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Ab wann sollte man eine Gewerbeanmeldung machen?

Sharkai
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Mittlerweile habe ich ja einiges an Equip zusammen habe, so das ich auch mit dem Verleihen und dem Mischen anfangen kann.

Jetzt stellt sich mir die Frage: Gewerbeanmeldung, Ja oder nein.

Grundsätzlich sollte ich ein Gewerbe anmelden, denn nur dann kann ich auch Rechnungen ausstellen. Der Punkt bei mir ist aber, das ich das nur als Hobby mache. Wenn sich das mal ändert ist es klar das ich ein Gewerbe anmelden muss.
Ich frage mich nur, ob der aktuell seltene Einsatz meiner Dienste überhaupt eine Anmeldung sinnvoll machen oder eher kontraproduktiv sind.

Wenn ich Plane was bei mir so abgeht, dann komm ich über meinen Metal-Musikverein auf 3 - 4 Jobs im Jahr und dazu vielleicht nochmal 4 - 8 Jobs mit anderen Kunden. Diese Kunden sind aber Bands, die eigentlich auch wenig Geld haben und deshalb meistens froh sind, wenn sie jemand wie mich finden der in erster Linie die Selbstkosten decken will; ...und Kaffee umsonst. Wenn da mal 50 (mit Glück vielleicht 100) Euronen den Besitzer wechseln bin ich zufrieden.

Die Bezahlung über den Verein ist erst mal noch offen. Bis jetzt mach ich das noch für Lau, weil ich über den verein eben auch andere Jobs an Land ziehen kann.

Ist eine so geringe Einnahme wirklich den Aufwand wert ein Gewerbe zu führen?

Ab wann sollte man ein Gewerbe anmelden und was ist dabei zu beachten? ,

Was habt ihr da für Erfahrungen gesammelt?
 
Eigenschaft
 
Es mag jetzt vielleicht überraschend für dich sein, aber nicht jeder hier verfolgt dein Tun und deinen Werdegang, sodass sich dem geneigten hilfswilligen Leser deiner Zeilen mitunter die Frage stellt welche Art von Gewerbe Du gedenkst zu betreiben.

Ich habe eine vage Ahnung und unter Berücksichtigung des Startposts würde ich dir davon abraten. Also nicht von der Gewerbeanmeldung, sondern von dem was Du an sich vorhast.
 
Mittlerweile habe ich ja einiges an Equip zusammen habe, so das ich auch mit dem Verleihen und dem Mischen anfangen kann.

Wie der Vorposter schon sagte, kannst Du das noch präziser beschreiben, was die Dienstleistung ist? Bist Du Live-Mischer für Bands und rückst mit deinem eigenen Equipment an? Verleihst Du Equipment?

[quote}Grundsätzlich sollte ich ein Gewerbe anmelden, denn nur dann kann ich auch Rechnungen ausstellen. [/quote]

Nein, das stimmt so absolut nicht, da reicht ein Googeln nach "Rechnung von Privat".

Der Punkt bei mir ist aber, das ich das nur als Hobby mache. Wenn sich das mal ändert ist es klar das ich ein Gewerbe anmelden muss.
..., wenn sie jemand wie mich finden der in erster Linie die Selbstkosten decken will;

Was denn nun? :)

Wenn es darum geht, nur die Verluste zu begrenzen, dann ist es weiter ein Hobby. Dann ist man per Definition kein Unternehmer und kein Gewerbetreibender, denn das ist man nur mit einer auf Dauer angelegten Tätigkeit, die auf Gewinnerzielung ausgerichtet ist. Ohne wenigstens eine langfristige Absicht der Gewinnerzielung ist man kein Unternehmer.

Der Haken ist, dass man alles parat haben muss, um dem Finanzamt das jederzeit vorrechnen zu können. Das ist ein schmaler Grat, aber wer das kann und ganz sicher nie Gewinn macht, kann Rechnungen ausstellen und muss nur noch auf die Umsatzsteuerregelungen achten, denn ohne Gewinnerzielungsabsicht fallen die Einkünfte aus dem Bereich nicht unter die Einkommensteuer. Umgekehrt ist es so, dass nach jahrelangen Verlusten das Finanzamt irgendwann von selbst ankommt, die Unternehmereigenschaft aberkennt (die Tätigkeit wird dann als "Liebhaberei" eingestuft) und man muss für die verganenen Jahre kräftig nachzahlen.

