Anfänger: Mischereinstellung Yamaha MG12XU

uro-frank
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Hallo Profis...

bin neu in die Lifemusik eingestiegen, vorher jahrelang "nur" akustisches Klavier (also 88 Tasten und nix mehr), habe nun ein Nordstage 2EX88, ein Mikro Shure SM58 + ein EV BK1 Kondensator, eine E-Gitarre, DI-Box und einen Mixer Yamaha MG12XU und Übungsraumboxen Yamaha HS8 Aktivboxen. Also VIEEEEEELE Knöpfe und Einstellmöglichkeiten...

Lese nun seit Tagen rum, wie ich ab morgen (Lieferung des Mixers) dann die Teile alle miteinander mische. Bin dann irgendwo auf die" Gain-Mixing-Methode" gestossen, d.h. wohl alle Kanalfader auf 0dB, dann die Eingänge der Instrumenten/Mikros mittels Gainregler auspegeln... das scheint evtl. eine gängige Methode zu sein, bei der durch die Fader=0 Stellung bei Veränderungen während des Spielens einfach wieder die "Standard-Stellung" gefunden werden kann...

Wie seht Ihr das und könnt Ihr mir evtl. nochmal eine kleine Anfänger-Anleitung geben (oder einen guten Link nennen, wo ich das nachlesen kann), wie ich nach dem Anstöpseln aller Teile einen vernünftigen nicht übersteuerten Sound in die Boxen/Phones kriege???

Wäre sehr dankbar für einfache Basis-Tips/Workflow... was mache ich in welcher Reihenfolge wie... Gain, Fader, Equalizer, PFL-Funktion etc. etc.... wo und wie lese ich beim Yamaha-Mixer dann Übersteuerungen ab? Bei mir schwirren momentan die Begriffe etwas wild durcheinander und ich bräuchte da einfach mal ein "To-do" in sinnvoller Reihe...

DAAAANKE!!!
 
Eigenschaft
 
Ja, habe die Seite schon gefunden... aber:

6. Lautstärke der Masterkanäle nach Wunsch einstellen

Meint Ihr damit die Kanalfader oder wirklich den Master-Regler? Und was heißt "nach Wunsch?
Und das ist glaube ich nicht diese "Gain-Mixing-Methode", die ich meinte, oer doch?.... Denn da wird ja, soweit ich es verstanden habe, der Kanalfader auf ca. 0dB gestellt und der Basis-Abgleich der Lautstärke zwischen den Instrumenten dann mit dem Gain gemacht. Wenn das dann paßt, dann kann man momentane Kanal-Lautstärke-Änderungswünsche mit dem Kanalfader ziehen, kommt aber einfach wieder in die Grundeinstellung zurück, da in der Basis ALLE Kanalfader auf der gleichen Höhe stehen, z.B. 0dB, also in einer waagerechten Reihe, was optisch die Sache einfach macht beim schnellen Zurückgehen auf den Ursprungswert.
 
Du solltest die Kanäle mit den Gainreglern soweit einpegeln, dass die Peak LED beim betreffenden Kanalfader nicht mehr leuchtet (bzw. nur bei lauten Signalspitzen). Mit dem Fader stellst du dann die gewünschte Lautstärke des Kanals ein (also wenn du mehrere Kanäle hast, kannst du die Lautstärke derer mit den Fadern untereinander abstimmen), also die Basis-Abstimmung zwischen den Kanälen, wiendunes genannt hast.

Die Gainregler bestimmen die Vorverstärkung und nicht die Lautstärke des Kanals. Wenn du eine zu hohe Einstellung hast, wird dein Kanal übersteuern. Das kannst du genauer noch mit der PFL (Prüfsummen) überprüfen, wie viel Pegel du an einem Kanal hast. Dann siehst du auf der Meterbar (den vielen LEDs über dem Master), wie weit der ausgewählte aussteuert. Diese Anzeige ist nicht Faderabhängig, also zum Einstellen des Gains geeignet. Eine weitere Funktion von den PFL-Schaltern ist, dass wenn mindestens ein Kanal ausgewählt ist, nur der/die ausgewählten Kanäle auf dem Kopfhörerausgang wiedergeben.

