Band-tool mal richtig professionell

Armin
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Jeder kennt Foren, Wikis und die Dropbox. Alle haben ihren Sinn. Aber gibt's da nicht noch mehr?


Wir haben gerade eine Band im Aufbau und wollen mal mit den nötigen Professionalität rangehen. Dafür suchen wir ein Kollaborationstool.

Hier fallen Begriffe wie "Strategie", "Projektplan", "Differenzierung" und "Marketing".
Ich als Tastennerd möchte unsere BWLer ein bisschen unterstützen, dass die ganze Motivation nicht auf Zetteln hängen bleibt.

Daher suche ich ein richtiges online-kollaborationstool für bands. Ideen habe ich viele im Kopf. Hier mal einige Anhaltspunkte

  • offene Fragen (z.B. Bandname, Logo, ...) sollen stellbar sein
  • Fragen müssen nach Dringlichkeit sortierbar sein
  • Fragen müssen nach Themen sortierbar sein
  • Der Fortschritt beim Beantworten dieser Fragen soll verfolgbar und visualisiert sein
  • Die Inhalte sollen versioniert werden
  • Fließtext und Mediendateien (Bilder, Videos, mp3s, Listen, Dokumente, Mappen) sollen elegant verbunden sein
  • hohe Aufmerksamkeit durch facebook- oder Handy-apps (Foren schlafen immer ein)
  • Simple Bedienung
  • Datenbank durch saubere Programmierung einigermaßen geschützt
  • Idee: Song-Annotationstool wie bei den Soundcloud Kommentaren
  • Adressbuch, nutzbar in tools wie outlook
  • gemeinsamer & private Kalender, nutzbar in tools wie outlook

Wiki deckt vieles davon ab; ein Forum manches; und mit facebook & dropbox hat man wohl die geringste Motivationsschwelle das Zeug überhaupt zu benutzen...

aber geht es noch besser?
ich habe z.B. eben von http://de.wikipedia.org/wiki/Redmine gelesen... eher für Softwareentwicklung, aber who cares!

gibt's Erfahrungen?
Möchte mich auch nicht zu sehr in Konfigurationen verzetteln...
 
Eigenschaft
 
Ist nicht das, was Du hoeren willst: Wenn eine Band sowas braucht - gerade in der Anfangsphase - dann macht sie meiner Meinung nach grundlegende Dinge falsch.

Wer eine Band so systematisch wie ein Projekt angeht, hat am Ende alles an Drumherum - Homepage, Logo, Name, Konto, Mappe, Fotos - aber keine Band mit Menschen, Musikern, Songs, und Fans.

Ich bin ja ein grosser Freund davon, dass man ein paar Dinge aufschreibt und festlegt (vgl. meine Threads zur Bandgruendung), aber ich habe noch keine "Band im Aufbau" erlebt, die von 100% professionellem Projektmanagement profitiert haette. Loslegen, Musik machen, erstmal was zum Laufen kriegen und dann Schritt fuer Schritt was aufbauen. Mit wenigen Tools, die man gerade braucht. Professioalitaet zu allererst bei der Musik - das sollte im Vordergrund stehen.

Oder mal so gefragt - wollt ihr eine Band gruenden oder eine Management-Agentur?
 
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Da muss ich dem Zauberer Recht geben, ich denke dieser Ansatz ist, gerade am Anfang nicht der richtige. Schau lieber, dass du für dich passende Musiker findest und dann müsst ihr feststellen, in welchem Rahmen ihr am besten arbeiten könnt. Es gibt natürlich die Vollprofis, welche mit so einem Tool absolut glücklich wären, der Großteil der Musiker ist aber meiner Meinung eher der Sparte "weniger ist mehr" zuzuordnen und hat keine Lust auf so viel Gedöns.
 
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Wir haben zu dem Zweck einfach eine Excel Tabelle mit verschiedenen Tabs für verschiedene Bereiche gemacht. Z.B. eine To Do Liste wo steht was getan werden muss, wer sich darum kümmert, in welchem Status das ist und wann die Deadline ist. Je mehr anliegt destso schneller fällt was unterm Tisch und da ist sowas schon sehr hilfreich.
Ein Tab ist ein Kalender in dem die Daten (Auftritte, etc) stehen und auch jeder einträgt wann er definitiv keine Zeit hat. Kommt eine Auftrittsanfrage habe ich so auf einem Blick was schon dicht ist, kann sofort zusagen und muss nicht erst auf Rückmeldung der anderen warten.

