Als Solo-Hobbymusiker mit der Produktion "überfordert"

Diese Art von Ersetzen scheint mir eher eine undeutliche Verschiebung zu sein als eine Präzisierung ...
Wem vorzeigbar?
  1. Freunden, Bekannten, Familie?
  2. (Mit-)Musikern oder als Demo, um an Gigs zu kommen?
  3. Radio- und streamingtauglich?
Man könnte es, bezogen auf dieses Board auch so einstufen:
  1. Hörprobe?
  2. Ernsthafte Version zur Diskussion im Mixing- und Mastering-Forum?
  3. user-Veröffentlichung?
Den Song, den Du hier gepostet hast, würde ich in Stufe 2 einordnen. Das reicht locker für ein ernsthaftes: "Hey hör mal - ich mach Musik und so hört sich das Zeug an, was ich mache" und würde die berechtigte Antwort "Hey cool, das hört sich doch geil an - wo tretet Ihr denn auf?" herausfordern. Ist sehr nahe dran am "Wow - das könnte ja so im Radio laufen" und knapp unterhalb von "Gefällt mir - wo kann man sich Dein Zeug eigentlich runterladen?".

Du hast recht kritische Ohren - was okay ist, um sich nicht selbst zu überschätzen. (Und was - by the way - auch eine Fähigkeit ist, die einigen Leuten ernsthaft abgeht.) Was für mich auch bedeutet: Du willst schon eigentlich auf Stufe 3 kommen. Dann hast Du Recht: ein paar Übergänge, ein paar Einsätze, ein paar Tupfer Ungewohntes oder "Unverwechselbares" auf musikalischer Ebene (die letzten 5 oder 10 Prozent) und ein paar Sachen auf Ebene Arrangement, Mixing und Mastering (da kenne ich mich zu wenig aus, um da Prozentzahlen zu vergeben, vor allem, wenn man den Anspruch hat, dass es sich auf einer HiFi-Anlage genauso gut anhören soll wie auf einem Smartphone).

Ist alles machbar, kostet aber Einsatz oder man nimmt Geld in die Hand oder bemüht sich um andere taugliche Musiker*innen und Mixing- und Mastering-Leute, die bereit sind, das für (nahezu) lau zu machen - oder irgendeine Mischung davon ...

Habe folgende Voreinschätzung: Du willst vor Dir selbst und Deinen Ohren eigentlich auf Stufe 3, willst Dich aber nicht in den Prozess begeben, den es erfordert, von 2 auf 3 zu kommen und behauptest, dass Musik ja nur ein/Dein Hobby ist. Das mag stimmen - aber dafür reicht Dein Demo aus. Und wenn Du Dich halt dahinterklemmst, schaffst Du es bestimmt, noch ein paar Deiner weniger ausgereiften Songs auf dieses Demo-Level zu hieven. Wenn das für Dich Arbeit ist, dann ist das halt so. (Für andere wäre das vielleicht eher eine andere Art von kreativer Arbeit oder ein spannender Lernprozess - nämlich auf anderen Ebenen, die aber letztlich für das Gesamtprodukt genauso entscheidend sind wie Akkorde, Melodie und Songtexte und das Zeug so einzuspielen wie Du es in Deinem Demo gemacht hast - das ich übrigens für sehr sehr hörbar und vorzeigbar halte.)

Aus dem Bauch heraus wäre mein Vorschlag keine LP/CD mit 20 Songs, sondern eine EP mit vier Songs zu machen.
Warum? Das ist erstens durchaus machbar, zweitens ein lohnendes Ziel, drittens konzentrierst Du Dich auf ein paar Baustellen und versuchst eher eine Etage auszubauen als im ersten Anlauf ein Haus zu bauen. Und viertens wirst Du vor genau die Fragen und Herausforderungen gestoßen, um die es geht: Spiel ich alles selbst ein bzw. programmiere ich alles selbst oder hole ich mir Leute dazu (Musiker*innen, Sparringspartner für Arrangement und Song/Soundtüfteleien) und welche Ansprüche an Mixing und Mastering habe ich - und wieviel Geld und Zeit bin ich bereit in die Hand zu nehmen, damit das Ergebnis dabei rauskommt, das ich haben will?

