Akkordeon "schlägt": Tonprobleme über Abnehmer/Anlage

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Laurin
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Hallo,

ich habe ein technisches Problem, und keiner konnte es bisher lösen.

Ich spiele Keyboard und Akkordeon in versch. Orchestern - verstärkt, gegen einen 70-Mann Musikverein hab ich sonst keine Chance.

Nun ist es so, daß das Akkordeon (Hohner Morino V, eingebaute Mikrophone + Midi, aber gespielt immer ohne Midi), wenn ich mehr als einen Ton gleichzeitig greife, "schlägt", das heißt, jeder Ton knallt wie ein Peitschenhieb - furchtbar. Dabei ist das Intervall, das ich greife, egal.

Bei einem einzelnen Ton passiert das nicht.

Interessanterweise tritt das Phänomen bei unserem alten "Bell"-Verstärker nicht auf, aber sonst bei allen - auch beim neuen Yamaha.... :redface:(((((

Das ist gruselig, ich kann so nicht spielen - der Bell wiegt aber zu einen Tonnen, zum andern klingt hier das Keyboard ziemlich Scheiße. Und Ausfälle hat er auch regelmäßig zu verzeichnen.

Kabel hab ich schon erneuert, abgenommen wird nur die Diskantseite, wir haben mit Phantomstrom probiert und ohne... nix hilft.

Weiß irgendjemand Rat, bevor meine Dirigenten von Verzweiflung gepeinigt resignieren?


Liebe Grüße

Laurin
 
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Hallo Laurin,

ich kann mir nicht wirklich etwas darunter vorstellen, was Du meinst. Vielleicht stimmt die Aussteuerung am Pult einfach nicht. Ob man Phantomspeisung braucht, hängt an der Art der Mikrofone, und sie wird auch nur über XLR-Verbindungen übertragen - die eingebauten Hohner-Mikros werden doch ohnehin über ein Speiseteil betrieben, oder nicht? Habt Ihr niemanden, der für die Beschallung zuständig ist und sich mit den Grundlagen auskennt?
 
Ja, werden sie.

Aber weil ein befreundeter Musiker meinte, wir sollten "es mal mit Phantomstrom versuchen", haben wir auch das gemacht.

Es klingt einfach jeder Ton wie ein Peitschenhieb bzw. Knall.

Nee, die für die Beschallung Zuständigen haben sich schon alle die Zähne dran ausgebissen - gestern sind wieder ein Elektroingenieur und ein Elektrotechniker dran gescheitert...

Es kann ja net sein, daß irgendwas kaputt ist, am "alten Bell" hats ja promblemlos geklappt *verzweifelt das Haar rauf*
 
Hallo Laurin,

wäre es möglich, eine Aufnahme des Phänomens zu machen?

Ansonsten: Fassen wir zusammen:
  • Einstimmig gespielt ist alles in Ordnung
  • Sobald aber ein zweiter Ton hinzukommt, klingt jeder Ton wie ein Peitschenhieb? Also bei einem C-Dur-Dreiklang hört man drei Peitschenhiebe?
Fragen zum Verständnis
  • Tritt das bei ppp bis fff auf?
  • Tritt das bei jeder Registrierung auf?
  • Was ist beim 16' allein?
  • Was ist bei einem 8' allein?
  • Was ist beim 4' allein?
  • Tritt das auf, wenn Du mit dem 16' einen Oktavgriff spielst, aber beim entsprechenden Einzelton mit 16'+8' nicht?
  • Hängt das von der Lage der gespielten Töne ab (also von der Position der Simmstöcke zu den Mikrofonen)?
  • Was genau ist denn der "alte Bell-Verstärker"? Und was der "neue Yamaha"?
  • Gibt es das Problem auch, wenn Du das Akkordeon mit einem normalen (externen) Mikro abnimmst?
Viele Grüße
Torsten
 
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Hallo Laurin,

das ist ja nun eine sehr eigenartige Erscheinung, die selbst einem alten Mann wie mir noch nie untergekommen ist.

Für mich wäre es interessant, was da für eine Mikrofonierung eingebaut ist (Marke, Modell u. dergl.) . Ist/sind das/die Mikrofone unter dem Verdeck oder im Innern des Instruments angesiedelt ? Der Hersteller ist meist auf dem Netzgerät aufgedruckt.

Du könntest auch mal das Verdeck abheben, oder falls da nichts ist, das Diskantteil abheben und Fotos von dem Einbau machen.

Der Rat, es mit "Phantomstrom " zu versuchen, ist sicherlich nicht sehr gut, denn wenn die vorgesehene Betriebsspannung der Anlage nicht bekannt ist, einfach was draufzugeben, ist schon ziemlich riskant.

Du könntest auch mal mitteilen, wo Du ungefähr beheimatet bist; Vielleicht kann man ja mal in das Ding hineinschauen.

Gruß Claus
 
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Wenn es mit einem Verstärker klingt und mit einem anderen nicht, dann kann es nur ein Anpassungsfehler sein.
Versuch mal das Mikro nicht direkt in den Verstärker zu schicken, sondern ein Pult oder eine Di Box davor bzw. dazwischen zu hängen. Das sind sicherlich Verzerrungen.

Ergänzung:
Am besten wäre, wir hätten eine Aufnahme davon, denn oft kann man anhand des Klanges Rückschlüsse auf die Ursache führen.

1. Ich kenne bei alten Pulten zum Beispiel das Phänomen, dass es gut und leise klingt, sobald man aber mal mehr Signal eingibt (Akkord mit Akzent spielt), wird der Kanal auf eine Art "durchgepustet" und es knallt und kracht mal kurz, danach ist der Kanal eine Zeit lang so laut und sauber, wie er eigentlich sein sollte. Danach verschwindet die Kraft und der Klang unmerklich wieder, bis er durch eine Signalspitze wieder durchgepustet wird.
Das kann ein schlechter Kontakt oder ein gealterter Fader sein.

2. Es kann auch die Lautsprechermembran sein, die einen Riss hat oder ähnliches. Bei sauberen einstimmigen Tönen lenkt diese normal aus. Bei Mehrstimmigkeit wird die Bewegung der Membran komplexer und der Defekt kommt erst dann zum Vorschein.

3. Die Impedanz des Mikros zum Verstärker stimmt nicht. Siehe oben, dann würde ich es mal mit einem Zwischenglied wie DI Box oder Pult versuchen, falls Du direkt in den Verstärker gehst.
Es scheint sich um eine Hohner-Mikrophonsystem zu handeln? Was für einen Anschluss hat denn das System? Klinke oder XLR? Bei Klinke kann es nicht an der Phantomspannung liegen. So etwas gibt es nur bei XLR Anschlüssen. Es sei denn das Mikrophonsystem hat einen eigenen Stromanschluss (Netzteil) wie bei HDS Music.

Falls es Klinke ist: Line Eingang benutzen, Falls XLR: Mikrophoneingang benutzen.

Bei falschen Impedanzen oder zu hohen Spannungen am Eingang von Pult oder Verstärker kann es eben auch zu Verzerrungen kommen die man erst hört, wenn mehrstimmig gespielt wird. Da gesellt sich zu einem Intervall einfach noch ein dritter (meist tiefer) mathematisch harmonischer Ton hinzu. Allerdings würde man das nicht als Knall oder Peitschenhieb beschreiben. Daher tippe ich auf 1. oder 2.

Hm ... mehr fällt mir gerade auch nicht ein.

Am gründlichsten wäre natürlich, Teile des Equipments schrittweise einzeln auszutauschen und schauen, wann der Fehler verschwunden ist.
 
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