Akkordeon präsentieren

  • Ersteller Klangbutter
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Leo: Hölle - auch klasse! Danke für die Anregung!

Bamboo: Der Klassiker ... darauf läuft es wahrscheinlich hinaus. Die Musik ist schon fertig, es gibt keine Pausen. Einen Werbezug braucht es auch nicht, denn es geht nicht um eine Marke. Es geht einfach nur darum, dass mein Beitrag mit Tango und Akkordeon vom "Impact" her nicht gegen die Beiträge von Sousaphon, Percussion, Trompete, Posaune und Klarinette abstinkt. Vielleicht mach ich mir auch zu viel Kopp und es muß ja auch nicht immer gleich so knallen (Fallschirm, Hölle usw.) ... vielleicht reicht auch eine schlichte klassische Tangoszene. Aber ich fürchte, dass am Ende das in Erinnerung bleibt, was am wenigsten mit Musik zu tun hat, sondern was auffällig ist.

Brückentroll: Die Assoziationen sind natürlich sehr persönlich, aber Bilder, Musik, Emotion und Inhalt werden schon miteinander verknüpft. (Weisse Wäsche = gutes Waschpulver)

Der Libertango wird wirklich nur ganz selten von einem Akkordeonspieler ausgelassen, aber wenn Zoe das spielt, ist es doch wieder etwas Besonderes. Schau Dir das Video nochmal an und frage Dich warum das besonders ist.

benprofane: barrierefreies Brainstorming - Yeah - genau so war es gedacht. Auch eine geile Idee. Läßt sich wahrscheinlich bei dem Budget nicht umsetzen. Außerdem muß ich als Person auch irgendwie in Erscheinung treten, denn jeder Spieler erzählt in seinen 30 Sekunden die Geschichte eines Traums, an deren Ende eine eben glanzvolle oder irgendwie imposante Performance steht.

Ganz ohne Budget und in einem ganz anderen Genre hatte ich auch schonmal eine Art Puppentheater probiert:
http://www.youtube.com/watch?v=f21HQW_glR0

Aber bei Deinem Vorschlag würde es wahrscheinlich auf eine Computeranimation hinaus laufen, bei der der echte Mensch höchstens als Däumling auftauchen würde.

Ich freue mich auf weitere Beiträge! Das macht echt Laune und ist sehr aufschlussreich, kreativ und am Ende hoffentlich produktiv! Auch wenn noch weitere Vorschläge auf die klassische Szene mit dem Tanzpaar und hartem Licht kommen, das bestätigt den Trend. Aber auch völlig andere Ideen sind toll, weil dann vielleicht mal was ganz anderes entsteht.

Ein Fallschirmsprung in die Hölle wo animierte Winzlinge Sklavenarbeit am Akkordeon verrichten --- das ist doch der Brüller!

Danke!!
 
Der Libertango wird wirklich nur ganz selten von einem Akkordeonspieler ausgelassen,
Doch! Von mir ;) (ok, bin auch kein Profi). Ich höre den Libertango immer noch gerne, auch nach der 1001. Version. Aber für mich selbst habe ich inzwischen 3 verschiedene Bearbeitungen angespielt - von keiner hätte ich sagen können, sie war schlecht. Aber bei keiner hat es bei mir "klick" gemacht bzw. mir Lust gemacht, das Ding zu spielen. Also habe ich für mich beschlossen, Libertango nicht zu spielen, sondern zu hören ...

Gruß,
INge
sorry fürs Abschweifen vom Threadthema
 
Hallo lil, geht mir genau so.
Als Solist kann man vielleicht Elemente daraus benutzen und etwas Schlankes daraus Improvisieren.
Aber das Original mit den drei Ebenen Bass, Achtelthema und Kantilene (und Zusatzstimmen sowie Harmonien) gleichzeitig auf einem Instrument darzustellen endet immer in wildem Ausweichen der Stimmen, meist noch gepaart mit viel zu hohem Tempo und monotonen Akzenten. Brrrr...

Zu zweit oder zu dritt sieht es ganz anders aus.

