FarinU schrieb:
Im übrigen ist der Preis nicht überzogen, du solltest mal sehen wieviel die Jungs für'n Umbau ihrer 54, 55 LPs zu ner 58 Burst hinlegen, dann würdest du nicht behaupten das das apotheken preise sind!!
Wenn das wirklich fachgerecht gemacht werden soll dann müssten auch alte bzw. originale Materialien (Lack nach der gleichen "Rezeptur", Bauteile etc.) verwendet werden um dann wirklich sagen zu können daß sie noch original und "vintage" ist, und das müsste dann auch ein absoluter Fachmann für so heikle Fälle machen.
Alles andere wäre bei so einer Gitarre (wenn es dem neuen Besitzer auf Autentität ankommt) kalter Kaffee, und da kommt man schnell in Bereiche die selbst FarinU's Preise von oben locker überschreiten würden.
Denn die traurigen Überreste dieser Fender sehen eher so aus als wären sie schon mehr als einmal gestorben in den letzten knapp 50 Jahren. Wenn da jemand jetzt ohne große Fachkenntnisse beigeht und die nur mal eben bisschen abputzt, für die Optik vielleicht noch mal ein wenig Lack drübermalt, Bundstäbchen und Elektronik instandsetzt und dann meint man hätte nun eine sonstwie tolle Gitarre weil schon schön eingeschwungenes Holz, uralt und noch solide und Gott weiss was (vielleicht wohnt noch der Geist des seligen Leo Fender darin?) kann am Ende stattdessen auch genausogut dabei rauskommen das man nur ein klanglich ziemlich totes Stück Holz in den Händen hat was nicht das hält was man sich davon versprochen hat.
Es gibt sicher eine Menge guter älterer Gitarren weil da z. B. meist noch wirklich das Holz drin war was "draufsteht" (und dabei vielleicht in besserer Qualität als heute) und der Rotstift bei den Material- bzw. Fertigungskosten noch nicht immer so radikal angesetzt wurde wie vielleicht heutzutage bei vielen Firmen.
Aber so alte Gitarren? Viele Gitarristen waren in den 50igern/60igern nicht unbedingt wirklich glücklich mit ihren Instrumenten. Häufige Ärgernisse waren z. B. sich ständig verstimmende Saiten weil die Mechaniken damals noch nicht so stimmstabil waren wie heute, pfeifende weil ungewachste PU's und ähnliche Dinge. Aber das war halt so, es gab eben nichts anderes. Insofern sehe ich den Hype um so uralte "Vintage"-Gitarren vielleicht mit etwas anderen Augen.
Ich weiss nicht ob heutige Gitarristen auf Dauer mit einer moderneren (besser gefertigten) Gitarre daher nicht glücklicher sind. Speziell wenn es dabei um so ein vermodertes Stück Holz wie die angesprochene Fender geht.
Die ist wohl eher etwas für einen Sammer der sie sich in eine Vitrine stellen will. Grob saubermachen so das die Patina noch erhalten bleibt und ab hinter Glas damit. Ist sicher interessant zu sehen für welchen Preis diese kläglichen Reste einer Fender den Besitzer wechseln werden.