a statt eh denken und mit dem Skispringer singen

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Aloha,

uns wurde im Chor schon öfters gesagt, dass, wenn wir Silben auf e singen, ein a denken sollen, damit der Hals "weiter wird" (Gähngefühl)
Lustigerweise funktioniert das auch! Oder dass man bei bestimmten Tönen in die Knie gehen soll, damit man höher singt und sowas.

Kann mir jemand erklären, warum das überhaupt funktioniert? Placebo Wirkung?
Und kennt ihr noch so "Weisheiten"?


Grüßle
Sarah
 
Eigenschaft
 
Hallo ninanna,

da ich eh nicht schlafen kann, verbreite ich hier mal meine halbgare Laienmeinung. :)

Das mit dem a denken während man was anderes singt und der Hals trotzdem "weiter" wird, ist wohl so eine Art Biofeedback. Man macht etwas oder ruft sich eine Situation vor Augen und der Körper reagiert so darauf, wie er es die unzähligen Male vorher auch schon getan hat. Das dürfte schon etwas reflexhaftes haben.
Es gibt ja z. B. auch die Aussage, man könne sich bei schlechter Laune selber aufmuntern, wenn man einfach ein paar Minuten lang lächelt oder grinst.
Das Gehirn bringt die Regungen deiner Gesichtsmuskeln mit vergangenen Ereignissen gleicher Art in Verbindung und schüttet Endorphine aus, weil man ja eigentlich immer fröhlich war, wenn man das Gesicht auf diese Weise verzogen hat. Und da dazu einfach körpereigene Glücksdrogen gehören, wird das eben nachgereicht.

Was das allerdings mit dem in die Knie gehen aufsich hat, tja, da muss ich leider passen.

Soweit mein Erklärungsversuch. Überschneidung mit der Wahrheit sind eher zufällig. ;)

Nächtliche Grüße
 
Letzten Endes geht es darum, daß der Kehlkopf bei hohen Tönen nicht zu sehr steigt, sondern unten bleibt, und daß die Resonanzräume geöffnet werden; diese Vorstellungen (beim hohen Ton in die Knie gehen, nach unten denken, ein "a" oder "o" vorstellen, Ton am Boden fließend vorstellen usw. usf. - es gibt sehr viele Bilder) sind Hilfsmittel, um das eine und/oder das andere zu erreichen. Oder sich bewußt zu machen, was man da überhaupt tut. Es ist doch eigentlich ganz einfach: wenn man mit geschlossenen Zähnen, fast geschlossenem Mund und hochgezogenen Schultern singt und bei hohen Tönen bzw. Aufwärtsmelodien womöglich auf die Zehenspitzen geht und die Halsmuskeln anspannt oder das Kinn vorschiebt, ist das Ergebnis meist mehr als bescheiden. Die Töne hören sich klein, eng und gepresst an.
Macht man stattdessen auf (dazu dienen ja all diese Bilder), stellt das Ansatzrohr weit und bleibt im Hals locker, dann kann das schöner Gesang werden. Das kann nicht jeder von Natur aus - darum gibt es Gesangslehrer ;)
 
Leicht in die Knie gehen stellt auch Becken und Lumbarmuskulatur so ein, dass das Zwerchfell genguegend Platz hat und gut funktioniert.
 

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