Das ist hier meine Privatmeinung und keine Rechtsberatung. Wenn's um wichtige Fragen der eigenen Steuer geht, würde ich nie irgendeinem Forum trauen, sondern lieber zum Steuerberater gehen. :)
 
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Der Thread wurde von mir falsch gesetzt und von einem Admin verschoben. Ursprünglich war der in der "PA Plauderecke". Deshalb bin ich davon ausgegangen, das sich der Sinn meiner Worte daraus ergibt.

Da er aber verschieben wurde habt ihr recht, ich hab viel zu weinig über mein Vorhaben gesagt und auch um das ganze drum herum.
Sorry dafür, aber ich hol es jetzt nach.


Mir macht es Spaß am Mischpult zu arbeiten und auch die Gerätschaften dafür zur Verfügung zu stellen. Das ist es, was ich auch gern machen möchte, also ein Komplettpaket für kleine Gigs anzubieten. Das Equip von mir ist für bis zu 100 Gäste ausgelegt, was bis jetzt auch immer gereicht hat. Ich könnte auch mehr beschallen, aber Metall ist nun mal Laut, da erreicht man die maximale Personenzahl etwas schneller wie bei Blues oder Folk...

Das alles gliedert sich aktuell in zwei Sparten: Privat und Verein.

Ich bin Mitglied in einem Verein (WGM-Festival.de) der sich zur Aufgaben gemacht hat bei uns im Landkreis mehr Metallkonzerte und Festivals zu veranstalten. Da bin ich der Techinkverantwortliche. Wenn es kleiner Events sind mit maximal 3 Bands dann steh ich da am Mischpult und stelle auch einen Großteil des Materials. Bei dem alle 2 Jahre stattfindenden großen Event wird das dann von Vollprofis gemacht und ich bin zur Stagehand degradiert.

Die private Schiene sind dann eben Jobs für Freunde und Leute die ich über den Verein kennen gelernt habe. Last not Least für die eigene Band. Da bin ich dann mit dem decken der Unkosten auch (meistens) zufrieden.

Das sich das im laufe der Zeit natürlich auch alles erweitern kann (eher soll), und ich irgendwann (wenn ich genug Erfahrung habe) auch mehr als nur eine Aufwandsentschädigung dafür nehmen möchte, stellt sich mir eben die Frage der Gewerbeanmeldung. Aktuell liegt das noch deutlich in der Zukunft, aber ich möchte eben schon jetzt herausfinden, auf was ich mich da eventuell einlasse.
In einem Satz: Ich hätte gern das aus dem Hobby eine Nebentätigkeit wird.

@Beyme
Dein Beitrag hat mit gut gefallen. Für mich ist im Vorfeld klar geworden, das ich erst mal nicht mit einem Gewerbe anmelde, sondern mir einen Vertrag für die Aufwandsentschädigung zurechtbasteln werde. Auf diese Weise kann ich Nachweisen was passiert ist und bin vorerst im grünen Bereich.
Mir ist natürlich vollkommen klar, das ich in einem Forum nur Erfahrungen, Tipps und Hinweise bekomme. Die endgültige Beratung wird mit einem Profi sein. Dennoch denke ich, das es hier im Forum viele gibt die diesen Weg auch gegangen sind und genau von diesen hätte ich gern die Erfahrungen geteilt.
 
In einem Satz: Ich hätte gern das aus dem Hobby eine Nebentätigkeit wird.

Ach wenn das so ist! In solchen Konstellationen kann man Geld sparen, wenn man eben doch von vornherein ein Gewerbe anmeldet. Hat zur Folge, dass man die ersten Jahre beim Finanzamt Verluste anmelden kann. Beim Gegenrechnen mit den Einnahmen aus dem Hauptberuf ergibt sich also eine Steuerersparnis. Da muss man auch Bock auf den Aufwand haben, und man muss damit rechnen, dass nach ein paar Jahren das Finanzamt kommt und fragt, wann man denn endlich mal Gewinn macht. Im schlimmsten Fall wie oben beschrieben muss man die gesparten Steuern zurückzahlen. Eine weitere Falle dabei: Wenn man die ersten Jahre das Equipment abschreibt und später das Gewerbe aufgibt, gilt das ganze Equipment als Privatentnahme, die zum aktuellen Verkehrswert nachversteuert werden muss.

@Beyme
...das ich erst mal nicht mit einem Gewerbe anmelde, sondern mir einen Vertrag für die Aufwandsentschädigung zurechtbasteln werde.

Nur so als Hinweis: Ob "Aufwandsentschädigung" da der richtige Begriff oder für ganz bestimmte andere Fälle reserviert ist, da hab ich meine Zweifel.
 
