2 Volume, ( 2 Tone), getrennt mit Entkopplungswiderständen betreiben

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Hallo,

neue Überschrift dient in erster Linie zur Info, wenn jemand einmal danach sucht.
In einem anderen Thread, in dem es um 500k und 250k umschaltbares Poti ging, über Tandem-Poti auf das Thema "Entkopplung"
gekommen, da ich über das Thema in Bezug auf "Gibson-Schaltung" noch nicht's darüber gefuden habe, hier zur Info mein letzer Beitrag dazu, und der Link, wo man auch anderes dazu erfahren kann:
https://www.musiker-board.de/pickup...lume-500k-gesplittet-250k-wie-verdrahten.html

Für meine Bastelobjekte wähle ich entweder nur einen L-Regler, oder es muss eine Entkopplung rein, bei zwei Kanälen.
Ich habe einmal den Begriff Entkopplung eingegeben, aber im Zusammenhang mit dieser Thematik keinen Beitrag gefunden.
Des öffteren wurde bei der Gibson-Schaltung mit dem Lautstärkeschwund auf beiden Kanälen (nur Zwischenstellung) nach einer Lösung gefragt.
Die Mehrheit der Threadleser kennt sich meiner Vermutung nach mehr oder weniger mit den Dingen aus, die in der Elektrik
passieren.
Ich habe auch keinen Beruf erlernt, bei dem es in irgendeiner Weise etwas mit Elektronik zu tun gehabt hätte.
Aus meiner praktischen, objektbezogenen Sichtweise, kann ich Dinge einfach erklären, ohne komplexe wissenschaftliche Formeln präsentieren zu müssen, so wie es sich den meisten erschliesst, nämlich als Laien.
Ein Poti ist ein Spannungsteiler. Je nach Reglerstellung wird der Strom anteilig verteilt. Am besten vorstellen kann man sich das anhand einer Torte, die in drei bis vier Anteile aufgeteilt wird. Die Widerstände haben so eine Art "Schleusenfunktion", als ob in einem Garten abwechselnd Pflanzen bewässert werden sollen. Es werden Staudämme verändert, bzw. das Poti verändert seine Widerstände.
Ein L-Regler hat vier Kabelanschlüsse. Verstärker Hot, Verstärker Ground, (Masse), Pickup(+) und Pickup(-).
Die einzelnen Wiederstände stehen immer zwischen 2 Polen, z.B. PU(+) und PU(-), Hot und Ground. Ein Poti aufgedreht, standardmäßig geschaltet, mit 500k Gleichstromwiderstand, stellt für den Pickup einen Widerstand von 500 Kilo-Ohm da,
und für Hot und Ground ebenfalls parallel dazu 500 Kilo-Ohm.
Ich kann es eimal auf einen anderen Bereich beziehen:

