48V am Ausgang vom M32; geht da etwas kaputt?

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Katerchen
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Hallo liebe Leute,

ich lasse aktuell beim Mischen (nur zur Selbstkontrolle) Open Sound Meter mitlaufen.
Aktuell ist das Messmikro über eine Focusrite 2i2 am Macbook angeschlossen.
Gerne würde ich als "Referenzsignal" den Mix aus dem M32 dagegenstellen. Ich denke da an den LRC - Centerweg.

Bei der Focusrite ist die 48V Speisung aktiv, weil das Messmikro diese braucht.
Dies bedeutet aber auch, dass diese an den 2. Eingang gesendet würde, wo ich ja das M32 anstecken würde.
Somit schiebe ich 48V in einen Ausgang.

Hat jemand damit Erfahrung? Mache ich da mein Pult kaputt? Oder stehe ich nur auf dem Schlauch?

Danke und Gruß
Karsten
 
Hallo @Katerchen und erst mal Willkommen in Forum!

Soweit ich das 2i2 kenne, hat es an den Eingängen Kombibuchsen XLR/Klinke 6,3mm.
Dabei werden Mikrofone immer in den XLR gesteckt und der Klinkeneingang ist für Instrumente (Pickups) bzw. für Line-Signale gedacht (wenn "Instr." nicht gedrückt wird).
Erstens passt ein Klinken-Line-Eingang besser zum höheren Pegel eines Mixer-Out (der liefert nämlich ein Line-Signal), und zweitens liegt am Klinken-Eingang prinzipbedingt gar keine 48V-Phantomspannung an.

Du bräuchtest dazu nur noch ein passendes Kabel vom XRL-Out des M32 (XLR female) auf Klinkenstecker (vorzugsweise symmetrisch, also 3-poliger Klinkenstecker).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Eigentlich sollten nach den Endpuffern (Op-Amps) des Mixers Koppel-Kondensatoren in Reihe mit den Pins 2 (hot) und 3 (cold) verbaut sein, die verhindern, dass der Mixer Gleichspannung ("DC-Offset") raus schiebt.
Diese Koppel-Kondensatoren schützen aber umgekehrt auch die Endpuffer im Mixer vor Gleichspannung...
Eigentlich ist 48V-Phantomspannung über 6,8kOhm-Widerstände auf Pins 2 und 3 vom XLR-Stecker gegeben, was den Strom auf weniger als 10 mA gegen Masse (Pin 1) begrenzt. Das sollte eigentlich keine Schäden anrichten.

Normal sollte es so gehen, wie du es angedacht hast.

Aber:
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, nimm eine passive DI-Box.
Die XLR-Seite, den symmetrischen Ausgang der DI-Box schließt du an den Mixer-Ausgang an.
Dadurch verbindest du XLR 2(hot) und 3(cold) des Mixers mit der einen Spule des Übertragers (Transformators) der DI-Box.
Am unsymmetrischen Eingang der passiven DI-Box kannst du das Signal des Mixers, nun unsymmetrisch gemacht, abholen und in dein Interface einspeisen.
Ein Übertrager (Trafo, Transformator) überträgt keine Gleichspannungen, also auch keine Phantomspeisungs-Spannung. Safe.

Wenn der Pegel nicht passt, oder es sonstwiewegen nicht gut funktioniert, nimmst du einfach zwei passive baugleiche DI-Boxen:
Die XLR-Seite, den symmetrischen Ausgang der ersten DI-Box schließt du an den Mixer-Ausgang an.
Den unsymmetrischen Eingang der ersten passiven DI-Box verbindest du mit einem kurzem Klinken-Patchkabel mit dem unsymmetrischen Eingang der zweiten baugleichen DI-Box.
Den symmetrischen Ausgang dieser zweien DI-Box schließt du nun an dein Interface per XLR-Kabel an.

Du hast nun zwei baugleiche DI-Boxen "Rücken an Rücken" in Reihe.
Die Übertrager in den beiden passiven DI-Boxen verhindern, dass Phantomspannung durch kommt.
Die Übersetzungs-Verhältnisse und damit Pegel-Unterschiede der Übertrager der beiden DI-Boxen (eine "rückwärts", eine "vorwärts" mit der anderen in Reihe betrieben) sollten sich nun bei zwei baugleichen aufheben, wenn alle Abschwächer (Attenuator) in beiden DI-Boxen ausgeschaltet sind.

Am Ausgang der zweiten DI-Box steht nun wieder ein symmetrisches Signal zur Verfügung, dass du per XLR mit dem Interface verbindest.

Hintergrund
Passive DI-Boxen enthalten im wesentlichen einen Transformator (Übertrager, Trafo).
Schaltbild ist hier:
Passive DI-Box

Der Übertrager (Trafo, Transformator) in der passiven DI-Box arbeitet in beide Richtungen. Er überträgt also auch Tonsignale (Wechselspannung) vom XLR-Anschluss der DI-Box zu den beiden unsymmetrischen Klinken-Anschlüssen (Eingang und Link) der DI-Box (dort natürlich nur unsymmetrisch vorhanden).

Der Übertrager mag möglicherweise die Spannung, die am Klinken-Anschluss eingespeist wird, am XLR-Anschluss um den Faktor 4 (oder auch andere Faktoren) vervierfacht ausgeben.
Umgekehrt betrieben, wird der Übertrager ein Signal, was am XLR-Anschluss hineingeht, am Klinken-Anschluss um den Faktor 4 vermindert (durch 4 geteilt, nur ein Viertel der Spannung am XLR-Anschluss) ausgeben.
Solche zwei baugleichen DI-Boxen, eine vorwärts, eine rückwärts betrieben, geben also wieder das originale Signal aus (durch 4 geteilt, mit Faktor 4 wieder vergrößert [malgenommen]). (Alle Abschwächer (Attenuator) ausgeschalten.)

Alternative
Wenn du löten kannst.
Nimm einfach einen 1:1-Übertrager, löte ihn mit der einen Windung an vom Mixer kommend XLR Pin 2 und 3 an, und mit der anderen Windung an XLR Richtung Interface an Pin 2 und 3 an.
Pin 1 von XLR verbindest du auf Pin 1 vom anderen XLR durch, oder unterbrichst ihn (Groundlift).
 

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