
relact
Helpful & Friendly User
Sire Marcus Miller P7-4, 2nd Generation, Alder, TS
Hintergrund
Da meine Bässe bei meinen Bands im Proberaum stehen, habe ich mir für zu Hause nun einen weiteren Bundbass und einen Fretless gekauft. Ich habe mich für den P7 von Sire entschieden, da ich qualitativ hochwertiges Material zu einem fairen Preis zu schätzen weiß, und nicht bereit bin, einen Aufpreis für einen Markennamen zu bezahlen. Da ein klassischer Precision mit nur einem P-Style-PU und passiver Tonregelung aufgrund seiner massiven tonalen Restriktionen für mich unbrauchbar ist, fiel meine Wahl auf den P7 von Sire.
Spezifikationen
Preis
Ich habe den P7 von Sire bei Bax Music in den Niederlanden für 569 € gekauft, da er im Umfeld derzeit nicht verfügbar ist. Dienstag Nacht geordert, Freitag Vormittag geliefert, UPS machte einen vorbildlichen Job.
Design
Der P7 von Sire verbindet Designelemente der Vergangenheit mit Ergonomie und Klangvielfalt der Gegenwart. So weist der P7 die klassische Korpusform eines Precision Basses auf. Auch die Materialwahl mit einem Korpus aus Erle und einem Hals aus Ahorn ist Preci-typisch. Besonders hingegen ist das Griffbrett aus Ebenholz. Modern ist auch das schlanke C-Profil des Halses, das vom Jass-Bass V7 übernommen wurde. Modern ist auch die Elektronik, die neben dem Passiv Modus eine ausgeklügelte Aktivschaltung aufweist. Auf der Sire-typischen Kopfplatte befinden sich vier offene Kleeblatt-Mechaniken im Vintage-Stil und ein Saitenniederhalter für die drei hohen Saiten. Am Steg ist eine Modern-S Brücke montiert, die mit einer massiven Massebrücke und einer String-Trough-Body-Option ausgestattet ist.
Elektronik und Schaltung
Das Marcus Super-PJ Revolution Set besteht aus einem P-Style Tonabnehmer in der klassischen Mittelposition, ergänzt um einen J-Style Single-Coil in der Stegposition. Ein Marcus Heritage-3 Preamp übernimmt die Aufgaben der Klangformung im Aktivmodus. Vor dem 18-V-Vorverstärker befinden sich die Drehregler für Lautstärke und Ton, die in einer gestapelten Konfiguration angeordnet sind und auch im passiven Modus zur Verfügung stehen. Neben dem gestackten Duo befindet sich der PU-Blend-Regler, an den sich der 3-Band-EQ für den aktiven Modus anschließt. Die Höhen- und Bässe ermöglichen die Absenkung und Anhebung fester Frequenzen von 80 Hz und 10 kHz, während der Mittentonbereich durch eine gestapelte Kombination aus Boost/Cut-Regler im Zusammenspiel mit einem parametrischen Mittenband geregelt wird, das die Einsatzfrequenz stufenlos zwischen 80 Hz und 2 kHz justieren lässt. Der Kipp-Schalter zum Umschalten zwischen passivem und aktivem Spielmodus befindet sich zwischen den Drehreglern.
Bespielbarkeit
Mein P7 bringt 4,1 kg auf die Waage, was für einen Precision-Bass ok sein mag, im Vergleich zu modernen Designs aber zu wünschen übriglässt. Die Balance ist Preci-typisch enttäuschend. Im Sitzen ist ein zufriedenstellendes Gleichgewicht auf dem Oberschenkel nicht herzustellen, die linke Hand muss stützen. Beim Umschnallen gibt es dann einen Neck-Dive, das Preci-typische Fehldesign fordert auch beim P7 einen Spielwinkel in der Horizontalen. Das Halsdesign des P7 ist schlank und mit seiner C-Form exzellent. Generation 2 verfügt über einen Griffbrettradius von 9,5", die Sattelbreite beträgt 38 mm und der Saitenabstand an der Brücke 20 mm. Diese Kombination fühlt sich substanziell an und nicht klobig. Der satinierte Hals der Generation 2 liefert ein angenehmes Spielgefühl.
