Anfänger: Mit 77,7 Jahren zu alt zum Gitarre-Lernen?

Finde ich aber auch ... das bekommst Du bis Weihnachten hin!

x-Riff
 
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Wenn ich Dein Songbeispiel anhöre kann ich nur feststellen, dass Du zum einen auf dem richtigen Weg bist und zum anderen schon erstaunlich weit bist! Weiter so!
 
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Ich danke Euch für Eure ermutigenden Worte.

Mit meinen Fortschritten bin ich zufrieden, an der spielerischen Ausführung und an der Konzentration muß ich noch hart arbeiten. Das Liedchen hat vier Strophen, aber meine Konzentration reicht so gerade für die erste Strophe, also – langes Üben ist angesagt. Jetzt lasse ich jedoch meine linke Hand pausieren, weil die schmerzhaften Blasen aufgegangen sind.
Ob es nun Sinn hätte, die Rechte an offenen Saiten zu trainieren, um eine differenzierte Dynamik des Zupfens zu üben, weiß ich nicht. Nach meinem Gefühl erfordert eine gedrückte Saite einen anderen "Strich" mit dem Finger der Rechten als eine offene Saite, um die gewünschte Lautstärke zu erzeugen. Jedenfalls will ich dieses Feld gründlich beackern.

In meiner Ulli-Schule gab es zum Lernen/Üben bisher nur kleine Zweizeiler (4-8 Takte) - eine Portion, die ich gut aufnehmen und umsetzen konnte. Jetzt hat Ulli noch einen Zahn zugelegt und das erste Kapitel wird mit einem Stück über 16 Takte abgeschlossen. Hier zeigt sich (zumindest für mich) das Seniorenproblem: Die Transformation der Noten vom Blatt auf das Griffbrett wird nach dem 10. Takt langsamer, und auch die zupfende Hand ermüdet in ihrer Konzentration.

Mittlerweile habe ich schon einige Akkorde aus der C-Dur-Tonleiter gelernt (C, Dm, Em, F und Am), und zusätzlich noch das G7, so daß ich sie (einigermaßen) sauber greifen und wechseln kann. Manchmal scheppert es oder schnarrt noch, aber bei voller Konzentration klappt es schon ganz gut, und mit der Übung wird es immer ein bißchen besser. Ein Grund, am Ball zu bleiben.

Mein Sorgenkind: G-Dur-Akkord
Was mir große Probleme bereitet, ist der Akkord G-Dur. In meiner Hörprobe bin ich auf das G7 "ausgewichen", und habe mir ein Liedchen ausgesucht, in dem kein G, sondern ein G7 vorkommt, aber das löst das Problem nicht. Wenn ich mit den Akkorden der C-Dur-Tonleiter spielen will (und das will ich), muß ein G-Dur-Akkord her, da gibt es keinen Ausweg.

"Mein" Ulli lehrt den Griff so:

g-dur_1.jpg

Bild1

aber mit den Fingern 2(A) 3(E) und 4(e1). Greifen kann ich den Akkord gut (auch von und zu anderen Akkorden wechseln), aber an der e1-Saite gibt's nur Streß. Der Kleinfinger kann in dieser Position seine ohnehin schon schwache Kraft nicht entfalten. Geduld und trainieren? ¯\_(ツ)_/¯

Eine alternative Fingerstellung 1(A) 2(E) und 3(e1), wie es im Bild1 gezeigt wird, oder einen ganz anderen Griff

g-dur_6.jpg

Bild2

mit den Fingern Daumen(E) und 2(e1) empfinde ich etwas unnatürlich und vor allem sehr holprig beim Akkordwechsel.

Die dritte Version:

g-dur_3.jpg

Bild3

kann ich zwar verhältnismäßig sauber greifen und gut mit anderen Akkorden wechseln, aber es klingt deutlich anders als im Bild1.

Somit ist der G-Dur-Akkord ein neues Projekt geworden.

Meine Klavierlehrer haben zu mir häufig gesagt: "Denk nicht so viel nach, spiel einfach". Pädagogisch sicherlich richtig, aber ich kann nicht einfach spielen, ich muß viel nachdenken, wie ich das spiele, und sei es nur, wie ich den Kleinfinger dazu bringe, die Saite ausreichend anzudrücken, damit ich überhaupt spielen kann. Denn ein Musikinstrument zu spielen, ist für mich alles andere als einfach, aber es macht einen Riesenspaß. :m_piano1::m_elvis:

Gruß, Bjoern
 
So lange üben, bis es mit dem Kleinen Finger klappt. Aber nicht verkrampfen. Alles andere ist tatsächlich Pfusch - aber das ist einer der Knackpunkte beim Gitarrespiel.
 