Apropos Verknüpfung: Zoe spielt nach einem Playback mit lateinamerikanische Rhythmen.
Das macht in dem ganzen Kontext auch Sinn: unterkühltes Ambiente - Plastik, grau, Schnee, Computerbänder, ein leerer Saal...
dagegen versprüht sie mit ihrem heissen Röckchen und heißem Rhytmus rote Liebesnoten... Da ist das Spannungsfeld ... die Botschaft ist für mich Erotik, weniger Musik. Die Musik dient als Vehikel fürs Video, nicht umgekehrt.
So wird es eben oft gemacht, weil es am besten funktioniert.
 
Brainstorming? Na gut, du hast es so gewollt!
Also mein Film ist schon fertig, - natürlich nur im Kopf - bloß das das Budget vielleicht knapp werden könnte:
Und 30s sind auch nicht gerade viel!
Idee:
Wenn Tango die Vorgabe ist, dann wäre doch ein Tango-Contest naheliegend. :great:
Darsteller wären also das Tanzpaar, der Musiker und natürlich das Akkordeon.
Ich würde das dann in der Zeit der 20-iger Jahre spielen lassen, in Anlehnung an die Stummfilmpantomime.
Der Vorteil beim Tango: Er ist ziemlich rhythmisch, d.h. du kannst mit kurzen, synchronen Schnitten einfach durch die wechselnden Bilder eine Geschichte erzählen und Stimmung erzeugen. Eigentlich sind so viel Schnitte für Geschichten ja zu unruhig, aber wenn es synchron zur Musik ist, passt das schon.

Zur Geschichte: Die ist Tänzerin auf dem Weg zum Wettbewerb, sie fährt mit einem Zug (Dampflock!), der Tänzer steht vor seinem Spiegel und kleidet sich passend, der Musiker hat verschlafen (Chaplin-like), schaut auf die Uhr, sieht den Termin, erschrickt, springt in seinen Anzug und rennt mit dem Akkordeon über der Schulter los, auf dem Feld wartet schon ein alter Doppeldecker und fliegt los.
Vor dem Tanzsalon steht das Publikum Schlange, das Tanzpaar steht im Salon wartet auf den Musiker, dieser kommt mit Fallschirm direkt durch Dach (gibt da diese nette Szene in Woody Allens "Sweet and Lowdown", bloß dass es ein Gitarrist war, der durch die Decke kam ;)), entstaubt sich, und der Tanz beginnt.
Der Tanz ist eigentlich der Hauptteil, das Problem dabei ist , dass die Choreographie passen muss mit dem Licht und den Schatten, mit dem Tanzpaar und mit dem Musiker. Nach dem (kurzen) Tanz gibt es natürlich Applaus, es wird Sekt gereicht und der Musiker stellt, um eine Hand frei zu haben für den Sekt und die Glückwünsche, das Akkordeon ganz nebenbei und selbstvergessen auf das Siegertreppchen, das schon zufällig für die eigentliche Siegerkürung da stand. Es findet natürlich keine Siegerehrung durch die Preisrichter statt, das Akkordeon steht ja schon zufällig an der richtige Stelle.
Das Abschluss-Bild hat das Akkordeon groß in der Nahaufnahme von schräg-unten auf der Siegertreppe, und im Hintergrund stoßen Tänzer und Musiker mit dem Sekt an. (Vielleicht noch im Hintergrund ganz leicht den Fallschirm von der Decke hängend)