Klang
- Im Passivbetrieb liefert der P7 bei ausbalancierter Kombination beider Tonabnehmer einen Ton mit straffen Bässen, dezenten tiefen Mitten, aber es fehlt an ausgeprägten hohen Mitten und schimmernden Höhen. Der Passivmodus kann nicht überzeug. Bei Einsatz des Steg-Tonabnehmers erhält man den erwarteten spitzen, mittelschweren Ton. Bei Verwendung des Halstonabnehmers erhält man den Ton eines modern klingenden Split-Coil mit größeren Bässen und Höhen. Kritikpunkt ist hier, dass der P-Style Split-Coil nicht den typischen Vintage-Ton bietet, den man gemeinhin mit dieser Art von Tonabnehmer verbindet, da es ihm an Komplexität im Mittenbereich und aggressiven Höhen im passiven Modus mangelt. Dafür sorgt dann der aktive Modus.
- Etwaige klangliche Nachteile werden mit Hilfe des Heritage-3-Vorverstärkers im aktiven Modus auch durch die Flexibilität der Mittenreglers ausgeglichen. Über den Frequenzregler findet man die ideale Mittenfrequenz, um dem P-Style-Tonabnehmer das Fender zugeschriebene, typische Knurr zu entlocken, Vintage-Vibe zu verbreiten und Basslines im Motown-Stil zum Klingen zu bringen. Mit Hilfe des Vorverstärkers kann man dem Steg-Tonabnehmer zusätzlich mehr Tief-Mitten-Punch verleihen, was der Klangfarbe mehr Ausdruck und Durchsetzungsfähigkeit verleiht. Mittels Bass- und Höhenregler erhält man reichlich Boost, um dem Slappen und Poppen mehr Punch und Präsenz zu verleihen.
Fazit
Der Sire P7 ist eine Kombination aus klassischem Design und moderner Klangentfaltung. Mit seiner Kombination aus Split-Coil-Pickup und Single-Coil-Pickup ist er für alle Stilrichtungen und Genres geeignet und klanglich weitaus ausdrucksstärker als klassische Precision Bässe mit nur einem P-Style-PU. Im Passivmodus kann mich der P7 nicht überzeugen. Durch die Ergänzung der passiven Elektronik um eine aktive Schaltung mit Bass, Höhen und parametrischem Mittenband liefert der P7 dagegen maximale Flexibilität für unterschiedlichste Spielstile und die damit gewünschten Klangvarianten. Die Materialwahl ist, mit Ausnahme der Poti-Knöpfe, für diese Preisklasse bemerkenswert und auch die Verarbeitung ist ausgezeichnet und tadellos. Die Bespielbarkeit des Halses ist erstklassig, bezüglich Ergonomie leidet auch der P7 an der klassischen Kopflastigkeit von Precision Bässen. Der P7 ist für Anfänger, Amateure und auch Profis gleichermaßen gut geeignet, sofern sie sich an der Kopflastigkeit von Precison-Bässen nicht stoßen. Wer unter einem Preci einen Bass mit einem einzelnen PU versteht, sollte sich jedoch bewusst machen, dass beim P7 auf einfache Bedienbarkeit zugunsten tonaler Flexibilität verzichtet wurde.
A Nice Pair
Sire Marcus Miller P7-4, 2nd Generation, Alder, TS und Sire Marcus Miller V7-4 FL, 2nd Generation, Alder, TS.
Hintergrund
Da meine Bässe bei meinen Bands im Proberaum stehen, habe ich mir für zu Hause nun einen weiteren Bundbass und einen Fretless gekauft. Ich habe mich für den P7 von Sire entschieden, da ich qualitativ hochwertiges Material zu einem fairen Preis zu schätzen weiß, und nicht bereit bin, einen Aufpreis für einen Markennamen zu bezahlen. Da ein klassischer Precision mit nur einem P-Style-PU und passiver Tonregelung aufgrund seiner massiven tonalen Restriktionen für mich unbrauchbar ist, fiel meine Wahl auf den P7 von Sire.
