32A Dimmer mit 16A Strom versorgen ?

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Gast241655
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Hallo Leute,

In unserem Fundus haben wir unter anderem noch einen etwas älteren 12 Kanal Dimmer, der mit einem 32A CEE Kabel angeschlossen wird.
Wir hängen aber maximal 8 PAR 64 mit jeweils 500 Watt an das Gerät. Da wir oftmals nur über Umwege an eine 32A Stromquelle kommen, wäre es viel einfacher, wenn wir den Dimmer mit einem Adapterkabel an einen 16A Drehstromanschluss hängen. Das müsste doch theoretisch ausreichen, da ich bei 16A * 400V theoretisch 6400 Watt ziehen könnte, oder liege ich da falsch?
Liege ich richtig, wenn ich davon ausgehe, dass im schlimmsten Fall nur die Sicherung fliegen kann, da ja dann die 16A Absicherung greift?

Schonmal vielen Dank für eure Hilfe :)
 
Eigenschaft
 
Liege ich richtig, wenn ich davon ausgehe, dass im schlimmsten Fall nur die Sicherung fliegen kann, da ja dann die 16A Absicherung greift?

Ist ok! An einen 16A-Anschluss mittels Adapter von 16A auf 32A ein Gerät mit 32A-Stecker anzuschließen ist absolut erlaubt.

Erklärung: Es ist sehr stark davon auszugehen, dass dieser 16A Anschluss mit 16A abgesichert ist. Jedenfalls muss er das sein, wenn alles den Normen entsprechend installiert wurde.

Folglich ist das schwächste Glied in Deiner Versorgungskette das Kabel und die Stecker, welche auf 16A ausgelegt sind. Und der Leitungsschutzschalter ist ebenfalls auf diese Ströme ausgelegt. Folglich alles OK.


Lösungen

Du kannst also einfach einen Adapter kaufen (oder selber konfektionieren), der technisch OK ist (16 A CEE 3-Phasen Stecker und Kabel für den mobilen Betrieb mit ausreichendem Querschnitt (5x2,5mm²). Du könntest sogar direkt einen 16A-Stecker an den Dimmer anbringen (darauf achten, dass es wegen dem dickeren Kabel, welches auf 32A ausgelegt ist, keine Probleme mit der Zugentlastung gibt), was aber 2 Nachteile hat:

a) kannst Du dann nicht auf die volle Leistung zugreifen, falls doch mal nötig gleichzeitig auch möglich.
b) kann jemand, der sich dessen nicht bewusst ist, schnell mal gefahrlaufen, die Sicherung kommen zu lassen, was im ersten Moment vielleicht ärgerlich sein kann, da man erst die Ursache dafür herausfinden muss.

Also lieber mit einem Adapter arbeiten.




da ich bei 16A * 400V theoretisch 6400 Watt ziehen könnte, oder liege ich da falsch?

Da liegst Du falsch. Der Dimmer arbeitet zwar mit Drehstrom-Anschlüssen, aber nicht mit den 400V, die man daraus gewinnen könnte. ;) Denn die ganzen Leuchtmittel sind ja für 230V ausgelegt. Folglich werden die Dimmer-Kanäle immer auf die 3 Phasen verteilt, aber die einzelnen Dimmer beziehen ihren Strom immer aus einer 230V-Quelle (L gegen N).

In dem Fall ist es für Dich nur wichtig, darauf zu achten, die einzelnen Dimmer-Module (bzw. Kanäle) so zu wählen, dass Du alle 3 Phasen gleichmäßig belastest, um den maximalen Strom aus deinen 3x16A-Anschluss zu bekommen. Wie genau die 3 Phasen auf die einzelnen Dimmer-Einheiten aufgeteilt sind, kann ich Dir nicht sagen, da Du uns das Modell verschweigst. Sehr wahrscheinlich aber einfach 1-4; 5-8; 9-12.

Im Konkreten Fall mit den 500W-Pars ist die Belegung aber egal. Du hast 4 Dimmer-Kanäle pro Phase, macht bei 1 Scheinwerfer pro Kanal maximal 2kW pro Phase. Da bist Du so weit unter den 16A, dass gar nichts passieren darf. Egal wie viel der Dimmer (je nach Situation) an Verlustleistung aufweist.



Hoffe, Dir geholfen zu haben. :)
 
Da liegst Du falsch. Der Dimmer arbeitet zwar mit Drehstrom-Anschlüssen, aber nicht mit den 400V, die man daraus gewinnen könnte. ;) Denn die ganzen Leuchtmittel sind ja für 230V ausgelegt. Folglich werden die Dimmer-Kanäle immer auf die 3 Phasen verteilt, aber die einzelnen Dimmer beziehen ihren Strom immer aus einer 230V-Quelle (L gegen N).
Prinzipiell alles richtig, was Nail da schreibt, aber das obige Zitat will ich nochmal glattziehen/erweitern. :)

Achtung, ab hier wirds theoretisch:

Bei den dicken, roten CEE-Steckern haben wir (in der Regel) ein komplettes Drehstromsystem vorliegen. Im üblichen Niedervolt-Anwenderbereich haben wir dabei 400V verkettete bzw. "Phase-Phase-"Spannung ("zwischen zwei Phasen") und einen maximalen Strangstrom von 16/32/63/128A. Da die 400V unseren Verbrauchern meistens etwas zu viel sind, nutzen wir das Drehstromsystem in Sternschaltung, sodass sich eine Strangspannung von 400V/Wurzel(3)=230V ("zwischen Phase und Neutralleiter") ergibt und wir unsere Lampen, Haartrockner, Fernseher, Bohrmaschinen,... relativ gefahrlos betreiben können.

Leistungsmäßig haben wir also bei einem 400V/16A Drehstromsystem in Sternschaltung zur Verfügung:

3 Stränge*230V*16A
=3 Stränge*(400V/Wurzel(3))*16A
=11040W

Das Ganze lässt sich natürlich auch auf eine Dreieckschaltung (Strangspannung 400V) umrechnen. Betrachten wir einen Leiter fließt dort bei gleicher Gesamtleistung nur noch der 1/Wurzel(3) -fachen Strom. Stellen wir also wieder die Leistungsgleichung auf:

11040W
=3 Stränge*400V*(16A/Wurzel(3))
=3 Stränge*400V*(16A*Wurzel(3)/Wurzel(3)*Wurzel(3))
=3 Stränge*400V*16A*(Wurzel(3)/3)
=400V*16A*Wurzel(3)

Die letzte Gleichung lässt sich genauso durch Erweiterung mit 1=Wurzel(3)/Wurzel(3) für die Sternschaltung herleiten.
Die ominöse Wurzel(3) ist übrigens der Verkettungsfaktor der sich aus der Phasenverschiebung des Drehstromsystems bzw. dessen Zeigerbild ergibt (kann ich, wenn gewünscht, auch nochmal zeigen/vorrechnen).

Damit will ich sagen: in der ursprünglichen Leistungsberechnung des Threaderstellers fehlte der Faktor Wurzel(3), der eigentlich in allen Berechnungen zusammen mit der verketteten Spannung auftaucht. ;)
 
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Danke euch bieden, ihr habt mir wirklich geholfen :)

Das Modell bzw. der Hersteller sind leider beide nicht mehr zu erkennen, die Beschriftungen sind nicht mehr lesbar. Aber über den Sicherungen der Einzelnen Kanäle ist beschrieben, dass Kanal 1-4, 5-8 und 9-12 jeweils eine Phase nutzen, so wie du vermutet hast.
 

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