Der kleine Finger ist essentiell - die anderen nur bedingt. Also nur dann, wenn Du die tiefe E-Saite auf dem dritten Bund (G) tatsächlich anspielst - das gleiche gilt für die A-Saite auf dem zweiten Bund (H).
Das G kannst Du auch auf der G-Saite spielen ohne zu greifen und das H auf der H-Saite - ebenfalls ohne zu greifen ...

Nur mal so als Hinweis.

x-Riff
 
So lange üben, bis es mit dem Kleinen Finger klappt.

:great:
Ja, das entspricht meiner "Natur" aus jüngeren Jahren. Heute habe ich immer öfter das erschreckende Bild der Ratgeber à la Rentner-Bravo (so nennt meine Tochter den Apotheker-Ratgeber), was wir Alten an Hilfen kaufen sollen, um noch durch den Alltag zu kommen, daß ich meine heutige Lernfähigkeit nur schwer einschätzen kann. Zwar kaufe /brauche ich das Zeug nicht, aber die Zweifel und Ängste sind gesät.

Der Kleinfinger bekommt besondere Zuwendung. Bisher schafft er einen fast sauberen Erfolg von 10-15 Versuchen. Also eine kleine Hoffnung ist da.

Der kleine Finger ist essentiell - die anderen nur bedingt. Also nur dann, wenn Du die tiefe E-Saite auf dem dritten Bund (G) tatsächlich anspielst

OK, das sage ich dem Kleinen, damit er sich zusammenreißt, schließlich spielt er die wichtige Dominante!
Es werden beide E- und e1-Saiten angespielt. Aber die Wichtigkeit des Kleinfingers war mir nicht bekannt/bewußt, zumal der rechte Kollege nur (faul herumliegt) eine Stützfunktion ausübt.

Gruß, Bjoern
 
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langes Üben ist angesagt. Jetzt lasse ich jedoch meine linke Hand pausieren, weil die schmerzhaften Blasen aufgegangen sind
Da ist nicht lange üben angesagt, sondern Pause!
Bis Weihnachten ist noch etwas Zeit, also kein Grund, sich die Finger wundzuspielen.
Genauso der kleine Finger, lass dem Zeit, die Kraft und Stabilität aufzubauen, sonst verletzt Du dich noch und musst wochenlang pausieren.

Du kannst ja Theorie machen, wo sind welche Töne und Akkorde auf der Gitarre, auch greifen ohne die Saiten runterzudrücken, also ohne Kraft, aber mit korrekter Haltung. Kraftausdauer braucht Zeit.
 
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:) Ich sage nie mehr unbedacht: Das mach ich doch mit dem kleinen Finger! :cool:
 
Jetzt lasse ich jedoch meine linke Hand pausieren, weil die schmerzhaften Blasen aufgegangen sind.
Noch ein Tipp, ich weiß grad nicht obs schon jemand gesagt hat:

Zwar regelmäßig, aber nicht zu lang am Stück üben. Und schon gar nicht dass es Blasen an den Fingern gibt ...
Es ist viel besser, kürzere Einheiten zu üben und dafür mehrmals am Tag, so wie es eben in den normalen Tagesablauf passt (bei uns Ü70er normalerweise kein Problem). Das ist nicht nur fingerschonender, sondern vor allem auch effektiver.
 
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Zwar regelmäßig, aber nicht zu lang am Stück üben. Und schon gar nicht dass es Blasen an den Fingern gibt ...

Ja, das habe ich jetzt buchstäblich auf eigener Haut erfahren, dabei habe ich mir die zusätzlichen Übungen über den ganzen Tag verteilt, aber der Drang, eine neue Idee auszuprobieren, hat sich wohl etwas häufiger gemeldet. ;)
Da ich aber sonst keine Beschwerden habe (wie Gelenke oder Rücken), denke ich, daß es nur an meiner wohl etwas empfindlichen "Prinzessinnenhaut" liegt, denn für Gartenarbeit oder kleine Reparaturen im Haus trage ich immer Handschuhe. Das wäre bei der Gitarre eher ungünstig.

Gruß, Bjoern
 
Der Kleinfinger kann in dieser Position seine ohnehin schon schwache Kraft nicht entfalten.
Hier noch ein Tipp:
Gitarrenspielen und Akkorde greifen ist eigentlich keine Sache von großer Kraft, sondern von guter Technik.
Möglicherweise liegt der Grund, wieso dir dein kleiner Finger zu schwach vor kommt an der Position des Daumens.

images

So sollte es für die meisten Griffe auf der klassischen Gitarre (!) einfach sein: Der Daumen ist mittig gegenüber von den greifenden Finger, und guckt nicht groß über das Griffbrett heraus.
So verteilt sich die aufgebrauchte Kraft der Finger gleichmäßig sowohl horizontal, als auch vertikal und hebt sich mit der Kraft des Daumens gut auf. Das führt dazu, dass man quasi so gut wie keine Kraft braucht um die Saiten herunterzudrücken.

