Bauch und Flankenatmung halten

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Hallo, ich bin jetzt seit einiger Zeit im Gesangsunterricht. Ich fühle mich aber irgendwie nicht sicher mit dem was ich mache.


Ich atme zwar richtig gut ein, habe dann die Substanz, doch wenn ich zu singen anfange ist wieder alles im Hals und ich Presse die Luft durch die Luftröhre nach oben und habe dann zu wenig power, weshalb meine Stimme dann an Substanz verliert.

Google hat mir nicht besonders gut weiter geholfen. Auch die Übungen im Gesangsunterricht bringen mich alle nicht richtig zum Ziel.

Der Stimmumfang und die Trefferquote haben sich verbessert, aber bei der Atmung komme ich nicht weiter.

Was hättet ihr denn für Tipps im Angebot?
 
Die Atmung musst du regelmäßig auch völlig unabhängig vom Singen üben. Jeden Tag 10 Minuten auf den Boden legen und eine gezielte Bauchatmung üben, dabei achten, dass nicht nur der Bauch sich beim Einatmen nach außen stülpt, sondern auch die Flanken (also der Rücken in der Nierengegend) - das bedeutet dann nämlich, dass du die volle Range deines Zwerchfells ausnutzt. Wenn du das 3-4 Wochen täglich und bewusst (!) machst, stellt dein Körper irgendwann automatisch auf Bauchatmung um - ab diesem Moment wird dir einiges leichter fallen. Vor längeren Gesangssessions solltest du dann gezielte Aufwärmübungen für die Stütze machen (p-t-k, s-sh-w etc. - dein/e Lehrer_in kann dir da Tipps geben), um dein Zwerchfell wieder für eine stabile Stütze vorzubereiten.

Eine gute Gesangstechnik ist meiner Meinung nach zum aller größten Teil eine Frage nach einer guten Körperwahrnehmung. Sobald du merkst dass der Stimmsitz wieder in die Kehle wandert, hör direkt auf und hol ein paar tiefe Luftzüge in den Bauch und reaktiviere deine Stütze. FÜHLE in dich hinein!

Aber es braucht auch einfach Zeit. Das lernt man nicht von heute auf morgen, es hat bei mir auch ein paar Jahre gedauert, bis es richtig "klick" gemacht hat und ich verstanden habe, wie ich meinen Atemapparat kontrollieren kann.
 
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Ich atme zwar richtig gut ein, habe dann die Substanz,
Wie atmest du ein? Hochatmung (Brust dehnt sich), oder Tiefatmung (Bauch kommt beim Einatmen raus)

Auch die Übungen im Gesangsunterricht bringen mich alle nicht richtig zum Ziel.
Wenn es im Gesangsunterricht - wo der GL die direkte Kontrolle darüber hat, wie du seine Übungen umsetzt - nicht klappt, was soll man dann raten? Man sieht ja nicht, was du wirklich machst.
 
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Ich atme in den Bauch, Presse die Luft zum Singen dann aber doch wieder raus.

Also die Stimme ist anfangs da, beginnt aber dann relativ schnell an Volumen zu verlieren und klingt dann langweilig, weil eben die Stütze fehlt.


Atemübungen mache ich jeden Tag abends im Bett, da kann man nämlich auch ganz gut die Herzfrequenz runter bringen und schneller einschlafen. Ich hatte mir schon erhofft, dass ich nach einem halben Jahr am Tag nach der Bandprobe nicht mehr heiser bin. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu ungeduldig.
 
Schwieriger (und m. E. wichtiger) als die Einatmung ist die richtige, gleichmäßig dosierte Ausatmung, und die ist Übungssache. Es kann auch kontraproduktiv sein, zu viel einzuatmen, weil der Körper die Luft dann automatisch und reflexhaft schnell wieder loswerden will. Ein Weitegefühl im Brustkorb und in den Flanken ist besser, als sich bis zum Anschlag "aufzupumpen".

Den Luftstrom zu dosieren, kannst du trainieren, indem du auf sss, schschsch, ffff oder wwww langsam und möglichst langanhaltend Luft herauslässt. Zur Tonerzeugung brauchst du gar nicht viel Luft, es belastet die Stimmbänder eher, wenn du zu viel und zu schnell ausatmest.
Unser Chorleiter hat mal vorgemacht, wie viel Luft er braucht, wenn er singt, indem er beim Singen ein Streichholz vor den Mund gehalten hat. Das hat überhaupt nicht geflackert.
 
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Es ist eigentlich erstaunlich wie schwierig das Singen ist. Obwohl es eigentlich ganz leicht ist 😂
 
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Schwieriger (und m. E. wichtiger) als die Einatmung ist die richtige, gleichmäßig dosierte Ausatmung, und die ist Übungssache.

Und nicht zuletzt auch eine Sache der Kraft, aber die bekommt man nur durch kontinuierliches Üben. Auch wenn Du jetzt Gesangsunterricht hast, es wird eine Weile dauern, bis alles so eingestellt ist, dass Du es wirklich umsetzen kannst, also nicht verzweifeln.
 
