A-Gitarren Identifikation/Wertschätzung Sammelthread

  • Ersteller LennyNero
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Auf die Schnelle: Die Dellen stammen einfach vom Spielen, stören meiner Meinung nach nicht und würde ich so lassen. Eine angelaufene Vorderseite der Kopfplatte kann ich nicht erkennen.

Leider gibt es von der Rückseite und den Seiten keine Bilder - wenn hier keine Schönheitsfehler oder gar Schäden sind, sehe ich die Gitarre bei um die 2.000 - 3.000 Euro. Die Spanne ist bewusst so groß gewählt, weil der Markt aktuell ziemlich in "Wallung" ist (eine schwarze '19 wurde angeblich für knapp 3.200 Euro bei ebay verkauft, eine '98 mit einem "Künstlergemälde" drauf wird für knapp 2.400 Euro bei ebay angeboten).

Der Marshall AS50D dürfte so zwischen 150 und knapp 200 Euro bringen können, ist also kein Kriterium für eine "Wertsteigerung" der Gitarre, sondern gegenüber der Gitarre eher zu vernachlässigen und ich würde ihn auf jeden Fall gesondert anbieten/verkaufen.

Mal sehen, was die anderen Spezialisten hier an Infos und Erfahrungen haben :prost:
 
Sieht tatsächlich nach einer Ltd 1998 aus

https://www.takamine.com/ltd1998


Diese Gitarren sind wirklich "limited" mehr als ein paar hundert weltweit wurden m.W. pro Jahr nicht gebaut (Japanfertigung mit Anteil Handarbeit). Preislich neu seinerzeit bei etwa 2.000-2.500,- (?).
Der Tonabnehmer ist freilich nicht original, das war ein Accuracoustic, Der CTP-1 der jetzt drin ist, ist nachgerüstet. Gutes und recht teures Ding für seine Zeit, aber auch schon älter. Wer auf historische Korrektheit bedacht ist, wird dieses Modell mit diesem Tonabnehmer daher nicht kaufen wollen, es sei denn der Accuracoustic kann mitgeliefert werden. Die Zargenlöcher für das Pick-up und Verstärkersystem sind bei Takamine schon länger genormt bzw. gleich geblieben.

Die Dellen auf dem Griffbrett sind durch intensives Spielen entstanden. Gitarre dürfte also gut klingen ;) Mindert aber etwas den Preis. Ich schätze das Teil auf ca. 1.000,- bis 2.000,- max, da die Gitarre ansonsten gut aussieht.
Ein billiges Teil war/ist diese Gitarre nicht. Für unter 1.000,- würde ich sie nicht verkaufen. Ansonsten hat Soundmunich schon vieles richtige gesagt, der Preis kann(!) auch höher liegen.
 
Oh vielen Dank für eure Einschätzung! Meine Einschätzung lag tatsächlich weit darunter, weil die Preisspannen wirklich unübersichtlich sind. Außerdem haben wir keine Eile sie zu verkaufen. Klingen tut sie wirklich super und das trotz alter Saiten! Ich würde ihr vor dem Verkauf allerdings auf jeden Fall einen neuen Satz spendieren. Gott sei Dank ist das Setup noch tauglich.

Ich bekomme sie Donnerstag nach Hause geliefert, weil ich nur mit den Öffentlichen unterwegs bin und der Transport ein Krampf gewesen wäre. Ich würde sie dann noch einmal inspizieren und detaillierte Fotos bei ausreichend Licht machen. Eventuell finde ich ja doch etwas auf der Rückseite, aber die war meiner Meinung nach tiptop.

Irgendwo im Netz habe ich aufgeschnappt, dass die Gitarre mit zwei Tonabnehmersystemen ausgeliefert wurde. @andiu: Sicher, dass der nachgerüstet wurde?
 
Trotz dem "Ltd" Status sehe ich die Gitarre eher als Spiel- denn als Sammelinstrument. Wie @andiu schrieb, sprechen die Abnutzungen für "viel gespielt" und entsprechend "klingt gut". Den CTP1 gab's grundsätzlich ab 1989, also schon vor der Gitarre.

"The CTP1 conforms to Takamine's Sound Choice modular preamp format found on all their guitars since 1989 and features a built-in tuner as well as the standard three-band EQ with semi-parametric mid-range."
(von https://www.soundonsound.com/reviews/takamine-ctp1-cool-tube)

Selbst wenn der CTP1 nachgerüstet worden sein sollte, wäre er neben der damit verbundenen technischen Aufwertung auch historisch korrekt. Einen Grund für eine Wertminderung sähe ich darin jetzt nicht.