Um mal ein konkretes Beispiel zu nennen: das drum in Deinem Demo ist okay. Stört nicht weiter, trägt auch, aber bei einigen Übergängen und Feinheiten ist Luft nach Oben. Heißt: Ein drummer kann sich das anhören, wird wissen, wo Du in etwa hinwillst (außer Du bist da so begrenzt, dass es eigentlich ganz anders klingen soll, Du es aber nicht hinbekommst - was ich nicht glaube) - und kann sich hinsetzen und Dir, auch mit begrenztem Einsatz, was feines basteln, was halt die letzten 5 bis 10 Prozent einfährt. So weit so gut.

Aber machst Du das? Zeigst Du es anderen drummer*innen? Suchst Du Dir welche - und sei es hier auf dem Board oder in Deiner Umgegend? Und was ist, wenn jemand sagt: Okay - könnte ich machen: Aber wo soll ich es einspielen - oder soll ich Dir ein paar fertige Spuren liefern? Und ist der Song so weit, dass ich "nur noch" eintrommeln muss oder kommst Du nach drei Wochen um die Ecke und sagst: Hey - hier kommt noch ein Solopart rein, weil mir bzw. Gitarrist*in XYZ ist da ein super Solo eingefallen ... Und wo liegt der Reiz für den drummer darin, das für Dich zu machen ... weil er um sein Leben gerne trommelt und nicht weiß, wo er mit seiner Zeit und Leidenschaft sonst hinsoll? Weil Du ein netter Typ bist (was wahrscheinlich stimmt)? Weil er auf Deine Musik abfährt und sie auch auf ein anderes Level hieven will? Weil er selbst ein paar Songideen hat und Du ihm bei seinen musikalischen Baustellen helfen kannst?

Ich schätze, dass Du Dich mit Fragen dieser Art beschäftigen würdest, wenn Du mit vier Songs von Level 2 auf Level 3 kommen willst. Und dann sammelst Du erst mal Erfahrungen und triffst Entscheidungen und probierst was aus. Einiges von dem wird klappen und einiges nicht. Und wer weiß: Vielleicht triffst Du auf dem Weg einige Leute, denen Du genau zur richtigen Zeit über den Weg gelaufen bist, was vielleicht umgekehrt genauso ist?
Und wenn es Dir zu viel ist - andere werden sich bestimmt nicht dahinterklemmen, um aus Deinen Songs/Songideen was richtig feines zu basteln. Und ich schätze, Du bräuchtest einen kleinen Lottogewinn, um andere dafür zu bezahlen ...

just my 2,37 cent in dieser Angelegenheit (von jemandem, der demnächst vor genau diesen gleichen Fragen und Entscheidungen stehen wird wie Du jetzt - und Dir von daher schon mal gehörigen Respekt entgegenbringt)

Viel Erfolg!

x-Riff
 
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Zuerst einmal muß ich sagen, ein Lob an dich das du mit dem Thema so offen und transparent umgehst, meist wir über sowas auch gar nicht viel gesprochen
aber irgendwie betrifft es wohl jeden oder zumindest die meisten, die Kreativ tätig sind und eigene Songs schreiben und diese auch produzieren, daher finde ich den ausstausch schon sehr interessant

Die meisten Stücke leben noch im Demo-Zustand: Texte haken an ein paar Stellen, Instrumente sind nicht immer sauber aufgenommen, und die Drums bestehen oft aus Copy-&-Paste. Es fehlt dieser eine letzte Schritt: Studio + Producer + alles zu einem professionellen Song machen. Aber ganz ehrlich – genau der Teil stresst mich. Es ist harte Arbeit, für mich nicht mehr so kreativ, und ich hab im Job schon genug auf dem Tisch.

Der Tag hat einfach nur 24 Stunden, man hat den Job, man hat die Famiilie und andere Verpflichtungen, und dann hat man noch etwas Zeit übrig, die man hoffentlich für sich und seine interessen verwenden kann. Man muß da schon auch priosieren was man mit dieser wertvollen Zeit so anstellen will damit es einem am anderen Ende nicht auffrisst, und irgendwie alles was man sich so vornimmt, geht sich dann doch meistens nicht so recht aus. aber welche Optionen hat man?

Also - der kreative Teil bei einem Song ist für uns der interessante Teil,
und wahrscheinlich der Wichtigste. Dann das bedeutet Aufnehmen im
Flow-Zustand.

