Box für 15 Zoll Lautsprecher

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Hallo, ich habe im Board gesucht, aber leider nichts gefunden, was mir weiterhilft...

Ich habe da noch zwei 15" Lautsprecher, die ich längere Zeit in Hifi-Boxen benutzt habe, rumliegen. Es sind RCF-Lautsprecher mit 8Ω Impedanz und 98db Empfindlichkeit.
Klanglich würde ich sie in die Nähe des EV15L positionieren (den ich früher benutzt habe - 80er Jahre), ausser dass der EV15L mehr als das doppelte Gehäusevolumen braucht, und der RCF im Tiefbass einiges trockener klingt (was aber zum Teil auch mit dem Gehäusevolumen zusammenhängen kann).
Die sind hart aufgehängt und kommen (für Hifi-Einsatz) mit einem 100L Bassreflex-Gehäuse aus, was für 15 Zöller sehr wenig ist. Leider konnte ich keine Informationen dazu aus dem Internet fischen; sind einfach zu alt (fast 40 Jahre).

Ich denke die könnten sehr gut als Gitarren-Lautsprecher taugen.
Das möchte ich ausprobieren, in dem ich ein Gehäuse für einen 15er baue, und ggf. anpasse, um zu einem guten Klang zu kommen. Falls sie nach oben zu knapp werden, könnte ich zur Unterstützung ein Mittelhochtöner mit einer Frequenzweiche dazu hängen.
Dass das Gehäusedesign anders sein muss als für Hifi ist klar: ich dachte mir ich peile 100L Volumen an, aber spiele mit unterschiedlichen Rückwand-Konstruktionen (geschlossen, offen, oder akustische Linse à la Bareface); Bassreflex wäre auch möglich, aber nicht unbedingt mein erster Ansatz.
Als Gehäusematerial denke ich an 188mm Birken-Multiplex, mit Verstrebungen zwischen den Wänden, um Schwingungen des Gehäuses zu unterdrücken.

Die paar Fragen, die ich habe sind folgende:
  1. Hat jemand Erfahrung mit dem Einsatz von Hifi-LS für Gitarre? Macht das überhaupt Sinn?
  2. Macht der Ansatz mit den unterschiedlichen Rückwand-Konstruktionen Sinn?
  3. Was wären die gängigen Masse von 1x15 Gitarrenboxen (davon ausgehend dass eine hart aufgehängte Membrane zur Verwendung kommt)?
  4. Werden Gitarrenboxen überhaupt mit Dämpfungsmaterial ausgekleidet (zumindest bei offenen habe ich den Eindruck dass es nicht so ist)?
Ich bin gespannt ob das zu was führt.
Vielen Dank im Voraus für die Antworten und Anregungen.

Liebe Grüsse
Christophe
 
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Danke dir, Tube Town hatte ich mir bereits angeguckt, aber nicht die Lemberg Serie.
Was mir auffällt ist, dass das Gehäusevolumen mit 80 Liter ziemlich klein ist. Aber der Preis ist dafür sehr gut.
 
...klar ist das Gehäuse rein rechnerisch relativ klein...in der Praxis ist es aber so, dass du ja schließlich ne Gitarrenbox und keine Bassbox bauen willst.

Wenn du das Gehäuse vergrößerst setzt du die Resonanz in den tiefen Frequenzen immer tiefer und bist irgendwann außerhalb der Range einer Gitarre. Das rächt sich, indem dein Sound in den wichtigen Frequenzen recht dünn wird und untenrum undefiniert wabbelt - der Schuss kann also voll nach hinten losgehen - ist mir mal passiert mit einer selbstgebauten 4/12er Box! Ich habe dann einfach hinten 10 cm abgesägt und die Rückwand wieder aufgesetzt...und plötzlich war der Druck wieder da, da ich in den für Gitarren wichtigen Tiefmitten-Resonanzbereich wieder reinkam. Im Endeffekt war das Volumen dann nur geringfügig über dem einer geraden 4/12er Standard-Box....

Mir drängte sich daraus die Erkenntnis auf, dass in diese Richtung wohl schon experimentiert wurde.

Nochn Gesichtspunkt: 80Liter wäre für nen Basslautsprecher eher klein - ein 15er Gitarrenspeaker ist aber kein Basslautsprecher sondern ein Breitbänder mit Peak in den Mitten!

Um Volumen und breite Räumlichkeit zu bekommen würde ich eher mit einer teilweise geöffneten Rückwand experimentieren (zB. mit "Dumble"-Öffnung)

Gruß,
Bernie
 
Danke Bernie, das macht Sinn.
Ich werde mit dem Volumen spielen, um zu experimentieren.
Und mit der Rückwand: mir schwebt eher der Ansatz von Bareface als die Dumble Lösung, aber ich werde beide Varianten ausprobieren, und auch die traditionelle (1/3) offene Rückwand.
Mir geht's drum, eine Box zu entwickeln, die den vorhandenen Lautsprecher für die Gitarre gut nutzt.
Ich werde auch mit einem Messmikrofon versuchen, die Auswirkungen von Volumen und Rückwänden aufzuzeichnen, um die verschiedenen Einflüsse zu verstehen, die Resonanzfrequenz und den Druck beeinflussen.
 
