(A-Gitarre!) Thermo Aging - Neue Stufe des Gitarrenbaus?

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Gast284307
Guest
Hallo,

was ist von dem recht neuen Verfahren, bei dem mittels Thermo Behandlung bestimmte Klangeigenschaften erzielt werden sollen, zu halten?

Zum einen gibt es die Absicht, damit Hölzer, die nicht klassische Tonhölzer sind, mittels einer solchen Behandlung zu Tonhölzern zu machen, da klassische Tonhölzer zunehmend geschützt sind (Delamar).

Anderen geht es um die Optimierung ihrer Tonhölzer. Sie sollen per künstlicher Alterung positive Klangeigenschaften älterer Instrumente bekommen. Mehr Bässe, mehr Höhen:

https://www.youtube.com/watch?time_continue=119&v=fyv2QAdkv6U&feature=emb_logo

Klingen die entsprechend behandelten Instrumente wirklich besser? Ist das ein Befreiungsschlag, hohe Qualität bezahlbar herzustellen? So dass man mittlerweile darauf achten soll, dass eine solche Behandlung durchgeführt wurde. Oder handelt es sich doch mehr um Marketing?
 
Eigenschaft
 
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Es gibt keine Tonhölzer! :popcorn2:
 
peter55
  • Gelöscht von peter55
Hier gibt es eine ganze Reihe verschiedener Komponenten zu beachten und Behauptungen zu hinterfragen.

Ich fang mal an:
da klassische Tonhölzer zunehmend geschützt sind (so Gitarre und Bass).
Im Video zeigen sie Unterschiede von Gitarren, bei denen bei einer Gitarre die Decke thermisch behandelt wurde.
Die Decke ist aus Fichte.. Fichte ist kein geschütztes Holz und wird es auch in absehbarer Zeit nicht werden.

Sie sollen per künstlicher Alterung positive Klangeigenschaften älterer Instrumente bekommen. Mehr Bässe, mehr Höhen:
Man sieht im Video dieses "Badewannen"-Verlauf von Frequenzen.. das nun als positive Eigenschaft zu bezeichnen halte ich nicht für allgemeingültig.
Gibt bestimmt Leute, die das gut finden. Ebenso gibt es Leute die das überhaupt nicht gut finden.
Das kommt auf die eigenen Klangvorstellungen an, die subjektiv sind. "positiver Klang"... meiner Meinung nach ein quatschiger Marketingbegriff, der vollkommen haltlos ist.

Klingen die entsprechend behandelten Instrumente wirklich besser?
S.o. was ist "besser"?.. Man kann das einfach nicht verallgemeinern. Schmeckt Pizza besser als Sushi?

Sorry, aber das Thema wurde und wird bei den E-Gitarren ausführlich behandelt

Ich finde schon, dass es hier deutlich eklatante Unterschiede gibt, alleine durch die verschiedene Bautechnik und die Fragestellung bezieht sich auf Akustik-Gitarren. Von daher find ich das hier schon richtig, wenn sich Leute finden, die darüber diskutieren wollen.

Meine private Meinung: Thermo-Aging kann durchaus positive Effekte haben. Beispielweise mag es sein, dass so ein thermisch behandeltes Holz sich weniger verzieht als ein schlecht abgelagertes Holz.
Generell sehe ich das aber eher im Bereich Marketing und eingesparte Kosten, dadurch dass die Firmen Holz nicht mehr jahrelang lagern müssen.
 
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Es gibt keine Tonhölzer!

Ich glaube, das ist ein semantischer Aspekt, den man hier vernachlässigen kann.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Fichte ist kein geschütztes Holz

Ja, aber es sollen auch ganze Gitarren Thermo behandelt werden. Hierzu merkte ich "Gitarre und Bass" an, nicht das Ibanez-Video. Allerdings las ich dies nicht bei Gitarre und Bass, sondern auf Delamar. Mein Fehler, Sorry. Ich korrigiere das oben im ET mal. Hier also die Quelle:

https://www.delamar.de/gitarre/thermoholz-39338/
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
S.o. was ist "besser"?

Wenn eine Decke gut schwingt, mir von allem mehr liefert: Satte Töne, volle Bässe, gut hörbare, breite, weiche Höhen...Sustain, Ansprache usw. Na die üblichen Kriterien halt. Ohne dass an anderer Stelle relevante Abstriche zu machen sind?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das kann man letztendlich nur an der konkreten Gitarre feststellen, in dem man zwei baugleiche Gitarren , z.Bsp D35 Standard und D35 reimaged gegenüber stellt. Und selbst das hinkt, da Holz nunmal ein Naturwerkstoff ist, und auch so schon baugleiche Gitarren unterschiedlich klingen können.
Ob diese Behandlung allerdings bei Ibanez irgendwas bringt, halte ich für fraglich :evil::tongue:
Da würde ich das auch eher in den Bereich Marketing oder Voodoo stellen :D
 
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Egal wie, ich halte von dem mehr Bässe/mehr Höhen bei Akustikgitarren nicht viel. Als Besitzer einer Martin 00-18 Baujahr 1949 freue ich mich immer über den leicht mittigenaber insgesamt ausgewogenen Klang der Gitarre.

Alles was ich bisher an neuen Instrumenten besaß (Martin, Taylor, Gibson, Larson Bros., Rozawood) kliungt dagegen immer bollerig.

Wenn die Thermobehandlung hilft, diesen "alten" Klang hinzubekommen dann wäre es mein Ding.
 
Diese Thermobehandlung mag eine schnelle Trocknung und damit vielleicht auch eine künstliche Alterung mit sich bringen. Spart wahrscheinlich Zeit und Geld in der Produktion
Ich hatte mal einer diese neueren Ibanez in der Hand, könnte jetzt aber nicht sagen (und auch nicht hören) das die neuen Gitarren von Ibanez jetzt plötzlich gänzlich anders oder in besonders beeindruckender Art klingen. Für mich ist das nicht hörbar oder spürbar und damit "egal".

Keine meiner sehr unterschiedlichen "stinknormalen" Gitarren würde ich auch nur ansatzweise dafür hergeben.

Was "alte Martins" betrifft, da habe ich aöerdings auch einige gespielt und (live) gehört, die ich ganz wunderbar fand. Aber neuere Martins und auch nicht von Martin gebaute Gitarren im "Martin-Style" von guten Gitarrenbauern. Da gibt es immer mal besonders wohltönende Exemplare.

Ein Vergleich mit ganz anderen Gitarren von Taylor, Gibson, oder was auch immer, halte ich jedoch für wenig zielführend. Die sollen ja so klingen "wie" sie klingen.
Und halt gerade nicht wir eine Martin. ;-) Aber wir bewegen uns vom Thema weg....
 

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