Altes Flügelhorn überholen oder neues kaufen? Euer Meinung…

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Hallo zusammen,

Ich habe einen besonderen Fall, zu dem ich eure Meinung mal hören möchte:
Eine gute Bekannte (Studentin) ist auf der Suche nach einem Flügelhorn.
Mein Schwiegervater ist Trompeter (beruflich), und hat ein älteres Miraphone (gef. von Monke) in deutscher Bauweise natürlich, dass er abgeben und ihr zu Verfügung stellen würde.
Dieses ist insgesamt in gutem, aber eben genutztem Zustand. Er hat es nochmal ausführlich getestet und kommt zu dem Schluss, dass es ein lohnendes Projekt ist.
Nötige Arbeiten wären eine technische Überholung (Ventile frisch machen, kleine Beulen entfernen,…), Umbau auf Miniball-Gelenke gegen klappern, Nachrüsten eines Triggers samt Wasserklappe am 3. Zug.
Hinsichtlich Lackierung (aktuell ist es unlackiert) wäre was denkbar, soll hier aber nicht bzw. zunächst nicht Thema sein.

Nun ist die Überlegung alternativ ein neues Instrument im Bereich zwischen 600-700€ zu kaufen (Thomann FL1000 oder ähnlich).

Preislich wäre es wohl ähnlich, die Arbeiten am Monke machen zu lassen oder ein neues der genannten Preisklasse zu kaufen, jedenfalls hat das ein Gespräch meines Schwiegervaters mit unserem örtlichen, guten Instrumentenbauer ergeben.

Kurz zur Optik: man könnte natürlich was machen (lackieren, alles andere ist fürs Studentinnenbudget zu teuer), günstiger wäre ein Handschutz (gibt welche zum Aufschieben zb versilbert, sowas sieht auch ganz gut aus und schützt die Hände vor Geruch und das Instrument vor schweißflecken. kostet etwa 100€).

Meine Frage jetzt:
Wie würdet ihr entscheiden, welchen Rat habt ihr für die Entscheidung?

Meine persönliche Position:
Der bläserische Unterschied ist beim Flügelhorn ja nicht so groß zwischen den Bauweisen wie bei Trompete, dennoch würde ich zu den Drehventilen tendieren. Ich würde es blank lassen, einen gebürstet versilberten Handschutz von KJS dran und fertig - die technischen Dinge oben sind natürlich obligat.
 
Zwei Dinge verstehe ich nicht ganz:
Der Preisangabe nach müsste es sich um das Drehventilflügelhorn "Thomann TRF-56" handeln, "Thomann FL1000" bezeichnet eine Querflöte.
https://www.thomann.de/de/thomann_trf_56_flugelhorn.htm

Könntest Du das "gef." und den Zusammenhang mit welchem Monke bitte noch etwas erläutern?
- Josef Monke (gestorben in den 60er Jahren) und zuletzt der Nachfolger Stephan Krahforst bauten "die Monke", einst sehr geschätzte Drehtventiltrompeten.
https://josefmonke.com/
- Es gab in Köln außerdem noch Wilhelm Monke, Sohn von Josef mit eigener Werkstatt und Ladengeschäft bis in die 90er Jahre. Von dem gibt es eigene Instrumente, die Schallstückgravur steht aber überwiegend für fremde Herstellung aus seinem Handel, was aufgrund der früheren Branchenstuktur üblich war.
- Miraphone ist ebenfalls ein eigener Hersteller.
https://www.miraphone.de/

Für das konkrete Instrument hast Du schon recht genaue Vorstellungen, da spräche für mich aus der Ferne nichts dagegen.
Nur eines noch, was will die Bekannte eigentlich spielen? Ich meine, außerhalb von "LaBrassBanda" sind für Pop, Rock und Jazz oder Big Band Perinetventilinstrumtente wesentlich üblicher.
Die bekannten "Klassiker" unter den Flügelhörnern wären da Cuesnon, Courtois und Yamaha, ein sehr gutes Schilke durfte ich auch einmal kennenlernen. Da hatte ich aber schon mein Kanstul F.Besson Breveté aus den 90ern und seitdem nie den Wunsch nach einem Wechsel.

Kanstul F.Besson Breveté.jpg

Gruß Claus
 
Erstmal danke für die Antwort:
Zum Thomann-Instrument gehts hier lang:
https://www.thomann.de/de/thomann_fh_1000sl_flugelhorn.htm
Es heißt also FH1000 nicht FL wie ich fälschlicherweise geschrieben habe!

Zu Monke: Monke (Wilhem, Köln) hat wohl für Miraphone gebaut, jedenfalls war das die Info die ich bekommen habe, heute würde man wohl sagen Miraphone hat das Horn gelabelt.

Und zur Musik:
Sie spielt klassisch im Posaunenchor und spielt außerdem im Uni-kontext in einer Gruppe, ob das n Orchester oder eine BigBand ist, weiß ich nicht genau.
 
Habe recherchiert, es war wohl anders herum, Miraphone hat das Horn gebaut, Monke hat es gelabelt.
 
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Zu Monke: Monke (Wilhem, Köln) hat wohl für Miraphone gebaut, jedenfalls war das die Info die ich bekommen habeigBand ist, weiß ich nicht genau.
Angesichts des erwähnten Miraphone hatte ich für die instrumentale Zukunft der Bekannten auch gleich an ein Drehventilinstrument gedacht.

