB drüber sein. Wichtig ist ein sauberer Übergang, der aber ohne Zeitinformation (Phase) nur schwer hinzubekommen ist. Und der Anstieg darf nicht in Richtung 200 Hz hochrutschen, sonst wird es dröhnig. Hier können Messungen helfen, weil man per Gehör schnell den Sub deutlich lauter macht, als man es wahrnimmt (hier kommen die Lautheitskurven wieder ins Spiel).

Ganz linear macht mir zu wenig Spaß. PA-Systeme sind keine Studiomonitore, der "Impact" im Tieftonbereich ist für mich ein Punkt, der Live-Sound ausmacht. Wenn man Schalldruckpegel überwacht, eskaliert dabei der A-bewertete Messwert auch nicht, obwohl gut "Wumms" vorhanden ist.
Man muss dabei aber immer die Anwendung im Blick behalten. Wenn Sprachverständlichkeit Priorität hat und Musik gar nicht oder nur als Randaspekt vorkommt, gelten natürlich andere Regeln. Aber dann lässt man die Subs sowieso am besten zu Hause.
 
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So schauts aus. 10-20dB Überhöhung im Bassbereich sind live völlig üblich und werden erwartet. Mache mir gelegentlich den Spaß Leuten mal zu demonstrieren wie eine wirklich linear abgestimmte PA klingt. Da gibts dann große Augen. :cool:
 
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Wichtig ist ein sauberer Übergang, der aber ohne Zeitinformation (Phase) nur schwer hinzubekommen ist.
In diesem Zusammenhang habe Ich noch einen interessanten Artikel gefunden.
Die eigentliche Frage für mich ist,wo sollte Ich die Zeit hernehmen und noch im Raum rummessen,bin schon froh wenn Ich zu Beginn der VA alles am laufen habe.
 
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10-20dB Überhöhung im Bassbereich sind live völlig üblich und werden erwartet.
Lustig, ich mach das immer anders rum. Die PA wird vom Dienstleister aufgestellt ich spiel meine Mucke zum Test drüber und sag dem Systemtechniker, der soll die Bässe so um 6-9 dB zurücknehmen (mindestens). Die sind in der Regel immer viel zu prominent konfiguriert für mich. Und das sage ich als Bassist.
wie eine wirklich linear abgestimmte PA klingt
Wie passt das aber mit
10-20dB Überhöhung im Bassbereich
zusammen. Was jetzt, Überhöhung oder linear?
 
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Daß bei Live Musik, der Bass ca doppelt so Laut wiedergeben wird als mit Linearität

(Meinemgeschmack nach zu Dröhnig)
 
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