"B-3" - Wiedersehen im Museum

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martin62
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Ich war kürzlich im Musikmuseum (Teil des Historischen Museums) in Basel zu Besuch. Dabei bin ich auf eine B-3 der anderen Art gestossen. Wie man unschwer erkennen kann ist dieses Instrument modifiziert - aussen wie innen - und roadtauglich gemacht. Es wird nicht ganz korrekt als "Hammond-Orgel B3" präsentiert. Doch wir wollen hier mal nicht kleinlich sein.
Das obere Keyboard könnte vielleicht eine Art Clavinet sein und die Kiste obendrauf...? Vielleicht kann das jemand von euch identifizieren. Wie auch immer. Als ich den Text las fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich hatte diese Orgel schon mal gesehen. Als 17jähriger, frisch infizierter Hammond-Jungspund an einem Konzert von "Circus" (Basler Progrock). Dieses Wiedersehen hat mich einigermassen sentimental gestimmt, daher wollte ich es euch nicht vorenthalten.
Diese Orgel wird noch sporadisch eingesetzt an Konzerten des "Birds Eye" einem Jazz-Club ebenfalls in Basel.

Gruss Martin

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Die Beschriftung im Museum ist ja ziemlich spärlich!
An der Orgel wurde offensichtlich kräftig gebaut!
Sieht für mich so aus, als ob der Tonradgenerator nach unten gewandert wäre, weil oben ist die Höhe des Gehäuses ziemlich klein...
Was sagen denn die B3ler dazu ?
 
so was von verunstaltet….
 
@martin62 Vielen Dank für die tollen Fotos aus Basel.

Mir ist der kleine gelber Aufkleber vom Quasimodo in Berlin aufgefallen. Wie kommt der auf die Hammond? Wurde die Orgel bei Konzerten im Quasimodo in Berlin eingesetzt?
QUASIMODO Berlin
Sind Circus, Blue Motion, Zodiacs oder Straw Dogs dort aufgetreten?

Viele Grüße
Gerd
 
Sieht für mich so aus, als ob der Tonradgenerator nach unten gewandert wäre, weil oben ist die Höhe des Gehäuses ziemlich klein...
Habe ich auch spontan gedacht. Aber unten ist ja eher noch weniger Platz. Außerdem geht das Kabel des Aufsatz-Manuals oben rein.
 
Ist schon viele Jahre her, dass ich in Basel im Musikmuseum war. Muss ich mal wieder machen. Diese "B3" dürfte mit Abstand das jüngste Exponat dort sein ;).
 
Habe ich auch spontan gedacht. Aber unten ist ja eher noch weniger Platz. Außerdem geht das Kabel des Aufsatz-Manuals oben rein.
ich glaube auch der Platz reicht für den TWG, habe da schon so manche Modifikation gesehen, um Platz und/oder Gewicht einzusparen. Ansonsten ist etliches am jeweiligen Bedarf angepasst worden. Jedenfalls als ´"unverbaut" kann man das nicht bezeichnen, soll es aber ja auch nicht - jedem das Seine :cool:
 
Sind Circus, Blue Motion, Zodiacs oder Straw Dogs dort aufgetreten?
Meines Wissens war Circus die einzige Formation, die mit diesem Instrument auch im Ausland war. Ich vermute schwer, dass der Kleber aus diesen Zeiten stammt. Am besten weiss das wohl der Donator selber.

Gruss Martin
 
Der TWG sitzt nach wie vor im Oberteil..
Um den Spieltisch ( dunkle Hölzer um die Tastatur herum) sind nur leichtere
Hölzer als Gehäuse gebaut worden.
Das dickere Kabel nach unten beinhaltet nur die Verbindung zu den Pedalkontakten.

Mit der separaten Zugriegelgruppe oberhalb des Volume Soft Schalters
und der beiden Kippschaltern konnte zwischen normaler und separater
Klangerzeugung vom UM und Pedal umgeschaltet werden.
Das Klinkenbuchsenfeld gehört wohl auch zu dieser Erweiterung an Sound.
Das Aufsatz Keyboard mit 5 Oktaven Tonumfang von F bis f hat von außen zugängliche
Trimmpotis, was auf eine nicht optimale Stimmkonstanz schließen läßt.
So wie ich es sehe handelt es sich hier um einen Synthie zu dem auch der Potikasten
darüber gehört.
 
Außerdem geht das Kabel des Aufsatz-Manuals oben rein.
das sieht mir eher nach irgendeinem Clavinett asu:
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die Schrauben sind keine Potis , sondern zum Stimmen da !

