warum gehen heute noch immer viele davon aus, dass daa autodidaktische lernen des Gitarrespielens schlecht sei ??
Weil es für einen Lehrer das erstrebenswerteste Ziel ist, einem Schüler die Persönlichkeit zu entkernen, ihn zu einem willfährigen Sklaven zu machen, um sich dann einmal die Woche nach dem Unterricht mit bloßen Händen den Fußboden schrubben zu lassen?
es gibt unzählige workshops im internet, und wenn man dort die grundlegenden "Regeln" beachtet behaupte ich, dass es kaum einen unterschied macht, ob man mit Gitarrenlehrer oder alleine gelernt hat
Dann zeig mir mal eine gute Aufwärmübung. Und bitte nix, das mit der so bekannten Petrucci-Übung oder sonstwie mit Petrucci zu tun hat. Ausser seiner Dehnübung habe ich keine gefunden, die wirklcih gut aufwärmt.
Will sagen: Wie soll ein Anfänger bewerten, was tatsächlich hilft und was nur populäres Voodoo ist, das nur deshalb empfohlen wird, weil die Empfehlenden meinen, dass es ja zu etwas gut sein müsse, weil es ja jeder empfiehlt und somit nach -weil in unserer Zivilisation anerkannten- demokratischen Richtlinien bewertet gut zu sein hat? Das Volk hat es ja gewählt... Nur interessiert das den Körper nicht wirklich... er ist immer noch nicht warm
Vorraussetzung dafür ist natürlich, dass man ein wenig sebstkritisch an die sache ran geht und nicht sagt "Joa, ich kanns so einiger maßen: Nächste Übung...."
Exakt das, was Sascha sagt: Ein Lehrer ist ein Korrektiv! Wenn es denn ein engagierter und guter Lehrer ist.
Nur ein klein wenig Selbstkritik reicht nicht. Speziell dann nicht, wenn man sich als Ziel Shred, also virtuoses Spiel gesetzt hat.
Es gibt Phänomene, gegen die man nichts machen kann. Z.B. das unbeabsichtigte Schönhören, das soweit gehen kann, dass das Hirn Noten hinzuaddiert, die man gar nicht gespielt hat, die es aber erwartet, oder z.B. die Beurteilung des eigenen Timings, das man erst dann objektiv beurteilen kann, wenn man eigene Aufnahmen kritisch hört. Und auch da muss man Abstand haben, usw., usf.
Und es gibt Dinge, die präsent sind, ohne dass sie über das konkrete Spielen übertragen werden könnte, so dass das Anschauen eine Youtube-Videos nicht ausreicht, um sie zu lernen. Ich meine damit die Harmonische Umgebung und die Theorie dahinter, aber auch Dinge wie Groove, Timing, Mikrotiming. Aber auch Körperliches: Muskelspannung, Lockerheit, Körperhaltung usw. Ein Kumpel von mir, er steht hinter mehreren Erfolgen bei Jugend Musiziert, empfiehlt z.B. bei Problemen mit Barréegriffen, diese Probleme kennen wir alle

, sich vorzustellen, man hätte bei lockerer Hand ein Gewicht am Ellenbogen des Greifarms angehängt. Sehr effektiv

(Zeig mir die Youtube-Stelle mit genau dieser Empfehlung...)
Ein Schüler hat ein konkretes Problem und ein guter Lehrer sollte wissen, wo bzw. wie der Lösungsansatz zu finden ist.
Ich hatte selbst zwar ein knappes Jahr Unterricht, aber ich würde mich trotzdem eher als Autodidakten bezeichnen. Weil ich damals, 1985, "nur" einen Jazzer als Lehrer fand, aber eigentlich Rockgitarre lernen wollte. Er fand Yngwie scheiße, weil Yngwie nicht swingt. Eddie van Halen aber schon. Heutzutage kein Problem mehr, man findet für jede sich gerade erst gebildet habende Musikstil-Nische sofort am nächsten Tag einen passenden Lehrer. Sicher, die heutigen Möglichkeiten sind immens. Einen Track lernen und dabei die Geschwindigkeit auf einen beliebigen Wert reduzieren, wie es z.B. mit Guitar Pro möglich ist? Damals ein Traum. Oder Tabulaturen praktisch von allem, was man haben möchte? Musste ich damals von Platte 'runterhören. Selbst dabei hat mir mein Gitarrenunterricht geholfen: Er verpasste mir Hörtraining
@Christhunter: Was ich Dir zugute halte, ist, dass Du Dich von meiner Kritik nicht in einer Art einschüchtern lässt, so dass Du womöglich die Prötteln hinschmeißt. Durchbeißertum hilft nämlich, wenn Du es richtig lernen willst. Was ich an Deinem Track an guten Dingen höre ist, dass Du ein gutes Klanggefühl zu haben scheinst. Und auch stabil wieder zurückfindest, wenn Du technisch aus der Kurve fliegst. Es gibt Leute, die dann total versagen. Und Du überblickst einen Zeitraum, der den Zeitraum einer einzelnen Note übersteigt (was sich z.B. im Klanggefühl zeigt). Das bedeutet, dass Du wohl für einen Blueser jetzt schon überqualifiziert bist
Grüße Thomas