ADT Doubler, wie einsetzen?

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Hallo, habe bei meine Allen&Heath QU 16 eine ADT-Double-Effekt entdeckt und mein Gitarrist wünscht diesen zu nutzen ;) für Vocals z.B..
Da ich als Keyboarer der Band wie so oft "leider" auch der Tontechniker geworden bin (dieses Tasten-Regler-affine Wesen), möchte ich meinen Guitarristen glücklich machen und die gewünschte "Andickung" des Gesangs verwirklichen.

Mein ADT-Doubler hat folgende Einstellmöglichkeiten:

ADT2 Track Cox (das habe ich mal ausgewählt)

Double Track/Quad Track
2. Einstellbereich: Wide ON/OFF, dort auch Delay Separation und Thickness
3. Einstellbereich: Autopan: Speed und Depth

Es gibt auch noch ein ADT Classic, ADT Choral Delay und ADT Eko Chorus

So.... nun ist guter Rat teuer, oder Ihr könnt mir evtl. helfen, weil Ihr einfach Ahnung habt?

Was mache ich mit den Reglern und was gibt es so für Empfehlungen für die Einstellung, um eine Stimme etwas "fetter" zu machen? Und wo nutzt man den Effekt ggf. noch ganz gut?

Danke für Eure fachkundigen Tips!!! :great:
 
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Ich würde in jedem Fall damit anfangen - so rein aus dem Bauch raus. Ich kenne zwar ADT und was das macht, aber nicht die spezielle Inkarnation auf deinem QU16.
Den Effekt kann man auch schön auf Gitarren nutzen, um die "fetter" und lebendiger zu machen, Vocals sowieso, im Prinzip auf allem, was man breiter im Panorama haben will. Es darf aber nicht matschen.
Warum stellst du nicht mal ein sample rein, dann kann man vielleicht konkret sagen, was besser passt.
 
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Ich würde in jedem Fall damit anfangen - so rein aus dem Bauch raus.

"Anfangen" ist das Stichwort. Warum will das heutzutage keiner mehr? Stattdessen fragt jeder nach dem kürzesten Weg von A nach B.
Einfach mal sich damit beschäftigen, an den Reglern rumspielen, hinhören was passiert und dann entscheiden was gefällt.
 
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"Anfangen" ist das Stichwort. Warum will das heutzutage keiner mehr? Stattdessen fragt jeder nach dem kürzesten Weg von A nach B.
Einfach mal sich damit beschäftigen, an den Reglern rumspielen, hinhören was passiert und dann entscheiden was gefällt.
Ja, aber als NICHT-Berufsmusiker und vollzeitarbeitender Mensch, der nur Hobbymusiker ist, alle 3 Wochen mal am Mixer sitzt und sich wirklich ALLES von Null an selber erarbeiten muss, ist das schon schwierig, vorallem, wenn es nicht nur 1 Regler, sondern hier z.B. 4 und mehr sind. Da würde mich doch prinzipiell einfach interessieren, was die einzelnen Regler überhaupt bedeuten/bewirken und es wäre schön , wenn man aus dem Erfahrungsschatz anderer, die sich damit auskennen, Tips kriegen könnte, was für Einstellungen zum "fetter machen" der Stimme oder Guitarre so andere Leute benutzen, damit man das Rad nicht jedesmal neu erfinden muss... :engel:

Da steht auf der A&H Seite z.B.:
https://www.allen-heath.com/qu-fx-processing/adt-doubler/
Use short Separation with Thickness high for chorusing, mid Separation for classic doubling, 3/4 Separation with Thickness high for echo-chorusing, Max Separation with low Thickness for tape loop and slapback Echo.