Die Orgel ist ja so modifiziert, wie ich das bisher noch nie gesehen habe. Mindestens das Basspedal, oder auch das Aufsatzmanual hat ja links in der Ecke 5 zusätzliche Zugriegel, die mit 16' und 8' bezeichnet sind; würde ich also eher dem Basspedal zuordnen
 
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Ich stimme AchimK zu. Das sind die typischen Stimmwirbel des Clavinets. Da ist bestimmt ein Baß-Sustain eingebaut worden.
 
Die zusätzliche ZR Gruppe hat 16 und 8 Fuß in brauner Farbe sowie
16 und 8 Fuß in schwarzer Farbe und einen 8 Fuß in grüner Farbe
Vermutlich gehört eine Farbgebung zum Pedal und die andere zum Untermanual.
Das hängt dann auch mit den beiden Kippschaltern zusammen, einmal
Pedal und zum anderen UM. Umgeschaltet wird hier wohl zwischen original
und Tonerzeugung des Aufsatz Keyboards.
 
Ich hab das Museum um nähere Angaben gebeten...
 
Bin zwar Gitarrist, stehe aber auf den Hammond Sound, Emerson , Lord, Allman
Das teil sieht einfach klasse auch ,man sieht auch dem Leslie Cabinet ein hartes Leben
an.
 
Meines Wissens war Circus die einzige Formation, die mit diesem Instrument auch im Ausland war. Ich vermute schwer, dass der Kleber aus diesen Zeiten stammt.

Hallo Martin,

da hast Du recht. Circus war 1980 in Berlin. Ich habe beim Quasimodo angefragt, welche der genannten Formationen in den 70er oder 80er Jahren im Quasimodo aufgetreten sind. Das freundliche Quasimodo Team hat im Archiv nachgesehen und hat mir einen Zeitungartikel vom Tagesspiegel im Mai 1980 geschickt. In der rechten Spalte ist der Auftritt von Circus beschrieben und es wird eine Hammond Orgel erwähnt.

Auf Youtube gibt es "Fearless Tearless And Even Less" (1980) "Berlin" by CIRCUS Stephan Ammann - hammond c-3, arp quadra
Ob da die umgebaute Hammond oder eine andere c-3 gespielt wurde, ist mir nicht klar, da es kein Video, sondern eine Audioaufnahme ist.
Circus

Viele Grüße
Gerd
 

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  • Quasimodo Tagesspiegel_scan.pdf
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Grund: Dateinamen vom Anhang korrigiert
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Geiler Hammondsound auf der Audioaufnahme. Auch der Synthesizer klingt gut. :opa:
 
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Hallo Gerd

Toll dass du da nachgefragt hast. Wie immer man den Stil von Circus bezeichnen will; ihr letztes Werk "Fearless Tearless And Even Less" gefällt mir am besten. Da prägen Ammanns Keyboards den Sound wie auf keiner ihrer Scheiben zuvor. Das Album wurde in London aufgenommen. Ich nehme an, dass da eine C3 aus dem Studio verwendet wurde. Gerade "Berlin" finde ich eine grossartige Nummer oder auch "Hearts And Spaces".
Es gibt übrigens auch einen YT-Kanal von Roli Frei (Gesang, Gitarre, Sax) wo er von der Band erzählt. Die Musik mag heute antiquiert wirken, aber Circus war für mich etwas Einmaliges, unverwechselbar - auch wie Ammann die Hammond eingesetzt hat.

Gruss Martin
 
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Ich hab das Museum um nähere Angaben gebeten...

Die Kuratorin konnte keine weiteren Angaben zu den Zusatzfunktionen machen (Drawbars oben links, Signalwege in den beiden Endblocks, oberstes Teil mit den farbigen Reglern). Ammann hält sich diesbezüglich anscheinend bedeckt.

Weiter aus der Museumsdatenbank:
«In den 1970er-J. von Stephan Ammann umgebaut ("gechoppt"), d.h. in 2 Teile zerlegt und in Holzkästen transportierbar gemacht. Das jetzige Gehäuse ist die dritte Fassung dieses Konzepts, dazugehörig Leslie-Verstärker (Inv. 2016.567.) und Clavinet (Inv. 2016.568.). (...)»

Gemäss Kuratorin ist im Juni 2023 eine weitere Hammond-Woche im "Birds-Eye" geplant, wo die Orgel wieder zum Einsatz kommen soll. Sie wünscht sich, dass da alle Hammond-Fans auftauchen und ich dafür die Werbetrommel rühre.
Also für alle Interessierten: Behaltet den Programmkalender des "Birds-Eye" im Auge.

Gruss Martin
 

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