Mit dem EQ kannst du dann einfach die Klangfarbe des Kanals einstellen, im oben verlinkten Artikel sind dazu einige Tipps.

Ich hoffe ich konnte deine Fragen beantworten ;)
 
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Gain-Mixing-Methode
Wo hast du denn diesen Unfug her? Das machst du bitte nicht so und vergiss es auch ganz schnell wieder.

Fangen wir mal bei den Quellen an, die da wären:
Mikro (SM58)
Mikro (BK1)
E-Gitarre
Stagepiano

Dein Mischpult hat zwar auf dem Papier 12 Kanäle, ist aber ne "Mogelpackung". Nur die ersten 4 Kanäle sind echte Mikrofonkanäle. Die Kanäle 5/6, 7/8 sind Kombikanäle. Da kann man zwar auch Mikrofone anschliessen, sind aber eher für Stereozuspieler oder Instrumente mit Stereoausgang gedacht. Die Kanäle 9/10, 11/12 sind reine Stereozuspielerkanäle, als für CD, MP3, Laptop etc.

Die beiden Mikros werden per XLR Mikrofonleitung an den Mixer angeschlossen. Idealerweise an den Kanälen 1-4, also z.B. das SM58 an Kanal 1 und das BK1 an Kanal 2.

Wie nimmst du die Gitarre ab? Hast du einen Verstärker dafür und per Mikro oder gehst du direkt ins Pult? Letzteres hört sich ohne entsprechenden Tretmichtot meist seltsam an. Falls du einen Verstärker hast, brauchst du zumindest zuhause da nix abnehmen. Ist laut genug. Ansonsten Verstärker mit Mikro abnehmen und dieses auch in einen der 4 Mikrokanäle einstöpseln. Kanal 3 würde sich anbieten. Falls du mit Tretmichtot oder Kemper spielst, dann auch da rein. Je nach Ausgang XLR oder Klinke. Da du eine DI Box hast würde sich diese hier anbieten, damit das Signal symetriert wird. Auf kurzen Wegen geht das auch unsymetrisch, also per Klinke.

Dein Stagepiano schliesst du an einen der beiden Kombikanäle (5/6 oder 7/8) an. Das Stagepiano hat unsymetrische Klinkenausgänge. Im einfachsten Fall per Klinke rein. Du kannst allerdings auch (bei längeren Wegen ist dies Pflicht) wieder per DI Box symetrieren. Allerdings brauchst du pro Kanal eine DI Box und eben auch einen Kanal am Pult. Im einfachen Fall kannst du die Lautstärke über einen Fader einstellen, im letzteren Fall musst du zwei Fader schubsen. Da wären dann auch die beiden Kombikanäle 5/6 und 7/8 für das Stagepiano zu reservieren.

So, es ist alles angeschlossen und zwar da wo es sinnigerweise hingehört. Das Pult ist nun fast voll. Positiv ausgedrückt du nutzt es effizient.

Vom Pult gehst du, je nach Eingang an deinen Boxen, per XLR oder Klinke weg. Der Ausgang ist am Pult mit Stereo Out beschriftet
Alles Einschalten (die Endstufe/Box immer zuletzt und als erstes aus!).
Schliess am besten auch noch einen Zuspieler an Kanal 9/10 an, um zu prüfen ob was raus kommt.

Damit etwas rauskommt musst du das Signal noch routen, am besten alles auf Stereo. Das ist der mit ST bezeichnete rote Knopf bei jedem Fader.
Das musst du an jedem Kanal machen, welcher auch ein Signal übertragen soll. Selbstverständlich muss der Kanal dann auch noch aktiviert werden.
Stell nun den Masterfader auf -10. Das sollte zunächst reichen.

Jetzt zum Einpegeln.
Das Pult hat unten eine Taste, welche mit PFL beschriftet ist. PFL steht für Pre Fader Listening und legt den Kanal direkt auf den Kopfhörer und vor allem auf die LED Kette. Damit wird nun eingepegelt.

