Bevor ich das Ding verkaufe: Mac mini als Keyboard-Workstation?

[Tone Poet]

Moin moin,

ich rufe mal ganz ahnungsfrei ne Frage in die Runde:

Ist ein alter Mac mini (ca 2007, also schon intel -dumdumdumduummmm-) prinzipiell geeignet, eine Keyboard-Workstation zu bauen?

Wenn ich das richtig verstanden habe, müsste man sich doch mittels a) MIDI-Controller-Keyboard und b) Computer so etwas basteln können, richtig? Wie sieht denn das in der Praxis aus? Kann (oder sollte man überhaupt) man das auch zum Aufnehmen nehmen? Kann oder sollte man das mit anderen Workstations irgendwie vernetzen?

Meine Idee dahinter ist, sich etwas zu bauen, das deutlich mehr kann als "nur" ein Keyboard, aber eben nicht so irre viel kostet. Vielleicht ja aber auch ein Irrweg...

Fragen über Fragen, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, weil ich wie gesagt nicht weiß, wie man so etwas überhaupt aufbaut. Könnt ihr mir helfen, das aufzudröseln?

Danke vorab und beste Grüße,
6f

 

[egoldstein]

Prinzipiell könntest du mit einem USB-Keyboard Midi-Befehle an eine auf dem Mac installierte DAW samt Software-Instrumenten senden, wodurch sich das Ganze tatsächlich als eine Art Workstation verwenden lässt. Gegenüber einer echten Workstation gibt es allerdings Einschränkungen:

1.) Der Mac ist - anders als Hardware und Software einer Workstation - nicht für den Einsatz als Workstation optimiert. Ich kenne die genauen technischen Daten deines Macs nicht, aber bei ressourcenlastigen Programmen, Samples und Plug-Ins könnte er, gerade bei multitimbralen Sachen, an seine Grenzen stoßen, was dann zu Latenzen führen kann.
2.) Zum Starten der DAW und Auswählen von Sounds und Einstellungen wirst du immer noch einen Bildschirm und eine Maus brauchen, wodurch das Setup wohl deutlich größer und unhandlicher wird als eine echte Workstation. Für zuhause ist das wohl kein Problem, aber für Bandproben oder Live-Einsätze ist Transport und Aufbau eher lästig.
3.) DAW und Sounds müssten auch erst einmal angeschafft werden, was je nach Anspruch schon mal Kosten im vierstelligen Bereich verursachen kann.

 

[tom181]

Welche macosx Version läuft auf dem kleinen Mini? Hast du schon das mitgelieferte GarageBand ausprobiert?

Zum testen reicht ein altes Keyboard (evtl. Mit einem 10,- Midiinterface) und die eingebaute Soundkarte aus.

Schau mal in den Applestore, da gibt's neben Mainstage einige günstige Progamme

 

[strogon14]

Ich benutze noch einen Frühjahr-2007er Mac mini als DAW. Der hat zwar nur einen Intel Core Duo (nicht 2!) 1,8 Ghz, aber für ein paar VST-Effekte und VSTis reicht es locker aus. Begrenzender Faktor sind die maximal 2 GB RAM und natürlich die CPU. Der u-he Tyrell N6 lastet bei komplexeren Sounds schon mal die CPU ganz gut mit nur einer Instanz aus. Aber schön leise und kompakt ist das Teil allemal. Für mobile Anwendungen ist er aber wegen des großen Netzteils und des unsicheren Netzteilanschlusses weniger geeignet.

Als OS X Version läuft mittlerweile 10.6.8. Darauf läuft momentan noch fast alle aktuelle Software, außer halt Apples aktuelle Entwicklungsumgebungen.

Chris

 

[FantomXS]

Ich nutze selber meinen drei Jahre alten Mac als Soundmodul, why not? Es ist eine Frage der Software, bzw. wie viel Ressourcen die braucht.
Ich empfehle Dir Logic im App Store zu holen die Software ist super und es sind viele Sounds kostenlos mit dabei.

 

[microbug]

Mein MacBook Pro ist ebenfalls von 2007 und wird jeden Tag genutzt, daher sehe ich bei einem 2007er Mini da auch keinen Grund, das nicht zu tun. Ist ja ein Core2Duo.

Das wichtigste ist, den Speicher maximal auszubauen. Dann kann man das System auch noch optimieren, muß ja nicht das Aktuellste sein, sondern zB Snow Leopard.

Was die Software betrifft, so muß ich dem Kollegen oben ein wenig widersprechen: durch den BSD-Unterbau kann man sich sein MacOS so zurechtbauen, daß es nur das hat, was man auch wirklich braucht. Die ganzen Hintergrundprozesse und Kernelmodule, die man nicht benötigt, lassen sich abschalten oder gar entfernen, allerdings muß man sich damit auch beschäftigen, sprich: Entwicklerdokus oder das OSXBook lesen und in die Tiefe steigen. Da geht Einiges, wenn weiß, wie.

Durch die Fernsteuerbarkeit geht auch sehr wohl ein Betrieb ohne Bildschirm, Tastatur und Maus, muß man ebenfalls nur einrichten, das geht aber auf der Ebene der Benutzeroberfläche.