Bass als "2. Gitarre"

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Hallo zusammen.

Meine Frage überschneidet sich zwar mit dem Effektforum, aber da es mir unter'm Strich um den Sound geht hab' ich es mal hier hin gepackt.

Ich spiele in einer Doom-Band mit Drums, Bass, Gitarre und Gesang. Wir haben bewusst "nur" einem Gitarristen, da wir einfach nicht noch ein weiteres Ego unterbringen wollen und in der jetzigen Konstellation sehr glücklich sind.

Da unser Gitarrist außer Akkorden teilweise auch kleine Soli und Hooks spielt wird es an der Stelle ohne zweite Gitarre soundtechnisch immer etwas dünn. Ich fange das am Bass im Moment dadurch etwas auf, dass ich an besagten Stellen den Sansamp zuschalte. Das ist zwar irgendwie ok für den Proberaum, für die Bühne dürfte es jedoch ruhig etwas mehr Fläche sein. Wie ließe sich das realisieren?

Meine Überlegungen bisher sind folgende:
1. Oktaver kaufen. In der engeren Auswahl sind der MXR m288 oder der Micro POG. Für den ersten spricht ganz klar der Sound, für den zweiten die Möglichkeit auch die Oktave drüber zumischen zu können. In beiden Fällen würde ich dann entsprechend eine Oktave höher spielen als üblich. Der Oktaver käme dann in der Effektkette VOR den Sansamp, so dass die Zerre auch auf dem oktavierten Signal liegt.
2. Line Selector kaufen, damit das Fundament nicht völlig flöten geht. Hier würde ich dann das cleane Signal zumischen.

Soweit die Theorie. Die Frage ist jetzt wie hört sich's an? Klar könnte ich jetzt bei diversen Musikhäusern bestellen, ausprobieren und zur Not zurück schicken, trotzdem würden mich vorab erstmal eure Meinungen und Anregungen interessieren.

Achja mein Equipment bislang:
Musicman SUB 5
> EBS MultiComp
> Tech 21 Bass Driver D.I. Programmable
> Ampeg SVT-4 Pro
> Trace Elliot 1048 + 1518

Danke im Voraus
Michael
 
Eigenschaft
 
Wie weit reißt du den Sansamp den auf? Nen kräftiger Anteil Zerre im Signal erzeugt durch seine Obertöne viel Fläche und ist dichter als ein cleaner Sound.
Schwierig wirds halt dabei die Tiefen und den Druck zu erhalten. Ich versuchs bei mir auch durch beimischen des Clean-Signals... allerdings nur wirklich der Bässe so im Bereich bis ca 300Hz. Wenn man das komplette Cleane Signale dazumischt hat man meist nen sehr künstlichen Sound. Dann hat man den knalligen Attack des Cleanen kombiniert mit dem weichen Attack der Zerre... dementsprechend hab ich daher im cleanen Pfad dann immernoch nen EQ, um wirklich nur die "Löcher zu stopfen", die die Zerre läßt.

Mit nem Oktaver hab ichs bisher noch nicht versucht...
 
Als Sound Inspiration kann ich noch empfehlen, mal bei der Band Manowar reinzuhören.
Der Bassist spielt einen speziellen Rickenbacker mit sehr dünnen Saiten und begleitet so die Gitarre bei den teilweise ellenlangen Soliorgien. Find ich gut gelöst, und künstlich klingt es auch nicht.
 
Oktaver klingt für mich nach einer sehr guten Idee. Ein leichter Chorus drüber lässt die Oktave oft nicht ganz so synthetisch klingen. Evtl reicht auch schon ein Chorus um deinem Sound etwas mehr Fülle zu verleihen.
Mein Geheimtip währe es aber über mehrere Saiten zu spielen. Nimm evtl einfach die Quinte mit und schon klingts viel voller. Jeh nach Lied kommen auch Terzen gut. Mehr als 2 Saiten würde ich aber selten gleichzeitig anschlagen, da es sonst zu verwaschen wird.
 
Mein Geheimtip währe es aber über mehrere Saiten zu spielen. Nimm evtl einfach die Quinte mit und schon klingts viel voller. Jeh nach Lied kommen auch Terzen gut. Mehr als 2 Saiten würde ich aber selten gleichzeitig anschlagen, da es sonst zu verwaschen wird.

