"Bardenmusik" komponieren.

Reelo
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Als Gitarrenspieler und Rollenspiel-fan habe ich mich schon immer gefragt wie man stimmige "Bardenlieder" schreibt. Damit meine ich in etwa sowas:
https://www.youtube.com/watch?v=YX_BfW9sd_A&feature=youtube_gdata_player

Also nicht unbedingt historisch korrekte Mittelalter- oder Renaissance-Musik, sondern simple Stücke mit Mittelalter-Flair.
Nach welchen Grundregeln komponiert man sowas? Nach meinem Verständnis wird da viel mit I-IV oder I-V gearbeitet, aber es tauchen auch andere Akkorde auf.
Wäre dankbar wenn mir da jemand den Einstieg erleichtern könnte...

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Hör mal genau hin, die Dominante ist in dem Lied immer Moll, nicht wie üblilch in Dur. Dadurch klingt es altertümlich.
In späterer Musik (ich schätzte mal besonders ab der Klassik, im Barock kommt Sie bspw. bei Bach noch vor) vermeidet man dann für gewöhnlich die Moll Dominante, eben weil man diesen altertümlichen Klang vermeiden will.
 
Hör mal genau hin, die Dominante ist in dem Lied immer Moll, nicht wie üblilch in Dur. Dadurch klingt es altertümlich.
In späterer Musik (ich schätzte mal besonders ab der Klassik, im Barock kommt Sie bspw. bei Bach noch vor) vermeidet man dann für gewöhnlich die Moll Dominante, eben weil man diesen altertümlichen Klang vermeiden will.

Ist schon mal ein Ansatzpunkt, danke. Benutzt man die als vermollte Dominante einer Durtonleiter, oder nimmt man da gleich ne Molltonleiter?

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Ok, ich hab mich mal schlau gemacht, das Lied ist in Dm. Die Akkordfolgen sind folgende:

Dm Bb C Gm
Bb Gm Am Dm

Dm Bb C Gm
Bb Gm Am Dm

F F C C
Dm Dm Am Am

Dm Bb C Gm
Bb Gm Am Dm

C C F F
Bb Gm Am Dm

In den Strophen ist dies also

i-VI-VII-iv
VI-iv-v-i

Refrain:

III-VII
i-v

Gibt's bei dieser Akkordfolge denn (mal abgesehen von der Moll-Dominante) bestimmte andere Merkmale bzw. Charakteristika?


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Für mich klingt das eher nach irischer und schottischer Volksmusik als nach mittelalterlicher Musik. Vielleicht suchst Du mal in dieser Richtung. Songbeispiel (auch noch in der selben Tonart notiert): Mossie and His Mare (pdf). Charakteristisch ist hier z.B. die dorische Tonart.

Viele Grüße,
McCoy
 
Für mich klingt das eher nach irischer und schottischer Volksmusik als nach mittelalterlicher Musik.

So ist es! Für sog. "mittelalterliche Musik" reicht es nicht aus, daß man sich mittelalterlich kleidet, mittelalterliche Instrumente verwendet, aber akkordisch verstandenen Musik spielt.

Das Mittellalter endete im 15. Jahrhundert, ca. Eroberung von Konstantinopel (1453) oder Entdeckung Amerikas durch Kolumbus 1492.

Erhalten ist z.B. das Rostocker Liederbuch (Handschrift) von 1478, mit Liedern aus dem Spätmittelalter.

Beispiel: Amor ist ein lustlik walt

Weitere Lieder aus dem Rostocker Liederbuch.

Kanonähnliche Musik gab es seit dem 13. Jahrhundert, z.B. Sumer is icumen in.

Wichtige Stufen der musikalischen Entwicklung hin zum akkordischen Verständnis in diesem Post.

Viele Grüße

Klaus
 
Danke Klaus. Keine Angst, mir geht es nicht um Mittelaltermärkte oder sowas, sondern nur darum mal im stillen Kämmerlein mit der A-Gitarre rum zu probieren...

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vielleicht kommst du mit Bordunmusik weiter (ernst gemeint) oder aber Du ersetzt bei Deinen Texten immer dann, wenn ein "ei" vorkommt, dieses durch "ey" - Sauerey:D
 
Hey Reelo, schreib mal die Macher dieser Seite an. Die organisieren bei uns jährlich ein Burgfest und sind ein lustiger, offener Haufen.

http://www.fogelvrei.de/
 

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