Bei der aktuell angebotenen identischen, aber bemalten Ltd 98 ist der Preamp kaputt

https://www.ebay.de/itm/313607399161

und es werden trotzdem knapp 2400 Euro aufgerufen - ob hier die Bemalung wertsteigernd ist, wage ich schon zu bezweifeln ... (1. muss man sowas erst mal mögen und 2. muss einem sowas dann auch noch Geld wert sein). Wenn man mal schaut, wie der Markt bei namhaften höherwertigen A-Gitarren bei ebay seit geraumer Zeit ist, so liegt einfach alles über 2000 Euro - die, soweit erkennbar, tatsächlichen Verkäufe halten sich aber in Grenzen.

Wie ich geschrieben habe, geht es im Markt aktuell drunter und drüber (einerseits eingesparte Urlaubsreisen und andererseits Einkommenseinbußen - hängt also davon ab, wie jemand dasteht, der Interesse an der Gitarre hat). Da aber ja keine Eile beim Verkauf besteht, würde ich einfach mal verschiedene Plattformen nutzen und gut Zeit einkalkulieren. Die Preise steigen auch zum Jahresende hin, wenn einige Leute Ihre Weihnachtsgelder kriegen ;)

Ich gehe etwas weiter als @andiu and würde sie unter 2000 Euro nicht verkaufen.
 
Auf den folgenden Bildern könnt ihr sehen, dass das Griffbrett "Eindellungen" hat. Wie kommt so etwas zustande und wie schwerwiegend ist das Ganze?

Das kommt durch schlecht geschnittene Fingernägel.
Außerdem ist der Headstock etwas "angelaufen"?! Gleiche Frage: Wie kommt das zustande und was macht man da?

Kann man echt schlecht erkennen auf dem Foto. Könnte eine Eintrübung im Klarlack sein die durch hohe Luftfeuchtigkeit beim lackieren bzw. Restfeuchte im Furnier entstanden ist. In dem Fall lässt sich das nicht wegpolieren.

Andernfalls aber schon. Bevor Du da selbst mit ungeeigneten Mitteln drangehst würde ich Dir empfehlen sie mal zur Durchsicht zu einem Gitarrenbauer zu bringen. Da kann man dann auch gleich klären ob sonst alles mit dem Instrument in Ordnung ist.
 
Hmmm, da bin ich wohl einem Fehler bei soundonsound.com/reviews/ aufgesessen. Hab weiter recherchiert und

Winter NAMM 2004: Takamine CTP-1 CoolTube Acoustic Tube Preamp
https://www.sweetwater.com/insync/winter-namm-2004-takamine-ctp-1-cooltube-acoustic-tube/
gefunden, was die Angabe von @andiu bestätigt.

Eine Wertminderung sehe ich dadurch trotzdem nicht wirklich. Aber das ist ja individuell. Vielleicht findet ja noch jemand weitere Preisbeispiele im Netz.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Das kommt durch schlecht geschnittene Fingernägel.
:rofl:
 
Hallo,
so jetzt komme ich mal mit meinem neuesten Baby:
Vieleicht weiß jemand von Euch was dazu zu sagen. War ein Dachbodenfund und die Vorbesitzerin konnte überhaupt nichts dazu sagen.
Die Kopfplatte war abgeknickt (hat mir ein befreundeter Schreiner der mir noch was schuldig war mit Knochenleim geleimt) und auch sonst war sie in keinem guten Zustand.
Die montierten Stahlseiten waren verkehrtherum gewickelt und eine Saite mit einem Nagel velängert. Als einziges Herkunftszeichen ist auf der Decke ein nur schwach zu erkennendes Branding. Hat das schon mal jemand gesehen? Das Zargenholz und der Rücken ist schön gemaßert, und die Maßerung ist auch innen zu sehen. Von daher gehe ich mal davon aus, dass es eine Massivholzgitarre ist.
Am Schalloch sind Einkerbungen. Ich frage mich ob da mal ein Pickup montiert war.
Bei Thomann habe ich diese Stahlseiten gefunden und ich überlege mir ob die für diese Art von "Wandergitarre" wohl das richtige ist.
https://www.thomann.de/de/pyramid_acoustic_silver_set.htm
Sie hat keinen Trussrod.
Kann mir jemand was zu der Gitarre sagen? Ich würde mich sehr freuen.
Gruß
Fred
 

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Moin zusammen,

ein Freund möchte seine Takamine Steelstring verkaufen, nur leider hat er keine Informationen um welches Modell es sich handelt.

Anhand der Seriennummer konnte ich erörtern, dass sie 1999 endgefertigt wurde.

Vielleicht kann anhand der Bilder jemand mehr dazu sagen.