Aber was ist "chorusing", classic doubling, echo-chorusing oder ein slapback Echo? Wißt Ihr, das sind alles Fachbegriffe, die für Profis und Semiprofis wahrscheinlich easy sind, aber wenn man das eben nicht ist oder erst werden will (habe ja echt Interesse, da viel zu lernen, aber ohne Lehrer, nur durch learning by doing dauert das einfach zu lange), dann tut man sich schon schwer...
Anbei mal der Link zur A&H Seite diesbezüglich.... und da ist nur vom Classic ADT die Rede, nicht vom 2 Track Vox oder den anderen beiden, die ich oben geschrieben hatte, die es auch zur Auswahl gibt. Da könnte ich alleine 2h nur Doubler mit allen Einstellungen probieren, bis ich was gefunden hätte, was passt. Da steigt mir die Band echt aus... die wollen spielen und nicht ständig am Mixer rumtüfteln :D

Also, vielleicht hat ja doch jemand ein Tip, welche Einstellung für Separation, Thickness und evtl. Autopan Speed und Depth für eine etwas fettere Stimme/Guitarre als Ausgangswert probiert werden kann, von wo ich dann weiterprobieren könnte. Nimmt man dafür chorusing, classic doubling, echo-chorusing oder ein slapback Echo? Dann hätte ich schon mal einen Anhaltspunkt für Grundeinstellungen...
 
wenn man aus dem Erfahrungsschatz anderer, die sich damit auskennen, Tips kriegen könnte, was für Einstellungen zum "fetter machen" der Stimme oder Guitarre so andere Leute benutzen, damit man das Rad nicht jedesmal neu erfinden muss...
hmmm das Problem dabei: Es gibt vermutlich 100 verschiedene Arten Gesang fetter zu machen. Jede klingt verschieden. Und jeder hat ein anderen persönlichen Geschmack.

Ich hab schon Youtube-tutorials gesehen, quasi eine Schritt für Schritt Anleitung mit genauen Werten, was einzustellen ist.. Sowas begegne ich immer mit einem Schmunzeln. Weil sowas nicht auf andere Leute und Songs übertragbar ist. Einerseits ist das Rohmaterial nie genau gleich, andererseits auch der Mix und der Geschmack der Mischers.

Richtig/Falsch ist absolut subjektiv.
Richtig ist, was gefällt.
Falsch ist, was nicht gefällt.
 
Du hast ja recht! Aber ich bin von der Konsistenz, d.h. im richtigen Leben, sozusagen Wissenschaftler, also ich will immer wissen, was ich mache und warum was wie ist und was es bewirkt... das macht meinen Job aus... deswegen interessiert mich auch die Techniik des Abmischens und die ganzen Möglichkeiten im Mixer in meinem Hobby so, aber ich will nicht nur rumschrauben, sondern wissen, was ich tue... und da ist es einfach unbefriedigend, wenn ich 4 Knöpfe habe und eigentlich nicht weiß, was die tun und ich drehe einfach nur dran rum und VERSUCHE rauszuhören, was sich ändert... es gibt ja bei 4 Knöpfen hunderte Möglichkeiten, wie ich die kombinieren kann und immer ändert sich ein bisschen was...
Wenn ich das in meinem Job mache, dann sterben mir die Patienten u.U. reihenweise weg, weil ich mal da was probier und mal dort... mal das Organ rausschneiden, uuuups, war es nicht, es tut immer noch weh, dann nehmen wir das nächste :)

Spaß beiseite: Also, natürlich kann ich weiter rumprobieren, werde schon einen Sound finden, der uns taugt... dachte halt nur als alter "Wissenschaftler": Da weiß sicher jemand, was man so basismäßig am ADT-Doubler einstellt, um einen Gesang fetter zu kriegen...
 
Nope...ist keine Wissenschaft -> Hören, Spielen, Geschmack.
Da gibts keine Basiseinstellungen, noch dazu an dem speziellen Gerät, ohne jemals eure Band in eurem Raum gehört zu haben: keine Chance :)
Probieren geht über studieren.

Ansonsten, hier eine - zugegebenermaßen etwas langwierige - Erklärung mit Beispiel:



Hier was zur Geschichte


Und der gute Warren hat natürlich auch noch was dazu zu sagen:
 
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Gerade wenn Du Wissenschaftler bist, sollte dir doch klar sein, dass man Grundlagen erlernen muss und dazu durchaus auch Experimente zählen.