...klingt spannend und überlegt(y)

Schreib doch dann bitte was dabei rauskam, würde sicherlich nicht nur mich interessieren...

Gruß,
Bernie
 
Das mach' ich.
Ich muss aber erst noch einige Tests machen, um die Messvorrichtung zum laufen zu bringen; z.B. eine Software ausfindig machen, die das Messsignal erzeugt und per Mikrofon aufnimmt. Da ich das nicht oft verwenden werde, wäre mir eine Lösung recht, die nicht viel kostet - auch wenn sie dafür Einschränkungen hat (solange ich ein Sinus-Sweep von ca 40 Hz bis 10 kHz messen kann).
 
Falls sie nach oben zu knapp werden, könnte ich zur Unterstützung ein Mittelhochtöner mit einer Frequenzweiche dazu hängen.
Diesen Gedanken würde ich in jedem Fall in die Planung miteinbeziehen.

Hast Du ein Datenblatt der 15 Zoll Speaker? Eher nicht, oder?

Ich würde vermuten, dass die einen Frequenzbereich von ca 50 Hz bis 1,4 kHz und höchstens 4 kHz haben. Auf der Gitarre ist aufgrund der Obertöne ein Frequenzbereich bis 8 kHz sinnvoll.

Spielst Du die Speaker dann in einer Konstellation mit einem Bassisten? Dann würde ich auch überlegen, wem die unteren Frequenzbereiche gehören, damit es in Summe nicht matscht.
 
Hast Du ein Datenblatt der 15 Zoll Speaker? Eher nicht, oder?
Natürlich nicht: die Speaker sind aus den 80er Jahren. Ich habe recherchiert, aber nichts gefunden.
Ich würde vermuten, dass die einen Frequenzbereich von ca 50 Hz bis 1,4 kHz und höchstens 4 kHz haben. Auf der Gitarre ist aufgrund der Obertöne ein Frequenzbereich bis 8 kHz sinnvoll.
Deswegen will ich die Wiedergabe zwischen 40 Hz und 10 kHz messen können. Ich will den Punkt für den Filterpunkt ermitteln, und diverse Filter-Setups testen.
Spielst Du die Speaker dann in einer Konstellation mit einem Bassisten? Dann würde ich auch überlegen, wem die unteren Frequenzbereiche gehören, damit es in Summe nicht matscht.
Ausschliesslich Gitarre.
Da ich zwei von den Lautsprecher habe, will ich einen als E-Gitarren Lautsprecher einsetzen, und den anderen für die akustische (mit eigenen Verstärker). Für den brauche ich möglicherweise eine andere Weichen-Charakteristik, bzw. sogar Änderungen am Gehäuse selbst. Wobei eine optimale Lösung für beide Zwecke einsetzbar sein sollte.
 
So, heute habe ich das Holz besorgt: 18mm Multiplex; sieht aus wie Birke.
Die Aussenmasse werden 60 * 50 * 38 cm sein, was auf 90 Liter netto-Volumen hinausläuft. Ich will den Volumenspielraum haben, um gegebenenfalls Platz für ein Mittel/Hochtöner zu haben, und eine Frequenzweiche, und mit Rückwand-Konstruktionen zu experimentieren.
Die Frontseite ist mit 56,4 * 46,4 cm (Innenmasse) gross genug einen zweiten (kleineren) Lautsprecher.
Notfalls kann ich die Tiefe reduzieren; was am besten ist werden die Versuche zeigen.
Bis 8 kHz wir der Speaker nicht hochgehen, also muss ich ein Mittel/Hochtöner finden, der von der Empfindlichkeit her passt, und mindestens soweit runter kommt, wie der 15er hochkommt. Dazu muss ich aber erstmal den 15er durchmessen. Da ich davon ausgehe, dass das Gehäuse im oberen Frequenzbereich weniger Einfluss hat, kann ich das bereits mit einer halboffenen Rückwand messen.
Bauen werden das Ding aber erst wenn ich zuhause bin; hier in Südfrankreich habe ich nicht das richtige Werkzeug.
 
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...ich stolpere immer so`n Bissle über den "Mittel-Hochtöner" den du evtl noch einbauen willst...hmm, wenn du Gitarre auch mit Zerre über diese Box spielen möchtest, hat ein solcher Lautsprecher in ner Gitarrenbox nix verloren - Zerre klingt sehr uncool mit Frequenzen ab Hochmitten aufwärts!

Außerdem sind echte Mittel-Hochton-Lautsprecher recht selten und eher im (teureren!) Audio Bereich anzutreffen...oft Horntreiber oder große Kalotten (so wie sie zB manchmal ganz früher in Glockenklang Boxen verbaut waren)...

