[Amp] Eden WTX500

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DanielwithBass
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Hi an alle,

ich würde Euch gerne in einem Review, meine Erfahrungen mit dem Eden WTX 500 teilen.

***Einleitung/Bisherige Verstärker:***

An eigenen Verstärkern, ist der Eden erst mein dritter Verstärker. Alle Verstärker wurden bisher an einer 12 Zoll FMC Box (große Ausführung) gespielt. Mein erster
Verstärker war ein Markbass LM250. Klanglich war ich mit dem Verstärker sehr zufrieden, jedoch war er wegen der 8 Ohm Box einfach zu schwach auf der Brust. Ich konnte mich im Proberaum trotz der 150 Watt und mittigem Sound nicht hören. Danach habe ich diverse Vorverstärker über eine konventionelle Endstufe gespielt. Klanglich super und Lautstärke auch besser. Leider war der Lautstärkeunterschied im Vergleich zum Gewichtsunterschied einfach zu schwach um die 18kg Endstufe zu rechtfertigen.Deswegen habe ich mich entschieden, wieder einen kleinen Verstärker zu kaufen. Darüberhinaus ist mir in der Zwischenzeit auch klar geworden das es weniger um die Watt geht, sondern mehr um die Anzahl der Boxen, weswegen vermutlich der Verkauf des Markbass damals unnötig war, da einfach ne zweite Box mehr als ausgereicht hätte.

***Budget und Anforderungen:***

Das Budget war primär auf 500 Euro festgesetzt, wäre jedoch auch ausdehnbar auf 700 Euro gewesen.

Das wichtigste Kriterium ist, dass der Verstärker leicht/klein ist und eine B&O Endstufe hat.
Viele Mini Bassverstärker haben eine B&O Endstufe drin. Es wird ein Modul verwendet , dass 125 Watt Stereo abgibt oder in der Anwedung hier, 550 Watt mono an 4 Ohm.(Ausnahme; Der aguilar hat das doppelt so starke Modul verbaut) Nach einer Recherche über Class D Endstufen wollte ich ein Verstärker, bei dem ein Modul dieser Firma verbaut wurde. Warum ? Kurz: Sie ist ernom leicht, Leistung ist mir genug und das wichtigste, sie ist sehr erprobt in der Anwendung im Bassbereich.

Weitere Features die z.T. aber mittlerweile Gang und Gebe sind:
DI-Out mit Pre/Post und GND Lift
Muteschalter

Der Sound war nicht das wichtigste Kriterium jedoch war mir wichtig, dass zum einen der Sound des Basses recht neutral wiedergegeben wird. Es sollte der Charakter des Bass im Vordergrund stehen und nicht der Sound des Amps. Es sollte in die Richtung Markbass gehn. Auch wollte ich einen Regler der dem VPF des Markbasses ähnlich ist, um bei funkigen Sachen schnell und einfach einen Badewannensound zu bekommen. Dies ist zum Glück heutzutage in fast jedem Verstärker dabei.

***Marktanalyse:***

In Betrachtung wurden folgende Geräte gezogen, da sie meinen Anforderungen gerecht wurden und eine B&O Endstufe verbaut haben:

<500
Ashdown Mibass 550
GK MB500
Eden WTX500

>500
Genz Benz Streamliner/Shuttle
Aguilar Tonehammer
SWR Headlite
GK MB Fusion
Orange TerorBass

Rausgeflogen
Tecamp, da kein GND Lift und weitaus zu teuer
Markbass, siehe unten
Ibanez Promethan und Harley Benton, Ampeg pf 500, da (meiner Recherche nach) keine B&O Endstufe

Theoretisch wäre der erneute Kauf eines Markbass Tops einfachste gewesen, jedoch fielen alle Markbassprodukte raus, da sie den Effektweg vor dem EQ haben. Da ich oft laut mit einer Drummaschine spiele, gibts es mein Markbass keinen Weg die Drumspur auch zu verstärken ( ohne Sie auch durch den EQ zu jagen, was von mir nicht
gewünscht ist)