Und was den Zeitfaktor angeht ist es halt so, dass je weniger Zeit man aufbringen kann oder will, es halt etwas länger dauert bis man zum Ziel kommt. Aber es ist ja auch nicht so, dass alles "schnell schnell" gehen muss, auch wenn es die aktuelle Kultur und Denkweise suggeriert. Wer weniger Zeit investieren kann oder will, muss vielleicht etwas anderes investieren. Unter anderem für solche Fälle biete ich ja meine Zeit an.
 
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Wenn ich das in meinem Job mache, dann sterben mir die Patienten u.U. reihenweise weg, weil ich mal da was probier und mal dort.
Sehr gut, dann kennst du das Procedere bereits aus deinem Job.
Ich gehe davon aus, dass der gut bezahlt ist und dir den nötigen Freiraum lässt, für fachfremde Problemstellungen externes Know-how einzukaufen. So wie dir deine Arbeit sicherlich gutes Geld wert ist, ist es auch die Arbeit von Fachleuten anderer "Gewerke".
Es gibt eigentlich nur die zwei Wege: entweder jemanden holen, der in dem Thema fit ist und dafür bezahlen oder den langwierigeren Weg wählen und es selbst entdecken.
Die Abkürzung, sich über ein Forum kostenfrei Beratung zu holen, ist ganz klar Bestandteil der zweiten Möglichkeit.
Deshalb hatte ich oben gesagt, nimm Classic ADT und finde den Rest selbst heraus.
 
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Sicherlich war mein heutiger Kommentar wieder "spröde" und wird bestimmt mit Missgefallen aufgenommen :)
Kann ich mit leben, die Realität ist nicht immer nur blumig.

Was den Hintergrund der Begriffe chorussing usw betrifft, muss man mal ein wenig in die Tontechnik schauen.

Ein Chorus - Effekt entsteht, wenn ein Signal gedoppelt wird und die Kopie in der Tonhöhe leicht geändert oder/und in der Zeit variiert wird. Dadurch entsteht eine Schwebung, die den Eindruck erweckt, als würde sich der Ton durch den Raum bewegen.
In der Audiobearbeitung setzt man das dafür ein, ausgewählte Signale breiter zu machen,

Denselben Effekt kann man auch mit einem Echo erzeugen, das in der Tonhöhe variiert.
Nichts anderes macht das ADT. Exzessiv wurde das z.B. von den Beatles eingesetzt, ich meine ab der Revolver war das eigentlich Standard auf den Vocals. Im Übrigen wurde die Technik des Automatic double tracking auch in den Abbey Road Studios bei Beatles-Aufnahmen entwickelt.
Basiseinstellungen ergeben sich daraus nicht, aber vielleicht ein Anreiz, sich ein wenig tiefer mit der Materie zu beschäftigen, mal die alten Aufnahmen durchhören, was ja auch der Hör- und Geschmacksbildung dienen kann.
 
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Ich würde ja folgendes Procedere vorschlagen (mach ich an sich auch immer so oder so ähnlich wenn ich mir ein Mischpult oder Effektgerät oder Plugins erwarbeiten will)
1) nimm von der Band einfach mal per Multitrack ein paar Songs auf. Das geht mit dem QU 16 ja recht einfach direkt auf einen Datenträger.
2) nimm das Pult mit nach hause (ist ja keines in Monstergröße) und spiel mal ein verregnetes Wochenende lang einige Zeitmit den Aufnahmen. Versuch dich an verschiedenen Effekten und du wirst das Pult recht schnell um einiges besser verstehen.

Und was die Begriffe an sich angeht ist ja inzwischen jede Suchmaschine recht ergibig bei den Suchergebnissen;-)
 
Wie es zum echten ADT-Verfahren kam, wird hier ab 1:57 anschaulich vom Erfinder Ken Townshend erklärt:



und auch wie es funktioniert.
Vor allem John Lennon war es leid immer wieder zu doppeln, für ihn verlorene Zeit...

