[Effekt] - Zoom B9.1ut - Multieffekt

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Patr0ck
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Hi,
nachdem mich schon vor einer Weile ein User um ein Review über das Zoom B9.1ut Multieffektgerät gebeten hat hab ich es jetzt tatsächlich geschafft. :eek:

Ich hab das B9.1ut kurzentschlossen gekauft, als es seltsamerweise bei Thomann kurzeitig für 200€ zu haben war.

So nun zu den Features:
- 80 Userpatches und 80 Presets
- wenn ich richtig gezählt hab sind es 21 PreAmp Moddels (inklusive einiger Verzerrer)
- 92 Effekte
- semiparametrischer 6-band EQ
- ...

So, das Gerät ausgepackt wird erstmal die Verabeitung gecheckt. Sieht alles ordentlich aus. Das ganze steckt in einem stabilen Metallgehäuse, die Fußschalter machen einen guten, robusten Eindruck. Die Drehregler, zur Programmierung sind Endlosregler mit Rastung und wirken robust, die Regler des EQ könnten wertiger sein, erfüllen aber ihren Dienst und dürften wohl auch nicht gleich kaputt gehen. Das Expresionpedal ist aus Metall, wirkt stabil und läuft nicht zu leicht.

Nun zur Programmierbarkeit:
Der Multi ist für jeden der mit solchen Geräten schon mal rumgespielt hat dürfte kein Probleme haben das Zoom zu programmieren. Es ist nicht ganz so intuitiv wie beim Boss ME50B, dafür hat man wesentlich mehr Möglichkeiten. Falls man doch mal Probleme haben gibt es eine ordentlich Anleitung, bei mir war allerdings nur eine englische dabei, auf der Zoom Homepage kann man eine deutsche aber herunterladen. So viel mal dazu.

Das B9.1ut bietet eine unzahl an Effekten, diese sind in verschiedene Sektionen unterteilt, wobei pro Patch höchstens ein Effekt pro Sektion aktiv sein kann.
Die Sektionen sind:
- Comp (4 Kompressoren / Limiter)
- Wah / EFX1 (verschiedene Wahs, Chorus, Oktaver...)
- Ext Loop (schaltet die im B9.1ut integrierte Effektschleife)
- ZNR (Noisgate)
- Pre-Amp (Ampsimulationen, Verzerrer, Synthesiser)
- EQ
- Cabinet (Boxensimulation)
- EFX2 (Chorus, Vibrato, Phaser...)
- Delay (verschiedene Delays)
- Reverb (verschiedene Reverbs)

mit diesen Gruppen dürften also alle benötigten Kombinationen möglich sein, vor allem da einige Effekte auch in mehr als einer Gruppe vorhanden sind, um mehr Kombinationen zu ermöglichen.

Der Sound:
Zunächst einmal zum Bypass. Man kann das Pedal jeder zeit auf Bypass stellen, indem man in den Stimmgerät-Modus schaltet. Dabei handelt es sich nicht um einen echten Bypass. Das Signal wird immer gebuffert, und auch von der Lautstärkeeinstellung des Pedals beeinflusst. Negative Soundbeeinflussung im Bypass konnte ich aber nicht feststellen. Das Signal wirkt nicht verfälscht oder höhenschwach, höchstens sehr leicht komprimierter als ohne das Pedal.

