Besinnungsaufsatz Mensur und Halsbreite und halbwegs kleine Hände

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pelle95
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Mahlzeit Ehrwürdens,

nach einem ausgiebigem Makrelengrillen unter permanenter Zufuhr von gut gekühltem Bauer Rose trocken musste der weltbeste Gitarrist über scharfe Mensuren und Halsbreiten für Knackwurstpfoten nachdenken.

Als trotz stattlicher Größe Inhaber relativ kleiner Hände hat der sich hier Ausbreitende bislang peinlich genau darauf geachtet, dass ihm nichts über 43mm Halsbreite ins Haus kam. Spitzenleistung war eine Stoll Spezialanfertigung mit 41mm Hals, mit der ich dachte zurechtzukommen zu können.

Als ihm beim Probezupfen bei PPC nach den unsäglichen Yamaha LS, LL usw. im Raum für die feinen teuren Zupfinstrumente eine Mahagonie-Martin in die Hände fiel, dachte er sich, die spielt sich ja fein, klanglich jedoch leider nicht sein Ding gewesen, aber immerhin Anlass zum Grübeln, warum spielte sich diese Gerät so komfortabel in Gesellschaft der Taylors, Guilds und ich weiß nicht was noch.

Der weltbeste Gitarrist hat aber sein Augenmerk neben der schmalen Halsbreite und dem schmalen Halsprofil vornehmlich darauf gelegt, was bringt das Teil bassmäßig. Daher nannte er bis heute 3 Dreadnoughts mit amtlichen Bassleistungen sein eigen und war eigentlich glücklich.

Nun ist man anlässlich einer Auktion in der Bucht auf eine Tanglwood Parlour aufmerksam geworden, die jedoch letztlich zu einem absurden Preis veräußert wurde. Jedoch hat man das Teil probegespielt und siehe, ein Spielgefühl besser wie damals bei der Martin und Überraschung, aus dem Teil kam noch ein amtlicher Sound, nun gut kein Dreadnoughtbass. Teil wegen absurden Versteigerungspreises nicht ersteigert, sondern ähnliches, Cort P 900 L, vollmassive Parlour mit ähnlich amtlichem Klang, aber mit kleinen Schwächen in Punkto Qualität, nachlässig abgerichtete "scharfe" Bünde usw. besorgt.
Jedoch angeklimpert und sofort verliebt. Dann vermeintlichen Favoriten TW 73 neu bei Musikhaus 200 E unter Liste erspäht und sofort geordert. Enttäuschung pur, im Gedächtnis verbliebene Topp-Bespielbarkeit war im Vergleich zur Cort eine glatte 5. Daneben störte eine zu hohe Saitenlage in Verbindung mit einer für Tieferlegen absolut ausgelutschten Stegeinlage.
Bloß warum war das individuelle Spielgefühl bei der Cort soviel angenehmer als bei der TW?
Man nimmt also Maß und Überraschung: Trotz Mensur 650 TW zu Mensur Cort 643 waren die 3 ersten Bünde der TW kürzer als bei der Cort. Der weltbeste Gitarrist war verwirrt, er hätte subjektiv ein genau umgekehrtes Verhältnis erwartet, zumal die Gesamtmensur bei der Cort ja geringer ist. Nachtrag: Die seinerzeit angespielte Martin hatte eine 63er Mensur.

Wie dem auch sei, hat sich beim permanenten (mit wachsender Begeisterung) Bespielen der Cort mit der satten 45mm Halsbreite und C-Profil ausgestattet, herausgestellt , dass der weltbeste Gitarrist ein Folk- und Bluespicking hinlegt, so unfallfrei wie noch nie.
Schlimmer noch, wenn er mal einen Strummen will, kommt er mit den 43er Teilen nicht mehr zurecht, er nimmt dann die 46er 12er.
Folge der Erkenntnisse bzw. offenen Fragen: Die erste Dreadnought (TW 15) wurde heute verkauft, das Flaggschiff, eine Mannedesign steht seit heute zum Verkauf und trotz Knackwurstpfoten wird ein bis dahin für undenkbar gehaltener 45mm breiter Hals als Grundvoraussetzung für ein Zupfinstrument erklärt.

Soviel zum Besinnungsaufsatz über Halsbreiten, was aber für den weltbesten Gitarristen noch offen ist: Ist denn die Aufteilung der Mensur in Bünde nicht physikalisch festgelegt?

Wie kann eine Gitarre mit einer kleineren Mensur in den ersten 3 Bünden größere Abstände aufweisen als eine Gitarre mit einer längeren Mensur?


  • :gruebel:
Für die Geduldigen, die nach dem Geplapper bis zur Frage weitergelesen haben: Für Antworten ist immer dankbar,
Pelle der allenthalben ein schönes Restwochenende wünscht

  • :D
 
Eigenschaft
 
Klare Antwort: Ja. Je länger die Mensur,desdo größer die Abstände zwischen den Bünden.
Nur: die Angabe im Netz der freundlichen Inder sind oftmals grottenschlecht. Aus 635 mm wird 653 ... und ähnliches.
Bespielbarkeit ist eine von vielen Faktoren beeinflußte und sehr subjektive Größe. Für mich ist die Mensur relativ unwichtig, ich spiele von eine kurzen Parlor bis zur langen Baritone alles querbeet. Wichtiger ist das Halsprofil, der Griffbrettradius und die Griffbrettbreite. Schmales Griffbrett bei kleinerem Radius ist anders als schmales Griffbrett mit flachen Grifbrett...
 
Na, also irgendwie stimmt da was nicht. Einmal in der Antwort auf Deine Frage, und irgendwie kommt mir das mit der Gitarre auch etwas komisch vor.

Deswegen zwei Links, der eine führt direkt hier auf einen Thread im Board, der lesenswert zu sein scheint https://www.musiker-board.de/modifikation-technik-gitarrenbau-e-git/338240-berechnung-mensur.html , für den zweiten, der sich den Zusammenhängen zwischen Bespielbarkeit und kürzerer Mensur widmet, ist etwas Englisch von Nöten, aber das dürfte ja auch kein Problem sein: http://music.stackexchange.com/questions/1089/how-does-scale-length-affect-my-playing

VVbL

Viel Vergnügen beim Lesen!

Und Tschüss!
 
Mahlzeit,
erstmal danke für die Antworten,
das "komische" beruht offensichtlich in der Tat auf großzügig ungenaue Angaben der Gesamtmensur, da ich lediglich die Bünde gemessen habe, in Punkto Gesamtmensur den Internetangaben vertraut habe.
Beim großen Th wird die TW 73 WN mit 63,2 cm Mensur ausgewiesen, die mir bis gestern vorgelegene TW 73 WNE mit 650 cm. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das TW nur weil ein Tonabnehmer eingebaut wird, die Mensur der baugleichen Serie ändert. Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit hat die TW 73 WNE wie ihre Schwestern ohne E eine 63,2 cm Mensur, insofern passen meine Bundmessungen und werden wieder logisch.

Beste Grüße, Pelle
 
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