***Wahl des Verstärkers:***

Da nicht einmal T..... alle Verstärker hat und der nächste große Musikladen in meiner Gegend kaum Miniverstärker hat... Musste ich leider nach Fakten und Datenblättern
entscheiden wer als erstes bestellt wird bzw. getestet. Da man fast überall Money Back hat, wollte ich inkrementell einen nach dem anderen durchtesten. Frage war, wer
als erstes bestellt wird. Da der GK MB500 keine Aux in hatte und der Ashdown zum Zeitpunkt der Bestellung noch nicht verfügbar war, wurde der billigste Kandidat
bestellt, der Eden WTX500 für 444 euro. Man muss dazusagen das diese Top im Vergleich zu den anderen sehr lange auf dem Markt ist und früher 800 Euro gekostet hatte. Wie man sieht, war bei den 800 Euro sehr viel Gewinnspanne einberechnet.

***Verarbeitung:***

Eine meiner größten Sorgen bei dem Preis. Nach Bildern aus Amerika und einem schweizer Forum, über die Verarbeitung vom 500 Euro teurem GK MB500...habe ich mich gerfragt ob ein Niveau bezüglich der VErarbeitung gehalten werden kann, wenn man so geringen Preis für den Verstärker verlangt. Schließlich müssen alle Hersteller dieser Topteile, die Endstufen von B&O auch einkaufen. (Soll nicht heißen das alle GK MB500 heads schlecht verarbeitet sind!!, schließlich ist es einer der (wenn nicht sogar der) bestverkaufsten Minibassheads)Gerät habe ich ausgepackt und genauestens unter die Lupe genommen.

Erster Eindruck ist schonmal sehr gut. Der Verstärker sieht in Realität sehr edel aus. Dies lässt sich auf den Bildern der Musikhäuser nicht erkennen. Der Metall hat
die Farbe von Warwick Mechaniken (nur matter und gebürstet) und das schwarz am Gehäuse ist kein Plastik, sondern sehr robust wirkender, rauer Bezug über Metall, den man von manchen Boxen kennt. Wirkt ungemein Robust und vor allem handlicher als z.B. die Markbass/GK Heads, die leicht aus der Hand rutschen weil sie so glatt sind. Die Drehpotis sind sehr wertig aus schwarzem Metal und kein Plastik. Das Zentrum an den Potis ist sogar farbig markiert. Was sehr der Lesbarkeit dient. (habs bei
Dämmerlicht ausprobiert)) Die Jacks sind ganz normal. Sie sitzen alle fest und genau an der richtigen Position. Die Push/Pull Potis sind immer stabil, auch wenn der Poti gezogen ist. Dies kenn ich von andern Herstellern auch anders...
Bemängelt muss ich jedoch die Schalter. Der Mute und GND wirkt in rotem Plastik sehr billig und überhaupt nicht robust. Das passt zum Rest des Verstärkers gar nicht.
Die Splatmaße sind fast überall zentel Millimetergenau. Nur an einer Stelle ist ein halber Millimeter Versatz. Jedoch wäre Kritik hierbei wohl sehr penibel und
überzogen.

***Bedienung.***

Der Verstärker ist sehr schmall. Das Verstellen der Potis ist jedoch trotzdem ohne Kontakt zu den benachbarten Potis möglich (im ggnsatz zum GK MB500). Sehr gut finde
ich die Rasterung des Masterpotis. Sehr dienlich beim Einstellen der Lautstärke. Leider fehlt bei den EQ reglern die Mittenrasterung. Die Belegung mit den Push/Pull
Funktionen ist in soweit gut. Nur fällt es leider nicht auf, wenn man ausversehn drankommt und einen SChalter reindrückt. Auch ist nach dem Transport alles verstellt.
Die Anordnung des Tuner Outs und des Aux-in an der Forderseite ist super. Nur warum der Effektweg vorne ist und nicht der Footswitch +Headphone-out weis ich
nicht....Das wäre mMn besser gewesen. Dass Kompressor keinen gesonderten Poti hat, sondern nur Ein/Aus geschaltet werden kann, ist bei der Bedienung sehr ungewohnt. Ich habe erst nach einem Video auf YT verstanden, wie man den Komp einstellt.