Der Produktions-Teil, der darauf folgt, verschlingt 95% an Zeit und
Arbeit - und der ist wirklich harte Arbeit und iteratives Verbessern. Da
müssen alle irgendwie durch - ob alleine oder zu Zweit als Coworking ...

dem hier schliesse ich mich sehr an, und ich finde es ist dann auch eine Mindset Sache, ich für mich muß den Kreativen Teil mit dem Produktionsteil trennen.
Songwriting, tüfteln, arrangieren, 1000x ändern und umkrempeln.. ist alles Teil A--- scheissegal wie gut oder schlecht die Takes eingespielt sind, einfach mache und den Song entwickeln lassen.
kopierte Drumgrooves, überall die gleichen Fills, usw.. den song dann auch oft spielen und üben und sich einfach organisch entwickeln lassen

Ab Zeitpunkt X sagt man sich dann, ok, der Song steht jetzt, und dann muß man auch sein Mindset ändern in Teil B übergehen und sich sagen JETZT recorde ich den Song in seiner geilsten Version. und wenn man ein Einzelkämpfer ist dann muß man leider halt auch alles selber machen und das dauert einfach seine Zeit, aber das kann man sich ja planen, sprich man macht sich eine Übersicht, oder einen Projektplan, und wenn du ein Visueller Typ bist, dann hilft es vielleicht da sin einer Tabelle niederzuschreiben, einfach das man auch optisch die Aufgaben sieht und auch sieht was man schon erledigt hat.

und das geht auch nur in Phasen und man muß Schicht für Schicht das Haus bauen, ich persönlich fange immer mit den Drums an.. geile groovige Drumtakes, die mich auch inspirieren
Den Bass habe ich immer am Anfang in der Demophase programmiert, (ich verwende EZ Bass) der klingt schon von sich aus geil, und das praktische ist wenn man sachen in Midi programmiert, die Änderungen zu machen zb Tempo änderungen, andere Tonhöhe, anderes Arrangment gehen relativ schnell und einfach wiel man nur ein paar Noten herumschupsen muß, aber nichts neu aufnehmen. dh. meistens verwende ich erstmal den Midi EZ Bass aus der Demo Version, zu den dann geilen überarbeiteten Drums.

Anschliessend mache ich mir Gedanke, welche Gitarre, welcher Amp, welcher Sound passt am besten zu dem Song, das ist der Teil der für mich persönlich am schwierigsten ist hier eine Entscheidung zu treffen.
Ich nehme zwar immer Amp Sound + DI auf, so das ich auch später den Sound nochmal ändern könnte, aber ich versuche schon den finalen Gitarrensound direkt aufzunehmen und nicht anschliessend nochmal ändern zu müssen, das beeinflusst nämlich auch wie ich spiele.
Ok, ich hab nun alle Gitarrentakes aufgenommen, nun muß ich alle Takes bearbeiten und ev Teile die nicht sauber sind austauschen oder nochmal aufnehmen. macht aber nix, meistens nehme ich schon zuviele Takes auf und habe so immer einen Pool an Restmaterial zum wo einfügen.

Anschliessend schaue ich dann mit welchen anderen Midi Instrumente ich den Rest vom Song füllen kann, zb ein Klavier da, ein Cello dort, ein Synth im Refrain.. irgenwelche Shaker oder Percussion Instrumente, oft sind solchen Sachen schon im Demo entstanden und ich kann sie einfach mehr oder weniger übernehmen aber ich muß meistens hier und da kleine Anpassungen vornehmen, es kann gut sein das ich dort sogar noch einen Moll statt einen Dur Akkord drin habe oder ein anders falsches Voicing, dh hier nochmal bewusst über alles drüberschauen und schauen das das alles Sinn macht und gut zusammenpasst, auch vom Timing her.

Dann entscheide ich, soll ich den Bass selber aufnehmen oder ist der programmierte EZ Bass eh gut genug und klingt besser als wenn ich das selber Aufnehme? manchmal gewinnt die Entscheidung der EZ Bass, manchmal nehme ich ihn selber auf.

Und wenn das alles steht und geil klingt, eine Energie und einen Groove hat, dann ganz am Ende kommen die Vocals dran.

