Auf alt getrimmte Gitarren...Horror, Hype, Geschäft (?)

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Technisch hat eine Nitrolackierung überhaupt keine Vorteile. Nur Emotional. Ich habe den Verdacht das immer noch PU mit UP verwechselt wird. Viele reden von abplatzenden PU aber meinen sicher UP. Ein PU neigt mit Sicherheit weniger zum Abplatzen weil er eher zähhart ist während UP nur hart und spröde ist. (wie ne dicke Eierschale).

Wer sich nicht sicher ist macht ne Schleifprobe. PU (Polyurethan) riecht fast überhaupt nicht während ein UP riecht als wenn man die Nase über eine Dose Polyesterspachtel hält :)
Ich erkenne die meisten Materialien schon am Geruch :) Wer es testen will soll nicht die NAse in die Dose stecken sondern sich nur leicht zufächeln. Das meiste ich nicht sonderlich gesund.
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Die untere wurde mit Sicherheit nachträglich gealtert. :)
 
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Die untere wurde mit Sicherheit nachträglich gealtert.

Schätze das wurden beide und obwohl ich daphne-blue over three-tone-sunburst ganz schön finde ist mir das viel zu heftig und zu künstlich.
 
Ob nun PU oder UP an meiner alten Les Paul - kann ich jetzt nicht erkennen. Jedenfalls fühlt sich der Nitrolack irgendwie anders an. Der Lack (burstfarben lackiert) an meiner alten Paula wird erst unansehnlich, dann milchig und dann löst er sich etwas, wird blind bis ich ihn abkratzen kann. Ein Jahrelanger Prozess wahrscheinlich durch Schweiß. Der cremeweiße Lack an meiner Strat platzt einfach ab, wenn er zu stark beschädigt wird.

Die beiden Schätzchen auf der vorletzten Seite sind mir zu stark gealtert. Die nur leicht gealterten sind für mich schöner. Aber wie schon erwähnt - alles Geschmacksache.
 
Erkennen nicht ungedingt aber schnüffeln. Bei UP sind die Ränder des Bruchs meist sehr matt und poröser als bei anderen Lacken. Abgelöste Stücke praktisch nicht biegbar, brechen sofort. Wenn man oft so Zeug in den Fingern hat merkt man den Unterschied.
 
Eine Lackschicht wird immer so dick wie nötig und gleichzeitig so dünn wie möglich aufgebracht.

Das ist unabhängig vom Lackbindemittel und ergibt sehr ähnliche Schichtdicken.

Der einzige Weg von dünn zu lackieren ist, wenn man "Overspray" verhindern kann. Bei Taylor läßt man mittlerweile einen Roboter ran. Dabei werden Lack und Gitarre "geladen" und die Anziehungskraft von plus und minus Pol dirigieren die Partikel gezielt ins Ziel. So kommt man auf 85 % Lackausbeute, vorher 40%. Taylor liegt was die "Dünne" der Lackierung anbelangt derzeit mit der Entwicklung vorne.

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Im Ergebnis messen sie sowohl Klarheit, als auch Dicke ... Die Klarheit erzielen sie mit UV, durch welches der Sauerstoff aus der Lackschicht getrieben wird.

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UV können sie aber alle, das ist nicht Taylor spezifisch.


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Im Video bei 8:43 sieht man das Ding in Aktion ...





Gruß
Martin
 
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Und wenn da beim Aging Holz frei gelegt wird ohne Schutz dann ist die Umsetzung nicht das Geld wert.

Ich frag mal unbedarft: Ist das nicht "die Norm", dass da kein "neuer Schutz" aufgetragen wird? Das wäre ja nicht auténtico. Ich meine, dass trifft auf die LTD TE 202 zu ("Kampfspuren" klar überlackiert), worüber mancherorts die Nase gerümpft wurde, weil eben nicht glaubwürdig.
 
Der einzige Weg von dünn zu lackieren ist, wenn man "Overspray" verhindern kann.

Da wirfst Du aber vielleicht Begriffe durcheinander.

Ich z.B. kann mit meinen Mitteln overspray nicht verhindern. Das bedeutet aber nur einen größeren Materialverlust und hat mit der Schichtdicke nicht so viel zu tun. Ob der Roboter besser arbeitet als ich hängt letztlich von dessen Programmierung ab. Momentan bin ich mit meiner menschlichen Sensorik hoffentlich noch im Vorteil, da ich spontan reagieren kann.

Taylor Gitarren finde ich übrigens genauso sexy wie Roboter. (...hab mir allerdings die Videos oben noch nicht angesehen.)
 