Spezifikationen
- Body Shape: Sire P Type
- Korpus: Nordamerikanische Erle
- Hals: einteiliges, hartes Ahorn
- Griffbrett: Ebenholz
- Hals Finish: Satin
- Griffbrettradius: 9.5" (241 mm)
- Halskonstruktion: geschraubt
- Neck Joint: Four Bolt Steel Square Plate
- Griffbretteinlagen: White Pearloid Block
- Hals Binding: 1 Ply Ivory
- Halsprofil: C
- Sattelbreite: 38 mm
- Mensur: 34" (864 mm) Longscale
- Sattelmaterial: Knochen
- Anzahl Bünde: 20
- Bünde: 2,4 mm Medium
- Anzahl der Saiten: 4
- Tonabnehmerbestückung: Marcus Super-PJ Revolution Set
- Tonabnehmer: Marcus Super Precision Split Coil (Mitte) und Marcus Super Jazz Single Coil (Steg)
- Elektronik: aktiv & passiv Schaltung
- Preamp: Marcus Heritage-3 Elektronik mit Middle Frequency Control
- Schaltung: Volume / Tone (Dual Pot) | Pickup Blender | Treble | Middle / Middle Frequency (Dual Pot) | Bass, Mini Toggle (Active / Passive)
- Stromversorgung: bestückt mit 2x 9 V Batterien
- Schlagbrett: 3 Ply Tortoise Shell
- Steg: Marcus Miller Modern-S Steg mit 20 mm Saitenabstand
- Hardware Finish: Chrom
- Stimm-Mechaniken: Sire Premium Open-Gear
- Farbe: Tobacco Sunburst (TS)
- Hersteller: Sire
- UVP: 646 $
- Markteinführung: November 2018
- Saiten: Dragon Skin+ Strings DBQ-45 Medium
Preis
Ich habe den P7 von Sire bei Bax Music in den Niederlanden für 569 € gekauft, da er im Umfeld derzeit nicht verfügbar ist. Dienstag Nacht geordert, Freitag Vormittag geliefert, UPS machte einen vorbildlichen Job.
Design
Der P7 von Sire verbindet Designelemente der Vergangenheit mit Ergonomie und Klangvielfalt der Gegenwart. So weist der P7 die klassische Korpusform eines Precision Basses auf. Auch die Materialwahl mit einem Korpus aus Erle und einem Hals aus Ahorn ist Preci-typisch. Besonders hingegen ist das Griffbrett aus Ebenholz. Modern ist auch das schlanke C-Profil des Halses, das vom Jass-Bass V7 übernommen wurde. Modern ist auch die Elektronik, die neben dem Passiv Modus eine ausgeklügelte Aktivschaltung aufweist. Auf der Sire-typischen Kopfplatte befinden sich vier offene Kleeblatt-Mechaniken im Vintage-Stil und ein Saitenniederhalter für die drei hohen Saiten. Am Steg ist eine Modern-S Brücke montiert, die mit einer massiven Massebrücke und einer String-Trough-Body-Option ausgestattet ist.
Elektronik und Schaltung
Das Marcus Super-PJ Revolution Set besteht aus einem P-Style Tonabnehmer in der klassischen Mittelposition, ergänzt um einen J-Style Single-Coil in der Stegposition. Ein Marcus Heritage-3 Preamp übernimmt die Aufgaben der Klangformung im Aktivmodus. Vor dem 18-V-Vorverstärker befinden sich die Drehregler für Lautstärke und Ton, die in einer gestapelten Konfiguration angeordnet sind und auch im passiven Modus zur Verfügung stehen. Neben dem gestackten Duo befindet sich der PU-Blend-Regler, an den sich der 3-Band-EQ für den aktiven Modus anschließt. Die Höhen- und Bässe ermöglichen die Absenkung und Anhebung fester Frequenzen von 80 Hz und 10 kHz, während der Mittentonbereich durch eine gestapelte Kombination aus Boost/Cut-Regler im Zusammenspiel mit einem parametrischen Mittenband geregelt wird, das die Einsatzfrequenz stufenlos zwischen 80 Hz und 2 kHz justieren lässt. Der Kipp-Schalter zum Umschalten zwischen passivem und aktivem Spielmodus befindet sich zwischen den Drehreglern.