Vom Prinzip her ein schöner schlüssiger Spannungs- und Handlungsbogen wie ich finde, wird bloß leicht eng bei 30s.
Zur Umsetzung: Am Anfang ganz kurze Extreme-Close-Ups, vielleicht mit leichten Zooms:
Die Pleuelstange der Dampflock beginnt sich zu bewegen, die Tasten des Akkordeons beginnen sich zu bewegen, die Gummiverbindung zwischen den einzelnen Waggons in den Kurven bewegt sich, der Balg bewegt sich: Damit hast du ein schönes Bild als Einführung: Hier bewegt sich was und da steckt gerichtete Kraft dahinter, da entwickelt sich etwas zielgerichtet.
Dann die Bilder zur Geschichte: Die Tänzerin fein heraus geputzt im Zug sitzend, die Wettbewerbsankündigung, der Tänzer vor dem Spiegel (oder auch schon auf dem Weg zum Tanzsalon), und der Musiker verschlafen mit klingelndem Wecker (sorry, aber du wolltest ja einen Fallschirm haben!), auf dem Weg zum Flugplatz
sind ca. 8 Bilder je ca. 1,5 s. ca. 12s
Jury mit Publikum im Tanzsaal, wartendes Tanzpaar und mit Fallschirm durch die Decke eintreffender Musiker ca.3s
Preistanz: 13s (die angedeutete Bewegung am Anfang kulminiert hier zur Perfektion)
Siegertreppe + Anstoßen: 2s (Ausklang, mit ausdrücklicher Betonung des eigentlichen Schwerpunktes (klar - das Instrument))

Ganz wichtig ist die Arbeit mit dem Licht und den Farben, um die Stimmung, die Spannung und den Rhythmus zu erzeugen. Am Anfang und am Ende vielleicht farblich für 20-ige Jahre in Sephia-Ton, mit starken Kontrasten. Den Tanz in der Mitte eigentlich schwarz / weiß (von der Ausleuchtung und von der Kleidung her, die Tänzerin vielleicht auch als einziger!! Kontrast rot) Ideal wären ganz scharfe, gerade Licht-Grenzen, so dann man die Tänzer unterschiedlich mal im Licht und mal im Schatten sieht, und dann im Wechsel mit dem Musiker (nach/fern etc...)

Na ja, nicht gerade wenig auf einmal, aber vielleicht hilft es ja, um Ideen zu entwickeln.... :D

Also, viel Erfolg...
Übrigens: Chaplin-Like Dancing...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir gefällt die Höllenidee. Da gibt es dann so kleine Uwe-Umbalumbas (siehe Charlie und die Schokoladenfabrik) die einen Blasebalg bedienen - für das Höllenfeuer natürlich. Man könnte diesen Balg erst in Nahaufnahme bringen und dann wegzoommen um das Umfeld zu sehen, dann wieder hin und beim nächsten Mal weg entpuppt sich der Balg dann als Akkordeon ... dann tanzendes Paar im Hintergrund usw...
 
hallo,

einmal gebe ich noch meinen senf dazu…..

die vorgaben waren:

ca. 30 sekunden
transport klischee tango und akkordeon
präsentation des akkordeons


ich glaube nicht, dass es in dieser kurzen zeit möglich ist, all die oben angeführten vorgaben zu erfüllen und dazu diese in eine geschichte mit einzubauen, die dann funktioniert und alles transportiert. 30 sekunden entspricht gefühlt dem, was ich in der zeitung unter der rubrik "aus aller welt" in wenigen zeilen lese. fernsehbeiträge von 30 sekunden sind sogenannte nifs ( d.h. nachrichten im film ), die nur im ansatz die vielen w-fragen beantworten können, die guten journalismus ausmachen. musikvideos, die in dieser kurzen zeit eine geschichte transportieren? mir ist keiner bekannt. werbung muss in dieser kurzen zeit funktionieren, tut sie dass wirklich?( oder funktioniert sie durch wiederholung? )ich bleibe dabei, dass bei diesen vorgaben eine reduktion auf das akkordeonspiel und den musiker mit seinem instrument mehr ist, als die vielen ablenkungen und durchaus lustigen und auch schrägen geschichten und ansätze, die zum thema angeboten wurden. da es primär um akkordeon und tango geht, würde ich die wenige zur verfügung stehende zeit mit möglichst vielen guten ( interessanten/ ansprechenden / positiv belegten ) bildern vom musiker und seinem instrument füllen, ergänzend die das klischee transportierenden bilder wie beispielsweise tanzendes paar o.ä.

zitat uwe: "ich bin da etwas abgestumpft und kann nicht mehr wirklich nachvollziehen, was ein breites publikum am akkordeon und tango fasziniert oder begeistert."

vielleicht sind wir, die akkordeonistinnen, alle schon etwas abgestumpft und sehen durch die falsche brille. ich kann mich gut an meine immer wiederkehrende begeisterung fürs akkordeon erinnern und habe sie mir bis heute bewahrt. berührt mich akkordeonmusik, kann ich auch meine augen beim hören schliessen und empfinde keine defizite…

freundliche grüsse

roger (der sein geld mit bilder machen verdient)
 
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Hi Roger, das gibt einen Like.

