[Zubehör] Thomann CTG-10 Clip Tuner

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Vorbemerkung:

Manchmal lohnt es sich, über kleine Dinge zu berichten. Vielleicht gerade, wenn es diese "früher" nicht gab und sie heute das Leben erleichtern. Also (leicht skeptisch) bei der letzten Saitensammelbestellung den


mit in den Warenkorb gepackt. Ich kannte Clip Tuner (allerdings teurere Exemplare) von Musikerkollegen und fand sowas, insbesonders für akustische Instrumente, natürlich praktisch. Aber taugt so ein Teil für´n "Heierschein" was?
(OT) Für die ganz jungen Leute: Das war einmal ein "Heiermann" ... bis in die 70er mit gut 62% Silberanteil ;):
Germania_5_marchi_1951.JPG

Und damit sind wir mitten im Review.

Generelles/ Handhabung:

Der Clip Tuner nimmt die Schwingung mittels eines Vibrationssensors im Clip ab. Die Tonanzeige erfolgt zweifarbig in Großbuchstaben. Lt. Herstellerangaben betragen die Stimmgenauigkeit: +/– 0,5 Cent, der Stimmumfang: A0 (27,5 Hz) bis C8 (4186 Hz). Puristische Einstellungsmöglichkeiten wie einfachste Handhabung gehen bei dem kleinen Ding Hand in Hand. Die einzige Taste lange drücken schaltet ein und aus (letzteres nicht vergessen ;)), kurzes drücken schaltet die Modi Bass, Gitarre und Chromatisch. Eine Kalibrierung ist nicht möglich. Verarbeitung, Haltbarkeit (inkl. Stromverbrauch) finde ich betreffend des Preises mehr als angemessen (ich habe das CTG-10 jetzt rd. 1/2 Jahr im Einsatz). Nachstehend seht Ihr die geöffnete Rückseite mit der immer noch ersten 3V-Knopfzelle (2cm Durchmesser) die ja auch schon mindestens 50ct kostet ...

ctg-open.JPG

Wie schnell die kleinen Rasten beim häufigen Deckelentfernen ausnudeln würden, mag ich jetzt mal nicht prophezeien. Kommen wir zum Thema

Performance/ Praxis:


Zwecks Beurteilung sitzen in der Jury auf der Couch :D

attachment.php

mit Referenz TU-2 (jawoll - der olle Panzer).

Lassen wir der Dame

attachment.php


trotzdem den Vortritt (geht auch schneller ;)):
Sie trägt 520R Nylons von savarez (falls Konzertgitarristen hier reingucken). Auf dem Wege zum "verlottern" der D- und G-Saite. Trotzdem, ähnlich wie bei gerade eingespielten (i.S. stimmstabil): Recht schnelle Erkennung - kaum Schwankungen. vom tiefen bis zum hohen E: Egal ob Leersaite oder Flageolett. An der fast 2cm breiten Kopfplatte klemmt der Clip allerdings nicht mehr parallel, was zum Abstreifen des Tuners führen könnte ...
Mal zwei allgemeine Pics betreffend der Veränderung der Anzeige:

ctg-g1.JPGctg-g2.JPG

Bei den Bässen ist das Ergebnis gemischt:
  1. Fortress Masterman: Trotz "ur"alter EMPs gleiches Ergebnis wie oben bei meiner Aria. Der (das Warwick-Paddel ist ähnlich dick ...) ist allerdings von Haus aus überzeugter Swinger: :great:
  2. ATK-100: Das alte Schlachtross mit abgenudelten Fender-Nickels zwingt den Thomann-Jockey zwar nicht so schnell, aber ähnlich stabil zur Reaktion, wie der Fortress: :D
  3. Allen Woody´s Rumblekat mit meinem letzten Satz echten Fender Nickel - diese wohl noch länger nicht tot :(: Trotzdem lahmt das CTG-10 besonders bei der E- und A-Saite: :gruebel:
  4. Ovation CC74 mit GHS Phosphor-Bronce: Die leer gespielte E-Saite weckt den Jockey nur mit Nachdruck. Flageolett auch nur mit deutlicher Verzögerung: :redface:

Das Stimmgerät mag also keine (semi-)akustischen Bässe? (*reingefallen* :p) Da scheint mir ein Zusammenhang zwischen den tiefen Schwingungen und der kurzen Mensur, die beide haben, wahrscheinlicher. Praxisrelevante Anekdote zum Schluss:
Spontane Jam-Session. Möglichst wenig mitnehmen (wird wohl eng). Also Schlachtross (mit Thomann-Jockey satteln) und noch Klinkenkabel in´s Bag ... los!. Kneipe gerappelt voll, Bühne für 6 Mucker nichtmal so groß, dass ich mich mit dem Gitarrenkollegen um den freien Platz hätte hauen können, an dem ein elektrifizerter Instrumentalist sich hört (also mit einem Ohr auf die PA). Platz "erkämpft" ... Basshals touchiert irgendwas oder -wen beim gepflegten platzieren ... tuner verschwindet im Gewühl. Ich glaube, die Wirtin hatte die Adleraugen und ich das Glück. Spass gebracht hat´s dann trotzdem :). Warum baut eigentlich niemand so´ne Art "Kyser-Klemme" am Tuner ... :gruebel:

Fazit:



  • Konstruktionsbedingt lautloses Stimmen ohne Kabel bzw. in lauten Umgebungen.
  • Ordentliche Genauigkeit und Ablesbarkeit (der "Heiermann" deckt mit seinen 3cm Diameter das Display gerade ab).
  • Puristisch, leicht, klein, preisgünstig.
  • Sensibilität nicht bei allen Bässen gegeben.
  • Klemmung könnte fester sein.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du das Teil mal in lauter Umgebung gestestet, oder die Möglichkeit dazu?
Mich würde mal interessieren, wenn man das Ding, zB. wärend eines Songs bei einem Konzert dran hat, und in einer Spielpause schnell mal mit stummer Gitarre die B-Saite checken wöllte - macht es das mit, wenn zB. Drums, Bass und Gitarre 2 am schrammeln sind?
 
Hast du das Teil mal in lauter Umgebung gestestet ...
grundsätzlich möglich - der ton wird ja nicht akustisch abgenommen ;)
ob z.b. ´ne basstuba in nachbarschaft resonanz im soliden instrument ereugt ... :nix:
wer beim stimmvorgang *bah* in's soundhole ruft, erntet dasselbe als ergebnis (gerade ausprobiert) :redface:
 
bah? Wer schafft denn simultan 3 Tonhöhen gleichzeitig? :eek:

Aber danke, für den Nachtrag. Ich wollte mir schon lange mal so ein Ding für meinen Bass zulegen, aber wenn es weder gut für Bass noch für Livesituationen ist, dann wird es wohl beim Pitchblack bleiben. :redface:
 
das wort "bah" ;)
... .wenn es weder gut für Bass noch für Livesituationen ist ...
habe ich so, nicht gesagt. Ein Gitarrenkollege in meiner vorletzten Band (und die war sehr laut) hat meist mit cliptuner (nach)gestimmt. das wird bei longscale-solidbody-bässen grundsätzlich auch möglich sein. die erkennung der leer gespielten dicken saiten (meiner) shorties ist nicht doll. das mag man ja auch mal (und sei es zur intonationseinstellung) brauchen.
das hantieren mit´nem mikrofonierten tuner ist allerdings bei akustischen instrumenten noch umständlicher und in lauter umgebung schwerlich möglich. dafür nutze ich das ctg-10 dann gerne. es sind unterschiedliche einsatzzwecke. sobald ich amplifiziert spiele, kommt eben der bodentreter dazwischen.
 
Music Store verkauft das gleiche Gerät unter der Bezeichnung AT-300B zum gleichen Preis. Ich hab's mit aufgrund des Reviews von d'Averc einfach mal mitbestellt, in der Hoffnung, nicht immer den TU-2 mit in die Kirche nehmen zu müssen, wenn ich da mal spiele. Wenn an die sieben Musiker in eine Ecke gedrängt werden, ist man für jeden Quadratzentimeter dankbar. Außerdem benutzen unsere Gitarristen und unser Kontrabassist Clip-Tuner, allerdings nicht dieses Modell.

Ich hab den Tuner an folgenden Instrumenten getestet:
  • Ibanez ATK-300 mit Chromes (3 Jahre alt)
  • Yamaha TRB 4-II (35"-Mensur) mit D'Addario Halfrounds (3 Jahre alt, selten gespielt)
  • Yamaha CPX-5 (Western-Gitarre) mit abgenudelten Elixir-Saiten

Ich habe jeweils mit dem AT-300B gestimmt und das Ergebnis mit anderen Stimmgeräten verglichen. Referenzgeräte waren ein Korg CA-30 und ein Boss TU-2.

Bei den beiden Bässen gibt es Probleme mit der Erkennung der E-Saite. Man brauch schon ein gewisses Maß an Geduld, und selbst dann ist die Genauigkeit nicht so gut wie bei den höheren Saiten. Wenn der Clip-Tuner ok anzeigt, liege ich beim CA-30 am ATK 2 Striche zu tief, am TRB 4-II zwei Striche zu hoch. Bei der A-Saite dauert es auch etwas, bis der Tuner einen konstanten Wert anzeigt, allerdings empfinde ich das als vertretbar und die Stimmung stimmt auch auf den Referenzgeräten. D- und G-Saite lassen sich problemlos stimmen. Bei der Gitarre gab es keine Probleme.

Ich habe den Tuner bei den Bässen an verschiedene Stellen geklemmt, konnte aber keine signifikanten Unterschiede ausmachen.

mein persönliches Fazit:
Bei der E-Saite muss ich daran denken, mit dem AT-300B je nach Bass einen Strich höher oder niedriger zu stimmen, dann passt es. Ich werd's bei nächster Gelegenheit (nach den Sommerferien) mal im Live-Kircheneinsatz testen, allerdings rechne ich nicht mit Abweichungen gegenüber meinem Heim-Test.
 
... Clip-Tuner ok anzeigt, liege ich beim CA-30 am ATK 2 Striche zu tief, am TRB 4-II zwei Striche zu hoch. ...
zwei sind viel. wenn auf der e-saite mal ein strich differenz war, hatte ich´s unter "runden" verbucht. die teilung ist ja recht grob.
 
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