Ich finde diesen Teil 2, auch wenn es anstrengend ist und viel Arbeit ist, als am Ende aber auch sehr erfüllend, weil man wirklich die Unterschiede vom Solala Song Demo zu einem vorzeigbaren Song sieht.
Mir macht es aber auch Spass mich um diese ganzen Feinarbeiten zu kümmen und da voll einzutauchen, meistens zumindest ;) Mir macht auch Song schreiben an sich Spass, aber ich hab da auch Phasen, wenn ich im Aufnahme-Modus aufnehmen bin, bin ich nicht im Kreativmodus, und wenn ich im Kreativmodus bin, dann bin ich nicht im "tight spielen - aufnahmemodus". ich kanns nicht anders, aber ich muß das trennen sonst werde ich auch wahnsinnig :D

Am Ende ist dann das Zeitmanagment wichtig, ich brauche für mich lange Tage ohne Ende oder Termin das ich woanders hinmuß oder noch was erledigen soll hindert mich, auch wenn es nur eine Kopfsache für mich ist. Verlängerte Wochenende oder auch Urlaubstage verwende ich gerne für sowas. Aber auf der anderen Seite geht auch spontan zwischendurch mal einiges weiter, wenn ich weiss ok, ich hab jetzt einen Block von 90 Minuten wo ich was machen könnte, dann öffne ich die DAW, und mache was, was ansteht was zu tun ist, 90 Minuten sind 90 Minuten und dann ist auch wieder was geschafft und oft sind sogar in solchen "spontanen" Blöcken, ganz tolle Dinge entstanden.

Natürlich darf und soll man sich auch Hilfe holen, Kollaborationen können irrsinnig hilfreich sein, zb kann man wenn das Demo und das Tempo steht, das Schlagzeug anstatt das man es selber programmiert, ja von einem Schlagzeuger für kleines (oder mittlere Summe) einspielen lassen, es gibt einige Schlagzeuger mit eigenem homestudio welche man hier buchen kann.
Das wär schon mal eine Erleichtung

auch hier im Forum gibt es Kollaborationen, da gibt es sicher einige Leute die, wenn du offen für sowas bist, einladen kannst mitzuwirken

Sobald dann die Aufnahmen und Editing fertig sind, ist der Mix und Master an der Reihe, und auch das ist ein Thema das du eigentlich komplett auslagern kannst und jemanden anvertrauen.
Das kann jemand hier aus dem Forum sein, oder auch ein Profi der das Gewerbsmässig anbietet, gerade Mixing und Mastering kann zeitmässig ein Fass ohne Boden sein, jenachdem wie die Eigenen Ansprüche und das KnowHow dazu ist.
 
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EDIT: ich bekomme es nicht hin den eingebetteten soundcloud player anzuzeigen :(. Die Links sollten aber funktionieren.

da ihr nach mehr Beispielen gefragt habt.

Die Palette an dem Status, in dem sich die Songideen befinden, ist groß.

von mal eben auf dem Piano gespielt und eingesungen (ignoriert bitte evtl. Grammatikfehler oder seltsame Textstellen, ich habe einfach nur gesungen um die Idee festzuhalten):


View: https://soundcloud.com/marc-de-champagne-267774408/will-you-still-love-me/s-KuM3Z0dDkog?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing&si=073c499c9b7b446aab8218d2414cf2f4



View: https://soundcloud.com/marc-de-champagne-267774408/worn-out-face-piano-version/s-oyDENnNXbbt?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing&si=e146147c9cb64bb8a80732486552d70a


über Songideen, die schon mehr Struktur und Arrangement haben. Aber in dem Fall ist der Refrain nur so halbherzig da ich daheim nicht mit voller Kraft singen kann. Deswegen habe ich hier nur mit Kopfstimme gesungen. Und da der Text nicht final war, habe ich auch am Schluss "I don't know" eingefügt ;) :D


View: https://soundcloud.com/marc-de-champagne-267774408/no-home/s-glyWkUJhwrR?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing&si=914712c370de416f9c908d20d73eeab4


oder gar relativ fertigen Arrangements wo ich nur noch den Gesang besser einsingen möchte, da das hier schon 10 Jahre alt ist. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nicht einmal daran gedacht jemals selber zu singen. Es diente nur dazu den Song zu präsentieren.


View: https://soundcloud.com/marc-de-champagne-267774408/driving-through-the-night/s-0zEu86bDxC2?si=11ff3edc49bd4ece86bacd41b74e61cc&utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing


es ist ein wilder Mix aus allen Stufen auf dieser Skala. Ich habe jetzt nur die rausgepickt, wo ich mich nicht ganz so sehr für den Gesang schämen muss :D. Leider sind gerade die härteren Rocknummer nicht so prickelnd gesungen. Die lasse ich mal weg :D. Aber nur, dass ihr das wisst, ich spiele nicht nur weichgespültes Zeug ;).
 
