A, B, C - grübel, grübel

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heinz102
Guest
Hallo,

mich hat irgendwie das Hammondfieber erwischt und mir raucht der Kopf. Vielleicht könnt ihr hier Abhilfe schaffen. Also - ich habe in meiner Vorstellung ja kurz erwähnt, dass ich mir gerne wieder eine Orgel zulegen möchte, diesmal aber eine große. Die M100, die ich damals hatte, hat mir nicht so richtig Spaß gemacht, ich fand das untere Manual zu eingeschränkt bezgl. der Registrierung, außerdem klang sie nicht so fett, wie ich mir das wünsche. Als alten Jugendtraum schwebt mir natürlich eine B3 vor. Und jetzt grase ich seit Tagen die gängigen Börsen ab, stelle aber fest, dass in D dafür gerne Preise ab 10k verlangt werden. Ok, schaue ich eben nach einer A100. Ich hab ein Angebot für eine gepflegte A100 mit 760er Leslie und Preamp für ca. 3500... aber... ist keine B3, auch wenn quasi das Gleiche drinsteckt. Und ich muss schon sagen, die B3 sieht einfach klasse aus. Irgendwie "die Orgel" halt. Also gucke ich international und stoße auf Alan Dickson, der hier im Forum ja auch schon empfohlen wurde. Aber ich frage mich, wie kann der Orgel und Leslie zu solchen Preisen anbieten? Auch andere B3s in den Staaten liegen meist deutlich darüber. In den Beschreibungen steht bei ihm, dass die Orgel zwar alle B3-Komponenten enthalte, aber das Typenschild fehlt. Sind das dann vielleicht A100s im B3-Gehäuse oder ähnliches? Oder vielleicht auf gut Glück ein "scratch & dent"-Modell bestellen? Hach. Ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht. Gibts vielleicht in D eine Quelle, wo man günstig Orgeln beziehen kann (wahrscheinlich nicht, sonst hättet ihr die bestimmt schon alle gekauft ;-) Vielleicht hab ich ja Glück und stoße irgendwann auf ein Familienerbstück oder sowas.

Freu mich, wenn jemand was dazu schreibt. Ich wollte das einfach mal loswerden.

Viele Grüße

Jürgen
 
Eigenschaft
 
Hallo Jürgen,

das Thema ist sehr komplex - es gibt hin und wieder auch B3s zu günstigeren Preisen, wie du sie genannt hast, zu kaufen. Frage ist nur was man da bekommt. Eine abgerockte Orgel wieder auf Vordermann zu bringen, bedeutet eine ganze Menge Arbeit (u.U. 150 Std und mehr), die man entweder - wenn man es kann - selbst aufbringen muss, oder die man bei einem Techniker entsprechend bezahlen muss.
Aber auch ein höherer Preis für das Instrument ist noch lange keine Garantie dafür, eine vernünftige Orgel zu bekommen - auch im oberen Preissegment werden überholungsbedürftige Orgeln angeboten. Manchmal steckt da nicht einmal böser Wille dahinter, sondern einfach Unwissenheit.
Ein anderes Thema sind A100 oder C3, die in ein BV oder B2 - Gehäuse eingebaut wurden. Technisch absolut identisch, aber halt nicht das Original. Hier musst du dann abschätzen, ob dir das Typenschild wirklich mehrere Tausend Euro wert ist.
Die von dir erwähnte Orgel bei Alan Dickson dürfte wahrscheinlich in diese Kategorie fallen. Immerhin: er ist erhrlich und weist darauf hin. Ich selbst besitze zwei Orgeln und zwei Leslies, die ich bei ihm gekauft habe und ich kenne auch einige andere Orgeln von ihm. Alle Instrumente waren im beschriebenen Zustand - nicht top, aber ok. Insofern kann man bei ihm mit gutem Gewissen kaufen wenn man kein neuwertiges Instrument erwartet.
Falls man das haben möchte, kann man sich an einen der bekannten Techniker wenden (Namen möchte ich jetzt hier nicht öffentlich nennen). Dort wird man sicher eine Orgel bekommen, die im Topzustand ist. Dafür muss man aber auch bereit sein, den entsprechenden Preis zu zahlen.

Viele Grüße,
Harald
 
guten abend jürgen,
mach dich "typunhabhängig"... du weisst ja, in allen a,b,c,d und rt modellen steckt "prinzipiell" das gleiche drin.
ich hab mal eine a100/leslie 251 kombi getestet, die vor jahren bei session-music in walldorf für relativ wenig geld - den genauen betrag weiss ich nicht mehr - angeboten wurde. das war ein absoluter traum... ich hatte damals eine b3/leslie122, die nicht im geringsten damit mithalten konnten. hab die a100 leider nicht gekauft. anfang dieses jahres durfte ich die c3 von "wolfman" volker kunschner spielen. ein traum vom spielgefühl und vom klang her, von aussen eine völlig abgenudelte, unansehnliche konsole. hab inzwischen einen rt3-chop, der mich auch sehr zufrieden stellt und hab meine b3 verkauft.
was ich damit sagen will: such dir eine orgel, die dir vom sound und von der "haptik" her gefällt. die nackenhaare müssen sich stellen, die optik ist erstmal unwichtig. ein instrument, das dich beim spielen inspiriert. ob a100 oder sonstwas ist eigentlich egal. wenn dir dann irgendwann eine b3 über den weg läuft, die noch besser ist und dich auch noch optisch erfreut, dann ist die mit sicherheit ihr geld wert. dann kannst du tauschen...
und wenn du wert auf "legende" legst, kanns ja auch eine c3 sein -jon lord r.i.p., emerson -, die gibt´s auch relativ günstig, zumindest im vergleich zur b3.
egal, eine gute hammond ist ein instrument, das in dir die leidenschaft weckt. ein instrument, das unter deinen fingern "zum tier wird" (ogottogott, was verzapf ich da bloss...) das möbel drumrum ist shice-egal :mrgreen:
wünsch dir viel glück bei der suche
bertram
 