Fangen wir mal mit dem Stagepiano an. Den Lautstärkesteller am Stagepiano dreht man üblicherweise auf 3/4 auf. Aktiviere den PFL im entsprechenden Kanal und dreh das Gain mal auf 0 dB. Damit man diesen Punkt leichter findet ist der gräulich markiert. Dann spiel was. Die LED Kette sollte ausschlagen. Man stellt das Gain in diesem Fall so ein, das der Pegel knapp unter 0 dB auf der Anzeige bleibt. Damit hast du noch Headroom und der (deswegen macht man das so und nicht anders) Eingangsverstärker ist optimal ausgesteuert. Bei der GainMix Methode ist dies nicht der Fall und man hat damit kein optimales Verhältnis zwischen Nutz und Störsignal (Rauschen).

Bei den Mikrofonen macht man das ähnlich. Hier kannst du schon mal das Gain auf 2 Uhr einstellen. Dann reinsingen, den Fader aber noch zu lassen. Das Gain so einstellen, dass es auch wieder ca. bei 0 dB bleibt. Darf auch gerne ein wenig darüber sein.

Letztendlich stellt man alle Quellen so ein, dass die Pegel vor dem Fader nun alle in etwa gleich sind, nämlich bei ca. 0 dB. Die Lautstärke der Quellen im Mix wird dann über die Fader eingestellt.

Nun kannst du dich um die Filter kümmern. Bei den Mikrokanälen ist es wichtig den Knopf mit der Beschriftung HPF zu drücken. Das ist ein Hochpassfilter, welches alles unterhalb von 80 Hz wegfiltert. Das ist sogenannter Körperschall und sollte nicht mit übertragen werden.
Die PAD Tasten sind notwendig, wenn du Linepegel hier anschliesst, denn sonst wird der Eingangsverstärker überfahren. Damit wird eine Abschwächung des Eingangssignals erreicht. Das könnte notwendig sein, wenn du mit der Gitarre über eine Kemper oder anderen Tretmichtot direkt ins Pult gehst.

Arbeite dich Kanal nach Kanal durch. Das Pult hat einen einfachen 3-Band EQ mit fixen Bearbeitungsfrequenzen und fixer Güte. Bei besseren Pulten kann man dies auch einstellen. Gerade bei Mikrofonen und Gitarren ist dies sehr hilfreich. Wird aber schon gehen. Probier einfach mal rum. Achte dabei auch, dass der Pegel des Kanals nicht zu stark oder schwach wird (PFL!). Falls doch am Gain entsprechend gegensteuern, so dass es wieder passt.
Lies dich mal zum Stichwort "auf lücke Mischen" in Bezug auf EQing ein. Bei Keyboards mache ich gerne eine Lücke im Mittenbereich, damit da dann die restlichen Instrumente platz haben und vor allem die Stimme platz hat.

Dreh bei den Mikros auch ruhig noch großzügig die Bässe raus. Der Sound wird dann deutlicher, klarer. Allerdings nicht zu viel, denn sonst fehlts an "Wärme".

Das Pult hat in den Kanälen auch Peak LEDs. Diese dürfen, vor allem bei den Vocals, ab und an mal flackern. Dauerrot ist aber tunlichst zu vermeiden. Das dann über das Gain korrigieren oder nochmal das EQing überdenken.
 
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Lese nun seit Tagen rum, wie ich ab morgen (Lieferung des Mixers) dann die Teile alle miteinander mische. Bin dann irgendwo auf die" Gain-Mixing-Methode" gestossen, d.h. wohl alle Kanalfader auf 0dB, dann die Eingänge der Instrumenten/Mikros mittels Gainregler auspegeln... das scheint evtl. eine gängige Methode zu sein, bei der durch die Fader=0 Stellung bei Veränderungen während des Spielens einfach wieder die "Standard-Stellung" gefunden werden kann...