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1 Will you still love me
Gefällt mir gut, auf jeden Fall ausbaufähig. Irritierend finde ich die Einordnung #Rock. Für mich eher eine Ballade, kann für mich gerne in dieser Art weitergehen (weiß ja nicht, ob Du da vor hast, in Rock überzugehen ...)

2 Worn out face
Für mich in der Art von Will you still love me - auf jeden Fall ausbaufähig (damit meine ich nicht unbedingt mehr Instrumente, sondern ... ausgereifter)

3 No home
Hat schon sehr viel, gefällt mir gut. Für mich mindestens auf einer Stufe von Deinem Demo, eher ausgereifter. Passt vom Arrangement für mich - kann so in eine professionellere Umsetzung (Aufnahme (?), Mixen, Mastern) gehen. Wäre für mich ein Kandidat für die EP. Für den Schluß kann ich mir vorstellen, dass da noch was peppigeres, pfiffigeres kommt ... läuft für mich ein bißchen zu gerade aus ...

4 Driving through the night
Schöner Song, stimmungsvoll, man mag der Stimme, dem Gesang und dem Text folgen. Braucht auch nicht unbedingt mehr, vom Arrangement her. Bißchen mehr Stimmung rauskitzeln, etwas an der Dynamik und dem Aufbau arbeiten - das sind für mich die 5 bis 10 Prozent.

Was ich bisher hier raushöre:
  • Du kannst stille, ruhige, balladenähnliche Lieder mit Klavierbegleitung ebenso wie Bandarrangements.
  • Die Instrumente machen, was sie machen - und das machen sie gut. Das passt. Du eroberst damit kein Neuland - aber das braucht es für diese Songs meiner Meinung nach auch nicht. Stimmigkeit hat Vorrang.
  • Deine Stimme ist einerseits wandlungsfähig, andererseits ausbaufähig - weißt Du wahrscheinlich selbst. Sowas finde ich auch eine wichtige Frage: Will ich den Song selbst singen (dafür gibt es viele Gründe) - dann musst Du geschickt mit Deinen Grenzen umgehen. Was machbar ist, aber vom Arrangement her vermutlich herausfordernd sein dürfte (gut mit Hallräumen umgehen, Gesang vielleicht an einigen Stellen doppeln oder Backing Vocals etc.). Oder kannst Du Dir vorstellen, dass jemand anderer den ein oder anderen Song einsingt? Vielleicht hast Du ja auch Songs, die sich für ein Duett eignen?
    Auf jeden Fall brauchst Du eine ordentliche Möglichkeit, vernünftig einsingen zu können. Da kannst Du Dich ruhig mal umschauen, ob es in Deiner Gegend was gibt. Vielleicht geht das als Deal zwischen Kolleg*innen - Du nutzt das, was vorhanden ist - und gibst etwas, was gebraucht wird. Dafür läßt sich aber auch durchaus mal ein Studio mieten- das ist ja für Gesang überschaubar.
Wenn Du der Idee mit der EP etwas abgewinnen kannst, dann kann ich mir vorstellen, ein oder zwei ruhige, reduzierte Stücke (1, 2) mit Klavier, ein moderates mit Bandarrangement und ein fetziges, rockiges zu nehmen.
Dann hättest Du gewissermaßen "Prototypen" und bekommst ein Gefühl dafür, was es braucht, um die "richtig" aufzunehmen, zu arrangieren, rumzutüfteln, ordentlich einzusingen und dann zu mischen und zu mastern (was Du ruhig andere erledigen lassen kannst - vielleicht schaust Du Dir aber ein paar Tricks und Kniffe ab und erweiterst da Deine Kenntnisse - mein bisheriger Stand ist, dass es neben der Einarbeitung in die Vorgehensweise, die verschiedenen Effekte und deren Wirkung etc. auch sehr viel auf Erfahrung ankommt, was es letztlich zu einem mindestens mittelfristigen Ziel macht).

Du kannst ja mit einem reduzierten Song anfangen. Klar - da macht die Stimmung am meisten aus. Aber: Du hast überschaubare Baustellen und kannst das gut einteilen.