Hallo Jürgen,

ich sehe das wie Harald und genau wie Bertram.
Für mich persönlich ist auch nahezu ausschliesslich der Klang der Orgel wichtig. Aber man muss auch wissen, derzeit ist meine Orgel zuerst (m)ein Bühnen- und kein Wohnzimmerinstrument. Und dies wird hoffentlich auch noch eine ganze Weile so bleiben, denn dieses Instrument ist Leidenschaft pur. Das ersetzt mir kein Clone egal ob über ein mechanisches Leslie oder eine Lesliesimulation gespielt. Das ist mir dann auch den Transport des schweren Instrumentes samt Leslie wert.
Allerdings habe ich meine Orgel in einem speziell dafür gebautes Transport/Bühnengehäuse einbauen lassen.
Wenn meine aktive Musikerzeit zu Ende ist, dann werde ich mir überlegen, ob ich die Orgel in ein anderes Gehäuse einbauen lasse oder nicht. Jedenfalls bin ich nicht bereit für die Orgel im B3-Gehäuse, möglicherweise mit Typenschild, vollkommen überzogene Sammlerpreise zu bezahlen.

Soweit meine Meinung.

Gruss Helmut
P.S.: @Doc - hoffentlich wirst Du nicht zum Tier, wenn Du den Bohrer in Händen hältst :lol:
 
HelmutN":135nyd74 schrieb:
P.S.: @Doc - hoffentlich wirst Du nicht zum Tier, wenn Du den Bohrer in Händen hältst :lol:

das kann schonmal passieren... :mrgreen:
 
Hallo,

danke für eure Meinungen. Tja, die Zeiten, in denen ich mit der M100 und meiner Latin-Rock-Band durchs Schwabenländle gezogen bin (und mir den Unmut meiner Bandkollegen zugezogen habe "gibt's da nicht so tolle Hammond-Module?") sind schon lange vorbei. Ich bin zwar studierter Jazzpianist, aber eine Konsole wäre für mich eine reine Lust-Anschaffung, da ich wie gesagt v.a. Klavier spiele und weder Studio noch Roadies habe, um so eine Orgel produktiv (also kommerziell) nutzen zu können. Eine Frage, die für mich zwar nicht entscheidend ist, aber die ich doch nicht ganz ausblende, ist die des Werterhalts. Und da schlägt sich die B3 vermutlich besser als eine A100. Gut, ich will das Ding zum Spielen und nicht als Geldanlage, aber auch 3,5k sind eine Menge Geld. Ich meine, vor etwa 15 Jahren hat eine B3 in D noch so um die 15000DM gekostet, heute sind wir fast bei 12000EUR.
Ach so, noch eine Frage hätte ich: Findet ihr 3500 eigentlich ok für eine (soweit ich das aus der Entfernung einschätzen kann) gepflegte A100 mit Preamp und 760? Und wie kompliziert ist es, die internen Lautsprecher zu deaktivieren? Ich will den Sound ja gerne nur übers Leslie hören.

Viele Grüße

Jürgen
 
Hallo Jürgen,

3,5 T€ für eine A100 und ein 760/770er Leslie ist, sofern die Gerätschaften in einem ordentlichen Zustand sind, ok.
Die A100's werden je nach Zustand zwischen 2-3,5 T€ gehandelt.
Das 760/770er werden zwischen 500-1.000 € gehandelt und gelten neben den Röhrenleslies (122/147er u.ä.) als die bestklingendsten Leslies.
Es kann aber sein, dass Du die Teile restaurieren musst, bzw. restaurieren lassen musst. Das ist beim Privatkauf immer so, die Teile sind "marderalt". :cool: Die gute Nachricht aber ist, es lohnt sich - nicht unbedingt aus kommerzieller Sicht, aber aus klanglicher Sicht. Ich habe alle meine Leslies und die Orgel vor ein paar Jahren richten lassen und habe seitdem nur Freude damit.
Noch eine Anmerkung zum Werterhalt, die B3 ist dann die bessere Geldanlage, wenn Du sie günstig, z.B. in den USA, erwirbst und dann hier in Deutschland behältst oder verkaufst.
Über die ganzen Jahre in denen ich die Preise beobachte, sind diese relativ stabil geblieben. Das zeigt auch das Angebot für die A100 und 760er verglichen mit dem, was ich eingangs schrieb.

Gruss Helmut
 

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