Bei vielen Anfängern sieht es mehr so aus:
img_20220305_181936-jpg.840666


Hier geht der Daumen zur Seite und im Grunde hat man eine Art Drehmoment erzeugt.
Die Kraft des kleinen Fingers geht hier mehr oder minder komplett verloren und man muss viel mehr Kraft aufbringen um die Saite sauber zu drücken und der kleine Finger kommt einem sehr schwach vor.

Wenn du magst, kannst du gerne mal jemanden bitten Fotos von deiner Hand zu machen (von vorne und von oben), dann können wir noch Tipps zur Haltung geben.
Kraft sollte eigentlich nie ein Faktor sein, insbesondere die Kraft der Finger spielt so gut wie keine Rolle.


OK, das sage ich dem Kleinen, damit er sich zusammenreißt, schließlich spielt er die wichtige Dominante!
Kleine Korrektur: Ein einzelner Finger kann keine Dominante spielen. Die Dominante ist ein Akkord mit drei Tönen, der eine bestimmte Funktion ist einer Reihenfolge von Akkorden hat.
Bei deinem G-Akkord oben greift der kleine Finger einfach den Grundton (auf beiden E-Saiten ist im 3. Bund derselbe Ton).
 
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Die Spielbarkeit hängt auch von der Höhe der Saitenlage ab. Eine niedrige Saitenlage erfordert weniger Druck als eine hohe.
Vielleicht läßt sich auch da noch etwas optimieren wenn die Saitenlage zu hoch und der Hals nachstellbar ist.
 
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G Dur empfinde ich als problemlos, ABER: Meine Frau hat auch mal Gitarre gelernt, auch wenn sie heute eher Mühe damit hat. Lustigerweise greift sie bei G-Dur mit dem Ringfinger auf die untere E-Saite. Vielleicht hilft eas @Bjoerni bei seinen Übungen?
 
Möglicherweise liegt der Grund, wieso dir dein kleiner Finger zu schwach vor kommt an der Position des Daumens.

Die Position des Daumens habe ich hier im Beitrag #24 bereits angesprochen, und ich versuche die Hand so zu halten, wie Ulli es auf den Fotos im Buch zeigt (das entspricht etwa Deinem kleinen Bild). Beim Spielen steht mein Daumen fast senkrecht, berührt das Brett nur mit seiner oberen Hälfte und guckt nie über das Griffbrett.

Das führt dazu, dass man quasi so gut wie keine Kraft braucht um die Saiten herunterzudrücken.

Ja, das stimmt, ein großer (physischer) Kraftakt ist es für mich nicht, aber die Fingerproportionen sind bei jedem individuell, und vielleicht spielt auch das eine Rolle. So kann ich den C-Dur-Akkord nicht im ersten Bund sauber spielen, im 3. Bund geht es jetzt super. Dabei ist mir aufgefallen, daß die Strecke zwischen dem 3. und 5. Bund deutlich kürzer ist als die zwischen dem 1. und 3. Bund, aber die Saiten stehen im 3.-5. Bund höher als im 1.-3. So denke ich, es geht nicht um die physische Kraft, sondern um die Anatomie der Hand, und meine Finger können sich auf der kürzeren Strecke günstiger positionieren als auf der längeren.
Wo ich allerdings beim Spielen viel Kraft brauche, ist im Kopf - die Konzentration auf die vielen Elemente kostet mich sehr viel Kraft.
Was mein Kleinfinger bei G-Dur falsch macht, werde ich herausfinden, wenn meine Fingerkuppen ausgeheilt sind, doch bereits jetzt sehe ich, daß er deutlich kürzer ist (auch in der Proportion zu meinen anderen Fingern), als bei anderen Menschen, deren Hände ich beim Spielen beobachte.

Ein einzelner Finger kann keine Dominante spielen.

Das war ein Scherz.

Zwar habe ich von der Gitarren-Spieltechnik keine Ahnung, dennoch bin ich überzeugt, daß die Handhaltung beim Spielen wichtig ist, um so mehr überraschte mich, daß so viele Gitarrenlehrer die Gitarrenhaltung vernachlässigen. Nur ein Beispiel von vielen:
Haltung

Meine Beobachtung soll die Haltung des Instruments und des eigenen Körpers nicht in Frage stellen, dennoch kommen bei mir Fragen auf, wenn ich solche Videos sehe.
¯\_(ツ)_/¯

Vielleicht läßt sich auch da noch etwas optimieren wenn die Saitenlage zu hoch und der Hals nachstellbar ist.

Die Saitenhöhe spielte bei mir bisher keine hemmende Rolle. Wenn ich meine Finger auf dem Brett so aufstellen kann, daß sie gut/ungehindert arbeiten können, dann klappt es auch mit der Saitenhöhe.

Gruß, Bjoern
 
…und dann kann man ja auf der H-Saite ja noch ein D dazu spielen
 
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