Das ist die eine Begründung die man hört. Die andere ist, daß man meistens um die 0dB auf den Fadern die größte Auflösung hat, d.h. Fader-Bewegungen relativ geringe Pegelveränderungen verursachen und Grobmotoriker damit besser klar kommen.

Ich kann so nicht arbeiten. Ich sehe zu das ich nen vernünftigen Pegel im Kanalzug habe (und damit auch für Monitormixes über die Auxe Pre-Fader saubere Pegel hab und einen Mix auch blind grob erstellen kann, und in Comp/Gates etc. vernünftige Arbeitspegel habe) und mache den Mix dann mit Faderstellungen. Wenn ich ein Signal so tief im Pegel fahre daß die Faderauflösung gering wird, brauch ich da auch keine Pegel-Änderungen in homöopathischen Dosen.

Trotzdem sehe ich aber zu daß insb. die Vocal-Fader bei "Showpegel" um die 0dB liegen und passe entsprechend den Master-Pegel an. Denn meiner Erfahrung nach brauche ich bei den Vocals die höchste Auflösung.

Damit bin ich die letzten fast 25 Jahren gut gefahren. :)

BTW, es gibt in der Tat auch ne Menge Touring-Mischer großer Acts die diese "Gain-Mixing-Methode" nutzen. Strange, but true.
 
Hallo und herzlich willkommen im Musiker-Board!

Gain-Mixing ist technisch betrachtet grober Unfug. Damit handelt man sich jede Menge Störgeräusche aus dem Mischer selbst ein. Wenn es sich um ein sehr hochwertiges und damit nebengeräuscharmes Pult handelt, mag das nicht so auffallen. Aber bei einem günstigen Kleinmischer solltest Du das meiden wie der Teufel das Weihwasser. Auch weil Deine Boxen hochauflösende Studiomonitor sind, würden sie Dir für dieses Vorgehen eine gnadenlose Quittung in Form eines unnötig hohen Rauschteppichs präsentieren.

Gruß
Jo
 
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He Leute, also erstmal gaaaanz herzlichen Dank für die ausführlichen Infos! Das hilft mir wirklich viel weiter... werde mir das alles mal ausdrucken und in den Keller mitnehmen!
Ja, ich hatte eben auch gelesen, daß durchaus auch nicht ganz unprofessionelle Tontechniker diese Gain-Mix-Methode anpreisen, aber Eure Einwände klingen durchaus plausibel. Ich werde gaudihalber mal schauen, was die PFL-Level bei den beiden Methoden so von sich geben und was das Rauschen angeht...

Noch ein paar Nach-Fragen...

- woran erkenne ich, daß ich die PAD-Taste brauche? Daran, daß der Gain extrem weit runter muss, um nicht zu übersteuern? Wenn ich das Stagepiano in 5/6 stecke als Line-Signal, dann wäre wohl PAD fällig?
- "auf lücke Mischen" in Bezug auf EQing, habt Ihr da Tips, wo ich da weitere Infos finde, bin da auf die Schnelle nicht so suffizient fündig geworden...
- Das BK1 ist ja ein altes Kondensator-Mikro, da muss ich wohl Phantomspeisung zuschalten. Das geht bei dem Mixer nur global für alle Mic-Kanäle, sollte aber den nicht Phantom-Mikros, Stagepiano, Gitarre an den Lineausgängen nicht schaden, soweit ich verstanden habe, oder? Kann dann eigentlich die 4,5V V21PX Batterie draußen bleiben?

