Nur 200 Volt aus der Dose, klingt jetzt alles anders?

tobbe
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Hallo Elektrifizierer*innen

Hab ich Tomaten auf den Ohren?
Ich wohne neuerdings in Südamerika, da sind nur 200 Volt verfügbar.
Ich hatte gleich irgendwie ein komisches Gefühl, als ich einige meiner (digital) Verstärker im Haus einsteckte.
Kann es aber nicht genau spezifizieren... es klingt nicht wie gewohnt.
Die Gitarren haben alle einen anderen Sound bekommen, Richtung harsch, kratzig...

KANN DAS AN DEN 200 VOLT LIEGEN?

Wäre mir neu, aber naheliegend...

tob
 
Denkbar wäre es.

Zumindest in alten Geräten setzte ein Transformator die 220 V herunter, zB auf 12 V, also im Verhältnis 12/220. Bei 200 V wären das nun 200 * 12/220 = 10*12/11 = 12 * 10/11 ~ 90 % von 12 V interner Versorgung, also knapp 1 V weniger.

Damit können sich etwa interne Arbeitspunkte verschieben, die oft nur als Spannungsteiler zur Versorgung eingestellt sind, und so verzerrt's im analogen Teil. Ebenso wird es bei Vollaussteuerung eher in die Begrenzung gehen.

Eine Lösung wäre ein vorgeschalteter Trafo von 200 V auf 220 V. Kann man kaufen. Hab' ich als Schüler mal für nen Freund nach USA mitgegeben.
 
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Bei Allstromgeräten, die 100 ... 240V können ist die Netzspannung völlig egal. Die wird gleichgerichtet und dann per DC-DC Converter (Sperr- oder Durchflusswandler) auf die Sollspannug gebracht. Wenn du von Digital-Geräten sprichst, gehe ich davon aus, die haben so ein Schaltnetzteil.
Normalerweise sollte das drauf stehen.

Bei Röhrengeräten mit normalem Netztransformator sieht das anders aus. Da schlägt die Netzspannug auch auf die Schaltung durch und kann durch veränderte Arbeitspunkte auch klangliche Unterschiede machen.
 
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Danke für die präzise Auskunft.
Ein Trafo war auch immer im Hinterkopf.
Dachte fälschlicherweise immer, der kann nur aus höheren tiefere Spannungen machen.
Da höre ich mich mal um, vielleicht kann man sowas als gewiefter Elektroniker auch basteln.
Hier gibts so einen Tausendsassa. Sitzt auf einem Haufen Elektronikschrott. und repariert ohne Unterlass
 
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Ich hatte gleich irgendwie ein komisches Gefühl, als ich einige meiner (digital) Verstärker im Haus einsteckte.
Um welche Geräte geht es denn genau? In neueren Digialverstärkern (Modeler?) werden doch Schaltnetzteile und diverse Spannungswandler werkeln. Muss man im Detail prüfen, ob Veränderungen in der Netzspannung begründet sein können, wenn es überhaupt am Amp liegt.
 
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Es sind hier kleine digitale VOX amps, ein VT15 und ein VT20. Dann noch eine H+K Transistor Endstufe mit Box, vor den ich auch verschiedene Multi FX Vorstufen hänge.

Wie gesagt, ich kann mich täuschen,. Habe TEILWEISE Teppiche an die Wand/ Boden, da hier alles mit Fliesen ausgelegt ist, auch die Wände.

Die Vöxe haben ja kleine Röhren vor der Endstufe
Beitrag automatisch zusammengefügt:

PS: Auf beiden Vöxen steht drauf : 220 V - 230 V

also nix 110V
 
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Das kann ich mir nicht vorstellen, die Netzspannung ist ähnlich wie bei uns

hm. ... Brasilien, so groß wie Europa,
Im Süden sicher 220 Volt, hier hab ich aber 200 gemessen. (hier werden Stromleitungen im Freien gelegt so dünn wie Klingelleitung, verzwirbelt und mit Klebeband umwickelt... ständig Stromausfall)
Auch Geräte, die viel Elektronik haben, gehen einfach gar nicht, wie etwa mein BOSCH Koch-Roboter, schaltet nach 5 min einfach aus.
Netzfrequenz, ja, die hab ich nicht auf dem Schirm...
 
