Bestehende Melodie abändern, sodass sie aber in ihrem "Inhalt" bestehen bleibt

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take-a-bow
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Hey, jeder kennt es.
Er hört ein Riff, eine Akkordfolge oder irgendwas anderes was einem gut gefällt.

Man würde es am liebsten in seinen eigenen Song verpacken, aber das geht ja nicht.

Nun habe ich mir überlegt, dass es doch bestimmt eine Techniken gibt zB eine 4 Taktige Akkordzerlegung auf der Gitarre so abzuändern, dass sie zwar anders klingt und nicht mehr an das "Original" erinnert, jedoch trotzdem irgendwie ähnlich bzw gleich wirkt.

Irgendwie schwer zu beschreiben...

Ich habe bei manchen Akkordfolgen bei zB Akkordzerlegungen manchmal das Gefühl: "Wow, das ist wirklich geil"
Ich stehe auf etwas besondere Harmonien, die nicht sofort ins Ohr gehen (Bsp Muse) und gerade diesen Wiedererkennungswert würde ich gerne in der "Kopie" haben.

Vielleicht gibt es dafür ja theoretische Mittel, um soetwas hinzukriegen.


Hoffentlich habt ihr mein Problem verstanden und könnt mir helfen ;)

Achja und mir geht es hier nicht darum alle meine Lieblingsriff zu kopieren, sondern einfach solche Methoden als zusätzliche Mittel fürs komponieren zu nehmen, ich bin mir sicher, dass man dadurch auch wieder einiges lernen kann.

LG
 
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Ich kenne solch ein Mittel zwar nicht aber vielleicht hilft folgendes, Höre genau hin, analysiere dann die Akkordfolge (ist es eine 2 5 1 oder 1 3 6 oder was auch immer, oder ist es (banal gesagt) das major7 dadrinnen) und versuch das dahinterliegende harmonische Prinzip zu verstehen, was genau dir hier gefällt. Wenn du das verstanden hast, kannst du das für dich einsetzen, ohne das es ähnlich ist, du kannst dann was eigenes daraus machen, was vielleicht viel interessanter ist, weil du, durch dein Verständniss den Punkt, der dir an dem ganzen gefällt, in deiner eigenen Komposition noch mehr hervorheben kannst.
 
Ganz banal kannst du Intervalle imitieren, um ähnliche aber keine identischen Strukturen zu komponieren. Schau dir also an, welche Abstände die Grundtöne der Akkorde einer Akkordfolge haben. Wenn es eine Terz aufwärts ist, nimm mal eine Terz abwärts, z.B. . Allerdings wirkt sich das direkt auf die Funktionen der Akkorde aus, also kann das schon ein schweriegender Eingriff sein.

Analog mit der Melodie: dort, wo sie z.B. eine Quarte aufwärts geht, nimm eine Quinte. Dort, wo sie eine Sekunde fällt, lass sie eine Sekunde nach oben gehen.

Besser und zielgerichteter geht das, wenn du durch Analyse erst mal die Strukturen der Vorlage gewichtet hast. Also: welche Intervalle sind entscheidend, welche weniger wichtig? Welche Akkordverbindungen machen den typischen Charakter der Vorlage aus, welche Akkorde sind z.B. nur Ausschmückung und Stellvertreter? Wenn du die Elemente so gewichtest, kannst du viel genauer eingreifen, um etwas ähnliches, aber nicht identisches zu schaffen.

Harald
 
Ui, komplizierter als ich dachte.
Leider ist der Teil, worum es geht auch nicht besonders "einfach".

| Dm Dm/C | C/A# Emb5 bzw EmVermindert | A A/G | Dm/F E |

und das in einer sechzehntelzerlegung und für jeden tag jeweils 2 akkorde.

hier, mal ne mididatei davon ;) das sollte reichen


ich verstehe das obengeschriebene soweit schon, aber mir fällt es schwer das genau darauf zu beziehen, vielleicht kann ja nochmal jemand reinhören und speziell zu dieser sache ein paar tipps anregungen oder eigene vorschläge geben :)

LG
 

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Ui, komplizierter als ich dachte.