By the way: Große Trauer heute bei mir... der Mixer etc. kam nicht! DHL hat die Lieferung nicht pünktlich hinbekommen, die Schnarchzapfen!!! Jetzt muss ich sowieso bis nächste Woche warten. SCHLUCHZ!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Gainregler dient dazu das Eingangssignal auf einen brauchbaren Arbeitspegel zu bringen. Dafür ist er gedacht und sollte auch so verwendet werden.
Ich habe das erste mal diese Gain-Mix Geschichte in den frühen 80ern präsentiert bekommen und selbst da als Jungspund hat sich mir dessen Sinnhaftigkeit entzogen. Bei einem analogen Setup hilft es einem die Störgeräusche(Rauschen) zu minimieren. Da heisst es einfach so früh es geht auf einen vernünftigen Arbeitspegel zu kommen. Damit kann man den Master zurücknehmen und alles wird gut. Daneben gibt es auch Dinge wie z.B Threshold von Gate/Kompressor die viel leichter bei Normalarbeitspegel zu kontrollieren sind. Das gilt für analog und digital Mixer. Und zu guter letzt ist auch eine Kontrolle der Monitore mit der Gain-Mix Geschichte nicht mehr so einfach. Und wenn ein Signal bei konventioneller Ymethode irgendwie aus der Reihe tanzt und man deshalb den Kanalfader extrem weit nach unten drehen muss damits passt kann man immer noch das Gain zurücknehmen um es wieder einfacher regeln zu können. Es ist ja kein Grundgesetz das man damit verletzt;-)

- Den PAD benutzt du immer dann wenn das Eingangssignal so hoch ist dass du den Gainregler weit nach links drehen musst. Das hast du schon richtig erkannt.

- Das 'auf Lücke mischen' bedeutet dass man im Mix bei Instrumenten unnötige Frequenzanzeile bewusst reduziert um diesen Frequenzbereich frei zu bekommen für Instrumente die dort wichtig sind. z.B. kann man bei praktisch allen Instrumenten den Lowcut einsetzen bis auf Bassdrum und Bass bzw Bass-Synth. und bei Bass und bassdrum selbst wird auch aufgeteilt. dann bekommt die Bassdrum die tiefen Töne und der BAss die tifen Mitten oder umgekehrt. Bei Stimmen ist die Sprachverständlichkeit bei ca. 2-2,5 kHz. Da sollten die anderen Instrimente nicht zu prominent sein. Es gibt einige Aufstellungen wie z.b. http://www.bws-tonstudio.ch/equalizer.htm (die erstbeste die ich finden konnte). Die Angaben dort sind aber mit Vorsicht zu genießen. Die eigenen Ohren sollten immer die letzte Instanz der Entscheidung sein. Zudem wirst du mit dem Xamaha nicht allzu detailliert den EQ einstellen können.

- Phantomspeisung liegt nur dort an wo Du ein XLR-Kabel anschließt. Wenn du anstelle davon Klinkenkabel benutzt (Piano, Gitarre usw) hast du damit kein Problem. Und wenn du ein dynamisches Mikro anschließt dann auch nicht. Lediglich bei Bändchenmikrofonen musst du in der BDA genau nachlesen ob das erlaubt ist oder nicht. Und ja das BK1 funktioniert mit Phantomspeisung auch ohne Batterien. (Gerade mit meinem ausprobiert).
 
Danke nochmal...
Das "Auf Lücke mischen" ist natürlich so eine Sachen, wenn ich beim Kleinmixer nur 3 Regler für Low, Mid und Hi habe, bzw. auf einzelnen Kanälen sogar nur 2, ist somit natürlich nur bedingt umsetzbar...

Was ich an der verlinkten Tabelle nicht vestanden habe sind die einzelnen Spalten neben den Frequenzen, was die zu bedeuten habe... da habe ich irgendwie die Spaltenbeschriftung nicht gefunden:

Z.B. bei Orgel...was bedeutet Shelve oder Peak, was bedeutet *, 1.0 und 2.0,

150Hz
800Hz
3kHz
Shelve
Peak
Peak
*
1.0
2.0
-6dB
*
*
*
+4dB
+4dB
Bässe absenken
Druck, Durchsetzungsv.
mehr Attack
[TBODY] [/TBODY]

Gibt es da evtl. noch einfachere Tips, wie man mit einem 3 Band EQ mit 10Khz, 2,5 kHz und 100Hz für Piano, Orgel, Synth, Vocals und Guitar den Sound halbwegs "auf Lücke" bzw. einfach nur "schön" hinbringen könnte?