***Sound und Leistung***

Also von der Leistung her kann ich selbst nicht viel sagen, mir reicht die Lautstärke mit einer 112 für die Proben aus und Gigerfahrung damit habe ich noch nicht.
Jedoch bin ich fest davon überzeugt das mit ner Größeren bzw. zusätzlichen Box mehr als genug rausholen kann. Zur Leistung muss ich sagen, dass sowieso alle Hersteller das gleiche Endstufen modul verwenden und somit, egal wieviel Watt der Hersteller angibt, alle von der Endstufe her "gleich laut" sind. Bekannt ist jedoch ,dass z.B. GK sehr hochmittigen Preamp verwendet, und damit den Verstärker lauter erscheinen lässt als andere. Auch ist es unterschiedlich wann der Limiter der Verstärker greift. Z.B. kann ich mir gut vorstellen das der Limiter des Eden früher greift als der des GK (deckt mit Erfahrunsbrichten vom amerikansichen Bassern), da Eden einen geringen THD-Wert in der Spezifikation angibt. Jetzt aber zum Sound. Direkt kann ich nur mit dem Markbass vergleichen und das auch nur aus Erinnerung. Ich spiele eigentlich immer Flat und variiere den Blend am Bass für diverse Sounds und die Auflageposition meiner Hand (nahe Hals vs nahe Steg). Beim Markbass habe ich den Verstärker komplett flat gelassen und konnte keine bzw. kaum eine Färbung festellen (im vgl. zu direkt in eine PA-Endstufe). Beim Eden ist das nicht so. Wenn ich hier alles auf Flat stelle, ist sehr wohl ein Färbung zu hören. Ich würde es wie folgt beschreiben: Der Bass klingt weicher, nicht so agressiv eher gemütlich. Ich vermute, dass im Hochmittenbereich was fehlt. Bestätigt dadurch, dass wenn ich die Hochmitten ein wenig booste, ich der Meinung bin das alles flat ist. Wenn ich noch wenig Bässe (sehr wenig) dazugebe und den Mittenregler noch weiter booste, habe ich einen sehr vollen aber auch sehr definerten Sound. Bemerken muss ich, dass im Verlgeich zum MArkbass ein kleiner Ausschlag an den Reglern schon eine sehr grosse Wirkung hat. (Vergleich zwischen trocken Bass Signal und Bass Signal--> siehe Sample)

Wichtig war mir noch der Enhance regler. Dieser sollte wie beim Markbass mir ermöglichen in kürzerester Zeit einen sehr funkigen Slapsound zu formen. Und das tut er.
Der Klang finde ich bis ca. 13 Uhr sehr gelungen. Danach ist es mir selbst zu krass und es fehlen zu viele Mitten. Klingt dann verwaschen. Der Markbass ist jedoch nach
meiner Erinnerung noch krasser.
(Demonstration des Enhance reglers: Aus,9 Uhr,13 Uhr voll-->siehe Sample)

Ein geniales Feature des Edens ist der Bass Boost. Der ist im ggnsatz zu anderen Bass Boosts abhänig vom Masterregler. Wenig Lautstärke viel Bass Boost, viel
Lautstärke wenig boost. Dies ist beim Üben daheim sehr geil und schont Leistungsreserven beim lauten Gig. Ich kann den Verstärker leise stellen und fühle ihn trotzdem.
Das war beim Markbass nicht möglich, da der Bassregler zu hoch greift.
(Demonstration des maximalen Bass Boost, MAsterregler auf fast 6 Uhr-->siehe Sample)

Der Kompressor ist generell sehr unauffällig und färbt nicht, was ich gut finde. Jedoch kann man einfach nichts beim Kompressor einstellen, weswegen ich Ihn einfach
nicht nutze, weil ich extern einen Kompressor habe, bei dem sich alle Parameter einstellen lassen. Z.B. ist mir kurze Attackzeit und niedrige Ratio wichtig.
Wer aber nur selten einen Komp einsetzt und das auch nur bei Solo/Slap bin ich der Meinung, dass der Onboard mehr als ausreicht.