Wenn dir der 15er alleine zu dunkel erscheint, dann würde ich ihn für Gitarre viel eher mit nem 10er Gitarrenlautsprecher kombinieren. Denn könntest du evtl. mit nem einfachen Low-Cut unter ca. 150Hz vor Überlastung schützen...das wäre dann sowas wie`n Gitarrensound-optimierter Mittel/(fast)Hochtöner...
 
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Ich kann dich beruhigen: ich werde nach einer solchen Lösung nur Ausschau halten, falls wirklich was fehlt. Das mit dem 10er Gitarrenspeaker habe ich auch schon gedacht.
Aber wenn's irgendwie geht würde ich den 15er gerne alleine betreiben.
Soundmässig mag ich es überhaupt nicht, wenn's zu höhenlastig ist.
 
Geht mir mit den "Höhen" genauso. Erstaunlicherweise (und wenn man genau nachdenkt eigentlich logischerweise...) hat dieser harte "Eierschneider-Sound" bei 12ern in den hohen Frequenzen bei normaler Gitarrenspeakern nichts damit zu tun wie weit diese nach oben hin übertragen können (das gibt sich bedingt durch die Konstruktion nicht viel), sondern mit der Ausprägung des Hochmitten-Peaks zwischen 2-5 kHz.
Meiner Erkenntnis nach klingen Lautsprecher mit weniger stark und hoch angelegtem Peak hier am ausgewogensten wenn sie darüber noch einen luftigen recht weit nach oben abbildenden "Höhen-Bereich" - also ne gewisse Luftigkeit haben. So kam ich zB. auf die Swamp Thangs.
Bei 15ern fehlt oft diese Luftigkeit - durch den größeren Durchmesser kommen die nicht so weit hoch...das kann dann schon mal zu undefiniert klingen - zumal man dann dazu neigt das durch die Klangregelung ausbügeln zu wollen, was dann wieder einen hochmittig-"dosigen" Klang zur Folge haben kann.
Wie auch immer - du wirst es herausfinden ;)
 
Saubere Peaks kann man mit EQ korrigieren, aber nicht Verzerrungen. Da muss eine Frequenzweiche dafür sorgen, dass solche Frequenzen nicht mehr an den verzerrenden Speaker durchgeleitet werden.
Ich habe mit diesen Speaker eine 6dB Bessel Weiche im Einsatz gehabt, die sie bewährt hat. Die Phasenverschiebungen zwischen den Speaker fallen da am geringsten aus.
 
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Bei 15ern fehlt oft diese Luftigkeit
Da schließe ich mich an. Genau darum geht es.

Würde man nur das reine Sinusgrundsignal der Gitarre übertragen wollen, würde ein Frequenzgang bis 1.319 Hz ausreichen. Mehr geht auf der Gitarre nicht.

Die Klangcharakteristik entsteht aber erst durch die Oberwellen, also die Vielfachen des Grundsignals. Ohne Oberwellen würden alle Instrumente gleich klingen.

Beschneidet man die Oberwellen, beschneidet man damit die Klangcharakteristik! Das wird dann zumeist als dumpf wahrgenommen und beschrieben, oder als zu wenig luftig.

(Ich verwende selbst bei meinen Bässen einen 15 Zoller kombiniert mit einem Hochtöner.)
 
Wie ich bereits geschrieben habe, will ich das ganze austesten. Mir geht's um die Wiederverwendung der 15er.
Eine Ergänzung nach oben kann ich mir gut vorstellen. Welche ist aber die Frage.
 
Jetzt probier das doch erstmal aus.
Mir zB gefällt meine halboffene 1x15" sehr gut.
;)
 
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Ich bin in der Zwischenzeit wieder zuhause und habe mich ans Detaildesign vom Gehäuse gemacht.
Was recht schnell klar wurde ist, dass ein 10" Lautsprecher mit dem 15er nicht zusammen auf die Frontplatte passen. Ich habe mich daraufhin auf die Suche nach einem passenden Lautsprecher im 8" Durchmesser gemacht, aber auch da war es nicht zu machen. Schliesslich bin ich bei einem 6,5" Lautsprecher gelandet: dem Celestion TF0615. Mit 95dB Empfindlichkeit passt der genau zu meinem RCF L15P200 8für den habe ich in der Zwischenzeit auch ein paar Daten ausfindig gemacht). Das macht es mir einfacher, eine 6dB Frequenzweiche zu rechnen und zu bauen. Der 6,5er hat eine Resonanzfrequenz um die 102Hz rum; also werde ich die Trennfrequenz höher setzen.
Das der 15er bis 3kHz hochgeht habe ich viel Spielraum, um den Trennpunkt zu definieren. Mitt 300W RMS Belastbarkeit für den 15er, und 100 für den 6,5er kann ich den Trennpunkt durchaus höher setzen, um den "kleinen" zu schonen...
Ich werde mal im Bereich von 600Hz bis 1kHz herum probieren.
Für die Fingerzinken von den Aussenwänden muss ich mir noch eine Schablone bauen; erst danach kann ich mich an den Bau machen.
Ich werde mal sehen wie das ganze aussieht; ob ich das Gehäuse nur beize und öle, oder ob ich ein Tolex wie dieses bestelle.
 

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