Bei obiger Tabelle könnte ich mit dem 3-Band EQ dann wohl allenfalls etwas 2,5 kHz anheben und 100 Hz absenken, die 800 Hz sind wohl nciht beeinflussbar...
 
.was bedeutet Shelve oder Peak, was bedeutet *, 1.0 und 2.0,
Es gibt vier Eigenschaften eines Klangfilters und die sind in der Liste in den ersten vier Spalten aufgeführt:

* Die Mittenfrequenz an der der Filter arbeitet in Hz
* der Filtertyp (Peak, Shelve, es gibt auch nioch andere wie LowCut, HighCut usw)
* die Güte besagt wie stark Nachbarfrequenzen beeinflusst werden, höhere Werte bedeuten weniger Nachbar-Frequenzen werden beeinflusst
Zu guter Letzt 8eigentlich sollte das am Anfang stehen) der Filtertyp (z.b. Shelve, Peak, LowCut, HiCut usw).
Zu guter Letzt 8eigentlich sollte das am Anfang stehen) der Filtertyp (z.b. Shelve, Peak, LowCut, HiCut usw).
Zu guter Letzt 8eigentlich sollte das am Anfang stehen) der Filtertyp (z.b. Shelve, Peak, LowCut, HiCut usw).

* die Verstärkung oder Absenkung dieser Frequenz in dB

Bei einem Peakfilter werden unter- und oberhalb der Mittenfrequenz auch andere Frequenzen angehoben bzw. abgesenkt. wie viele Nachbarfrequenzen sagt eben die Güte
Bei einem Shelve Filter wird nun eine Seite (ober- oder unterhalb der Mittenfrequenz) nicht mehr wie beim Peak-Filter auslaufend weniger sonder die Verstärkung bleibt gleich.
Ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als tausend Worte:

Filter.png


Hier siehst du links die Auswirkung eines LowCuts alles was unter der Frequenz von 84 Hz ist wir abgeschnitten, mit einer fixen Steilheit, also z.b 6dB pro Oktave. Das bewirkt dass das Signal bei 84 Hz noch gleich laut ist, aber bei 42 Hz schon um 6 dB leiser ist, bei 21 hz 12 dB leiser usw.
die Filter zwei und drei sind Peak Filter (Glocke) . Filter zwei hat eine Anhebung bei hoher Güte und Filter drei eine Absenkung bei niedriger Güte. Du siehst dass die 'Ausbeulungen' links und rechts der Linie (Mittenfrequenz) weniger wird und bei Filter zwei das schneller als bei Filter drei passiert. Filter vier ist ein Shelve (Kuhschwanz) Filter. links der Line wird die Anhebnung immer weniger, rechts davon bleibt sie konstant.
Anmerkung: diese Kurve zeigt auch an, dass Filter nie mit einem Schlag einsetzen sondern dass es Übergangsbereiche gibt. speziell beim LowCut und Shelve sieht man dass da kein Knick in der Kurve ist sondern ein weicher Übergang. Das ist normal und gut.

Bei deinem Pult sind viele dieser Einstellmöglichkeiten fest vorgegeben. Damit bist du mit dem Pult etwas eingeschränkt. das nächst größere hätte zumindest einen semiparametrischen MittenFilter (mit einstellbarer Mittenfrequenz).
Daher bleibt dir das hören der und die sorgfältige Auswahl der Eingangssignale. modernere Keyboards haben meist eine recht brauchbare Klangregelung an Bord und samit kannst du vieles dort abfedern. Das gilt auch für Gitarren wenn sie mit einem Pickup- und/oder Preampsystem daherkommen. Ein gutes Endergbis lässt sich allemal zaubern;-) Und bei zu vielen Einstellmöglichkeiten verliert sich der ungeübte Potischrauber recht schnell. So ist es einfacher. Und mit der Erfahrung steigen die Ansprüche und man tauscht das Gerät dann mal aus.
 
Okeee, super Erklärung! Mit anderen Worten, bei meinem Yamaha-Teil kann/muss ich das nicht allzu wissenschaftlich betreiben, eher etwas rumprobieren, bis es mir gefältt.