Eine Sache muss ich hier bei dem Sound noch anfügen. (auch wenns nicht ganz passt)D er Sound des Lüfters. Dieser ist für einen Microhead recht laut. Er hat ungefähr
die Lautstärke eines Netzteilkühlers des Rechners. Ich würde sagen, dass der Lüfter so laut ist wie ein PC der rechnet. Mir selbst macht dies nicht viel aus, da ich
entweder Kopfhörer beim Üben aufhabe oder der Versträker an ne Box angeschlossen ist und dann der Lüfter nicht auffällt. Wenn ich es aber mit dem MArkbass vergleiche muss ich sagen, dass bei diesem Thema der Markbass einfach top ist. Da ist mir der Lüfter nur in dem Sinne aufgefallen, dass ich Angst hatte das er kaputt ist weil ich ihn nie höre.

***Fazit:***

Eigentlich wollte ich als nächsten den gK oder Ashdown bestellen und testen. Jedoch habe ich mich schon nach ner Woche an die Features des Edens gewöhnt, was den GK aus der Bahn kegelt und beim Ashdown habe ich einfach ein schlechtes Gefühl. Dazu kommt das ich soundtechnisch mit ein wenig drehem am EQ einen sehr geilen Sound bekomme. Wegem Sound könnt ihr euch auch gerne selbst ne Meinung machen und meine Samples anhören. Zu guter letzte ist der neue Preis des Eden einfach zu gut. Für gerademal 444 Euro sehe ich keinen Grund warum ich für ein gleich ausgestatetes Topteil mit der selben Endstufe, 650 Euro ausgeben soll. Den das einzige andere Microtopteil mit einer so guten Ausstattung (Auxin/Kopfhörer/Regelbarer Di/Enhance) wäre die Genz Benz Shuttle Reihe mit einem Presi von ca.650 Euro.

Vom Sound her bin ich der Meinung, dass cleane Spieler voll auf Ihre Kosten kommen mit dem Head.
Aggressiv und böse kann man meiner Erfahrung nach aus dem Head schwer herausholen. Aufjedenfall nicht mit meinem Bass (Warwick SS1). Für agressivität ist ein Pedal ganz sinnvoll. Ich selbst nutze dazu schon sehr lange meinen DIY Albert Kreuzer Preamp. Jedoch kann ich mir auch sehr gut ein VT Bass vorstellen.

Spieler die gernell einen Badewannen Sound am Bass fahren (z.B. Beide PU und SS Saiten oder aktive preamps im Bass) müssen bei diesem Topteil aufpassen, vor allem wenn dann noch entsprechende Boxen verwendet werden. In der Flat Stellung bin ich der Meinung, dass man ein wenig in den Mitten beschnitten wird (siehe oben). Dies alles kann dazu führen, dass man im gesamten an Durchsetzungskraft verliert. Jedoch führt diese Auslegung des Preamps im WTX500 genau zu dieser "Wärme" im Sound die, meiner Meinung nach, diesen Head sehr besonders machen und was ich vom MArkbass in dieser Form nicht kenne. Mit meinen Preci Toneabnhemer am Warwick passt das gut. Auch wenn mein Ziel der neutralen Soundwiedergabe des Heads mit dem WTX nicht erfüllt werden, muss ich sagen dass ich mit den Sound mittlerweile sehr zufrieden bin.

Zu guter letzt
+
Gewicht
Preis
Features (Auxin/headphone/reg. DI/Bass Boost)
Sound

-
Lüfter
Knöpfe

Habe dieses Review mit Absicht erst Wochen später geschieben, um von der anfänglichen Euphorie (OMG..es ist neu und so) herunterzukommen. Hoffe es war interessant und vergebt mir meine Rechtschreibung und Kommasetzung.

Grüße Daniel

PS: Sollte ich ne Kamera auftreiben werd ich noch ein Bild beifügen und auf meinem Soundclould acc. sind noch ein paar SAmples meiner Effekte,wens interessiert.
 
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