Abgehacktes Spiel - wie flüssiger machen?

galdo
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Hallo zusammen,

ich habe bei angehängtem Soundschnippsel (Solo "Schrei nach Liebe") und auch bei anderen Songs / Riffs das Problem, dass sich mein Gespieltes zu sehr abgehackt und überhaupt nicht flüssig anhört.

Habt ihre eine Idee, wie ich das flüssiger machen kann?
Gibt es gute Übungen um so etwas zu trainieren? Wo steck hier der Fehler bzw. die Ursache für den komischen Sound?



Danke
Galdo
 
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Ich würde erstmal einen cleaneren Sound aussuchen (das klingt schon gewöhnungsbedürftig). Ansonsten klingt es so, als ob du zwischen zwei Tönen die Finger neu sortierst und somit eine kurze Pause dazwischen (oder auch mal andere mitklingende Saiten) hast.

Also übe das Ding mal mit einem Cleansound und achte darauf, dass deine Finger zur rechten Zeit am rechten Fleck sind - und wenn es zu Anfang langsamer als das Original ist, macht das auch nichts.
 
Mir hilft es, die melodie erst einmal mit dem Kopf zu erfassen, mitsummen usw.
Und dann aus dem kopf spielen.
Etwas Vibrato einbringen wäre auch nicht schlecht, aber am Anfang sicher noch zu schwierig; das schleicht sich mit der Zeit sowieso selber ein.
Und dann viel viel viel ....spielen. Nicht nur diese Melodie, sondern alles. Ist eine Zeitfrage.

geka

Nachtrag: Betonungen setzen, dann "schüttelt" sich die Sache einfacher zurecht.
 
Ich würde das mal darauf zurückführen, dass du die Finger beim Position wecheln zu schnell wieder wegnimmst. Folge: der Ton klingt nicht weiter und es hört sich abgehackt an. Du musst also den Finger so lange es nötig ist liegen lassen.

Dazu kann ich dir eine chromatische Übungen empfehlen.

Du beginnst in der ersten Lage und spielst auf der tiefen E Saite beginnend die Bünde 1-2-3-4.
Mache das gleiche eine Saite weiter unten, bis du auf der letzten angekommen bist. Dann schiebst du den kleinen Finger in den 5. Bund und spielst von da wieder Saite für Saite nach oben nach oben 5-4-3-2. Mach so weiter, bis du mit dem Zeigefinger im 12. Bund angekommen bist.
Spiele von da aus dann wieder das Ganze wieder nach oben, also rückwärts. Das Ganze wird mit Metronom und clean (!) gespielt.
So kannst du das saubere Umgreifen und Anschlagen trainieren. Man sollte eigentlich mit Wechelschlägen spielen, aber da ich nicht weiß wie fit du damit bist und es ja sowieso gerade nicht trainieren willst, kannst du es auch erstmal mit Downpickings spielen.
 
Habe mir 'mal das Soundfile angehört.
Für mich klingt das sehr nach dem "Schraubstock - Syndrom". Will sagen, Du wendest viel (!) zu viel Kraft beim Spiel auf. Daher kommt auch die aunsaubere Intonation, d.h. du führst die Saiten durch die enorme Kraft einfach zu dicht an das Holz.
Nach meiner Erfahrung hilft dagegen nur eins (und das sage ich bei fast allen spieltechnischen Problemen): spielen, spielen, spielen und nochmals spielen.

Eine ganz gute Übung solltest Du vielleicht aber zusätzlich ausprobieren: man kann eine E - Gitarre mit einer halbwegs vernünftigen Saitenlage auch 'mal spielen, oder den Gegendruck des Daumens, also quasi die Finger frei aufsetzen. Dann merkt man sehr deutlich, dass es eigentlich nur weniger Kraft bedarf, um die Töne sauber klingen zu lassen. Diese Erfahrung ist ganz hilfreich "für den Kopf". Und er "richtige Druck" liegt irgendwo in der Mitte dieser Methode und Deines "Schraubstockes".
 
Eine ganz gute Übung solltest Du vielleicht aber zusätzlich ausprobieren: man kann eine E - Gitarre mit einer halbwegs vernünftigen Saitenlage auch 'mal spielen, oder den Gegendruck des Daumens, also quasi die Finger frei aufsetzen.

oder = ohne ?
 
Wie lange spielst du denn schon?? Das wäre mal so eine Frage die ich in den Raum werfen würde.

Ansonsten rate ich dir gerade wenns zum Solspiel kommt dir einfach mal die Tonart des Stückes und die dazugehörigen Tonleitern/Pentatoniken anzuschauen. Was anderes passiert ja zum Großteil in den Soli nicht, sprich lern die dazugehörige Tonleiter spiel diese rauf und runter solange bis du sie im Schlaf drauf hast. Von vorne nach hinten, von unten nach oben oder kreuz und quer. Sobald du die Töne die dann zum jeweiligen Stück passen drauf hast, kannst du nicht nur selbst improvisieren sondern auch das originalsolo besser spielen. Du musst nicht mehr überlegen welcher Ton als nächstes kommt und deine Hand wird das einfach automatisch machen. Mit der Zeit lernt man dann gewisse Muster die man immer wieder in sein 'EIGENES' Solospiel mit einbaut.


Hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen.


Gruß Flix
 
Seit Januar '11 - ich habe mir den Song ausgesucht um Powerchords zu üben, wollte aber Solo nicht auslassen :)

Wie kann ich denn die Tonart eines Liedes bestimmen? Wo find ich denn eine Übersicht über die möglichen Pentatoniken? Wie kann ich diese erarbeiten?

Galdo
 
Na, dann mal keine Panik!:)
Du lernst ja gerade erst "deine Freundin" kennen. Das vorhin angesprochene "Schraubstock-Syndrom" haben fast alle Anfänger. Zuviel Kraft beim Greifen, "ungehobeltes" Anschlagen usw.
Ich habe, nachdem ich die ersten Grundlagen einigermaßen drauf hatte, auch mal ein halbes Jahr nur an meinem Klang gearbeitet.
Betrachte die Gitarre tatsächlich mal als Freundin, nicht als Axt. ;) Sei zärtlich zu ihr, und du brauchst viel weniger Kraft.

geka
 
geka hat schon recht. Immer mit der Ruhe. Ich glaube, wenn man erst seit 4 Monaten spielt, gibt es noch einiges zu üben, bevor man sich mit Pentatonik und Solospiel beschäftigt! Vielleicht bin ich da ja konservativ eingestellt, aber zuerst sollte man sich 'mal mit Akkorden beschäftigen! Nach meiner Erfahrung kommt, wenn man sich mit Akkorden relativ gut auskennt, das Solospiel irgendwann (fast) von allein. Wie heisst es bei Aerosmith?
"You have to learn to crawl before you walk!"
Außerdem, aber das ist natürlich nur meine Meinung, finde ich, dass kaum etwas die Dosierung der Kraft der einzelnen Finger besser trainiert als intensives Akkordspiel.
Und wie gesagt, so wenig Kraft wie möglich und soviel wie nötig!
 
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ein bisschen offtopic, trotzdem würde ich Dir gerne ans Herz legen, ungewollt mitschwingende Saiten zu dämpfen. Damit kann man nicht früh genug beginnen. Dann klingt das Ergebnis schon viel sauberer.Die Flüssigkeit, legato,vibrato usw. kommen dann mit der Zeit. Die Vorredner haben, was den Schraubstock betrifft , natürlich recht.

Grüße

Layo
 
hi galdo,

also, eigentlich geben die vorzeichen hinter dem notenschlüssel die tonart eines stücks an.
wenn du nur chords hast kannst du meistens den letzten nehmen und so die tonart bestimmen (z.B. Bb= Bb-Dur)
hast du gar keine ansatzpunkte würde ich es nach gehör machen, am besten zuerst mit der am pentatonik anfangen.
hast du die tonart rausgefunden, kannst viele skalen für ein solo gebrauchen.
am häufigsten sind aber die dur und moll pentatonik.
pentatonik ist eine fünftonleiter und besteht aus dem 1., 2., 3., 5. und 6. ton der dur tonleiter
Bei c dur sind das: c,d,e,g,a.
mit dem letzten ton kannst du dann die mollpentatonik machen, sie besteht aus den selben tönen
nur fängt sie Hier: mit a an. am ist auch die mollparallele zu c dur
auf jeden fall sind diese modelle auf alle tonarten anwendbar

ich hoffe, das hat ein bisschen geholfen:)
 
Bei deinem Soundschnipsel in der Mitte spielst du die drei Töne A-G-F (wenn ich das jetzt mit dem Song in Dm richtig zusammensetze) einmal runter und rauf als einzeln angeschlagen, ich denke aber auch im Original wird das A mit einem Bending vom G gespielt und zwischen G und F Pull-off bzw Hammer-on. Das ist ein klassisches Motiv, dass man bei 100tausenden Gitarristen sehen kann und solche Techniken helfen sehr, das Spiel flüssig zu machen.
 
Danke für die ganzen Hinweise.

Ich muss mal ne neue Aufnahme machen - ich denk das mit dem Druck hat schon viel bewirkt. Desweiteren hab ich einfach zu schnell gespielt, so dass die Wechselpausen zwischen den einzelnen Passagen zu lang geworden sind. Wenn ich langsamer Spiele dann passts besser zusammen, auch wenn ich denke, dass ich die einzelnen Passagen des Solos durchaus schneller spielen könnte.

@__*flint__: Kannst du mal die Tabs dazu pinseln, dass ich besser verstehe was du meinst und v.a. wie ich das üben kann?

Galdo
 

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