Habe da ja diese Möglichkeiten:

HIGH Shelving (Kuhschwanz) 10 kHz ±15 dB
MID Glockenfilter 2,5 kHz* ±15 dB
LOW Shelving (Kuhschwanz) 100 Hz ±15 dB

Und jetzt noch eine evtl. letzte Frage, daich hier bei echt kompetenten Helfern gelandet bin: Die Compressor-Funktion, wie und wofür verwende ich die denn... das ist mir auch noch nicht so klar (ja, ich weiß, auch diese Funktion ist im kleinen Yamaha nciht sehr differenziert einstellbar, aber aben doch vorhanden).

Für meinen Beginn und lediglich im eigenen Kellerraum zum Üben reicht mir das kleine Pult erstmal... um einfach alles hörbar zu mahcne. Für spätere Zeit wird sicher das eine oder andere Upgrade nötig werden, aber dieser "kleine" Anfang sollte erstmal reichen.... hoffe ich...
 
Ein Kompressor begrenzt die Dynamik des Signals.
Einfach ausgedrückt: leise Stellen werden angehoben, zu laute Stellen werden abgedämpft.
Normalerweise stellt man den Kompressor über mehrere Parameter ein. Guck mal hier z.B.:
http://www.bws-tonstudio.ch/kompressor.htm

Wenn man mit diesen Parametern nicht umgehen kann passiert es leicht, dass das Ergebnis eher verschlimmbessert wird. Daher gibt es bei diesen kleinen Pulten diesen "One-Knob-Kompressor" der die Parameter zusammenfasst und auf das Einfachste reduziert.
"Hörbar" sollte der Kompressoreffekt eigentlich nicht sein, sondern nur "spürbar". Schwierig zu beschreiben, aber für Einsteiger ist es eigentlich ganz gut gemacht.
 
Ganz kurz zu diesem "Gain Mixing" ...
Im Konferenz Bereich wird prinzipiell so vorgegangen. Also Kanal Fader auf 0db stellen, die einzelnen Mic's per Gainregler Pegelmäßig zueinander anpassen und die effektive Lautstärke per Master Fader bzw Busse/Matrixen/Subgruppen regeln.

Ebenso werden evtl Aux-Monitor Mixe postfader gemacht...

Ist sowieso ein recht spezieller Bereich was Tontechnik anbelangt...
 
Im Konferenz Bereich wird prinzipiell so vorgegangen.
Hast du hierfür verlässliche Quellen?

die einzelnen Mic's per Gainregler Pegelmäßig zueinander anpassen
Das macht man auch bei der anderen Methode. Man bringt die Quellen auf einen mehr oder minder einheitlichen Arbeitspegel.
Der feine Unterschied liegt in dem deutlich besseren Nutz-Stör-Abstand.

Gibt es da evtl. noch einfachere Tips, wie man mit einem 3 Band EQ mit 10Khz, 2,5 kHz und 100Hz für Piano, Orgel, Synth, Vocals und Guitar den Sound halbwegs "auf Lücke" bzw. einfach nur "schön" hinbringen könnte?
Bei Keyboard/Synthi nimmst du einfach mal ein wenig die Mitten raus. Damit schaffst du dir Platz in der Mitte.
Bei Vocals gerne mal den Bass herzhaft rausdrehen. Je nach verwendetem Mikro und Stimme die Höhen leicht (wirklich nur leicht) anheben. Machts ein wenig crisper.