Klar ist das kompliziert, denn wissen wir noch nicht genau was Dir bei der Akkordfolge besonders wichtig erscheint. Eine Veränderung der Harmonik kann völlig andere Wirkungen erzeugen.

Ich kann daher nur sagen, wie die Akkordfolge auf mich wirkt und wie man sie meiner Meinung nach plausibel verändern könnte.

Für mich beruht die Wirkung der Akkordfolge entscheidend auf der abfallenden Tonleiter im Bass in D-Moll (äolisch):

D C Bb A G F E

Daran würde ich nichts ändern. Ich würde es allerdings etwas anders harmonisieren (m.E. sogar plausibler):

| Dm D/C | Gm/Bb Ev/Bb | A A/G | Dm/F E7 |

Die Auflösung könnte nach A erfolgen oder evtl. noch interessanter zu F#, je nach dem, wie das Stück weitergehen soll.

Warum plausibler?

D/C enthält die Töne von D7 drängt daher nach G oder Gm. Gm passt m.E. besser, denn das b (engl.) ist in der D-Moll-Tonleiter nicht enthalten. Der Bass bleibt in diesem Takt konstant auf Bb. Dadurch fällt die Aufmerksamkeit auf das e von Ev, welches aus dem d von Gm entsteht. Es erscheint daher recht plausibel, wenn das E(v) eine Quinte fällt, nämlich auf das A. (Die Quinte fällt "gerne", siehe Quintfallsequenz und authetischer Schluss.)

Dann noch einmal ein Quintfall von A7 nach Dm. Mit dem E7 scheint alles klar, die Kadenz müßte jetzt zum A gehen, doch ich finde F# gerade interessanter.

Vielleicht reicht die Veränderung so aus, sonst muß man eben stärker eingreifen.

Viele Grüße

Klaus
 
Danke schonmal, hab es jetzt mal so umgeschrieben, jedoch finde ich den Übergang im 2. Takt etwas "komisch" und im Original etwas besser getroffen

Generell soll es schon zum A führen, am schluss (falls dus gehört hast) ist ja nochmal ein 2/4 takt drin, der dann zum Vers, der mit A-Dur beginnt, führen soll.

Habs jetzt mal in der neuen Versions als GP und Midi Datei angehängt

Ich will schon das Grundgerüst behalten, finde auch, dass der Bass so bleiben sollte... und von der Harmonik finde ich es auch quasi optimal, aber es muss ja anders gemacht werden.

LG
 

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Wenn man ein Original verändert, dürfte das meist "komisch" klingen, denn es war das Original, das sich eingeprägt hat. Dich hat es ja wohl auch sehr beeindruckt, sonst gäbe es den Thread nicht.

Am besten wäre es, wenn man eher Grundlagen studiert, um dann etwas Eigenes zu machen, das sich durch das Original nur inspirieren ließ. In diese Richtung denkst du ja wohl und wir wollen ja möglichst keine Musik mit Plagiat-Verdacht komponieren.

Wenn Du nun der Meinung bist, daß die absteigende Tonleiter erhalten bleiben sollte, z.B. auch in Moll, so kann man die Frage auch allgemein angehen. Das Problem, an dessen Lösung man viel lernen könnte, würde dann heißen:

Wie kann man eine absteigende Moll-Tonleiter harmonisieren?

Da gibt es mehrere Möglichkeiten, die man erforschen kann. Vielleicht versuchst Du Dich daran und auch andere? Welche Lösung am geeignsten ist, hängt dann entscheidend vom Kontex ab, in der sie stehen soll.

Kürzlich wurden zwei Beispiele der Harmonisierung einer chromatischen Tonleiter angesprochen (hier und kurz davor). Das Thema "Harmonisierung von Tonleitern" ist gar nicht so selten.

Viele Grüße

Klaus
 

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