Aufleimer tellert und ist im Grunde nicht zu gebrauchen, oder?

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Hallo Gitarrenbauer,

ich bin es mal wieder, der da nervt......sorry;)
Also.....mein Ebay Schnäppchen (eher keins) ist heute angekommen und die zwei Teile sehen jetzt mal so ganz anders aus, als sie abgebildet waren. Damit könnte ich vielleicht noch leben. Aber die Bretter sind schon so rund, dass sie eher zum Holzfass bauen taugen, anstatt sie auf einen Gitarrenkorpus zu leimen. Gibt es eine Möglichkeit, das Holz einigermaßen gerade zu bekommen?

http://www.ebay.de/itm/Nussbaum-ame...39?pt=Holz_Holzwerkstoffe&hash=item20e31d75ef

Laut VK ist es sechs Jahre abgelagert und kann sofort verarbeitet werden. Ich habe mal ein Lineal drüber gelegt und die ca. 18 cm breiten Brettchen haben in der Mitte einen Durchhang von ca. 7-8 mm. Bei 8 mm Stärke schafft das wohl ganz schön gegen den Korpus, wenn es blöd läuft, oder?

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Hast du den Verkäufer schon kontaktiert?
 
Nö ... alles im Rahmen. Holz ist halt ein Naturprodukt, das arbeitet. Nur bei sog. "Kernbrettern" hält sich der Verzug in Grenzen, da diese nahezu stehende Jahresringe aufweisen. Alle anderen Bretter, die nicht aus dieser gedachten Mittelachse des Stammes geschnitten wurden, neigen je nach Verlauf der Jahresringe zu mehr oder minder starkem "schüsseln". Je dünner und breiter solch ein Brett ist, um so stärker der Verzug.
schwind1.gifBildquelle: http://www.holzhandel.de/fachwissen-holz/fachwissen-holz.html
Die untere Reihe der oben abgebildeten Querschnitte ist am formstabilsten, da "Kernbretter" mit stehenden Jahresringen, wobei das mittlere davon schreinertechnisch eigentlich Ausschuß wäre, weil die Markröhre (der Baummittelpunkt) durchläuft. Fertigungstechnisch am besten geeignet wäre das linke Brett der unteren Reihe (keine Markröhre, stehende Jahresringe), hätte aber den Nachteil einer wenig interessanten Optik (gleichmäßig gestreift). Gleiches gilt auch für die Kantel mittig in der 2. Reihe. Fast stehende Jahresringe, aber schlichtes Aussehen.<br>Letztendlich spielt für die Optik des Schnittholzes natürlich die Wuchsform des ehemaligen Stammes, sowie das verwendete Sägeverfahren eine Rolle.
480px-Débit_du_bois.jpgDiverse Sägeverfahren (leider französisch, kann ich zwar gut aber mit der Sprache haperts. :rofl:) Bildquelle: https://commons.wikimedia.org

Holz als Rohmaterial zur Weiterverarbeitung ist daher imho ein denkbar ungeeignetes Online-Handelsgut. :D Da muss man nehmen was man kriegt, oder dem Verkäufer vor der Transaktion mitteilen, was man erwartet. Ich bin damals für mein Schreinergesellenstück extra zu drei Holzhändlern gefahren (Internet gabs damals eh noch lange nicht) um eine Bohle Buchenholz mit stehenden Jahresringen zu kriegen, aus der ich die 8 Schubkästen meines Phonoschrankes fertigen konnte. Der Schrank ist mittlerweile über 20 Jahre alt, aber verzogen hat sich an den Schubladen rein gar nix.
qls-4-6.jpgBildquelle: http://www.holzhandel.de/fachwissen-holz/fachwissen-holz.html

O.K. soweit zur Holzwerkstoffkunde :D
Wenn dir die Optik so gar nicht zusagt, würde ich mal mit dem Verkäufer in Kontakt treten, ob ein Umtausch möglich ist, allerdings könnten die optisch ansprechenderen Brettchen noch stärker geschüsselt sein.
Vllt. solltest du explizit darauf hinweisen, das du gerne plane Brettchen hättest, da die Verleimung (mit quasi unsichtbarer Mittelfuge) sonst ein bischen tricky wird.
Was deine Sorge angeht
Bei 8 mm Stärke schafft das wohl ganz schön gegen den Korpus, wenn es blöd läuft, oder?
Kommt auf die Dicke des Korpus, dessen Maserungsverlauf, sowie die Anzahl der verleimten Korpusteile an. Je dicker der Korpus, je "stehender" die Jahresringe, und in diesem Fall je höher die Anzahl der zusammengefügten Korpusteile, umso weniger Sorgen würd ich mir machen.
 
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Hallo und vielen Dank erstmal für die hilfreichen Antworten. Also wenn ich das "Statement" von miko001 richtig interpretiere, sollte ich versuchen, das beste aus den beiden Brettern zu machen. Um die Stirnseiten (lange Kante, die passend zusammen geleimt werden müssen) genau und schön gerade zu bekommen, ist es wohl am besten, die Brettchen miteinander zu verzwingen und mit einer Hobelmaschine eine gerade Kante zu hobeln, oder? Oder wäre es schon ausreichend, wenn ich einen abgeplanten Granit mit Schleifpapier beklebe und die Kanten dort genau planschleife? Es ist eh nicht viel, sodass sich der Aufwand in Grenzen hält. Zum verleimen würde ich Bindulin Propellerleim verwenden, da der eine hohe Klebwirkung in Relation zur Fläche haben soll. Hab ich was vergessen?
 
Ohne Maschine bei einem Tischler, wirst Du es nicht sauber hinbekommen. Die Nahtstelle wird zu sehen sein.
 
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