Herzliche Grüße

x-Riff
 
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Was mir gerade noch zur Stimme einfällt:
Ist Dir die Range Deiner Stimme klar - also die Bereiche, in denen Du Dich wohlfühlst und wo es wie von alleine läuft? Ist bei unseren Sängerinnen ein großes Thema. Beim Klavier fällt transponieren ja leichter als bei der Gitarre - gerade, wenn man da mit einem Riff mit offenen Saiten startet und es einem gut gefällt ...
Beispielsweise finde ich den Refrain von No Home etwas angestrengt und bemüht - ist aber auch Geschmacksache, weil ich mit eher hohen Männerstimmen nicht viel anfangen kann.

Wäre aus meiner Sicht jedenfalls ein Thema beim Gesangsunterricht.

x-Riff
 
ersetzte "professionell" mit "vorzeigbar"
Hallo,
dann sieht die Sache wieder etwas anders aus.
"Vorzeigbar" sind deine Songs ja jetzt im Prinzip auch schon.
(OK, mit deinem Gesang bist du noch nicht zufrieden, und da kann ich auch ein wenig nach vollziehen, warum. Aber du willst den Gesang wohl eh noch mal neu einsingen, wenn die Texte ganz fix und fertig sind.)
Bloß du bist noch nicht zufrieden damit.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich kreativer bin und entspannt kreativ bin, wenn ich eine Sparrings-Partnerin habe, eine Mitmusikerin, deren Ideen mich inspirieren. Dann entwickele ich ganz automatisch Ideen (Arrangement, Sound, Mix, ...), die den Song nach vorne bringen.
Das empfinde ich als Idealfall: Eine Songschreiber-Partnerin zu haben.
Dieses Glück hat man aber nicht immer.

Also geht es jetzt darum, alles alleine zu machen.

Für alleine schreiben und aufnehmen habe ich mir gesagt, dass ich meine Instrumente in wenigen Takes einspielen können muss.
Gelingt mir das nicht, mache ich dabei dauernd Fehler, eiert das Timing, usw., dann muss ich mir etwas anderes ausdenken, dass meinen Fähigkeiten entspricht.
(Also z.B., keine wilden Bassläufe, sondern Grundtöne und Quinten, an wenigen, aber gut ausgesuchten "strategischen" Punkten im Takt -fertig. Das klingt dann sauber und ordentlich, und stärkt den Gesamtsound und bringt den Groove nach vorne.)

Ich verabschiede mich auch davon, in meinem Aufnahmeraum und mit meinen spieltechnischen Fähigkeiten etwa den Gitarrensound von Mark Knopfler oder Chet Atkins oder sonst wem anstreben zu wollen. (Klappt eh nicht.)
Sondern eher danach zu hören, welchen Sound bekomme ich denn quasi "mühelos" hin, um damit zu arbeiten; um das als Baustein oder Inspiration zu nehmen.

Dann klingt es eben nicht so "teuer" oder "edel" wie etwa Pink Floyd oder Dire Straits, sondern rau und grob geschnitzt - aber das ist dann eben mein eigener Sound.

Ich schreibe dir meine Vorgehensweise, weil du ja auch fragtest:
Wie macht ihr das denn so?
Grüße
 
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Hallo,

die Antwort hast du dir ja letztlich schon selbst gegeben, oder? Eine Frage wäre noch, die hier ja auch schon angesprochen worden ist: was genau will man denn als "Solo-Hobbymusiker" erreichen??

Wenn etwas richtig richtig gut werden soll, dann muss man halt auch richtig richtig hart daran arbeiten...oder es Leuten überlassen, die das richtig richtig gut können....andere Alternativen sehe ich da gerade nicht!?
 
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vielleicht nochmal ausführlicher:
milamber schrieb:
alles zu einem professionellen Song machen.

Musik ist für mich nur ein Hobby!
-> ich spiele einigermassen Gitarre, aber auf unseren aufnahmen klingt das imho überraschend gut.
warum?
weil ich nur Gitarre spiele und alles danach jemand macht, der talent dafür hat und sich auskennt.

ich bin amateur, Musik machen ist für mich hobby, aber es gibt Leute, die was draus machen können.
das passt für mich und meiner Einstellung zu Musik als hobby.

hätte ich andere Ansprüche, würde ich mich da komplett reinknien müssen, und das hiesse wohl: keine -zig Fragmente, sondern ein song von A bis Z durchexerzieren, viele takes, davon viel wegschmeissen und einkochen, dann erst mal einfache songs, einfache Produktion, detailliertes mastering etc. und vor allem bis zum Ende durchboxen.
 
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danke für die vielen Antworten. Ich werde später näher darauf eingehen … komme gerade vom Walter Trout Konzert.
 
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