Anfängerfrage Maple Leaf Rag

das superslow mit dem metronomen hat wirklich geholfen.
Habe heute ein wenig mit Metronom und langsam geübt und es hilft. :)
Das freut mich sehr. :great:
Der Spruch zum übers Bett hängen: Wer langsam übt, kommt schneller vorwärts. :D

Wie schwer ist das Stück eigentlich so für Leute die schon länger spielen objektiv gesehen?
Das kann man wirklich nicht sagen. Die Menschen lernen so unterschiedlich schnell, und dem einen liegt dieses besser, dem anderen jenes.

Viele Grüße,
McCoy
 
Hallo HanLo, und Keaton,
ich will den anderen, die euch schon ausgezeichnete Tipps gegeben haben, nicht zu sehr in die Quere kommen.

Noch ein paar kurze Punkte, die euch langfristig und zusätzlich das Lernen erleichtern können:

1)
Hören, hören, hören. "Maple Leaf Rag" in Vollversion hunderte Mal anhören, in möglichst vielen Versionen. -> Yootoob
Gehörtes - also den Charakter des Stücks - so ganz nebenbei absorbieren.
Das hilft beim Natürlichspielen, was allein von Noten schwieriger ist, obwohl Ragtime eher eine geschriebene / komponierte Musik ist.

Motto - "Wie höre ich mich am Besten rein?"
Catch the bass line! Catch the melody! Catch the rhythm! Catch the form! Catch the harmony! Catch the whole piece!

Eine mögliche Referenz-Bandaufnahme aus der späten Ragtime-Ära (1907):
http://www.youtube.com/watch?v=K6qtr85Q8ho

Hier eine spätere Band-Aufnahme mit Sidney Bechet, sehr dramatisch, tolles Pianosolo, leider recht schnell (sowie stilistisch eher Hot Jazz als Ragtime):
http://www.youtube.com/watch?v=O__TeyizZx8

Eine Band-Aufnahme aus der Swing-Ära (1938), nur zum Vergleich, wie lebendig das Stück in sich werden kann, ohne "sich" zu verlieren:
http://www.youtube.com/watch?v=g4WblDDiYog

2)
Lieber keine vereinfachten Versionen spielen, selbst wenn das Erfolgserlebnis später kommt, es lohnt sich!
Wollt ihr nämlich später die Vollversion eines Joplin-Rags spielen, beißt ihr euch ins Knie, da ihr ggf. wieder bei Null anfangen müßt (Fingersatz & Co).
Joplin hat das Stück so geschrieben, daß man es auch als geübter Anfänger lernen kann, selbst wenn das scheinbar zuuuu laaaaange dauert.
Oder man versucht beides, das geht natürlich auch.

3)

Linke Hand zuerst lernen, und zwar so sicher wie möglich, bei nie zu schnellem Tempo. Entspannt spielen! Hände machen lassen!
Spielt immer ganz genau, aber schön weich, was ihr melodisch (Bass) und rhythmisch hört.
Auch mit Metronom spielen. Schön langsam anfangen und auch bei Verspielern ein einmal gewähltes Tempo durchhalten.
Das Gehirn merkt sich nämlich leider auch die Verwirrung, die beim "husch,husch"-Korrigieren und Stocken entsteht.
Mit sicheren, einzel-gelernten Händen wird es dann auch einfacher, sobald die rechte Hand - ebenfalls getrennt gelernt - dazu gespielt wird.

Hier in drei Teilen ein Mini-Kurs eines professionellen Ragtime-Pianisten, Cory Hall (USA):

(1/3) How to play Maple Leaf Rag, left hand | Cory Hall, pianist-composer
http://www.youtube.com/watch?v=W6qPyhTaiK8

(2/3) How to play Maple Leaf Rag, right hand | Cory Hall, pianist-composer
http://www.youtube.com/watch?v=LYtF29_WlR0

(3/3) How to play Maple Leaf Rag, hands together | Cory Hall, pianist-composer
http://www.youtube.com/watch?v=tbRbsnzHgo8


Viel Erfolg und Spaß, und bitte habt Geduld mit euch selbst. Bleibt dran! Ihr schafft es!
 
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Hallo,

Vielen Dank für deine Tipps twofour, auch diese sind sehr wertvoll für mich!
Ich finde es klasse, wieviel nützlichen Input es hier bisher gab!


Das Original Arrangement wird bei mir allerdings noch ein wenig warten müssen.
Ich habe jetzt erstmal wieder einen kleinen Schritt "zurück" gemacht und übe kleine klassische Klavierstücke und versuche diese exakter zu spielen.
Ich glaube im ersten halben Jahr bin ich zu sehr durch das Notenmaterial gehetzt. Jetzt glaube ich, lieber ein einfaches Stück "schön" spielen, als zehn komplexere "geht so". ;)
Aber das geht jetzt glaube ich auch etwas am Thema vorbei.

Grüße!
 
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Hallo,

Vielen Dank für deine Tipps twofour, auch diese sind sehr wertvoll für mich!
Ich finde es klasse, wieviel nützlichen Input es hier bisher gab!


Das Original Arrangement wird bei mir allerdings noch ein wenig warten müssen.
Ich habe jetzt erstmal wieder einen kleinen Schritt "zurück" gemacht und übe kleine klassische Klavierstücke und versuche diese exakter zu spielen.
Ich glaube im ersten halben Jahr bin ich zu sehr durch das Notenmaterial gehetzt. Jetzt glaube ich, lieber ein einfaches Stück "schön" spielen, als zehn komplexere "geht so". ;)
Aber das geht jetzt glaube ich auch etwas am Thema vorbei.

Grüße!

Hallo HanLo,
du machst es genau richtig: niemand kann dir von außen verbindlich sagen, was dein richtiges Lern- und Studientempo ist.
Und am Thema geht dein Gedanke überhaupt nicht vorbei: "musikalisch-schön" geht immer vor "Masse/Anzahl".
Zum Original des "Maple Leaf Rag": das ist nicht unbedingt der einfachste, sondern eher einer der schwierigeren Joplin-Rags.
Du könntest auch Joplins Rags der Reihe nach - nach Schwierigkeit - alle mal durchgehen.

Eher anfängergeeignet sind, da sie sehr schön in den Händen liegen, folgende Rags:

- Solace
- Heliotrope Bouquet
- Peacherine Rag
- Magnetic Rag
- The Easy Winners
- Elite Syncopations
- Leola
- Wall Street Rag
- Paragon Rag

Die Noten sind in Originalform mittlerweile gemeinfrei, obgleich nicht jede Neuausgabe überall "frei" ist.

http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_compositions_by_Scott_Joplin

Beste Grüße und einen guten Rutsch!
 
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