Barock- (Black) Metal?

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Ashes Remain
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Moin,

ich bin auf der Suche nach barock- inspirierter Musik mit extremen Elementen (Metal (Black/Doom)/Crust, etc.). Habe bisher nichts dergleichen gefunden. Es soll auch nicht son Keyboard-Metal sein, der nach "gewollt und nicht gekonnt" klingt, sondern praktisch ein Cembalo/Gambe/ vllt. Barockgitarre die düsteren/groovigen Metal/Crust ergänzt.

So in der Art wie "The Pax Cecilia", nur halt Barock.

Bevor es kommt Michal Jelonek kenne ich schon, der Stil ist mir aber zu "massentauglich", zu "poppig".

Vielleicht fällt euch ja noch was ein.

Alternativ darf man sich gerne bei mir melden, wenn man Bock hat sowas selbst umzusetzen. ;)
 
Eigenschaft
 
Wie wäre es mit dem Original? Zumindest gibt es von Joseph-Nicolas-Pancrace Royer ein Stück das meiner Meinung etwas in die Richtung geht:
http://www.youtube.com/watch?v=xXXRsELFMvY

Gibt es in der musique d'abord Einspielung. Royer hat leider nur ein Buch mit Pièces de Clavecin veröffentlicht. Auf der Gambe könnte dir Antoine Forqueray gefallen:
http://www.youtube.com/watch?v=SWBanIV-NFM

Bevor es kommt Michal Jelonek kenne ich schon, der Stil ist mir aber zu "massentauglich", zu "poppig".
Stimmt, abgesehen von der Violine sind die anderen Stimmen oft mehr oder weniger belanglos. Tatsächlichen Barockmetal scheint es bis jetzt leider noch nicht zu geben. Da müsste die Initiative mehr aus der Alte Musik Ecke kommen. In der Regel fehlt es bei "Neoclassical Metal" am nötigen Hintergrundwissen und passenden historischen Instrumenten. Da wäre noch Haggard, aber die spielen nicht wirklich Barock.


Alternativ darf man sich gerne bei mir melden, wenn man Bock hat sowas selbst umzusetzen. ;)
Was spielste denn? :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Nicht nur die Klangfarbe ist wichtig, also reichen die Instrumente allein nicht aus.
Ich würde sogar meinen, dass es schwer wird, barocke Instrumente mit E-Gitarre und Schlagzeug zusammenzuführen.
Die historischen Instrumente sind sehr zart und wiech und weniger durchdringend, was durch Bogen und Besaitung und natürlich durch das Instrument an sich so ist (mal rein von den Streichinstrumenten betrachtet). Ein anderes Problem dürften die Stimmungssysteme sein.

Schreiben wir Stücke in wohltemperierter Stimmung, oder in den vielen Barocken Stimmungen zu der Zeit?
Cembali und Orgeln sind nicht immer wohltemperiert gestimmt, andererseits könnte diese Schwebung zur wohltemperierten Stimmung interessante Klangfarben hervorbringen.


Die andere Sache ist natürlich die barocke Harmonielehre. Es ist schon ratsam sowohl viel Kentniss über (Black-)Metal, als auch über barocke Harmonielehre zu haben, um da was zustande zu bringen. Und wie schon erwähnt stützen sich viele Bands, die barocke Stile imitieren wollen, eher auf Clichés, als auf Fakten.
Harmonik und Stimmführung sind da sehr zu beachten (Powerchords könnten da eher hinderlich sein, das gälte es zumindest herauszufinden), denn die barocke Harmonik basiert auf bestimmten Systemen (Klauseln, Oktavregel, Quintfallsequenz, Stichwort Hexachord, etc.).

Wenn sich jemand da informieren will, dem kann ich gern ein wenig weiterhelfen, falls tatsächlich sowas umgesetzt werden will.
 
Ich würde sogar meinen, dass es schwer wird, barocke Instrumente mit E-Gitarre und Schlagzeug zusammenzuführen.
Streicher könnten entsprechend kratzig spielen. Das Schlagzeug könnte man mit dem Schlagwerk eines Barockorchesters ersetzen. Ein typischer fünfstimmiger Streichersatz würde für Black Metal passen, durch den hohen Violenanteil evtl. besser als ein vierstimmiger Streichersatz. Dazu noch eine große Continuogruppe et voilà. Tiefer gestimmte Instrumente haben Barock und Black Metal jedenfalls gemeinsam.

Harmonik und Stimmführung sind da sehr zu beachten (Powerchords könnten da eher hinderlich sein, das gälte es zumindest herauszufinden), denn die barocke Harmonik basiert auf bestimmten Systemen (Klauseln, Oktavregel, Quintfallsequenz, Stichwort Hexachord, etc.).
Bei einer Folia kann der ein oder andere Powerchord nicht schaden. Fraglich wäre inwiefern man bei einer Mischung aus Barock und Black Metal die Harmonik und Stimmführung aus dem Barock übernehmen kann, bzw. wo dann noch Black Metal bleibt.
 
Danke für die Empfehlungen!

Was spielste denn?

E-Bass und Gitarre. ;)

Eine befreundete Cembalistin könnte ich wahrscheinlich noch überzeugen.

Ich würde sogar meinen, dass es schwer wird, barocke Instrumente mit E-Gitarre und Schlagzeug zusammenzuführen.

Nunja....zumindest sind mir ein paar Cembalo- Intros im Metal bekannt....und was ich mir vorstellen könnte wäre, dass man das Dimmu Borgir Album "for all tid" ganz gut mit Cembalo und Gitarre/Drums/Bass umsetzen könnte, wenn das Cembalo sich an der Leadstimme der Gitarre orientiert.

Barockgitarre könnte ich mir auch vorstellen...obs mit Gambe klappt, weiss ich so jetzt nicht, ist aber vielleicht nur eine Frage des Ausprobierens.
 
Die Barockgitarre war allerdings (bei den Franzosen vor allem), als Continuoinstrument bekannt.
Falls sie also nur Akkorde spielen sollte, wäre sie optimal eingesetzt, solistisch könnte sie unnatürlich klingen, wenn am Volumeregler gedreht wird.
 
Ich möchte Pensées Nocturnes in diesen Thread gestellt wissen; ohne wirkliches Detailwissen über Barock vorweisen zu können, vermute ich, dass das letzte Album Grotesque für das hier diskutierte Projekt nicht uninteressant sein könnte, reinhören lohnt in jedem Falle.

 
Ich kann mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen wie das zusammen gehen soll. Black Metal, mit seinen rhytmischen Spielereien und Kirchentonarten gegen die barocke Schul-Harmonielehre?

Die Härte und Düsternis des Black Metal in einer quietschbunten und frei beweglichen Barockkomposition.

Aber Versuche wären interessant...
 
Das Pedal Excertitium von Bach... Ich könnt mir da sehr gut ein Schlagzeug und ne begleitende Gitarre vorstellen. Barock und Black Metal könnte man echt gut zusammenführen.
 

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