Akustik-Bass unverstärkt für tragende Basslinien

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Abrocken scheint zu gehen, tragende Basslinien entweder nicht, oder nur verstärkt mit viel Verbiegung.
Das interessiert mich: Was meinst Du mit "tragende Basslinien"? Und warum meinst Du, dass diese nicht gehen?

Ohne den Thread jetzt kapern zu wollen, aber würde mir gerne längfristig geplant mal einen bundlosen und / oder Akustikbass zulegen, weil ich derzeit bei Akustik-Sessions spiele. Über das recherchieren zu dem oben angesprochenen Bass, bin ich auf den Ibanez AEGB24FE-MHS Fretless aufmerksam geworden. Würdest Du den auch in die von Dir angesprochene Kategorie einordnen?
 
Das interessiert mich: Was meinst Du mit "tragende Basslinien"?
Längere Noten, Melodien, alles was nur selten kürzere Notenwerte als Viertel hat;-)
(ok, das ist jetzt etwas vereinfachend)
Und warum meinst Du, dass diese nicht gehen?
Aus Erfahrung. Ich habe bisher nur wenige "Westernbässe" gespielt, die für mich wirklich als "Bass" durchgehen, mit dem lange, getragene Töne und Melodien möglich sind. Ich selbst bin jetzt bei einem Tacoma Thunderchief (fretless) gelandet. Der ist ok. Vorher hatte ich jahrelang einen Cort NTB (auch fretless) gespielt, der war nicht ganz schlecht, aber auch nicht mehr, als eine Notlösung (es gab damals keine Tacomas mehr neu und nur selten welche gebraucht.) Die meisten A-Bässe sind eher "tiefe Gitarren", die aber keinen langen, getragenen Ton ermöglichen. Vielleicht auch nicht mit den Werkssaiten, aber Black Nylons oder Thomastik AB kosten eben auch schon um die 50€/Satz, um das auszuprobieren.
P.S.: Auch ein Schönitz für 3 oder 4k€ hat mich nicht wirklich geflasht. Klar war der gut, aber nicht sooo, um das Geld dafür locker zu machen.
Ohne den Thread jetzt kapern zu wollen, aber würde mir gerne längfristig geplant mal einen bundlosen und / oder Akustikbass zulegen, weil ich derzeit bei Akustik-Sessions spiele.
Daher bin ich da auch gelandet.
Aber: Hast du noch eine alte Nylonstring? Dann probier's mal für's erste mit Bass- oder Quintbasssaiten für 650er Mensuren. Gibt es u.a. bei Aquila und Savarez. Ggf. einen einfachen Deckentransducer dazu, falls du verstärkt spielen musst. Könnte besser sein, als ein einfacher "Westernbass".
(Persönlich finde ich meine Nylon-Kontrabassgitarre von Teller mit 750er Mensur auch besser, als den Thunderchief. Solche "aufgeblasenen Konzertgitarren" gibt es u.a. von Hellweg/Hopf, Teller u.a. Meine o.a. Lösung geht aber mit einer normalgroßen Nylon.)

Für Amp-Sessions und wenig Geld ginge auch eine Bass-Uke. Mir ist gerade eine gebrauchte HB als "Fahrradmitnahmeersatzbass" zugeflogen. Kommt aber natürlich nicht mit dem Tacoma mit, auch nicht am Amp. Die Uke-Bässe werden imho überbewertet, fretless sind sie auf Grund der kurzen Mensur für die Intonation eine Katastrophe, bundiert sind es schöne "Reiseinstrumente".

Über das recherchieren zu dem oben angesprochenen Bass, bin ich auf den Ibanez AEGB24FE-MHS Fretless aufmerksam geworden. Würdest Du den auch in die von Dir angesprochene Kategorie einordnen?
Ohne ihn gespielt zu haben, hätte ich dies Vorurteil. Ich habe von Ibanez akustisch lange nichts Gutes mehr gehört. (Mit Ausnahme von Jon Gomm bei seinem Konzert.) Daher dann auch wenig Neues von Ibanez mehr angetestet. Es kann aber natürlich sein, dass es sich geändert hat oder dass du da andere Klangvorstellungen hast. (Die E-Bässe von Ibanez wiederum finde ich schon ordentlich.) Was wiederum nicht bedeutet, dass er am Amp nicht brauchbar klingen kann.
 