Edit: hatte Hotspot schon verlinkt...

Alle heutigen ADT-Plugins sind Versuche an das echte ADT-Verfahren heranzukommen.
Die PLugins, vor allem Waves Reel ADT, bekommen den leichten Doubleeffekt recht gut hin, oft klingt es zu stark nach Phaseing, aber besser als nichts.

Das Hauptproblem der künstlichen Doubler bzw. ADT-Plugs ist der leichte/mittelschwere Verlust des LowEnd/LowMids im Signal, dadurch verliert das Signal an Körperlichkeit und Griffigkeit.

Das echte ADT-Verfahren kennt diesen Verlust nicht.

Auf Revolver sind alle Vocals mit ADT-Verfahren aufgenommen, und es klingt "stunning" genau, betreffend des Doppelns.

Dennoch haben die Beatles später Vocals doch wieder mit Double Tracking Verfahren aufgenommen, echtes Doppeln ist doch eine andere Liga, klanglich und auch die emotionale Wirkung.

Dennoch haben Sie aber weiter einzelne Signale mit dem ADT-Verfahren aufgenommen, auch herausstechende Signale wie bspw. das Clapton-Solo bei "While my guitar gently weeps".
Da drehte sich Ken Townshend oder ein Assistent einen Wolf am Regler des ADT's.


Zur Frage im Thread:
Diese Frage kann betreffend des Allen&Heath QU 16 nur ein Owner beantworten, der mit dem Effekt an dem QU16 auch Erfahrungen gesammelt hat.
Ich bezweifle, dass es den User hier gibt.

Es bleibt dann nur die Möglichkeit, es selbst auszuprobieren.
Ich vermute der Effekt wird künstlich und phasig klingen, wenn das gewünscht ist, nur zu, andernfalls echtes Doppeln bleibt echtes Doppeln, ist immer noch so :)
 
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Es gibt eigentlich nur die zwei Wege: entweder jemanden holen, der in dem Thema fit ist und dafür bezahlen oder den langwierigeren Weg wählen und es selbst entdecken.
Die Abkürzung, sich über ein Forum kostenfrei Beratung zu holen, ist ganz klar Bestandteil der zweiten Möglichkeit.
Deshalb hatte ich oben gesagt, nimm Classic ADT und finde den Rest selbst heraus.

Du wirst lachen, aber den 1. Weg hatte ich schon. Hatte einen ganzen Tag einen Mixing-Profi im Übungsraum und unsere Band hat den auch bezahlt dafür. Hat uns viel geholfen (www.mix4munich.de)...
Die ADT-Frage kam aber nachträglich erst und für diese Einzelfrage den Profi nochmal kommen zu lassen, war doch etwas übertrieben ;). Er hat mir allerdings jetzt doch auch nachträglich ein paar Tips noch geben können und tatsächlich wäre zur Beantwortung meiner Frage wohl eher jemand nötig, der ein A&H-Digitalmischpult der QU Serie besitzt. Darauf hatte ich eigentlich gehofft, denn soooo selten ist das Pult ja nicht...

Aber trotzdem habt Ihr mir schon gut weitergeholfen und ich werde beim nächsten Probentermin dann mal mit der einen oder anderen Einstellung "rumspielen"... also Dank an Alle für Eure Zeit und Mühe! Mich frustriert es nur immer ein wenig, wenn auf Fragen von Laien die Antwort kommt "Lies die Bedienungsanleitung", "Google doch" oder "Probier einfach rum"... wobei Letzteres für dieses Thema ja doch als einzig sinnvolle Möglichkeit sich herausgestellt hat. Aber auch das ist ja gut nun zu wissen... :great:

Also, let's play music, und wenn die Tontechnik noch besser wird, dann um so besser :). Danke für die vielen Links! Die schaue ich mir auf jeden Fall alle in Ruhe auch noch an!
 

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