metalpete schrieb:
Vielen Dank für die Erklärung,
du meinst man braucht die Gitarren also gar nicht mehrmals einspielen, sondern einfach die jeweilige Spur nach links drehen und nach rechts kopieren. Bringt es Pluspunkte, wenn man die jeweilige Gitarre trotzdem seperat links und seperat rechts einspielt (und wird die 8ms-Verschiebung dann hinfällig)? -und wenn man die mehrmals pro Seite mit unterschiedlichen Gain-settings einspielt?
Macht das den Gesamtklang am Ende transparenter, wenn man die eine Gitarre links und die andere rechts etwas zurück dreht?
Und sollte man den Bass auch doppelt einspielen oder lieber nur einmal?
du kannst natürlich die gitarren für links und rechts je einmal einspielen, dann kann es aber passieren das man unbewußt 2 verschiedene gitarren hört da es nun mal nicht möglich ist 2 gitarrenspuren genau gleich und exakt einzuspielen. damit verlierst du dann den "breiteneffekt" der ja dadurch zu stande kommt das eben zwei genau identische spuren zueinander verschoben und verzögert werden.
vor allem darfst du eines nicht vergessen: es handelt sich hierbei ja um klang, also schwingungen der luft. das sind eben so "berg-und-tal" hügel die sich durch die luft bewegen. wenn nun eine andere klangwelle um 180 grad verdreht und diese auf die erste welle trifft löschen sich die aus und du hörst nix mehr.
wenn du nun zwei exakte (also duplizierte) gitarren(klang)spuren zueinander um einige millisekunnden verschiebst kommt nie die gefahr auf eine frequenzauslöschung zu haben. wenn du nun zwei unterschiedliche gitarrenspuren nimmst kann das schon leicht passieren.
wenn du mehr darüber wissen willst lies einfach meine artikelserie auf meiner homepage www.sound4you.net über sounddesign (rubrik "Ressourcen -> Fachartikel").
um so mehr gitarrenspuren du nun übereinanderlegst um so gefährlicher wird es nun, denn in der mastersumme kommt ja alles wieder zusammen und überlagert sich bzw. wird amplitudenmäßig addiert
du kannst aber folgendes machen: spiele eine gitarre mono ein, und verdopple die spur. lege diese dann ganz nach links, und ganz nach rechts. dann spielst du die zweite gitarre ein, verdoppelst die spur, und legst sie leicht links und leicht rechts. dann bei der einen die linke spur leicht verscheiben, bei der anderen die rechte spur.
nimm auf jeden fall auch verschiedene effekte für die beiden gitarren (gain, hall, chorus, etc...) damit sie sich etwas voneinander unterscheiden. um dann die "wand" zu bekommen spielst du mit der lautstärke der 2 stereospuren (oder 4 mono), das heißt du regelst die "breiter" klingende gitarre auf eine gute lautstärke und bettest dann die andere gitarre ein indem du so lange mit der lautstärke rauf oder runter gehst bis die wie in einem "soundbett" in der anderen gitarre liegt.
kompressoren haben bei sowas aber nix verloren! nur bei der sologitarre!
damit hast du eine gute "gitarrenwand". nicht vergessen: lowcutfilter bei den gitarren rein um nicht dem bass und der bassdrum frequenzmäßig in die quere zu kommen.
sologitarren würde ich nur doppeln wenn du mehrere verschiedene töne/licks gleichzeitig verwendest, also nicht ein solo 5 mal einspielen und dann übereinander legen, das bringt nix.
den bass einmal mono einspielen reich und dann genau in die mitte legen, so wie die bassdrum. das einzige was dann noch in der mitte sein darf ist die stimme. die kannst du ruhig mehrmals einsingen und dann übereinanderlegen. ergibt einen netten "flangereffekt"
transparenz hat nix mit lautstärke zu tun! transparenz, also "luftigkeit" eines mixes hast du dann, wenn jedes instrument für sich seine eigenen frquenzbereiche hat und mit keinem anderen in konflikt kommt sonst "mumpft" es oder klingt nach soundbrei.
versuche mal einen bass total "bassig" und bissig mittels des EQs abzumischen. danach mischt du die gitarre genau so räftig ab. wenn du nun die beiden übereinanderlegst wette ich mit dir das beide gleichzeitig nicht sehr toll klingen. das kommt eben daher das immer wieder der fehler gemacht wird einfach Eq DAZUzugeben. versuche mal die frequenzen die im bassbereich vorkommen bei der gitarre abzusenken, und...voila! plötzlich klingt die gitarre für sich nicht mehr so toll, aber beide zusammen super! Transparenz kriegt man mit auch Frequenzabsenkungen hin.
daher ist es wichtig immer zu überlegen: "wo will ich was im mix haben". das ist auch mit der bassdrum so. wenn du die schön "wummig" machst und auch den bass schön wumemrn läßt klingt beides zusammen nach mist. überlege dir vorher ob du die BD über oder unter den BASS legen willst, und stelle danach deine EQs ein.
so, genug erklärt, muss wieder zurück ins studio.
ich hoffe dir haben die anregungen geholfen!
gruss,
alex...
p.s.: ich halte übrigens schulungen bzgl. dieser themen ab. guck mal auf meine HP.