Ahorngriffbrett und - Hals : Sinn der Klarlacklackierung und ihre Entfernung

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BruceLi
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1. Gibt es einen besonderen Grund, warum bei den meisten Gitarren mit einem Ahornhals -und Griffbrett, beides recht stark mit enem Klarlack überzogen wurde.
besonders dicken Lack haben die mexikanischen Fender, die US Modele weniger.

Charvel zB verzichtet bei seinen San Dimas auf Lack, und bringt dort Wachs oder Öl an.

Ein Gitarrenbauer hat mir einmal erzählt, dass Fender dies nicht umsonst macht. Ahorn sei recht weich, und bei stärkerer Beanspruchug nutzt er sich viel schneller ab als Palissander oder Ebenholz.
deshalb auch der Lack auf dem Griffbrett. sonst gäbe es dort bald Druckstellen und Probleme mit den Frets.
er selbst würde zwar den Hals mattschleifen, aber beim Griffbrett würde er den Lack drauflasssen.

falls dies stimmt, warum haben die Gitarren von Charvel, mit Wachs oder Öl, keine solchen Probleme ?

warum verwenden die billigeren Gitarren ( mexikan.) viel mehr und dickeren Klarlack , als die teueren US Modelle ?

2. wenn man den Lack entfernen will, kann man ihn selbst mit Schleifpapier, oder beim Gitarrenbauer entfernen. muss man danach Wachs oder Öl
drauf ? wieviel kann man runterschleifen ? nennt man das dann "seidenmatt" ?

3. warum konmt der weggeschliefene Lack später wieder zurück ? ( hat jedenfalls der Gitarrenbauer erzählt)
 
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Da ist einiges durcheinander: Grundsätzlich muß Holz vor allen möglichen Einflüssen geschützt werden, so auch bei Gitarren. Und die schnellste, damit auch billigste Methode ist nun einmal das Lackieren. Bei der Öl/Wachsbehandlung ist eine intensive Oberflächenbearbeitung nötig, die zum großen Teil in Handarbeit gemacht werden muß. Der Nachteil von lackierten Hälsen ist das unterschiedliche "Griffgefühl" und die Tatsache das eine Delle ohne Aufwand kaum zu beseitigen möglich ist.
Dann, Ahorn ist ein hartes Holz - aber eben hell. Wer hat Dir denn das Gegenteil erzählt!? Und nach kurzer Zeit wären bei einem geölten, hellen Ahorngriffbrett dunkle Stellen zu sehen. Das ist bei Palisander und Ebenholz nicht der Fall. Ein Öl/Wachsfinish muß allerdings ab und zu nachbearbeitet werden, je nach Handschweiß.
Ein angeschliffener Lackhals wird sich Seidenmatt anfühlen. Ein komplett entlackter Hals MUSS mit solcher Mischung behandelt werden. Das die Lacke unterschiedlich dick sind, hat mit der Art der Lacke zu tun, und der Sorgfallt der Herstellung.
Ein Lack der weg ist - kommt nicht zurück....Das der Mann den Lack zwischen den Bünden nicht entfernt, hängt wohl auch mit dem viel größeren Aufwand zusammen. (Frickelei!)
 
Lack auf Ahorn hat einfach den Sinn, helles Holz gegen Verunreinigungen zu schützen.
Ich hatte mal einen nicht lackierten Ahorn Hals und der war schnell fleckig.
Mexiko Gitarren und Bässe der Standard Serie sind dick lackiert, die teuren American Std dünn, um das Holz schwingen zu lassen, nur das Griffbrett ist dick lackiert um es vor Dreck zu schützen. Bei Pslisander ist das jedoch nicht nötig, weil es ein dunkles Holz ist undr man Verunreinigungen nicht so sieht.
Das muss jedoch hin und wieder geölt werden.

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also ich hab' meinen Ahornhals mit Urethan Lack versehen. Dieser hat eine leicht gilbliche Farbe, und das sieht schön aus. Allerdings trocknet dieser Lack sehr langsam, u. das
dauert Tage, wenn nicht wochen bis der richtig durchgehärtet ist. Man braucht also beim Lackieren viel Geduld. Urethan heisst, dass es Kunstharzlack ist - siehe Bild:
PICT0163.jpg
 
Danke für die Antworten !

schützt eine satinmatte Lackierung (zB Fender USA Special ) genauso gut wie dicke Lackeriung ( zB Fender Mexikan.) und nutzt sich diese dünne Lackierung irgendwann einmal ab und muss erneuert werden ?

wie ist das Ergebnis, wenn man zB bei einer mexik. Fender den dicken Lacken von einen Gitarrenbauer so wegschleifen lässt, dass es satinmatt ist ? merkt man dann noch einen Unterschied, ob dies schon ab Werk so war ?
 
Der Mattierungsgrad hat kaum etwas mit der Dicke eines Lackes zu tun. Zum Mattieren wird dem Lack einfach ein Füllstoff zugemischt, der eine glänzende Trocknung verhindert. Auch ein sehr dünner Lack kann sehr beständig sein und lange Zeit einen Ahornhals vor Verschmutzung schützen.

Wenn Du einen Hals zu einem Gitarrenbauer bringst um ihn zu mattieren, wird dieser so wenig Lack wie möglich entfernen. Er nimt dem Lack lediglich seinen Glanz mit einem feinen Schleifmittel. Du könntest das selbst mit der grünen Scheuerseite von so einem Küchenspülschwamm machen wenn Du nichts besseres dafür im Haus hättest bzw. anschaffen wolltest.

Es ist auch nicht der Lack der zurückkommt, sondern der Glanz, da wenn Du fleißig übst, Du mit Deinem Daumen die Halsrückseite ständig polierst...

Ach und noch was: Ahorn ist nicht sooo weich, dass es mit Lack vor Verschleiß geschützt werden müsste. Jeder Geigenhals ist aus Ahorn gefertigt und die halten nachweislich schon mehrere Jahrhunderte.
 

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