MFG
 

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Man kann sogar noch genauer sagen, dass sie die 1470. im Juni 1999 "endgefertigte" Gitarre ist. Was steht denn vor allem oben auf der Rückseite des Headstocks (unten schient ja ein Aufkleber eines Musikhauses zu sein)?
 
Unten ist der Aufkleber eines Musikhauses auf dem anderen Sticker steht made in Japan
 
Hmmm, solange sich hier sonst niemand meldet, schon mal von mir - als nicht Takamine-Spezialist (ich hab nur ein 12-saitiges N-Modell) - ein paar mehr Einschätzungen.

Die Kopfplatte hat keine Lackierung und kein Binding, und die Schalllochverzierung ist eher einfach.

Es müsste auf der Basis von Bildern von vergleichbaren Modellen im Internet eine Takamine EF340 sein. Von der Takamine Seite:

ef340_banner.png


EF340​

6 String Acoustic/Electric - DISCONTINUED

Specifications​

TopSolid Spruce
BackMahogany
SidesMahogany
Finger BoardRosewood
ElectronicsTK-3 (womöglich verschiedene und/oder nicht mehr original)
FinishGloss Natural

Aus dem Netz eine 1989er EF-340 mit dunklem Ring bei der Schalllochverzierung und zum nachgefragten Exemplar sehr ähnlichem Elektrik-Einsatz:

1-003-003678-Takamine-EF340.jpg


Vergleichbare Modelle heutzutage liegen neu von knapp unter 1000 € bis in die Gegend von knapp 1400 €.

Je nach Zustand, Markt und Anbieter scheinen "ältere" (80er und 90er) gebrauchte Instrumente dieser Baureihe von knapp unter 400 Euro bis um die 700 € zu gehen. Sicher eine solide Takamine.
 
Hallo,
so jetzt komme ich mal mit meinem neuesten Baby: ***
gerade erst gesehen, daher die späte Antwort...

Zur Gitarre bzw, Hersteller kann ich dir leider nichts sagen, aber es ist eine sog. Konzertgitarre, d.h. hier haben Stahlsaiten nichts verloren, da der Zug viel zu stark ist.

Daher wohl auch der Kopfplattenbruch. Hier solltest du Nylonsaiten aufziehen, wenn du das Instrument nicht nochmal beschädigen willst.

Gruss
RJJC
 
Konzertgitarren haben aber i.a. kein Trapez-Tailpiece ... ich denke, dass das eher eine alte "Schlaggitarre/Wandergitarre" ist, die durchaus auch für Stahlsaiten gedacht war.
Zur Marke kann ich aber auch nichts sagen.
 
Konzertgitarren haben aber i.a. kein Trapez-Tailpiece ...
Die noch erkennbaren Klebestellen auf der Decke lassen aber schon stark vermuten, dass hier mal ein anderer Steg angebracht war, das Trapez-Tailpiece also auf individueller Bastelarbeit beruht. Ich finde, dass gerade der offene Headstock auf eine Nylon-Saiten-Gitarre schließen lässt. Zur Gitarre ansonsten weiß ich aber auch nichts.
 
Das sind imho keine "Klebestellen", dafür sind sie zu schmal. Das ist einfach die nicht nachgedunkelte Decke unter der ehemaligen Brücke.

Das sah wohl mal so ähnlich aus:

IMG_2867comp.jpg
 
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anderer Steg <...> Trapez-Tailpiece also auf individueller Bastelarbeit <...> offene Headstock auf eine Nylon-Saiten-Gitarre schließen lässt
Nee, Einspruch auf Grund von Indizien... Der Steg ist nicht flächig, sondern hat nur zwei kleine Auflageflächen, in Kombination mit dem Trapez-Tailpiece, dem anscheinend schmalen Hals und dem kleinen Schallloch würde ich auf eine Manouche tippen. Die meisten von denen und überhaupt viele frühe europäische Instrumente für Steelstrings haben einen offenen Headstock, mit Metallwickelachsen. Die können auch Metallsaiten. Ingesamt scheint das auch nicht unterste Schublade gewesen zu sein: Recht schöne Hölzer, Binding, ...
PS: Hat sich mit Peter überschnitten
 
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Es müsste auf der Basis von Bildern von vergleichbaren Modellen im Internet eine Takamine EF340 sein.

Es wurde noch ein Aufkleber gefunden es ist eine FD340S.

Meint ihr 500 Euro VB sind realistisch?
 
Konzertgitarren haben aber i.a. kein Trapez-Tailpiece ... ich denke, dass das eher eine alte "Schlaggitarre/Wandergitarre" ist, die durchaus auch für Stahlsaiten gedacht war.
noch ein Indiz gegen Konzertgitarre: schmaler Hals, Einlagen auf dem Griffbrett. Peters Einschätzung teile ich voll und ganz.
 

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