192khz Projekt in niedrigerer Abtastrate mixen?

242
242
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
09.11.21
Registriert
18.10.20
Beiträge
154
Kekse
53
Guten Abend,

kann man ein Projekt, dass in einer Abtastrate von 192khz aufgenommen wurde, einfach in der DAW (Cubase) im Projekt Setup auf eine niedrigere Abtastrate schalten, um CPU zu sparen. Können dabei Probleme entstehen?

Viele Grüße
242
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann man. Probleme sind nicht zu erwarten. Ist dann halt einfach nicht mehr 192 kHz.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Danke für die Antwort. Rein theoretisch könnte man das Projekt für den Mixdown ja auch einfach wieder auf 192khz schalten, wenn die Plugins mit machen.
 
Das sollte möglich sein. Nur dann erhöht sich die Systemlast enorm.

192 kHz finde ich sowieso jenseits von Gut und Böse. Mir fällt kein Fall ein, wo ich sowas brauchen könnte. Gegebenenfalls würde ich alle Files auf 96 kHz konvertieren und dann damit arbeiten.

Was ist denn das Endformat?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das Endformat wäre CD, Youtube und FLAC. Wäre konvertieren auf 96khz nicht notwendig um das halbieren des Abspieltempos zu vermeiden?
 
Wäre konvertieren auf 96khz nicht notwendig um das halbieren des Abspieltempos zu vermeiden?

Konvertieren verändert das Tempo nicht. Wenn CD das Zielformat ist, würde ich das auf 44.1 kHz konvertieren und aus die Maus.

Mit so hoch auflösenden Files würde ich bestenfalls für sehr sehr hochwertige Orchesteraufnahmen arbeiten. Und auch nur dann, wenn das Ziel Format High Definition Audio ist.

Für alles andere macht das wenig Sinn.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ja, sehe ich auch so. Vor allem bei CD ist es sehr eindeutig.

Gut dann weiß ich bescheid. Vielen Dank!
 
Wenn das Projekt in der DAW auf eine niedrigere Abtastrate eingestellt wurde beim erstellen des Projekts, z.B. 44,1 kHz, dann erscheint beim Import der hochauflösenden Dateien die Frage, ob die Samplerate an die des Projekts angepasst werden soll. Wenn man das bestätigt, dann werden die WAV-Dateien auf die niedrigere Samplefrequenz resampelt.
Probleme gibt es nicht dabei. Ein späteres erneutes Hochsampeln ist normalerweise weder nötig noch sinnvoll, da die ursprünglichen Zwischen-Samples ohnehin nicht wieder hergestellt werden können. Manche Plug-Ins (z.B. Kompressor) takten intern trotzdem mit höheren Sampleraten, was aber den Grund hat, Datenfehler zu vermeiden, weil beim Processing möglicherweise Inter-Sample-Peaks entstehen können, die Ursache für Verzerrungen sein können, wenn sie nicht bzw. falsch erfasst werden. Diese Plugins geben aber die Daten am Ausgang wieder in der niedrigen Samplerate des Projektes aus, dann aber verzerrungsfrei.

Mit einer Samplerate von 44.1 oder 48 kHz als Distributionsformat bist du auf jeden Fall auf der sicheren Seite, diese Dateien können überall sauber und fehlerfrei abgespielt werden.
Der schon mehrfach hier getätigten Aussage, dass mehr als 44,1 (48) kHz als Distributionsformat nicht nötig ist schließe ich mich voll und ganz an. Mit einer Samplefrequenz kann der Audio-Frequenzbereich bis 20 kHz perfekt abgebildet werden nach dem Nyquist-Theorem. Erwachsene hören ohnehin kaum mehr als 16 kHz (im besten Fall).
Da ich nach wie vor fast nur Aufnahmen auf CD ausgebe (bzw. im CD-Format 44,1 kHz/16 bit), nehme ich normalerweise auch mit ´nur´ 44,1 kHz auf.

Bis heute habe ich noch nirgendwo überzeugende Argumente gefunden, warum man mit 192 kHz Samplerate aufnehmen sollte. Mit max. 96 kHz hat man mehr als ausreichende Reserven, um z.B. Aliasing vermeiden zu können. Als Distributionsformat sind hochauflösende Formate nur nutzlose Speicher- und Bandbreitenverschwendung.