Kann ich nur bestätigen. Wir haben bei uns nen Song, bei dem zwei Soli parallel gespielt werden, an dieser Stelle fülle ich auch auf dem Bass den fehlenden "Boden" einer dritten Gitarre mit simplen Powerchords (benutze ebenfalls den Sansamp). Klappt auch super, wenn der Rest soundtechnisch stimmt.
 
ich hab das bisher nur softwareseitig ausprobiert, aber was für mich das nonplusultra war, um mit dem Bass ne Gitarre zu ersetzen ist:
1. Frequenztrennung Bass-Signal in Bässe und Rest
2. hohe Frequenzen in einen Pitch-Shifter mit Quinte und Oktave (Clean am lautesten, zweitlauteste Oktave und die Quinte etwas leiser im Hintergund hat sich bei mir als recht gute Einstellung rausgestellt)
3. dieses getrennte und harmonisierte Signal in einen Gitarrenamp schicken

klingt unglaublich fett :great:
 
^ such mal nach AKAI Unibass UB-1 ....
 
Ich spiele in einer Doom-Band mit Drums, Bass, Gitarre und Gesang. Wir haben bewusst "nur" einem Gitarristen, da wir einfach nicht noch ein weiteres Ego unterbringen wollen und in der jetzigen Konstellation sehr glücklich sind.

Willkommen im land von OZ :p

Selbes Problem, und sogar derselbe Grund gegen einen zweiten Gitarristen.

Punkt eins: Wir lassen wichige zweitgitarren mitlerweile vom Computer laufen. Das ist anfürsich recht wenig, gibt aber den stellen die es brauchen den nötigen rest ;)

Punkt zwei: Spiel ich mitlerweile einen dichtigeren und fetteren sound als je zuvor. Klar, vorher musste ich auf 2 volle gitarren rücksicht nehmen, und jetzt hab ich einen, der mir sogar noch richtig platz lässt :D

Meine "tricks": Mit Plek spielen, Dreck rein, leichte zerre rein, extrem gut komprimieren (ich schreib bewusst "gut" und nicht "stark")

Der wechsel zum Plek war bei mir schon echt ein großer schritt. So hab ich mehr attak, aber eben auch viel mehr höhen und obere mitten im Sound als vorher. Ich finde die Bässe (per EQ) jetzt leichter zu kontrollieren als vorher.
Es verliert natürlich auch ein paar sachen, aber für den breiteren dreckigeren sound fand ich plek einfach besser.

"Dreck" hab ich früher gehasst, und jetzt lieb ich ihn. Bei mir kommt der durch einen Sansamp VT Bass. Der Charakter regler ist herrlich dafür, vorsichtig eingestellt macht der den sound einfach dreckiger und damit auch breiter. Verbunden mit dem drive regler komm ich so echt sehr weit. (man muss es aber einfach vorsichtig einstellen).

Kompression ist so ne sache :D Ich kompremiere doppelt. Einmal ganz am Anfang der Kette mit einem EBS MultiComp. Der steht im Tube Modus mit einem extrem leichten threshold und mittlerem ration (1:2), also fängt höchstens spitzen schonmal vorher leicht ab. Die Tube simulation bringt dem sound aber schonmal leichte obertöne. Danach kommt eben direkt der VT Bass. Hier macht sich die leichte kompression bezahlt. Einmal kann ich immernoch durch steigende dynamik den input und damit die zerre erhöhen (daher der leichte ebs) aber dennoch ist er etwas fetter als standardmäßig ohne.
Dahinter kommt schon mein zweiter kompressor. TC Triple C. 3 Band kompressor :)
Der steht so, das die klirrenden anschlagshöhen und fret-klack geräusche runter komprimiert werden. Eben nicht wie bei einem EQ, sondern per kompression. Die mittel werden runder und die Bässe etwas kräftiger, ohne aber zu breit zu agieren (regel ich beim VT den bassregler hoch, wird ein sehr breites band lauter, und kommt so in die gitarre rein. Mach ich das danach via TripleC kann ich die bässe etwas beschneiden).
Der TC hat auch eine eigene Röhrensimulation. Die macht ansich nciht mehr, als digital obertöne hinzu zu fügen.
Der regler geht von 0-10, und steht bei mir auf 8, was schon recht viel ist. So krieg ich obertöne ohne zusätzliche zerre rein :)

Hinter dem Triple C ist noch ein G-Major. Das dient nochmal als EQ am ende. Leichte anpassungen an den raum oder eben speziell für den grundsound möglich. Effekte für einige passagen logischerweise auch :D



Soweit zu meiner "lösung". Ich hatte auch erst überlegt über irgendwelche sondereffekte zum ziel zu kommen... Dann hab ich aber wirklich festgestellt, das es richtiger Bass in solchen passagen wesentlich geiler klingt als eine richtige gitarre ;) Und damit auch als eine simulierte gitarre.
Man muss die unterschiede der instrumente einfach bewusst nutzen. Der Bassound muss nur "dick" genug sein, um ohne gitarre zu überleben, aber es muss weiterhin ein richtiger Basssound sein.
 