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Aber: Hast du noch eine alte Nylonstring?
Leider nicht.
Im Moment spiele ich einfach meinen 5-saitigen Cort mit leise gedrehtem Amp, passt auch.
Nachdem was Du schreibst dann irgendwann wohl lieber einen Nicht-Akustik Fretless. Oder einen Upright. Da hat z.B. Ibenez ganz ordentliche.
 
Ich spiele uA einen Ibanez AEG von 2015. Hauptsächlich unverstärkt.
Allerdings bundiert, mit Bronze Rounds bestückt, mit Plek gespielt. Also volle Kanne "Tiefe Westerngitarre". Ich mag das so! Ich bin laut genug und mit "tragenden" Basslinien habe ich keine Probleme.

Zu dem verlinkten Pasadena kann ich nichts sagen. Aber ich hätte keine Bedenken.
 
Der Youtuber AMP hat das Ganze schön zusammengefasst. Too long, didn't watch: Akustikbässe funktionieren auf Grund der blöden Physik nicht so toll wie eine Akustikgitarre. Aus dem gleichen Grund klingt ein Übungsamp nicht wie ein Fullstack usw usf . Du hörst/bekommst das Signal nur oberhalb eines gewissen harten Hochpass-Filters.


View: https://youtu.be/MiidbkgDiBc?si=s1naxqk_PZEpy9gq
 
Der Youtuber AMP hat das Ganze schön zusammengefasst. Too long, didn't watch: Akustikbässe funktionieren auf Grund der blöden Physik nicht so toll wie eine Akustikgitarre.
Vor allem dann nicht, wenn sie - wie die meisten "Westernbässe" - auch noch gebaut werden, wie eine Akustikgitarre und mit denselben Saiten bespannt. Klar kann man die Physik nicht überwinden, aber man kann so lange an den Instrumenten herumexperimentieren, dass man sie halbwegs brauchbar hinbekommt, statt mal eben halbherzig so ein Teil als aufgeblasene Westerngitarre auf den Markt zu werfen, weil's PU und EQ schon richten werden. Nur: Meinen Kontrabass bekomme ich erst recht nicht auf dem Fahrrad unter, um damit mal eben zur Session am Baggersee zu fahren.
Die Grenzen der Physik gelten ja auch für alle Instrumente, und da leben wir auch mit den Problemen (z.B. Intonation auf Gitarren und Flöten).
 
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Klar kann man die Physik nicht überwinden, aber man kann so lange an den Instrumenten herumexperimentieren, dass man sie halbwegs brauchbar hinbekommt, statt mal eben halbherzig so ein Teil als aufgeblasene Westerngitarre auf den Markt zu werfen, weil's PU und EQ schon richten werden
Das ist für mich der entscheidende Satz und gerade Tacoma hat das hervorragend hinbekommen.
Ich behaupte mal dass die Leute, die hier im Board einen Thunderchief spielen, das auch bestätigen würden (gibts ja ein paar Threads)

Der ist laut und gerade für Homerecording finde ich den perfekt, vor allem im Mix sehr durchsetzungsstark.
Ich habe auf meinem Thunderchief Fender-Flats drauf und z.Z. einen Ganzton tiefer gestimmt. Sehr laut, saubere Töne, tief tragend und vor allem ohne Quietsch-Schnarr-Klöttergeräusche wie in dem Video.
 
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Dann gibt es noch die Stoll Bässe, Akustikbasslauten (irgendwie funktioniert das besser mit den tiefen Tönen) und die Kontrabassbalalaika. Haben alle nicht den Punch eines Kontrabasses aber sind alle etwas lauter als ein normaler Akustikbass, der ja unverstärkt tatsächlich nur für Recording oder maximal Privatvergnügen taugt. Besonders die letztere mit nem riesigen dreieckigen Korpus und überlanger Mensur.
 