Bin ganz Deiner Meinung.
Haben die Massen immer recht? Soll man den Massen hinterher rennen? ... Natürlich nicht. Aber wenn man kurzfristig etwas erreichen will, muß man sich anpassen. Es soll ja kein Aufklärungsfilm sein oder ein persönliches Statement, sondern es muß sich behaupten.

Mit anderen Worten, ich muß ein Gefühl dafür bekommen, was auf viele wirkt, nicht was auf mich wirkt.
Ein ähnliches ganz schwieriges Thema: Was macht ein Star, der seit 30 Jahren für einen Hit berühmt ist, den er gar nicht mehr mag oder noch nie mochte?
 
Ich hole den Thread nochmal aus der Versenkung, da ich noch eine Idee hatte (ist doch noch nicht zu spät?).

Wie wäre es, wenn Akkordeon + -Spieler den Partner der Tänzerin geben? Sie, aufgemacht als Tangotänzerin, umschmeichelt, umtanzt, lockt ihn, der sich aber ungerührt nur auf sein Instrument und seine Musik konzentriert? Optisch stelle ich mir eine große leere Fläche vor, dunkel, nur einen Spot auf den Akteuren.

Gruß,
INge
 
Hallo lil,

es ist noch lange nicht zu spät. Es wird noch geplant und konzipiert. Der FIlm wird in Etappen gedreht, je nach Terminlage und ggf. Wetter.
Das meiste wird wohl im August stattfinden, wenn ein Abschnitt schon früher klar ist, kann es aber auch viel früher passieren.

Danke auch für Deine Vision.
 
... nun muss ich doch noch meine allererste Idee, die mir in den Sinn kam, auch noch loswerden - die gefiel mir erst nicht so gut wie das Höllending, aber wenn ich das youtube von gestern ansehe ... :
Biederer Bürobeamte sitzt brav vor seiner Schreibmaschine und tippt endlose Aktenstapel ab ... aber in seinen Träumen oder auch in seinem "Parallelleben" spielt er auf seinem Knopfakkordeon heiße Tangorhythmen usw.
 
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Biederer Bürobeamte sitzt brav vor seiner Schreibmaschine und ...

die Version gefällt mir richtig gut ! Zum einen, weil sich heir ein starker Kontrast aufbauen lässt und zum andern weil sich der Wechsel von der Schreibmaschine zum (Knopf-)Akkordeon vermutlich relativ einfach und trotzdem gut machen lässt, ohne dass der Vergleich an kraft verliert.

Gruß, maxito
 
Bin gerade wieder auf diesen Thread gestoßen (nein, ich sage nicht, was ich gesucht habe!) und frage mich, was daraus wurde. Uwe, wurde das Projekt verwirklicht? Gibt es mal was zu sehen?

Neugierige Grüße,
INge
 
Leider nicht. Das Budget wurde vom Investor wieder gestrichen. Inzwischen habe ich bei der Band gekündigt und spiele nur noch laufende Verträge zuende. Das Thema wird mich sicher schon bald wieder beschäftigen, nur produziere ich dann wahrscheinlich selbst und allein oder mit ganz anderen Leuten. Die Vorzeichen sind also nun etwas anders und viel freier.
Um überhaupt tätig zu werden steht für mich nun nicht mehr nur die Frage, wie das Akkordeon präsentiert werden soll.
Vielmehr steht die Frage nach generellen Inhalten und deren Motivation dazu!

Es wird also einfacher und schwerer zugleich...
 
Schade ... waren viele schöne Ideen dabei, da hätte mich das Endergebnis schon interessiert. Aber vielleicht wird ja wirklich noch was draus.

Gruß,
INge
 
Mir dämmert gerade was. Vielleicht schon im Herbst ...
 

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