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Bis 410 € im Jahr(!) musst Du gar nichts machen.
Bis 820 € im Jahr reicht die Angabe der Höhe als Nebeneinkunft beim Finanzamt (verminderte Steuern)
Erst darüber kannst Du Einnahmen und Ausgaben gegeneinander aufrechnen (ärgerlich, aber wahr) und diese als Einnahmeüberschussrechnung beim FA einreichen. Das ist nervig.
Ein Gewerbe brauchst Du - erstmal - nicht, das ist einfach eine nebengewerbliche, selbstständige Tätigkeit.

Wenn - irgendwann einmal - Gewerbe, dann wahrscheinlich als Kleinunternehmer (bis 17.500 € Umsatz ohne Umsatzsteuer, die darf dann natürlich auch nicht auf der Rechnung erscheinen).
 
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@BerndHarmsen
Das ist mal eine konkrete Aussage. Danke dafür.
So ähnlich hatte ich das auch in Erinnerung, aber meine Meisterschule ist schon ne ganze weile her...
 
Mittlerweile habe ich ja einiges an Equip zusammen habe, so das ich auch mit dem Verleihen und dem Mischen anfangen kann.

Jetzt stellt sich mir die Frage: Gewerbeanmeldung, Ja oder nein.

Mach einen Termin beim Finanzamt (kostet nix) oder Steuerberater (kostet evtl. was) und lass dich Beraten bevor du loslegst.

Bei meinem Finanzamt haben die mich gut beraten.

Gruß
 
Die ganze Sache hat sich in eine unerwartete Richtung entwickelt. Ich spiele jetzt wieder in einer Band und da ist mein Equip erst mal gut aufgehoben.

Das ich eventuell andere Bands mit meinem Zeug Supporte, ist deshalb auf Platz 2 gerutscht; somit auch die ganze Sache mit Gewerbeanmeldung.

Wenn ich aber trotzdem mal als Verleiher und Mischer einen Job habe, werde ich mir das bestätigen lassen, so das ich im Nachhinein alles belegen kann. Das wird aber so selten sein, das ich mir da keine besonderen Sorgen mache über irgendein Limit zu rutschen, das ich ein Gewerbe anmelden muss.

Wenn es doch mehr werden sollte, kann ich immer noch aktiv werden...
 
Unter gewissen Voraussetzungen darf auch ein Verein Dienstleistungen anbieten und Rechnungen ausstellen. Ich würde mich einmal darüber informieren, ob euer "Metal-Verein" machen darf, was du vor hast.
 
Sorry für's Rausgraben des alten Threads, aber...
Ein Gewerbe brauchst Du - erstmal - nicht, das ist einfach eine nebengewerbliche, selbstständige Tätigkeit.
sollte nicht so hier stehen bleiben. Lesen ja doch ein paar Leute hier mit.

Diese Aussage stimmt nicht. § 14 Abs. 1 S. 1 GewO sagt:

(1) Wer den selbständigen Betrieb eines (...) Gewerbes (...) anfängt, muss dies der zuständigen Behörde gleichzeitig anzeigen.

Die Anzeigepflicht besteht also schon, bevor der erste Cent verdient wurde, mit Aufnahme der Tätigkeit.
 
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Unabhängig davon muss man den "Fragebogen zur Steuerlichen Erfassung" beim Finanzamt immer ausfüllen, auch in Fällen, bei denen man kein Gewerbe anzumelden braucht. Da kommt kein freischaffender Künstler und auch kein anderer Freiberufler drum herum. Und da ist das Ausfüllen viel komplizierter, als die Gewerbeanmeldung, die im Prinzip nur ein formeller Akt ist.

Mir hat allerdings bei einer Gewerbeanmeldung sowohl das Finanzamt, als auch das städtische Gewerbeamt die Frage gestellt "Ab heute oder rückwirkenend?".
 
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Eine nächste Sache, die zu beachten ist, ist die Haftung. Du verleihst/beabsichtigst zu verleihen u. a. Equipment, was Dritte für (kommerzielle) Dienstleistungen (Auftritte) nutzen. Verkehrssicherheit des Materials auf der einen Seite, auf der anderen Seite Schäden/Mängel, die durch die Benutzung durch Dritte entstehen.
Deckt Deine Versicherung sowas ab, oder das der Nutzer?
Du willst sicher nicht, dass Deine Sachen den Status eines öffentliches Gutes innehaben, sondern der Verschleiß durch Dritte soll Dir Regeneration des Materials ermöglichen.

Der Deinerseits skizzierte Umfang ist aus meiner Sicht zu gering, ein Gewerbe anzumelden (mit entsprechenden Versicherungen), weil Deine Preisliste dann unattraktiv wäre, um Deine Kosten zu decken.
 

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