Hi,
meine Tage als notorische Rampensau liegen zwar schon etwas zurĂŒck, aber vielleicht kann ich auch noch ein paar Anregungen geben. ZunĂ€chst mal eins an
@Sylvana : Neben dem Rock'n'Roll habe ich mich im Laufe der Jahre auch schon in Operette, Theater, Hochzeitssingen und Chorgesang versucht, und natĂŒrlich haben wir vor allem im Chor auch diese Weihnachtsgeschichten abgedeckt. Ich finde, dazu hat Dein Vibe auf der BĂŒhne gut gepasst, man ganz abgesehen vom wirklich schönen Gesang.
Ich will mich aber denen anschlieĂen, die dazu raten, das Mikro auch mal in die Hand zu nehmen, erst recht natĂŒrlich bei Pop und Rock. Mikrofontechnik ist schon mal ein Punkt dabei. Sicher hast Du auch schon gesehen, wie SĂ€ngerInnen z.B. bei lauten Tönen das Mikro etwas vom Mund entfernen - alleine schon, um dem Publikum nicht die Ohren durchzuballern. Die Power kommt dabei von der geĂ€nderten StimmfĂ€rbung rĂŒber, und hört man sich dabei zu laut, erschrickt man oft vor der eigenen Stimme und nimmt sich dann wieder zurĂŒck. Das nur ein Beispiel, das Mikro ist a) Teil Deines "Instruments" und b) Dein Freund

.
Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen - denn da tickt auch jeder anders - ist die von anderen wahrgenommene BĂŒhnenprĂ€senz aus meiner Sicht eine Frage der eigenen, inneren Einstellung. Die kann man nicht wirklich faken, aber man kann sie sich bewusst machen und an ihr arbeiten.
Der Anfang von allem ist dabei die schlichte Erkenntnis, dass Musik insgesamt, und Singen noch mehr,
Kommunikation ist. Wenn Du mit anderen redest, wirst Du auch immer Mimik und Gesten benutzen, und bei einem Vortrag vor mehreren Leuten steht man meistens sogar, und man bewegt sich. Das schadet ja auch da nicht dem Inhalt oder der QualitĂ€t, im Gegenteil. Es gibt also keinen Grund, auf all das beim Singen zu verzichten. Schau Dir das Publikum an, weiche ihm nicht aus, sondern stell Dir vor, was Du den Leuten vermitteln willst. Das sind (zum allergröĂten Teil) ja keine Musikkritiker, sondern Menschen, die mit einer positiven Einstellung kommen und mit Dir SpaĂ haben wollen. Mir hat es immer geholfen, mir bewusst zu machen, was der Text eigentlich aussagt, auch wenn er nicht in der eigenen Sprache war. Wie wĂŒrde ich die Aussage rĂŒberbringen, wenn ich sie einfach nur sprechen wĂŒrde? Was fĂŒhle ich, wenn ich das nachempfinde, was da gesagt wird? Und das ist die andere Seite der Kommunikation neben der inhaltlichen. Ich persönlich kann z.B. nicht viel anfangen mit auswendig gelernten "Adlibs", die eigentlich keine Sinn, sondern eine emotionale Beteiligung nur simulieren sollen.
Sing von Herzen, sei echt, wage auch mal etwas auf der BĂŒhne, und Du wirst dafĂŒr belohnt werden.
GruĂ, bagotrix