Wenn die nur 40% Lackausbeute hatten sollen sie lackieren lernen. :)
Elektrostatisch aufgeladener Lack ist auch nix neues. Gut ist jedoch für die Lackierer weil sie keine Belastung mehr haben. Weniger Overspray ist zudem gut für die Umwelt. Wobei das mehr an der Aufladung als am Roboter liegt. Und er ist ziemlich lahm :)
Durch Einsatz von Robotern wird es jedoch zum billigen Massenprodukt die jederzeit reproduzierbar sind, vom Holz mal abgesehen.
 
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Ich frag mal unbedarft: Ist das nicht "die Norm", dass da kein "neuer Schutz" aufgetragen wird? Das wäre ja nicht auténtico. Ich meine, dass trifft auf die LTD TE 202 zu ("Kampfspuren" klar überlackiert), worüber mancherorts die Nase gerümpft wurde, weil eben nicht glaubwürdig.

Wirklich glaubwürdig ist künstliches aging niemals, egal wie weit man die "Kunst" treibt.

Bei natürlichem aging wird eine Lackschicht wenn sie dann endlich durchgescheuert ist über Jahre mit einer Mischung aus Schweiß und Hautfett poliert und ab und zu kommt mal ein Knopf oder ein Reißverschluss vorbei.

Bei künstlichem aging wird innerhalb von Minuten oder Stunden Schuhcreme aufgetragen oder Polyboy und zwischendurch mal mit `nem Schlusselbund draufgeschlagen.

Authentisch ist das nie.
 
Ich frag mal unbedarft: Ist das nicht "die Norm", dass da kein "neuer Schutz" aufgetragen wird? Das wäre ja nicht auténtico. Ich meine, dass trifft auf die LTD TE 202 zu ("Kampfspuren" klar überlackiert), worüber mancherorts die Nase gerümpft wurde, weil eben nicht glaubwürdig.
Man darf es eben nicht gleich sehen :)
 
hat mit der Schichtdicke nicht so viel zu tun.

Der Ami bezeichnet damit auch das “zu viel Auftrag”, bis alle Stellen wenigstens das Minimum haben. Overspray also für ihn der Teil der irgendwo im Raum an der Gitarre vorbei fliegt ... und der, der ungleichmäßig aufgetragen wurde. Den Part 2 reduziert man schon, wenn das Werkstück den Lack anzieht und du damit schneller zu einer durchgehenden Deckung kommst.

Absolut gesehen, hat Taylor derzeit wirklich den dünnsten Lackauftrag in der Industrie und selbst ein Tom Anderson, der es auch sehr gut kann, schaut neidisch nach El Cachon (bei San Diego).

Aufgrund strenger Umweltvorschriften ist es in Kalifornien überlebensnotwendig den Lackierprozess im Griff zu haben. Das habe ich an vielen anderen Stellen (große und kleine Hersteller) schon deutlich vorsintflutlicher gesehen.

Momentan bin ich mit meiner menschlichen Sensorik hoffentlich noch im Vorteil, da ich spontan reagieren kann.

Was die Bewegungsfähigkeit anbelangt vielleicht ... was das Ergebnis anbelangt ein klares NEIN ! So leid es mir tut ... Durch die elektrostatische Aufladung und die immer gleiche und präzise „Handführung“ des Roboters, bei gleichzeitiger Möglichkeit sowohl den Roboter, als auch das Werkstück frei im Raum zu bewegen, stehen deine Chancen schlecht. Zumindest was die Widerholbarkeit anbelangt.

Taylor Gitarren finde ich übrigens genauso sexy wie Roboter

Wieso bin ich nicht erstaunt :D ... Bei Taylor wird man das übrigens gerne hören, denn die produzieren lieber ein funktionierendes - und damit irgendwie langweiliges - Industrieprodukt.

Ich kann dir aber versichern, dass ihre Produktion zu den mit Abstand am besten organisierten Abläufen gehört, die ich gesehen habe. Andy Powers schafft es dabei die in seiner kleinen Bastelbude - auf klassischem Weg - hergestellten Ideen, in eine Produktion umzusetzen.
 
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...wie kann man so geile Gitarren haben.... und so einen Boden... :D

die Gitarren sind wirklich very nice :great:... und was den Boden betrifft.... da gibt es mittlerweile gute Lösungen aus Vinyl ...:eek:

Detailbild.jpg
 
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Schön das wieder mehr Bilder gepostet werden, egal wie der Boden aussieht :)
 
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IMG_5602.JPG
IMG_5603.JPG
Ich zitiere mich mal selber, Original 57er Special vs. meine 55er Junior Replica... da ist nicht viel dazwischen...

Das moderate Aging bei meiner M2M CC-Les Paul sieht aber auch nicht schlecht aus finde ich ;)
 
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cool, im 1.Moment dachte ich es wäre meine.
:great:
 
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