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Nur: Meinen Kontrabass bekomme ich erst recht nicht auf dem Fahrrad unter, um damit mal eben zur Session am Baggersee zu fahren.
Geht nicht, gibt´s nicht!
1712682885653.png
BDX.
 
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Man kann die doch auch gut auf den Rücken nehmen auf dem Fahrrad. Die meisten Hüllen haben doch Schulterriemen. Bin mit Kontrabass und Fahhrad schon paarmal zur Straßenmusik gefahren.
Nur unter kleinen Brücken und bei Seitenwind musst Du dann eben aufpassen ;)

Auf einem Hänger hab ich immer Angst wegen der Stöße. Richtig gefedert ist das ja alles nicht, also kommt noch eine Matratze dazu ...
 
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Das Guitarron der Mariachi ist vielleicht noch eine Option als Akustik-Bass:


View: https://www.youtube.com/watch?v=i_u85Hodbj8

Die Guitarrons müssen sich auch manchmal gegen Trompeten und viele Streicher durchsetzen. Man spielt wohl viel in Doppeloktaven.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich hab meinen Takamine Akustikbass verkauft. Sein Sound war eher gitarrig mittig und ich habe ihn durchaus geliebt. Über den Piezo-Pickup kam der sehr schön rüber. Dann aber habe ich festgestellt, dass mein Steinberger Synapse mit Piezo-Pickup fast genauso klingt und ich den Takamine sowieso immer verstärkt gespielt habe.

Derzeit spiele ich nicht echt unplugged, hätte dafür aber eine Kontrabass-Balalaika im Sortiment. Grobschlächtiges Gerät von der Saitenlage her und nur drei Saiten, ich spiele sonst meist Fünfsaiter… die Dinger sind auch schwer zu bekommen. Meine habe ich von Thomann, aber die verkaufen die nicht mehr. Fahrrad wird auch schwierig. Macht aber Freude und durchaus auch Eindruck. Je nach Modell aber leiser als ein Kontrabass.

Allerdings habe ich bei Lagerfeuermucken die Erfahrung gemacht, dass der anwesende Gitarrenschrammler das Zentrum jeglicher Show ist, und wenn man nicht mitspielen kann, was der auswendig kann, ist man sowieso draußen. Und der kriegt dann auch die Aufmerksamkeit der Damen. Daher meine Empfehlung für den Sommer: Einfach lieber Bier trinken und keine Bässe schleppen. Mit ner Kiste Bier macht man sich beliebter als mit einer Bassbalalaika. Und heutzutage lieben auch die Damen Bier.
 
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Erfahrung gemacht, dass der anwesende Gitarrenschrammler das Zentrum jeglicher Show ist, und wenn man nicht mitspielen kann, was der auswendig kann, ist man sowieso draußen
... komm, die 3 Töne für die Begleitung hast du nach der ersten Strophe auch rausgehört.
 
… ja, das ist so in etwa wie Bassist sein bei einer Blues-Session. Der Gitarrist hat so 12 Takte × Anzahl seiner Tretminen Soli, und du spielst solange deine drei Töne. Kannste genausogut Bier holen gehen solange, fällt positiver auf.
 
... ist aber anstrengender ...
 
Hier mal ein innovativer Ansatz zur Erhöhung der Lautstärke bei Akustikgitarren (und -bässen, da gibts auch schon Videos dazu):



View: https://www.youtube.com/watch?time_continue=2&v=jjxDU_6-qAI&embeds_referring_euri=https%3A%2F%2Fturboguitar.com%2F&source_ve_path=Mjg2NjY&feature=emb_logo

Der reißerische Titel ist heute wohl unvermeidlich, aber das Konzept wird ja auch erklärt und erscheint mir nachvollziehbar. Die Belastung der gequälten Decke durch die beträchtlichen Zugkräfte macht ihr das freie Schwingen sicher nicht leichter, und mehr davon ist für mehr Lautstärke sicher hilfreich. Bei einem nicht unbedingt superteuren Instrument könnte man sowas als mutiger Bassbesitzer durchaus probieren.

Gruß, bagotrix
 
...hmm, macht IMHO eigentlich nur Sinn, wenn man die Decke entsprechend dünner ausfertigt, oder?
 

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