Der Widerstand eines Poti zwischen Pickup(+) und Pickup(-) könnte im übertragenen Sinne das Rückrad eines Menschen sein, die Höhe des Widerstandes der Wert, woran sich sein Energie-Volumen reibt. Der
Single-Coil ist von Natur aus stark und grell, deswegen verpassen wir ihm ein kleineres Rückrad (weniger Widerstand), damit er gedämpfter daherkommt, und sich nicht so hoch aufrichtet.
Der Widerstandwert zwischen Pickup(+) Hot(+) könnte für die Leistung des Menschen stehen, die Arbeitswerte, die er nach außen abgibt. Beläuft sich dieser Wert gegen "0", kann er viel Leistung an Hot abgeben, bis zu 100%.
Wird das Poti zugedreht, wird es immer schwerer, die Leistung an Hot abzugeben. Sein Widerstand an Ground (Rückrad) hält ihn stabil, dass seine Energien nicht auslaufen an Ground, das verkleinern des (Rückrad)-Widerstandes würde seine Stimmung verändern, er würde auch anders klingen. Deswegen sind wir bei den L-Reglern immer bemüht, diese Achse, das Rückrad stabil auf den gleichen Wert zu halten. Bei dem rückwärts angeschlossenen Poti tritt genau dieser Effekt ein: Der Schleifer ist an Pickup(+) angeschlossen, und bewegt sich auf Ground(-) zu, und reduziert dabei den Widerstand von 500k auf 0 an Ground.
Vor dem gänzlichen Blackout verändert der Pickup seinen Klang in Richtung Eigenresonanz. Nach weiterem Zudrehen ab dem halben Regelweg ist der Effekt stärker, dass der Pickup wieder höher klingt. Weil gleichzeitig leiser gedreht wird, fällt dieser Effekt nicht so auf, der Regelweg wird allenfalls länger.
Bei meinem Tandem-Poti habe ich den Schleifer ebenfalls an Pickup(+) angeschlossen. An Pickup(-) habe ich den zweiten Schleifer angeschlossen. Der Widerstandswert, der über den oberen Schleifer reduziert wird, wird über den unteren Schleifer wieder dazuaddiert, weil die untere Potibahn genau andersrum angeschlossen ist. Das heißt nicht ganz. Es fehlt der Anschluß Hot. Man kann Hot anschliessen, das bringt den Effekt, daß der Ton auf dem halben Regelweg vestummt, und weitergedreht
wird er wieder lauter, aber diesmal Phasenverdreht. Das würde auffallen in der Zwischenstellung, wenn der andere Pickup seine Phasen entgegengesetzt hat. Wir haben dann ooP = out of Phase. Kann durchaus interessant klingen, ooP prozentual
dazu zu mischen.
Aber wie reduziert sich die Lautstärke, wenn die zweite Potibahn entgegengesetzt arbeitet und den Parallel-Widerstand, bzw. Serien-Widerstand des Pickup konstant hält?
Nebenbei erhöht sich der Widerstand zu Hot. Wenn der Schleifer gegen Ground läuft, wird der Weg nach Hot immer länger, und wie bereits erwähnt, wird es dann immer schwerer, Leistung an Hot abzugeben; na das kennen wir irgendwo her, ist das nicht unsere Ellenbogengesellschaft?
Es endet schließlich damit, dass beide Pickup-Pole an Ground hängen, jedoch mit dem Unterschied zu dem herkömmlichen Rückwärts-Poti, daß ein Potiwiderstand von 500k in Reihe zwischen (+) und (-) in diesem Schwingkries für Ruhe sorgt.
In Richtung Hot haben wir ebenfalls 500k Widerstand, der sich zum Gitarrenkabel in Reihe addiert. Da habe ich empfohlen, durch einen parallen Widerstand zwischen Schleifer und Hot diesen auf die erforderliche Größe zu reduzieren. Dieser Widerstand ist gleichzeitig unsrer Entkopplungswiderstand zum Nachbar-PU. In der Zwischenstellung ist jetzt am Hotpol der Sound vom Nachbar-Pickup drauf, trotz zugedrehtem Poti kann er hier nicht direkt an Masse, im Gegensatz zum Vorwärts-Poti.
Er muß also arbeiten, d.h. durch das Gitarrenkabel maschieren, in diversen Effektgeräten seine Turnübungen bestehen, sich durch die Verstärker-Elektronik durchforsten, um dann so gestriegelt und gewiegelt aus dem Lautsprecher zu ertönen, wie es von ihm erwartet wird.
Nun hatte Guitardoc noch ein Anliegen, den Widerstand von 500k auf 250k zu verringern, wenn er vom HB-Modus in den SC-Modus wechselt. Da wir zwischen den Schleifern immer einen konstanten Wert von 500k haben, ist es kein Problem einen Widerstand parallel zu schalten, und diesen an der Rutschpartie auf den Potibahnen teilhaben zu lassen. Dies wird zusammen mit dem Splitt, der gleichzeitig eine Spule kurzschließt, geschaltet. Es wird ein Trimm-Poti von 500k empfohlen, dessen Wert nach unten reduziert werden kann. Die Gleichstromformel kann nicht 1:1 auf die Wechselstrom-Impedanz übertragen werden,
es kann sein , dass am Ende ein Wert von 200k - 250k der richtige ist. Letztendlich kann es aber nach Geschmack eingestellt werden, Pickups haben ja auch klangliche Unterschiede. Hiermit kann man sich den Sound passend machen, für die Splitt's.
Zu guter letzt sollte man sich keine Gedanken darüber machen, wenn Widerstände vor und nach dem Pickup geschaltet sind.
Die Reihenfolge in Reihe ist unerheblich, weil die Stromstärke in allen Teilen gleich ist, und sich auch nichts ändert, wenn ich
Bauteile in der Reihe untereinander tausche.
Insgesamt ist es nur ein einmaliger Aufwand, ein Poti mit sechs Ösen anzulöten, von außen optisch fällt es überhaupt nicht auf, daß in der Gutsten etwas mehr drin steckt, aber es lockert für später die Hemmschwelle, um einmal mehr am Rad zu drehen, ohne ein Loch im Soundteppich beklagen zu müssen.

Viele Grüße....
 
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