Zu Wilhelm Monke hatte ich den Vertrieb durch zugekaufte Fremdherstellung schon erwähnt. Das war und ist ganz und gar üblich und überhaupt nicht ehrenrühig, Fachgeschäfte waren eben der wesentliche Vertriebskanal.
Ich konnte mal eine Wilhelm Monke Drehventil ausführlich ausprobieren und sie hat mir mit ihrer leichten Ansprache und im Klang sehr gut gefallen. Die Intonation war auch ok, zumindest hat mich nichts daran gestört.
Ungewöhnlich fand ich nur, dass das Instrument weder roh, lackiert, noch versilbert war, sondern entweder aus Neusilber oder vernickelt, das konnte ich nicht mehr genauer erforschen.
Schreibt oder spricht man nur von Monke, ist unter Trompetern immer "Josef Monke" gemeint, denn seine Werkstatt war für Konzerttrompeten ein Standard wie "Bach (Stradivarius)" bei den Perinetventiltrompeten.

Im Posaunenchor ist Drehventil sehr willkommen und im sinfonischen Orchester sowieso, die eigentliche Alternative zur Aufarbeitung der Miraphone wäre daher schon das genannte Thomann TRF-56.
Als erstes sollte natürlich die Musikerin selbst wissen, was sie eigentlich will und ob ihr die Miraphone die Investition wert ist.
Die Thomann kann man ausprobieren und bei Nichtgefallen zurückschicken, da fällt jede Verbindlichkeit flach.

Gruß Claus
 
Na klar muss sie sich entscheiden und hat das quasi auch getan - fürs alte Horn. Das hat teilweise echt ne tolle Patina und wird jetzt etwas gepimpt.
Sie hat bei ihrer Schwester noch ein Thomann-Perinet-Flügelhorn getestet (allerdings anderes Modell), aber der Klang war schon hörbar verschieden.
Voraussichtlich geht das Horn heute zum Instrumentenbauer!

Danke für deine Gedanken, @Claus
Ich stelle, wenn ich dran denke, mal Bilder ein wenn es fertig ist…
 
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Derzeit wird das Flügelhorn auf Uniball-Gelenke umgebaut und bekommt Trigger und Wasserklappe am 3. Zug. Wenn es wieder da ist, stelle ich mal Fotos ein.
 
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So, hier jetzt die Bilder des Flügelhorns nach Unbau auf Miniball-Gelenke und Einbau des Triggers für den 3. Zugs samt Wasserklappe.
Ich finde es ist hübsch gelöst und mein Schwiegervater (stud. Trompeter) war auch sehr angetan von der Arbeit und dem Instrument an sich auch nach wie vor.
IMG_1408.jpeg


IMG_1410.jpeg


IMG_1411.jpeg


IMG_1416.jpeg


IMG_1415.jpeg


IMG_1409.jpeg
 
Glückwunsch, das Flügelhorn sieht toll aus, bitte niemals lackieren!

Innen einfach regelmäßig durchspülen und außen abbrausen, dann einem ganz feinen Mikrofasertuch (sog. Fenstertuch) sanft abwischen.
Aber solche bewährten Pflegehinweise und synthetischen Öle für Drehventile (z.B. Meinlschmidt, Ultra Pure, Yamaha) sind wahrschenlich längst bekannt.

mikrofasertuch.jpg
Gruß Claus :m_trumpet:
 
Jup, das ist die Idee - es ist ja nicht meins sondern für eine befreundete Bläserin habe ich das Horn und die Umbaumaßnahmen organisiert.
Und ihr Plan ist auch, es nicht zu lackieren. Evtl werden mal einzelne Elemente lackiert oder mit Goldlack oder so bearbeitet (Züge oder so, aber das muss sie wissen), zunächst bleibt es wie es ist!

Habe es schon verpackt und geht heute noch per Post auf den Weg zur bekannten! Bin gespannt was sie sagt…
Preis für die Umbauten (wie gesagt Wasserklappe und Trigger am 3. Zug mit doppelter Umlenkung und Umbau auf Miniball-Gelenke liegt ziemlich mittig im 3-stelligen Bereich.

Schön wenn es dir auch gefällt.
 
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Servus,

ist schön geworden! Nachdem es nicht lackiert werden soll, ist vielleicht ein Handschutz gewünscht. Leder, Kunststoff usw. möglich. Hier nur beispielhaft

https://blasinstrumente-radermacher...trumente/sonstige-metall/handschutz-trompete3

Gerne nach anderen Marken und Varianten weitersuchen. Auch FMB, Schagerl bieten so etwas im Onlineshop an. Das Anlaufen des Metalls würde mich gar nicht stören, aber der Messinggeruch überträgt sich auf die Kontaktstellen.

Gruß hermanson
 
Jo, auch sowas haben wir schon durchdacht. Besonders schön sind die von Klangatelier Süß, aber wie das studentische Budget gerade so ist, kann ich nicht beurteilen. Leder wäre wohl ne günstige Lösung. Das muss die junge Frau dann entscheiden, was ihr an Hand und Auge am besten gefällt!

Danke auch für diesen Hinweis.

Nachtrag: ich selbst schwöre auf die Öle von Meinlschmidt, insbesondere für stimm- und Trigger-Züge ist das viel besser als die üblichen Fette!
 
Yep.
Von Fetten habe ich mich auch verabschiedet, deren Verwendung macht dank der überlegenen vollsynthetischen Schmierstoffe und deren Vermischbarkeit mit entsprechenden Ölen bei minimalen Eintrag in die Ventile inzwischen einfach keinen Sinn.

Gruß Claus
 

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