Bespielbarkeit
Mein P7 bringt 4,1 kg auf die Waage, was für einen Precision-Bass ok sein mag, im Vergleich zu modernen Designs aber zu wünschen übriglässt. Die Balance ist Preci-typisch enttäuschend. Im Sitzen ist ein zufriedenstellendes Gleichgewicht auf dem Oberschenkel nicht herzustellen, die linke Hand muss stützen. Beim Umschnallen gibt es dann einen Neck-Dive, das Preci-typische Fehldesign fordert auch beim P7 einen Spielwinkel in der Horizontalen. Das Halsdesign des P7 ist schlank und mit seiner C-Form exzellent. Generation 2 verfügt über einen Griffbrettradius von 9,5", die Sattelbreite beträgt 38 mm und der Saitenabstand an der Brücke 20 mm. Diese Kombination fühlt sich substanziell an und nicht klobig. Der satinierte Hals der Generation 2 liefert ein angenehmes Spielgefühl.
Klang
- Im Passivbetrieb liefert der P7 bei ausbalancierter Kombination beider Tonabnehmer einen Ton mit straffen Bässen, dezenten tiefen Mitten, aber es fehlt an ausgeprägten hohen Mitten und schimmernden Höhen. Der Passivmodus kann nicht überzeug. Bei Einsatz des Steg-Tonabnehmers erhält man den erwarteten spitzen, mittelschweren Ton. Bei Verwendung des Halstonabnehmers erhält man den Ton eines modern klingenden Split-Coil mit größeren Bässen und Höhen. Kritikpunkt ist hier, dass der P-Style Split-Coil nicht den typischen Vintage-Ton bietet, den man gemeinhin mit dieser Art von Tonabnehmer verbindet, da es ihm an Komplexität im Mittenbereich und aggressiven Höhen im passiven Modus mangelt. Dafür sorgt dann der aktive Modus.
- Etwaige klangliche Nachteile werden mit Hilfe des Heritage-3-Vorverstärkers im aktiven Modus auch durch die Flexibilität der Mittenreglers ausgeglichen. Über den Frequenzregler findet man die ideale Mittenfrequenz, um dem P-Style-Tonabnehmer das Fender zugeschriebene, typische Knurr zu entlocken, Vintage-Vibe zu verbreiten und Basslines im Motown-Stil zum Klingen zu bringen. Mit Hilfe des Vorverstärkers kann man dem Steg-Tonabnehmer zusätzlich mehr Tief-Mitten-Punch verleihen, was der Klangfarbe mehr Ausdruck und Durchsetzungsfähigkeit verleiht. Mittels Bass- und Höhenregler erhält man reichlich Boost, um dem Slappen und Poppen mehr Punch und Präsenz zu verleihen.
Fazit
Der Sire P7 ist eine Kombination aus klassischem Design und moderner Klangentfaltung. Mit seiner Kombination aus Split-Coil-Pickup und Single-Coil-Pickup ist er für alle Stilrichtungen und Genres geeignet und klanglich weitaus ausdrucksstärker als klassische Precision Bässe mit nur einem P-Style-PU. Im Passivmodus kann mich der P7 nicht überzeugen. Durch die Ergänzung der passiven Elektronik um eine aktive Schaltung mit Bass, Höhen und parametrischem Mittenband liefert der P7 dagegen maximale Flexibilität für unterschiedlichste Spielstile und die damit gewünschten Klangvarianten. Die Materialwahl ist, mit Ausnahme der Poti-Knöpfe, für diese Preisklasse bemerkenswert und auch die Verarbeitung ist ausgezeichnet und tadellos. Die Bespielbarkeit des Halses ist erstklassig, bezüglich Ergonomie leidet auch der P7 an der klassischen Kopflastigkeit von Precision Bässen. Der P7 ist für Anfänger, Amateure und auch Profis gleichermaßen gut geeignet, sofern sie sich an der Kopflastigkeit von Precison-Bässen nicht stoßen. Wer unter einem Preci einen Bass mit einem einzelnen PU versteht, sollte sich jedoch bewusst machen, dass beim P7 auf einfache Bedienbarkeit zugunsten tonaler Flexibilität verzichtet wurde.
A Nice Pair
Sire Marcus Miller P7-4, 2nd Generation, Alder, TS und Sire Marcus Miller V7-4 FL, 2nd Generation, Alder, TS.