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Hallo,,
Google hat mir nicht besonders gut weiter geholfen. Auch die Übungen im Gesangsunterricht bringen mich alle nicht richtig zum Ziel.
...na ja, Google hilft Dir da sowieso nicht :D - das ist Aufgabe Deiner Lehrerin/Deines Lehrers... Im Unterricht bist Du ja direkt unter Beobachtung, das können weder Google noch wir ersetzen :nix:
Andere Frage: Wie lange hast Du bereits Unterricht? Von "jetzt auf gleich", das geht weder bei einem Instrument noch beim Gesang. Gerade beim Gesang sind, richtig gemacht, Muskeln aktiv, von denen man vorher nicht mal wußte, daß man sie hatte :D Gib Dir ein wenig Zeit - die braucht es, damit sich Dein Körper auf die Abläufe einstellt, die Du in den Übungen lernst, und sie dann ab einem Zeitpunkt x wie von selbst macht. Und Üben ist natürlich auch Voraussetzung... wie immer halt. Weitermachen :great:

Viele Grüße
Klaus
 
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Ich hab's schon gepostet, aber ich wiederhole es gern:
Als ich Gesangsanfänger war - so mitte der 1960erjahre - war mein Chorleiter schon 80 Jahre alt. Und er pflegte zu sagen:
"Wenn zu meiner Zeit [also um 1900 herum] ein junger Mann zum Gesangslehrer käme und wollte Konzertsänger werden, hätte der Gesangslehrer gesagt: 'Junger Mann, gehen Sie und arbeiten Sie zwei Jahre in der Landwirtschaft - dann kommen Sie wieder zu mir!'"
Und damals hieß das nicht, zwei Jahre auf einem Traktor oder Mähdrescher sitzen, sondern schwere körperliche Arbeit verrichten. Ich nahm einen anderen Weg: parallel zum GU habe ich leistungsmäßig gerudert - 6 Tage die Woche je 2 Stunden im Achter trainiert! Fast so gut für die Lungenkapazität wie das Rudern ist das Radfahren - allerdings nur im sportlichen Tempo, wo die Lunge richtig was zu tun hat.
Und du, @Plerchi , liegst abends im Bett und atmest ... :gruebel:

Cheers,
Jed
 
Ich atme in den Bauch, Presse die Luft zum Singen dann aber doch wieder raus.

Also die Stimme ist anfangs da, beginnt aber dann relativ schnell an Volumen zu verlieren und klingt dann langweilig, weil eben die Stütze fehlt.


Atemübungen mache ich jeden Tag abends im Bett, da kann man nämlich auch ganz gut die Herzfrequenz runter bringen und schneller einschlafen. Ich hatte mir schon erhofft, dass ich nach einem halben Jahr am Tag nach der Bandprobe nicht mehr heiser bin. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu ungeduldig.

Ich denke mal, dass dir LaxVox was sagt. "Pressen" und "Heiser" klingt so als wäre die Kraft am "falschen Platz". Mit LaxVox kannste sehr gut die Muskeln vom Kehlkopf, Mundboden aber auch die "Stimmbänder" entspannen. Kann man sehr gut vorher zum "aufwärmen" nehmen, aber auch sehr gut für nachher. Abgesehen davon das man "es" auch als alleinige Übung sehr gut einsetzten kann. Ich finde das Ergebnis in dem Video recht eindrucksvoll. LaxVox Video Vielleicht hilfts dir ja auch :)

Beste Grüße
Maik
 
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Hinweis auf die DIY-Version:
... und für alle, die keinen original Lax Vox zum Abmessen haben: Lebensmittelechter Silikonschlauch mit Innendurchmesser 10mm und 2mm Wandstärke (also außen 14mm) und 35cm Länge :)
 
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Ich meinte eher das "Verfahren" LaxVox als ein fertiges Set was man kaufen kann. :)
 
als ein fertiges Set was man kaufen kann.

LaxVox bietet seine Schläuche mit und ohne Flasche und auch als Meterware an.

Aber egal, muss ja jeder selbst wissen, wo er/sie sich einen Schlauch kauft. Wollte halt nicht unerwähnt lassen, dass es gleichwertige, günstigere Alternativen gibt, die sogar in Länge und Durchmesser individualisierbar sind. Vielleicht mag es ja jemand lieber 'ne Nummer kleiner im Durchmesser..

Zu laxvox gibt es auch einen eigenen Thread.

https://www.musiker-board.de/threads/so-super-einfach-die-stimme-verbessern.649666/

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LaxVox bietet seine Schläuche mit und ohne Flasche und auch als Meterware an.

Zu laxvox gibt es auch einen eigenen Thread.

https://www.musiker-board.de/threads/so-super-einfach-die-stimme-verbessern.649666/

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Darum gings mir doch gar nicht, ob und wo man was kaufen kann.

Und ist dem TE denn bekannt das es über LaxVox nen eigenen Thread gibt.

War nur als "Anregung" gedacht, bzw als Tipp falls das Verfahren dem TE nicht bekannt ist/ war. Mehr nicht.
 
@Plerchi Welche Übungen exakt machst du denn? Hast du deinem GL schon zurückgemeldet, dass du keinen Effekt bemerkst? Wenn die Übungen an dir nicht funktionieren, brauchst du eben andere Übungen. Vielleicht bist du kein Typ für isolierte Atemübungen und brauchst doch mehr stimmhafte Übungen mit einem anderen Fokus.
 
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Laxvoxen kann ich auch empfehlen, weil durch das Umschließen des Schlauchs mit den Lippen und den Wasserwiderstand einige für das Singen wichtige Körpereinstellungen automatisch "einrasten". Eignet sich vor allem für Leute, die viel herumhirnen und das richtige Körpergefühl beim Singen erst entwickeln müssen. Wenn man durch den Schlauch bläst oder singt, macht der Körper von alleine vieles richtig.
 
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Also laut einem User muss ich ja nur hart auf dem Bauernhof arbeiten.

Wir haben jetzt das Atmen simuliert, dann mit dem Strohhalm geatmet, sch‘s und fff‘s haben wir auch gemacht. Aus dem Stehgreif fällt mir jetzt aber nichts weiter ein.

Wir haben uns darauf geeinigt, das mal etwas hintenanzustellen, da sie auch gesagt hat, dass es Zeit braucht.
 
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