Wie klingen die Effekte und Simulationen? Also ich habe mich bei weitem nicht mit allen Effekten ausführlich beschäftigt, da es einfach viel zu viele sind, die ich auch meist nicht brauche. Die Standard Effekte wie Chorus, Flanger, Phaser, Delay, Reverb usw. sind meist in mehreren Variationen vorhanden und klingen alle, für meinen Geschmack, sehr ordentlich.
Der Oktaver ist auch sehr ordentlich, bekommt aber, wie alle Oktaver die ich kenne, vom A an abwärts Probleme beim Tracking.
Wah- und sonstige Filtereffekte gibt es auch einige. Die klingen und funtionieren auch alle ganz gut.
Die Synths sind ganz nett, aber für mich eher eine Spielerei. Wenn man sie wirklich benuten möchte ist eine angepasste Spielweise nötig, damit das Tracking richtig funktioniert.
Nun zu den Simulationen, zu denen auch die Zerren gehören: Die Ampsimulationen sind ganz und gehen vom Sound her, so weit ich das beurteilen kann, auch in die Richtung ihrer jeweiligen Vorbilder. Dabei lässt sich auch, je nach Modell, ein anzerren, bis hin zu richtiger Distortion, erreichen indem man Gainregler und Volumeregler beherzt bedient. Die Lautstärke lässt sich am Ende der Signalkette wieder anpassen, damit die Patches gleich laut sind.
Die Verzerrer klingen nicht schlecht, wobei sie eher für brachialere Verzerrungen und Fuzz-Effekte geeignet sind. Wenn man eher rotzig angezerrte Röhrensounds will sollte man lieber ein wenig mit den Ampsims des SVT und des Mashall Amps rumspielen.
Die Boxensimulationen konnten mich bisher nicht so wirklich überzeugen. Aber vielleicht erschließt sich mir ja der Sinn, wenn ich mich ein bisschen ausführlicher mit Sounds fürs Recording beschäftige, bis da hin lass ich sie einfach ausgeschaltet^^

Ansonsten ist das Noisgate gerade bei Verzerrten Sounds hilfreich und lässt sich auch einfach und gut einstellen.

Der 6-Band Equalizer ist Effektiv und durch seine semiparametrische Auslegung sehr flexibel. Das Oberste und unterste Band lassen sich auch umschalten zu Tiefpass- bzw. Hochpassfiltern wobei dann nur noch die Grenzfrequenz festgelegt wird.

Das Zomm hat ein spezielles Expressionpedal, dass sich neben der vor und zurück Kippbewegung auch noch seitlich, durch Drehung des Fußes bewegen lässt. Damit lassen sich zum einen speziell dafür ausgelegte Modulationseffekte, mit mehr als einer variablen Größe steuern, zum anderen auch pro Patch frei zuweisbare Parameter beeinflussen. So kann man z.B. in einem Patch mit der einen Richtung des Pedals die Geschwindigkeit eines Phasers, mit der anderen Richtung der Gain eines Verzerrers beeinflussen. Jeweils mit frei wählbaren mindest und höchstwerten. Ist eine ganz nette Sache und mit etwas Übung kann man damit auch recht interessante und vor allem abgespacete Sachen anstellen.

So weit zum Klang der Effekte.


Nun zur Verwendung als Recording Interface:
Über den integrierten USB-Port kann man das Signal direkt an ein Aufnahmeprogramm im PC schicken. Es ist auch gleich eins mitgeliefert und zwar Cubase LE 4, was für die meisten Homerecording Anwendungen, zumindest meine, völlig ausreichend ist. Durch den mitgelieferten ASIO-Treiber bewegen sich die Latenzen dabei im bereich einiger Millisekunden. Die Qualität der Aufnahmen ist recht ordentlich und ich werde wohl auf diesem Weg die Bassspur für die nächste Demo meiner Band aufnehmen.


Mein Fazit:
Das Zoom B9.1UT ist ein sehr ordentlicher Multi und Ampsimulator. Die Verarbeitung und Bedienung gehen in Ordnung. Vom Effektumfang und auch vom Klang würde ich es deutlich oberhalb eines Boss ME50B oder ME20B einordnen und leicht unterhalb des GT10B, wobei das um einiges teurer ist. Also wer Interesse an dem Ding hat sollte am besten in einen Musikladen gehen, der das Teil hat und sich mal eine Weile damit beschäfftigen und feststellen, ob es den eigenen Bedürfnissen genügt, da eben jeder andere Anforderungen an ein Multi hat.


Ich hoffe das Review ist einigermaßen lesbar und informativ. Wenn ihr fragen habt fragt einfach drauf los.


Ich habe auch ein paar Files aufgenommen. Sind jetzt keine perfekt abgestimmten Patches sondern eher Schnellschüsse.
Ich habe einen Pearl Jam Lauf aufgenommen, einmal clean, einmal mit Ampeg SVT Modell und einmal mit GK Modell.
Was was ist dürfte ja an den Dateinamen erkennbar sein.
Ich hoffe mein eher mäßiges spiel stört euch nicht zu sehr. Hatte eben nicht viel Zeit :redface:
 
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