Die Tabelle liegt in einem Dropbox Ordner auf dem jeder Zugriff hat. Einfache aber recht effektive Lösung und sogar unser Sänger hat nur zwei Jahre gebraucht um zu lernen wie man eine Excel Tabelle öffnet.
 
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Hey @Armin !

Ich persönlich versuche so wenig wie möglich den Projektmanager raushängen zu lassen, aber manchmal geht es in einer Band nicht anders, hast schon recht.

Also was du da beschreibst ist nichts anderes als ein "Tool" für Projektmanagement. Da ich mich da auskenne kann ich dir sagen: Anstatt dich da auf die Suche zu machen arbeite besser an euren Abstimmungsprozessen! Die Inhalte (Wer, Was, Wie, Wo und Wann, Warum macht)

Klar kann ich dir jetzt gute (und meist teure ;)) Software empfehlen, z.B. IBM Connections. Aber die bringt auch nix wenn keiner die Software nutzen will.

Hab in einer Großbank gearbeitet. Da wurden Projekte in Milionenhöhe nur mit Meetings, Excel, Word, Powerpoint und Mails bearbeitet.

Kritisch für Projekte (und so gehst du deine Band ja an) ist die Motivation. Wenn alle die haben, kannst du ne Band auch locker mit einfachen Tools managen. Ziel und Aufgaben müssen klar sein etc.

Wenn du allgemein Fragen zu Projektmanagement hast - kannst gerne ne PN schreiben.

Gruß,
CosmicEgg.
 
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Hi Armin,

aus diversen Gründen teile ich die Ansicht der anderen poster: die eierlegende Wollmilchsau klingt immer schick, ist aber in den seltensten Fällen wirklich nützlich und oft overdone, zusätzlich ist die Einarbeitungs- und damit Frustzeit nicht zu unterschätzen. Ich habe auch schon mit mehreren Projektmanagement-Programmen gearbeitet, letztlich haben sich für mich einige wenige Elemente bewährt und die sind vom Ergebnis her genau so und vom Aufwand her geringer. (Wobei ich nicht bezweifeln möchte, dass die ihren Sinn haben und auch effektiv genutzt werden.)

Ich würde eher zu einer cleveren Kombination bekannter tools raten, die mit der zeit und den anforderungen anwachsen kann. Zudem ist es manchmal eben nicht sinnvoll, in einem tool die interne Kommunikation mit der externen Kommunikation verschmelzen zu wollen. Das kann man gut trennen. Gut trennen kann man auch die Bereiche Bandorganisation und Arbeiten an songs und Arrangements, denn die haben inhaltlich nix miteinander zu tun. Warum also sie kombinieren wollen?

Einen online-Kalender gibt es an jeder internet-Ecke und das umreißt die wesentlichen Funktionen der teminlichen Abstimmung, ob das Proben, Auftritte oder sonstige Termine sind.
Mit soundcloud oder ähnlichen tools kann man sich über songs, Entwürfe und Arrangements näher kommen und Ergebnisse festhalten.
Mit gängigen Tabellenprogrammen kann man nahezu alles erschlagen, was Projekte, Zuständigkeiten, Ergebnisse und Fortschritte angeht.
Geht alles online und die meisten benutzen es schon oder es läßt sich schnell lernen und anwenden. Wenn man will, läßt sich das mit einer email-Funktion (es gibt was neues in ...) verbinden.
Mehr als das sowie Willen und Motivation braucht es nicht.

Wenn Ihr was kreatives einbauen wollt, empfehle ich, mal einen Blick in ein mindmapping programm, hier ist beispielsweise ein freies Programm:
http://xmind.softonic.de/

Das kann eine ganze Menge, ist visuell vielseitig, man kann fast alles und jedes miteinander verknüpfen und man kann sich schnell einarbeiten.

Herzliche Grüße und viel Spaß und Erfolg mit Eurem Projekt!

x-Riff
 
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Was du suchst ist imho eher eine Groupware wie z.B. Open Kolab, Collabtive, Zarafa, Tine etc. und weniger ein Projektmanagementtool wie Redmine (ein anderer Kandidat wären z.B. Jira), auch wenn man das eine oder andere damit sicher auch abdecken kann.