Ansonsten einfach ausprobieren, da du ja nicht die wahnsinnigen Möglichkeiten der Klangaufbereitung hast. Sieh es als Vorteil, denn damit erkennst du schnell ob eine Quelle gut und tauglich ist. Oftmals kann man auch mit Änderung der Mikrofonposition und eben einem anderen Mikro sehr effektive Änderungen auch ohne EQ Zauber erreichen. Ist halt Oldschool. ;-)
 
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Wegen verlässlichen Quellen... Meine Arbeitgeber.
Arbeite seit einigen Jahren vor allem als Konferenztechniker in der Schweiz.
Da wird das so gehandhabt. War mir auch neu...
Grund dafür ist/soll die übersichtliche Bedienung sein. Sprecher (vor allem solche die das öfters machen) ändern ihren Pegel der Stimme nicht so oft....wie es zB bei Musik und verschiedenen Songs ist.
Also braucht man an den Kanalfadern nicht viel rumspielen...
Wenn einer von der Bühne geht oder ein neuer dazukommt, stellt man den entsprechenden Fader auf -unendlich oder eben auf 0dB und fertig. So mindestens die Überlegung dabei. Auch weil evtl mal ein anderer Techniker am Pult ist usw..
Da gehts um "es muss laufen" und Fehlerquellen auszuschließen.

Ist schon klar was du meinst. Kenne das ja auch so. Wobei man ja eigentlich mit dem Gainregler den Eingangspegel jedes Kanals unabhängig von den anderen auf einen vernünftigen arbeitspegel bringt....und das Verhältnis untereinander eben mit dem Fader macht...

Im Netz gibts bestimmt weitere Informationen über das ganze Konferenz Zeugs ...
 
stellt man den entsprechenden Fader auf -unendlich oder eben auf 0dB
Gibt es dafür nicht den Muteknopf?!

Meine Arbeitgeber.
Evtl. sollte dieser dann einfach mal die Arbeitsweise überdenken. Naja, jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Sprecher ... ändern ihren Pegel der Stimme nicht so oft
Oh, das erlebe ich aber immer wieder anders. Da gibt es die Bauchredner, die Wegdreher, die Zuhalter (nicht Zuhälter!) und die Ich-bin-Profi-Sprecher (meist alles zusammen).

Gerade da stell ich das Gain so ein, dass ich bei 0 dB kurz vor der Koppelgrenze bin und begrenze mittels Kompressor. Damit habe ich genügend Spielraum, um auch Bauchredner noch halbwegs (Schadensbegrenzung eben) tauglich auf Pegel zu bringen. Am Gain wird da nix mehr gedreht sondern eben am Fader. Auch wegen der Feedbackgefahr, denn so reize ich wirklich noch das letzte dB GbF aus.
 
Klar gibt es einen Mute Knopf... Je nach Pult und daher je nachdem auf welchem layer man sich befindet, bzw was im Moment von den fadern angezeigt/bearbeitet wird, geht es eben um die Idioten Sicherheit....

Dass viele Sprecher das nicht so im Griff haben ist schon klar. Deshalb verwendet man ja auch verschiedene Mic's... Headset, lavalier, Handheld, oder schwanenhals... Meist mehr als nur eine Variante.

Niemand verbietet einem am Fader zu schieben... Allerdings sollte man das in diesem Bereich schon per Gainregler angepasst haben.
Ich weiß, mir erschien das auch nicht logisch... Aber wird so gemacht.

Und irgendwie hat sich das durchgesetzt. Hatte schon einige bekannte Namen am Rednerpult, bzw die ganzen GV' s von Versicherungen, Banken, Konzernen... Und da gabs keine Reklamationen diesbezüglich. Also irgendwas wird schon dran sein, dass es so gemacht wird... musste mich auch erst daran gewöhnen.

Im Endeffekt wollte ich dabei aber nur auf die Frage des TE eingehen, bzw was dazu sagen, woher diese "Mixtechnik" vielleicht kommt.
 
geht es eben um die Idioten Sicherheit....
Schon seltsam was für Mitarbeiter manchmal am Start sind, oder?
*duckundweg*

Und da gabs keine Reklamationen diesbezüglich
Wird es auch nicht geben, solange es eben funktioniert. Dem Sprecher/Auftraggeber ist es so egal wie wenn in China ein Sack Reis umfällt, an welchen Knöppen gedreht wird, Hauptsache es funktioniert eben.

Allerdings ist es eben meiner Meinung nach die falsche Technik, und gerade einem Newbie sollte man dies auch so vermitteln und eben die wohl besser good practice darlegen.
 

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