Es kann aber auch befremdlich wirken, wenn bei beginnendem Gitarren-Soli plötzlich der Bass die wunderlichsten Sound- und Spieleskapaden veranstaltet.
Wenn dann der Bass nicht mehr auf dem Beat sitzt, ist das 'Loch im Sound' erst recht da.
Ich find es erfrischend wenn eine Band den Mut hat, nicht jede Lücke vollzustopfen.

Wenn aber Geezer Butler während der Gitarrenweihe die Höllentore mit seinem Bass öffnet, das ist auch wunderschön.
 
Hallo in die Runde,

jaja so ist das, da stellt man 'ne Frage, bekommt Antworten und reagiert nicht. Entschuldigung an dieser Stelle und wenn auch total verspätet erstmal ein "Danke" für eure Antworten :)

An dieser Stelle dann mal ein kleiner Bericht:
Was die Spieltechniken angeht werde ich mit Plek einfach nicht warm. Das liegt zum einen daran, dass mir hier einfach das richtige "Gefühl" fehlt, irgendwie brauche ich den direkten Kontakt zur Saite. Schwer zu erklären. Zum anderen ist mir der Sound auch einfach zu perkussiv und zu wenig warm.
Spielen von Grundton und Quinte passt mir vom Sound her ebenfalls nicht. Spiel ich's in den unteren Lagen ist es zu verwaschen, spiel ich's 'ne Oktave höher, fehlt das Erdige.
Eine softwareseitige Lösung wie von Deltafox vorgeschlagen konnte aufgrund mangelnder Ausstattung in dem Bereich leider nicht testen.
Einen AKAI Unibass konnte ich nicht erstehen.
Probiert habe ich noch den MXR m288 als Oktaver, sprich gekauft und ausgiebig im Proberaum getestet. Leider jedoch ohne brauchbares Ergebnis. Einerseits konnte mich das Tracking nicht überzeugen (gilt für alle Oktaver die ich bislang im Laden antesten konnte, die da wären EBS, BOSS, Electro Harmonix), andererseits habe ich keine Einstellung gefunden, die auch im Bandkontext noch klingt. Sprich der Oktaver wurde wieder zurückgeschickt.

Als Erkenntnis bleibt, dass ich noch immer nicht weiß, was die Lösung ist, aber zumindest schonmal ein paar Sachen ausschließen kann. Darunter fallen schonmal alle Lösungen à la Oktaver, Pitch Shifter und Co.
Werde jetzt versuchen weiter am Sound zu feilen und schauen ob ich den TC Triple C vll. irgendwo her bekomme.

Wenn's was Neues gibt, melde ich mich.

Gruß
Michael
 
Es kann aber auch befremdlich wirken, wenn bei beginnendem Gitarren-Soli plötzlich der Bass die wunderlichsten Sound- und Spieleskapaden veranstaltet.
Wenn dann der Bass nicht mehr auf dem Beat sitzt, ist das 'Loch im Sound' erst recht da.
Ich find es erfrischend wenn eine Band den Mut hat, nicht jede Lücke vollzustopfen.


W O R D !!! :great:

Ich sehe das ganz genau so. Als Beispiel fällt mir da Fury in the slaughterhouse - Revelation ein, wo das Solo beginnt setzt eine Gitarre aus, und hinterläßt eine (angebliche) Riesenlücke. Ich empfinde das aber als klangliche Abwechslung und als Erholung für das Gehör. Das ist erfrischend, da passiert was. Und dadurch, dass die zweite Gitarre auch bald wieder einsetzt fetzt das ohne Ende.

Natürlich gibt es dazu keinen Youtube-Link :mad::rolleyes:

Zum eigendlichen Thema kann ich beitragen, dass ich dann immer Powerchords spiele. Also nur Grundton Quinte (keine Oktave, weil es wie gesagt, zu sehr matscht). Das klingt (für mich) so als würde ich einen Oktaver oder gar einen 5-Saiter haben. Gerade beim D-Powerchord fällt mir das immer wieder auf. Es klingr einfach mächtig und tief. :)

Das würde ich dir auch raten. Spiele Powerchords. Du kannst sie durchspielen oder anschlagen (auch komplett mit der hohen Oktave) und dann den Griff so lassen, die Quinte und die Oktave klingen lassen und auf dem tiefen Grundton normal weiterspeieln, sofern das musikalisch geht. :)
 
doomig wirds bei uns zwar seltener, aber ich hab bei manchen Songs nen leichten Chorus eingesetzt und war (die anderen auch) mit dem Ergebnis sehr zufrieden

Gruß
Karsten
 

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