Ok, wenn man das Innenleben sieht, ist da ein normaler Netztrafo verbaut und kein Schaltnetzteil.

Also macht die Netzspannung durchaus etwas aus.
 
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Danke für die Antworten, interessanter Beitrag in Gitarre&Bass

Ungefähres Fazit:

Bei für den europäischen Markt gebauten Amps ohne Schaltnetzteile (50Hz) in einer recht instabilen Netzumgebung mit nur 200V (60Hz) können sich Klangunterschiede durchaus bemerkbar machen.​


Jetzt hänge ich mal ein NUX MG-300 vor eine JBL eon one, alles mit Batterie betrieben.
Wenn mir der NUX nicht mehr gefällt, liegts nicht am Strom und ich besorg mir ein Valveton GP-200 um zu hören, ob der besser klingt.... das Gras höre ich aber nicht wachsen...
 
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Ich rate bei sowas dazu sich die Info zu den Länderspezifischen Spannungen und Frequenzen in der Wiki anzuschauen:

In Brasilien sind es 60 Hz, Dir können dort 110, 127 und 220V einphasig begegnen.
Aufgrund der schlechten Infrastruktur mag das mit den 200 dann leider so sein.
 
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Aufgrund der schlechten Infrastruktur mag das mit den 200 dann leider so sein.

ja, so sieht´s aus... sehe mich in die 50er Jahre zurückversetzt. (Bild gerade eben vor meiner Haustür gemacht!)
Dünne Leitungen hängen kreuz und quer über den Straßen, dicke schwarze Rauchwolken aus den uralten LKWs etc.


Eine Lösung gibt es wohl nicht, außer ein Trafo, der wenigstens die Spannung regelt.


Drähte .jpg
 
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Ggf. packst Du Dir lieber eine Powerstation dazwischen.
Dann hast Du auch noch Strom, wenn der mal wieder ausfällt.
Meine beiden großen Modelle lassen sich zw. 50 und 60 Hz umschalten.
Musst Du mal drauf achten, ob so etwas bei Dir kaufbar ist.
 
Musst Du mal drauf achten, ob so etwas bei Dir kaufbar ist.
Leider nicht. Hatte Zeitstress vor dem Abflug, sonst hätte ich noch eine mitgebracht.
Übrigens, seit Lula dran ist, kosten Einfuhrgebühren für Musikinstrumente nochmal das gleiche wie das Instrument selbst.

Bodentreter für 100€ kostet dann über 200€ :mad:
 
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Ja, aber bei analogen Netzteilen kann es sein, die ankommende Sekundärspannung ist so niedrig, dass die Spannungsregler das nicht mehr geregelt bekommen.
Man geht aufgrund der sonst höheren Verlustleistung nicht beliebig höher in der Sekundärspnnung, nur damit bei auftretenden Unterspannungen im Netz (niedriger als bei uns zulässig) das dann trotzdem noch tut.

Am besten wäre tatsächlich eine Power Station mit geregeltem Ausgang oder eine USV mit geregeltem Ausgang zwischen zu schalten.
 
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An die E-zialisten (see, what I did there..? 🤓): Was ist mit den sogenannten "Labornetzteilen"?
 
Nein, das kann auch eine Unterspannung sein, die im Analogteil für Verzerrungen sorgt.
Eventuell hat der Regler für den Digitalteil mehr Headroom und funktioniert noch.
Abschalten bei Unterspannung im Digitalteil passiert eigentlich nur dann, wenn da eine Überwachung drin ist (Watchdog)

Was genau passiert, ist Spekulation. Wenn man eine genaue NEtzspannung braucht, muss man dafür sorgen, dass die da ist.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Was ist mit den sogenannten "Labornetzteilen"?
Die sind einstellbare Stromversorgungen für Versuchsschaltungen. Hat mit dem, was hier gefragt ist nichts zu tun.
 

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