Wenn du eine Open Source Lösung nimmst, hast du i.d.R. auch die Möglichkeit diese durch eigene "Plugins" zu erweitern ... oder, solltest du es selber nicht können, erweitern zu lassen (entsprechendes Budget vorausgesetzt).

Ein gute Alternative sind imho die Google Dienste. Die Kombination von Gmail (z.B. auch in Verbindung mit Streak), Kalender, Drive, Documents, Notizen, Sites, Formulare, Google+ und Hangouts macht schon ordentlich was her. Vor allem, da sich viele davon ineinander integrieren und mit anderen teilen lassen.
 
Da fehlen halt immer noch die Musiker, die bei solchen buchhalterischen Anwandlungen mitmachen.
 
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Die meisten der oben genannten Punkte wie "Strategie", "Projektplan", "Differenzierung" und "Marketing" interessieren einen Großteil der Musiker nicht.
Meiner Meinung sollten sich damit 1 oder 2 Chefs der Band auseinandersetzen und einen Masterplan ausarbeiten.
Aus diesem Masterplan leiten sich KONKRETE Anforderungen und Abstimmungen an die Bandmitglieder ab.
Idealerweise stehen die wichtigen Dinge schon VOR der Musikersuche fest.
z.B.:
- Welche Musikrichtung und wie werden neue Songs ausgewählt...
- wie oft wird geprobt
- Wieviele Auftritte pro Jahr sind zu erwarten
- Wie hoch fallen Gagen aus
- Beteiligen sich Bandmitglieder an Investitionen
- Wie schnell gibt es eine Rückmeldung auf Auftritts- und Probeanfragen
- Umfang der Vorbereitung zu den Proben (Bei einer Coverband findet die Vorbereitung in der Regel zuhause statt und nicht erst im Proberaum)
- Wie verfügbar sollen Musiker sein (Eine Band mit 50 Auftritten und mehr kann z.B. erwarten, dass wichtige Musiker nicht in 3 Bands spielen und für das Hauptprojekt nie verfügbar sind.
- Welche zusätzlichen Aufgaben verteilt man an die Bandmitglieder

DAS sind unter anderem Dinge, die man mit den einzelnen Musikern abstimmt (am Besten vor Projektbeginn) und auch das stellt schon hohe Kommunikationsanforderungen an viele Musiker.
Marketingstragien und Projektpläne selbst werden die meisten Muiker nicht interessieren und reduzieren auch die Zeit für die Musik.

Für alle anderen strategischen Themen im kleinen Kreis reichen meiner Meinung nach dann Standardtools, wie Word, Excel und die Abstimmung per Mail und Telefon...

Bei Änderungen, die die GANZE Band betreffen wie z.B. Änderung der Musikrichtung, des Probeaufwandes usw. sollten persönliche Abstimmungen mit den Musikern erfolgen (Im Proberaum oder per Email und Telefon)...

Aber grundsätzlich BEFÜRWORTE ich eine professionelle Organisation in einer Band - mit einer klaren Zielrichtung. Einfach mal unverbindlich ohne konkrete Absprachen/Vorgaben zu musizieren, geht meiner Meinung nach nur für einen sehr kurzen Zeitraum um zu sehen, ob die musikalische Chemie stimmt. Aber für einen Erfolg muss es zu einem sehr frühen Zeitpunkt konkrete Pläne und Ziele geben, die die Bandmitglieder auch mittragen....
 
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Finde die Worte von @gmaj7 sind eine tolle Zusammenfassung. Es geht nicht um das Tool (wo klar rauskommt hier dass es zwar viele gibt, aber eben auch durchaus einfacher), sondern um den "Masterplan" an sich. Den braucht es, dazu braucht es auch den/die Chefs, die sich einig sind - und dann muss man alle Bandmitglieder ganz konkrete darauf festnageln und alle zusammenbringen. Auch hier braucht es kein Tool, wo alles steht, sondern das ist den einzelnen Menschen klar zu vermitteln.

Die oben genannten Punkte sind wirklich fundamental und sollten auf jeden Fall aufgeschrieben sein - dazu noch Vereinbarungen zu Bandnamen, Umgang mit Mitgliederwechsel, Bandaufloesung, Pflicht bei selbst geschriebenen Sachen Texter und Melodiekomponisten klar aufzuschreiben, etc etc - und dann hat man eine Basis, von der aus man starten kann.
 
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