Aliasing ist aber bei AD-Wandlern auch bei 44,1 kHz ohnehin schon lange kein Thema, spätestens seit der Einführung der Delta-Sigma-Wandler mit Oversampling. Eventuell vorkommende Frequenzen an der Grenze zur bzw. oberhalb der Nyquist-Frequenz werden durch das Oversampling sicher erfasst und vor der Ausgabe der WAV-Datei digital sauber heraus gefiltert. Auf einen steilflankigen analogen Filter vor dem Wandler, der Verzerrungen produzieren könnte, kann dabei verzichtet werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Danke für diese umfassende Antwort. Wenn ich das Projekt einfach runtersamplen kann ohne auf Probleme (bis auf das reduzierte Spektrum, dessen nutzen in den meisten Fällen fraglich ist) zu stoßen ist das schon mal gut.
 
192 kHz ist total geil, wenn man 2 oder mehr Oktaven pitcht

Ich arbeite mit Reaper, das rechnet jede beliebige Abtastrate live um. Man kann auch direkt den Mixdown in Projekt-Abtastrate durchführen, aber ein anderes Zielformat speichern lassen. Wenn Cubase das auch kann, einfach machen :)
Beim Render / Bounce / Mixdown ruhig hochschrauben, damit die Plugins ihren vollen Glanz aus der hohen Datenmenge ziehen können, und das Ergebnis hinterher kontrollieren
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
... bis auf das reduzierte Spektrum, dessen nutzen in den meisten Fällen fraglich ist ...
Was für ein "reduziertes Spektrum"?
Mit 20 kHz als obere Grenze ist das menschliche Hörvermögen mehr als reichlich abgedeckt, alle Frequenzen darüber (die von akustischen Instrumenten und Stimmen praktisch nicht erzeugt werden) sind definitiv obsolet.
(Wenn man seine Sachen für Fledermäuse produzieren würde, wäre das natürlich anders zu bewerten :D.)

Tatsächlich wird bei der Nutzung von höheren Abtastraten auch im Ausgabeformat auf ein mögliches Problem hingewiesen, das schlimmstenfalls das Potential hat, Schaden anzurichten. Sollten nämlich beim Processing mit PlugIns, extremen Pitching usw. tatsächlich Alias-Frequenzen über der Hörgrenze, also im Ultraschallbereich, entstehen und diese auch noch hohe Pegel haben, dann könnten diese im Extremfall die Hochtöner der Abhöre zerschießen.
Da man diese Ultraschallfrequenzen nicht hören kann, hat man auch keine Kontrolle über sie, bzw. lediglich am Bildschirm über ein mitlaufendes Spektrometer (wenn aktiviert) und ggf. über die Pegelanzeige. Da schaut man vielleicht auch nicht immer drauf und einen Moment später sind die Hochtöner platt.

Zugegeben ein eher theoretisches Szenario, aber technisch durchaus möglich. Das Beispiel soll verdeutlichen, dass aus den Frequenzen über 20 kHz keinerlei Nutzen gezogen werden kann, und das sie unter ungünstigen Umständen sogar schädlich sind.

Nebenbei haben die Wandler bei den niedrigeren Abtastraten einen etwas höheren Rauschabstand (dazu bitte die gängigen Datenblätter durchsehen, bei guten Wandlern ist der Unterschied aber nicht sehr groß). Das kommt daher, dass es stets über das ganze Nutzband rauscht, und je größer das Nutzband ist, desto mehr rauscht es auch. Der Bereich für das Verschieben der Rauschenergie mittels Dither wird ebenfalls kleiner und das Dither weniger wirksam.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Da sind wir dann schnell beim diskutieren, wie die Sache zwischen theoretischem Modell vom Sampling und der tatsächlichen Ausführung wirklich funktioniert. Es gibt Wandler, die bei 44,1kHz gut klingen, welche die da nicht so dolle klingen.. und Wandler, die bei höheren Samplingraten auch nicht so endsupi klingen. Ich würds jetzt knallhart mal mit Ohren versuchen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Okay. Was mich jetzt noch beschäftigt ob ein nachträgliches runterregeln der Abtastrate sich qualitativ von einer Quelle unterscheidet, die von Beginn an in der gewünschten Abtastrate aufgenommen wurde. Beispielsweise eine 192khz Aufnahme die auf 96khz runtergerechnet wird im Vergleich zu einer Aufnahme die direkt mit 96khz aufgenommen wurde.
 
Da wird man keine Unterschiede hören.
Die 192 kHz Samplerate sind für Audiozwecke reines Marketing. Braucht kein Mensch.
Für spezelle Audio-Messgeräte machen solche Auflösungen Sinn, da gibt es sogar noch höhere Auflösungen.
Aber für Audio-Produktionen kann ich darin keinen Nutzen erkennen, mir wurde auch bisher keiner nachgewiesen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben